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Liebst Du genug ?

Liebst Du genug ?
Der Mann mir gegenüber atmet schwer. Zu mühsam war es, mit seiner Behinderung die Treppen zum Büro hochzusteigen. Er hat Fragen zu seiner Frühpensionierung,  will keine Fehler machen. Fragebögen werden ausgefüllt, Krankenhaus- und Arztberichte fotokopiert. Es waren viele Seiten. Ich erfahre, er war in seinem Auto unterwegs, plötzlicher Stau vor ihm. Er bremst, doch der nachfolgende LKW fährt auf ihn auf und schiebt ihn mitsamt PKW unter einen Sattelschlepper. Die Bergung war äußerst kompliziert. Niemand hätte gedacht, dass er überlebt. Sieben Wochen Streckbett, mehrere schwere  Operationen, trotz Reha  erwerbsunfähig. 

Ich merke, dass Herr H. mich prüfen will, ob er mir etwas Persönliches  anvertrauen kann,  ohne dass ich ihn für verrückt halte.

Dann kam es aus ihm heraus: „Als ich klinisch tot war, habe ich mein Leben wie in einem Film rückwärts gesehen. Es waren viele persönliche Dinge, aber eines möchte ich Ihnen erzählen. Ich sah mein Haus, meine Eigentumswohnung, meine Geldanlagen. Alles strahlte eine unerträgliche Kälte aus. Das Schlimmste, was ich erkennen musste war, dass ich in der Liebe versagt, die Liebe nicht ernst genommen und sie nicht gelebt habe. Seit ich das weiß, ist mein Leben vollkommen anders, ich lebe  in einem anderen Bewusstsein… „!
Muss man erst klinisch tot sein und ein solches Elend erleiden, um nach dem Sinn seines  Lebens zu fragen? 

Gott warnt uns sehr eindringlich mit dem Vers:  Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Psalm 90,10

Wenn wir eines Tages vor Gott Rechenschaft  über unser Leben abgeben  müssen, wird sicherlich unser Leben in jedem Detail beleuchtet..

Es steht auch geschrieben: „Ich sage euch aber, dass die Menschen müssen Rechenschaft geben am Jüngsten Gericht von einem jeglichen unnützen Wort, das sie geredet haben. Matth. 12, 36

Das ist schon eine Warnung, die uns aufhorchen lässt. „jedes unnütze Wort“

Aber was ist, wenn man gegen das Hauptgebot verstößt:  Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Matth. 22, 37-39

Ohne Zweifel wird gerade dies auf dem „Prüfstand“ sein.
©R.M.P.

Kommentare

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nagybabiak 04.04.2023 11:33
Die Liebe hat viele Fassaden, Aspekte.
Ich liebe meine Partnerin, weil sie einmalig, einzigartig und wertvoll ist.
Ich liebe Gott wegen seinen Eigenschaften. Er ist der höchste Wert.
Ohne Wertorientiertheit ist die Liebe nur ein Gefühl.
 
Schneeball 04.04.2023 12:56
Danke für das Einstellen dieser Begebenheit.
---
Vor einigen Tagen gab es im tv eine Doku über den Einsatz
der Hebammen in Kolumbien.
Die Sterblichkeit der jüngsten Erdenbürger und ihrer Mütter ist
noch immer verhältnismäßig hoch. (Ich habe mir die Zahl nicht
gemerkt).
Der Einsatz vieler junger Frauen,aber auch Älterer ist beschämend
und beeindruckend zugleich:
Sie lassen sich auf schmalen Booten kilometerweit unter Lebensgefahr
(Drogenhandel) in die entlegensten Dörfer zu den Frauen bringen,die
kurz vor einer Geburt stehen.
Sie laufen mutterseelenallein stundenlang über einsamste Pfade,begegnen
niemandem,eventuell nur Schlangen und haben selbst oft Familie - nur
um Müttern bei der Geburt beizustehen.
----
Automatisch entstand bei mir ein Vergleich zu den Verhältnissen,in denen
wir hier leben - und wie extrem egoistisch,gleichgültig wir sind.

Das Jesus-Wort :
"Was du einem von diesen Geringsten getan hast - das hast du MIR getan"
rüttelt dann ganz neu wieder auf !
---
Ja - wir werden ausschließlich an der Liebe gemessen werden - und
sonst an nichts !
 
Autumn 04.04.2023 14:10

               Joh. 21,15

Lassen wir uns versöhnen mit Gott.  ♡♡
Jesus schenkt jedem reuigen Sünder Vergebung, eine neue Identität 
und gibt ihm noch einen Auftrag mit.
 
