Der Bundeswehr fehlt es an geeigneten Sodaten ...
08.04.2023 11:08
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08.04.2023 11:08
Der Bundeswehr fehlt es an geeigneten Sodaten ...
jung, frisch verliebt und zur Bundeswehr?
Generalmajor Markus Kurczy fordert Umdenken im Umgang mit Rekruten aus der Bundeswehr
Unattraktive Truppe
General fordert anderen Umgang mit Rekruten
"Wir müssen uns von der Erwartungshaltung verabschieden, dass ausschließlich fitte, leistungsfähige, junge Menschen kommen", sagt Generalmajor Kurczyk.
Der Bundeswehr kommen die Soldaten abhanden. Doch wie kann sie attraktiver werden? Ein General fordert ein Umdenken im Umgang mit jungen Leuten. Weniger Drill, dafür mehr Erklärungen. Und er zieht einen Vergleich zu Aktivisten der "Letzten Generation".
Der Kommandeur des Zentrums Innere Führung der Bundeswehr in Koblenz, Generalmajor Markus Kurczyk, spricht sich für ein Umdenken im Umgang mit Rekruten aus. "Ich habe noch nie verstanden, warum erwachsene Staatsbürger, die zu uns kommen, nicht in der Lage sein sollen, selbstständig den Weg vom Unterkunftsgebäude zum Frühstück in der Truppenküche zu finden", sagte Kurczyk dem "Spiegel". "Stattdessen müssen sie warten, bis auch noch der Kleinste fertig gefrühstückt hat, um dann gemeinsam zurückzugehen." Das sei "keine Erziehung, sondern klassisches Konditionieren".
Christian Freuding ist von Verteidigungsminister Boris Pistorius (l.) zum Leiter des wiedereingeführten Planungsstabes gemacht worden.
General koordiniert Ukrainehilfe
Pistorius macht Freuding zum Chef des Planungsstabs
Die Bundeswehr hat zum zweiten Mal in Folge im vergangenen Jahr mehr Soldaten verloren als dazugewonnen. Um als Arbeitgeber attraktiver zu werden, fordert Kurczyk einen anderen Umgang mit Rekruten. "Ich glaube, wir haben manchmal noch nicht verstanden, dass niemand dankbar sein muss, eine Uniform anziehen zu dürfen", so der General. "Anders als vor 20, 30 Jahren ist es heute viel herausfordernder geworden, junge Menschen für die Bundeswehr zu gewinnen, aber das ist bei uns gedanklich noch nicht überall angekommen." Die Bundeswehr müsse mehr erklären.
Der General sieht aber noch einen Grund für die Personalnot der Truppe. "Wenn der desolate Zustand der Bundeswehr jeden Tag dargelegt wird, ist das natürlich auch ein Grund. Würden Sie zu einem Arbeitgeber gehen, der von sich selbst sagt, er sei blank?"
Kurczyk vergleicht dabei die mögliche Motivation junger Soldaten mit der von Klimaaktivisten. Die Mitglieder der "Letzten Generation" seien "junge Menschen, die eine starke Gruppe finden und, jetzt kommt's, ein höheres Ziel für ihr Leben suchen. Genau da kommen wir als Bundeswehr ins Spiel. Das können wir." Auch wenn die Ziele von den Mitgliedern der "Letzten Generation" und der Bundeswehr andere seien: "Von der persönlichen Resilienz und von der Gruppenresilienz her sind beide absolut vergleichbar", sagte Kurczyk.
Geld von Zeitenwende nicht in Truppe angekommen
Stärkung der Bundeswehr
Wehrbeauftragte: Größte Herausforderung ist Personal
Mehr Abgänge als Rekruten
Bundeswehr schrumpft zweites Jahr in Folge
Laut dem General hat die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Zeitenwende eine Erwartungshaltung geschaffen. "Bisher ist das Geld in der Truppe nicht angekommen. Wir haben Material an die Ukraine abgegeben", so Kurczyk. Jetzt bereite sich die Bundeswehr darauf vor, bis 2025 ein voll ausgerüstete Heeresdivision aufzustellen. Das werde dazu führen, dass die anderen Verbände noch weniger hätten.
Zugleich kritisiert der Afghanistan-Veteran einen anderen Aspekt: "In der öffentlichen Diskussion geht es immer nur um Material, um Beschaffung, um die verschiedenen Waffensysteme, aber die Soldaten haben keine Rolle gespielt." Dabei geht es Kurczyk nicht darum, welche Waffensysteme die Bundeswehr hat. "Es geht darum, ob wir Menschen haben, die bereit sind, für Deutschland in den Krieg zu ziehen, die bereit sind, für ihre Überzeugung, für unsere Werteordnung bis ans Ende der Welt zu gehen. Haben wir diese Menschen? Das ist die Frage, die mich umtreibt."
Generalmajor Markus Kurczy fordert Umdenken im Umgang mit Rekruten aus der Bundeswehr
Unattraktive Truppe
General fordert anderen Umgang mit Rekruten
"Wir müssen uns von der Erwartungshaltung verabschieden, dass ausschließlich fitte, leistungsfähige, junge Menschen kommen", sagt Generalmajor Kurczyk.