Herbstprince 04.04.2023 14:17
"Jesus schenkt jedem reuigen Sünder Vergebung, eine neue Identität
und gibt ihm noch einen Auftrag mit".

Kürzer und eindeutiger kann man den Auftrag, den Nächsten zu lieben und damit  Gottes Auftrag zu erfüllen, kaum ausdrücken.

 
 
firefly 04.04.2023 14:51
Deshalb mein  Gebet:

Vater, 
lehre mich lieben!!!
Öffne mein Herz für die Liebe!
Offenbare mir die Liebe!
Zeige mir Wege der Liebe!
Lass Problemlösungen in meinem Leben durch Liebe geschehen! 
Schenke mir Worte der Liebe!
Gib mir die Kraft für Taten der Liebe, für große und kleine!
Lass mich alles und alle mit liebendem Herzen sehen geliebter Vater!

Amen
 
(Nutzer gelöscht) 04.04.2023 16:00
Ich frage mal so: Wann liebst du genug? Kann man überhaupt "GENUG" lieben?
Wahrscheinlich gibt es da gar kein "Genug", weil es nie ein Ende der Liebe gibt. Wann ist also Genug - und genug geliebt? 
Da Gott die Liebe IST und er unendlich in seiner Größe und Macht ist, ist es seine Liebe ebenso!!
Wer könnte schon jeden Menschen lieben? ER, GOTT, kann es!! Nun, er IST es! Er ist Liebe...wie gesagt.
Der Mann, in der Geschichte oben, sagt, er habe in der Liebe versagt; er habe sie nicht ernst genommen und nicht gelebt. Demnach war da gar nichts an Liebe vorhanden. 🤔
Nun, wo er es weiß, würde er in einem anderen Bewusstsein leben.
Nun, welches Bewusstsein mag das sein?

Wie weit reicht Liebe?
Gottes Wort beschreibt uns im 1.Korintherbrief 13 die Vollkommenheit der Liebe. Jesus Christus ist in allem vollkommen. Er ist Liebe!
Wer zum Glauben an Jesus Christus kommt, hat auch den Zugang zu DIESER Liebe.
Liebe muss wachsen. Sie ist nicht von Anfang an in vollkommener Form vorhanden. Der Mann (oben) wird das auch erfahren haben, auch wenn er so ein starkes Ereignis hatte, das ihm zu der neuen Erkenntnis verholfen hat.

Ich glaube, man muss sich sehr gut mit diesem Thema auseinander setzen, denn zu lieben, dazu ist ja wirklich JEDER imstande, sei er Christ oder nicht. Das ist das Besondere, dass wir Menschen von Gott mitbekommen haben. Die Fähigkeit zu lieben.

Wenn der Mann in der Geschichte nun im Bewusstsein Christi lebt und liebt, ist ihm ein Wachstum und Frucht gewiss; und der Zugang zu einer absolut heiligen Liebe.
Ist nun jemand, der in einem UNbestimmten Bewusstsein in Bezug auf Liebe liebt, deswegen auch Gott näher??
Nur wer Jesus als den wahren Christus bekennt ist Gott nahe, oder nicht?

Ich finde das mit der Liebe und dem Lieben, woher und wie weit usw., echt kein leichtes Thema.

Aber Danke, für den Gedankenanstoß! 💝
 
Herbstprince 04.04.2023 22:30
Die Geschichte des Herrn H. war schon hart. Die Begebenheit liegt ca. 35 Jahre zurück, aber die Worte sind in mir eingebrannt, als seien sie erst gestern geäußert worden. Ich war ja damals noch recht jung, hatte einen kleinen Sohn und es lag mir wirklich auf der Seele, in der Liebe nicht zu versagen. Aber wie oft versagt man, besonders in Kleinigkeiten.
Aber wenn man sich für Jesus entschieden und ihm sein Leben gegeben hat, ist es eine andere Liebe.  die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.
Römer 5,5 
 
 
Herbstprince 04.04.2023 22:39
@standhafte
Deine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Liebe gibt schon Anlass zum Denken.  
Und ich finde den Gedankenanstoß sehr wichtig.
Wir haben so unterschiedliche Vorstellung von Liebe, wie wir sie erlebt haben, wie wir sie uns wünschen, welche Erwartungen wir an uns selbst oder auch an andere haben.
Aber in der Geschichte war es das Kontrastprogramm - Materie versus Liebe.
Und genau da kann man ja einen Anfang machen.      
 
Schneeball 05.04.2023 11:06
Die Formulierung : " unterschiedliche Vorstellung von Liebe "
hat noch einmal meinen Gehirnkasten in Bewegung gebracht :

Ja - es ist 100% zutreffend,daß wir alle "Liebes-Vorstellungen" in
uns tragen.
'Wenn der/die Andere nicht so reagiert,sich nicht so verhält,wie ich mir
das "vor-stelle" - - - dann - - dann ist es eben keine 'Liebe' . . . 
Uuups ?????
----
Und wie ist nun bitte die knappe Definition von 'Liebe' , die wir durch
die alten Texte der Bibel erhalten,daß Gott selbst = 'Liebe' sei - also
personifiziert ??? 🤔 - einzuordnen ????
---
Personen-Tausch ?

Ja - nicht mehr,nicht weniger -

ER in mir - ich in IHM . . . 

Wunderbar für jeden,der für sich selbst rausfinden konnte,durfte -
wie dieses im Alltag "klappt",umzusetzen ist.

Dann bin ich exakt in dieser "Liebe" - dann "liebe" ich "genug" . . .

Es erfüllt,es macht glücklich,es macht frei - es ist kein Stress !
Manchmal verlangt es Überwindung - das sicher! - auch Opfer - 
aber :
Es ist Leben in Fülle !
 
schaloemchen 05.04.2023 11:30
Ich hatte mal hier einen Blog gemacht "was ist Liebe?" aber da ist außer "ich wünsche mir einen Partner der mich liebt" leider nichts mehr zustande gekommen 😭

ja, die Vorstellungen von Liebe sind sehr unterschiedlich, die Welt und TV haben uns dermaßen viel Falsches beigebracht, dass auch viele Christen heute "infiziert" sind und glauben, dass Liebe >>> schöne Gefühle sind.
 
pieter49 05.04.2023 11:51
um 11:30 Uhr

''was ist Liebe?''  ...schrieb @Schaloemchen; sehr Gute frage!

Heut-zu-Tage ist ICH-Bezogenheit hoch im Kurs!

Leider bemerken wir es oft gar nicht und stehen selbst die Liebe im Weg...

Habe letztens gelesen das es in Berlin über 50% Single haushalte gibt...

Das gibt zu Denken...
 
Schneeball 05.04.2023 12:10
 . . ."das gibt zu denken . . . "

Denken alleine ist nicht genug -
"Ich' muß mich prüfen,schauen,wie sieht es bei mir aus ?
"Tüv" machen - dann ändern - und mit gutem Beispiel voran
gehen.
Die Menschen brauchen heute "Vor-bilder" - das meint
lebendige,lebende Personen,die genau "diese Liebe"
leben - im Alltag . . . 
 
janinaj 05.04.2023 13:15
Nein, ich liebe nicht genug. Und nein, ich habe derzeit auch nicht sehr viel Geduld. Ich erlebe eher das Gegenteil: Leute sind ungeduldig, sehen nur sich, hören nicht zu und im Ergebnis muss man im praktischen Leben immer mehr zusätzlich regeln. 

Ich bin/komme an meine Grenzen und ich stehe dazu. Ich kann manche Umstände nicht länger "lieben", nein, ich habe es schlicht satt. Und ich mag es nicht, wenn Leute unzuverlässig sind und so einfach nur Schlamassel verursachen - den andere wieder ausbaden müssen. 
Ich vermisse sehr ein sich hineinfühlen in andere.

Und danke Herbstprince für die Geschichte. Der Mann tut mir leid. Er ist unverschuldet in die Situation geraten, muss die Konsequenzen das restliche Leben tragen. Und das ist nicht jeden Tag leicht. Und nein, nicht jeden Tag kann man das so sehen wie in der Geschichte geschildert. Es gibt Tage, da geht es einem nicht gut und man wird dauernd auch noch mit den Forderungen und Ansprüchen aus der Umgebung konfrontiert. Leider wird das manchmal in solchen Geschichten und Zeugnissen vergessen. Aber das ist eben auch ein Aspekt. 
Ich versuche wieder die Kurve zu bekommen - aber es ist nicht leicht. 
 
Herbstprince 05.04.2023 13:28
@janinaj
Danke für Deine Ehrlichkeit !!
Ja der Alltag ist oft schwierig, sei  es die Familie, der Chef, Arbeitskollegen, Nachbarn, Neider, Konkurrenten.