Der Bundeswehr kommen die Soldaten abhanden. Doch wie kann sie attraktiver werden? Ein General fordert ein Umdenken im Umgang mit jungen Leuten. Weniger Drill, dafür mehr Erklärungen. Und er zieht einen Vergleich zu Aktivisten der "Letzten Generation".
Der Kommandeur des Zentrums Innere Führung der Bundeswehr in Koblenz, Generalmajor Markus Kurczyk, spricht sich für ein Umdenken im Umgang mit Rekruten aus. "Ich habe noch nie verstanden, warum erwachsene Staatsbürger, die zu uns kommen, nicht in der Lage sein sollen, selbstständig den Weg vom Unterkunftsgebäude zum Frühstück in der Truppenküche zu finden", sagte Kurczyk dem "Spiegel". "Stattdessen müssen sie warten, bis auch noch der Kleinste fertig gefrühstückt hat, um dann gemeinsam zurückzugehen." Das sei "keine Erziehung, sondern klassisches Konditionieren".
Christian Freuding ist von Verteidigungsminister Boris Pistorius (l.) zum Leiter des wiedereingeführten Planungsstabes gemacht worden.
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Die Bundeswehr hat zum zweiten Mal in Folge im vergangenen Jahr mehr Soldaten verloren als dazugewonnen. Um als Arbeitgeber attraktiver zu werden, fordert Kurczyk einen anderen Umgang mit Rekruten. "Ich glaube, wir haben manchmal noch nicht verstanden, dass niemand dankbar sein muss, eine Uniform anziehen zu dürfen", so der General. "Anders als vor 20, 30 Jahren ist es heute viel herausfordernder geworden, junge Menschen für die Bundeswehr zu gewinnen, aber das ist bei uns gedanklich noch nicht überall angekommen." Die Bundeswehr müsse mehr erklären.
Der General sieht aber noch einen Grund für die Personalnot der Truppe. "Wenn der desolate Zustand der Bundeswehr jeden Tag dargelegt wird, ist das natürlich auch ein Grund. Würden Sie zu einem Arbeitgeber gehen, der von sich selbst sagt, er sei blank?"
Kurczyk vergleicht dabei die mögliche Motivation junger Soldaten mit der von Klimaaktivisten. Die Mitglieder der "Letzten Generation" seien "junge Menschen, die eine starke Gruppe finden und, jetzt kommt's, ein höheres Ziel für ihr Leben suchen. Genau da kommen wir als Bundeswehr ins Spiel. Das können wir." Auch wenn die Ziele von den Mitgliedern der "Letzten Generation" und der Bundeswehr andere seien: "Von der persönlichen Resilienz und von der Gruppenresilienz her sind beide absolut vergleichbar", sagte Kurczyk.
Geld von Zeitenwende nicht in Truppe angekommen
Stärkung der Bundeswehr
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Mehr Abgänge als Rekruten
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Laut dem General hat die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Zeitenwende eine Erwartungshaltung geschaffen. "Bisher ist das Geld in der Truppe nicht angekommen. Wir haben Material an die Ukraine abgegeben", so Kurczyk. Jetzt bereite sich die Bundeswehr darauf vor, bis 2025 ein voll ausgerüstete Heeresdivision aufzustellen. Das werde dazu führen, dass die anderen Verbände noch weniger hätten.
Zugleich kritisiert der Afghanistan-Veteran einen anderen Aspekt: "In der öffentlichen Diskussion geht es immer nur um Material, um Beschaffung, um die verschiedenen Waffensysteme, aber die Soldaten haben keine Rolle gespielt." Dabei geht es Kurczyk nicht darum, welche Waffensysteme die Bundeswehr hat. "Es geht darum, ob wir Menschen haben, die bereit sind, für Deutschland in den Krieg zu ziehen, die bereit sind, für ihre Überzeugung, für unsere Werteordnung bis ans Ende der Welt zu gehen. Haben wir diese Menschen? Das ist die Frage, die mich umtreibt."
Kommentare
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Zeitlos6 08.04.2023 11:09
Soldaten müssen sein ...
bonawentura 08.04.2023 11:47
Selbst wenn die jungen Rekruten fit und gesund sich anwerben lassen, werden sie dann in der Armee krank geimpft.
Die passen dann sehr gut in diese vollkommen kranke Gesellschaft.
Die passen dann sehr gut in diese vollkommen kranke Gesellschaft.
bonawentura 08.04.2023 11:52
Warum, so frage ich, soll ich für ein von Gier und Korruption durchwuchertes Gebilde, wo lediglich als Maschine zu funktionieren habe, meine Leben riskieren? Ich verweise da nur auf den durchdringenden Transhumanismus als Neue Religion.
hansfeuerstein 08.04.2023 13:38
Soldaten die sich freiwillig melden um diesen Dienst zu tun, haben eine Einstellung die von den Machthabern die letzen Jahre bekämpft wurde. Leute die denken wie sie selber, machen diesen Dienst schlicht nicht.
Unvaccinated 08.04.2023 16:32
Die unsägliche, immer noch gültige Spritzenpflicht bei der BW hat den wenigen Interessenten den Rest gegeben.
Wer bitteschön tut sich sowas jetzt noch an?
Wer bitteschön tut sich sowas jetzt noch an?