Besonders gefordert sind Menschen, die ein behindertes Kind haben oder ihre alten gebrechlichen oder dementen Eltern(teile) pflegen. Dort immer die Liebe zu haben, ist unmöglich, wenn die eigenen Kräfte schwinden.
Die Frau von unserem früheren Bibelkreisleiter hatte in ihrer Gemeinde eine Gruppe gegründet  für " Pflegende Angehörige". Das waren oft Frauen mittleren Alters, die am Ende ihrer Kräfte waren, oft kein Lob, keinen Dank erhielten, die einfach sagten, sie könnten nicht
mehr lieben. Sie fanden dort Unterstützung, Austausch und ihnen wurde klar. " Sie sollen Vater und Mutter ehren", also versorgen, auch wenn sie in ihrer Erschöpfung keine Liebe mehr empfinden konnten. Aber es hat den Frauen geholfen, nicht mit Schuldgefühlen beladen zu sein.      
 
janinaj 05.04.2023 13:36
Danke Herbstprince für deinen Bericht. Ja, behinderte Kinder, alte Eltern usw. das sind eben Situationen wo man nicht einfach mal aussteigen kann. Manche Leute laufen ja weg - und halsen den anderen umso mehr Lasten auf. 
Ich versuche die Kurve zu bekommen - den Blick nach oben und die Kraft von IHM, denn ich habe einfach so vieles nicht mehr in der Hand ... Aber ich gebe nicht auf. 
 
schaloemchen 05.04.2023 14:19
wenn wir am Ende sind, kann Gott anfangen
immer nur einen Tag >>> HEUTE
dafür gibt Gott Gnade ❤
 
firefly 05.04.2023 16:42
Ja..und ich arbeite mit behinderten Menschen und kümmere mich zunehmend mehr um meine betagte Mama.

Die wird immer schwieriger, weil unzufrieden und fordernd.

Schön hier Zuspruch zu erhalten!!! Danke!!!

Und es stimmt..... auch ich stoße da sehr oft an meine Grenzen.
Aber, ich bin nun mal nicht Gott und drum darf und muss ich mir die fehlende Liebe auch eingestehen dürfen und liebevoll mit mir selbst sein.

Das sage ich mir immer wieder und bitte Gott um Lösungen die für alle passt.
 
Schneeball 05.04.2023 17:28
"Wir" hier - im sogenannten reichen Westen - oder zumindest hier
in der BRD haben Hartz 4 ; Grundsicherung ; Caritas ; Pflegestufen ;
Einrichtungen für Behinderte etc.; etc.; etc.;  . . . 
----
All das,was früher ganz selbstverständlich durch den sozialen,familiären
Verband gestemmt wurde - bricht weg,ist bereits weg gebrochen.

Mehr und mehr "springt" der Staat ein für Menschen mit den allerverschiedensten
persönlichen Mängeln.
---
In dem Umfeld,in dem ich gearbeitet habe - und teilweise immer noch tätig
bin,muß ich leider sagen,daß in vielen Gemeinden der Blick für den Nächsten
nicht mehr vorhanden ist !
Ich erlebe leider zu oft,daß Menschen ohne eine Bindung zu Gott weit
mehr einsatzbereit sind,als die,die sonntags ihren frommen Egoismus
pflegen.
---
In den 23 Jahren meiner beruflichen Tätigkeit,habe ich es einmal! erlebt,
daß eine engagierte ältere alleinstehende Frau es gewagt hat,eine junge
Frau aus unserer Rehaarbeit zur Vorsorge bei sich aufzunehmen.

Und - statt.daß man sie in ihrem Vorhaben unterstützte - wurde sie von
allen Seiten mit Warnungen eingedeckt . . . .von "Christen" !

Das Vorhaben ist übrigens gelungen - und die "junge Frau" steht heute
gut verankert im beruflichen Alltag und steht ihre Frau.
-----
Wenn die jenigen,die vorgeben Jesus nachzufolgen,es wirklich täten - 
die Welt sähe anders aus.
 
Herbstprince 05.04.2023 18:03
@schneeball
Du sprichst ja wirklich aus eigener beruflicher Erfahrung in christlichen Kreisen.  Und da muss ich Dir Recht geben, dass viele Menschen ohne eine Bindung an Gott engagierter sind als die Christen.
Traurig, Dein Beispiel, dass nur eine einzige Person in den vielen Jahren privat unterstützt wurde, aber auch erfreulich, dass sich das Engagement der älteren Dame so gelohnt hat. 

Viele Christen sehen sich als sehr gesegnet an, weil sie die Gnade des Glaubens an sich erfahren haben. Aber ist da nicht viel Selbstzufriedenheit  und Selbstgefälligkeit, statt ein Segen für andere zu sein ?
 
Schneeball 05.04.2023 18:32
Jou - liebe @Herbstprince . . . ich könnte "sie" manchmal
"schütteln" . . . na gut . . ist eben so . . . krempeln "wir" halt
die Ärmel hoch . . . 
 
Schneeball 05.04.2023 18:34
P.S. . . . die "ältere Dame" war einfach ein Schatz . . . 
Herz und Ohr bei Jesus . . . 
 
(Nutzer gelöscht) 05.04.2023 18:53
Zu einem Punkt möchte ich ganz allgemein etwas sagen (schreiben 😉)
Wenn man selbst mit viel Belastung zu kämpfen hat, wegen welchen Gründen auch immer...sei es die Betreuung der Eltern, die krank und dement werden, der Familienangehörige, der durch einen Unfall unverschuldet schwer erkrankt ist keine Pflege erhält, weil er sie nicht bezahlen kann...usw. usw...ihr wisst schon. Wenn alles schon schlimm genug ist und nur noch schlimmer wird und einfach überall Türen zu gehen und sich Menschen eher abwenden, statt einem zuwenden (vielleicht auch nur mal, um sich ausheulen zu können), dann - so muss ich sagen - ist es keine Liebe, das alles bis zum Äußersten und darüber hinaus zu ertragen, bis man dann letztendlich unbemerkt selbst ausgebrannt und enttäuscht ist und sich Zorn und Wut über andere Menschen breit macht.
Wir sollen nirgendwo eine bittere Wurzel aufkommen lassen!
Aber wie oft tut man aus falsch verstandener Liebestat alles allein und bis zur Selbstaufgabe, ohne sich Hilfe einzufordern. Weil man meint, man müsste das jetzt so tun, man ist dazu verpflichtet.
Es gibt eine Menge Gründe, warum man nicht nach Hilfe fragt. Wer nicht fragt, ist ein Stück weit dann auch selbst Schuld.
Aber ich selbst habe die Erfahrung gemacht, völlig auf mich gestellt zu sein, von einem auf den anderen Tag mit fünf Kindern, wo alles offensichtlich war und niemand, wirklich niemand zu mir gekommen ist. Das ist hart. Und kann viel in einem entfesseln.
Wir alle haben eine "Liebesschuld" dem anderen gegenüber, so will ich das jetzt mal nennen. Sei es von der einen oder der anderen Seite. Irgendwie läuft da aber ganz viel schief und entweder erhält man keine Hilfe oder man leistet keine Hilfe. So kommt es mir vor.
 
Herbstprince 05.04.2023 19:17
Danke @Standhafte für Deine Ausführungen und Deine eigenen Erfahrungen.
Wenn man selbst plötzlich mit fünf Kindern allein dasteht und Zuwendung und Hilfe nicht in Sicht sind und man sich selbst aus Liebe zu den Kindern aufreibt, bis man fast selbst vollkommen ausgebrannt daliegt, erkennt man wie vielschichtig das Wort Liebe ist.
Dass Liebe nicht allein mit Gefühlen und Sehnsüchten einhergeht, ist klar. Aber hier merkt man, dass Leben, nämlich die Umsetzung im Alltag, die Liebe ist, die benötigt wird. Nicht wegschauen, nicht nach Entschuldigungen und Ausflüchten suchen und vielleicht um Hilfe bitten können.        
 
Schneeball 05.04.2023 19:55
@zu Standhafte,18.53 . . . das offene Schreiben im Internet hat eine
Grenze.Aber doch kommt durch die eine oder andere Stellungnahme
ganz gut rüber,was der Eine oder Andere so durch gemacht hat.
---
Was Du erleben mußtest,ist für unsere Zeit heute leider "repräsentativ".
Nicht jeder hat das Umfeld,wo wachsame Freunde - echte - begleiten und
raten.
Was ich persönlich in meiner Nachfolge Jesu lernen durfte,lernen mußte,
lernen konnte - ist :
Innerlich SEINE Stimme zu kennen.
Ich frage IHN heute "1000 Mal",bevor ich mit irgendetwas starte.
Auch ich habe die Erfahrung des "Ausgebrannt-Sein's" erlebt.
---
Es ist schwer,ja ich denke auch unmöglich,ein "Rezept" weiter zu geben,wie
man aus diesem Dilemma heraus kommt,da jeder Mensch etwas anders "tickt".
---
Wozu ich aber ermutigen möchte:
Mit Jesus reden - gerade so wie mit einem guten Freund - und dann schauen,
abwarten,wie ER handelt,was geschieht.
Wichtig : Zeit mitbringen,Geduld.
Dinge entwickeln sich.
Auch darum bitten,daß man selbst lernt,SEINE Stimme zu unterscheiden
von eigenen Eindrücken.
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