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Wissenschaft ohne Gott auf Abwegen

Wissenschaft ohne Gott auf Abwegen
Der Mensch verknüpft seine Vorstellung von Evolution mit eigener Machbarkeit.


https://ansage.org/us-technologiepioniere-warnen-kuenstliche-intelligenz-ist-das-ende-der-menschheit/

In seiner zivilisationsgeschichtlichen Tragweite bislang womöglich noch massiv unterschätzt, ist die Menschheit offenbar endgültig in ein völlig neues Zeitalter, das der KI – spätestens, seit das  kalifornische Unternehmen OpenAI im November das Künstliche-Intelligenz-Chatbot ChatGPT herausbrachte. Den meisten Menschen sind die potenziellen und höchstwahrscheinlichen Auswirkungen dieser nächsten digitalen Revolution noch gar nicht bewusst, aber die erschreckenden Möglichkeiten der KI bergen tatsächlich die Gefahr, dass der Mensch nicht nur ökonomisch überflüssig wird, weil Abermillionen von Arbeitsplätzen wegfallen werden, sondern dass er sich endgültig eine Technik herangezüchtet hat, die ihn irgendwann selbst als Feind ansieht und bekämpfen wird.

Diese Woche führten die beiden Tech-Unternehmer Aza Raskin und Tristan Harris ein ebenso lehrreiches wie beängstigendes öffentliches Gespräch darüber, welche nicht mehr beherrschbaren Gefahren von der sich rasend schnell weiterentwickelnden und dabei selbstoptimierenden KI-Technik ausgehen. Raskin und Harris erklärten offen, dass sie vor einer dystopischen Zukunft warnen. Die KI-Ingenieure hätten die „Büchse der Pandora“ geöffnet. Bereits die noch vergleichsweise einfache KI-Technik, die in vielen Geräten installiert sei, habe zu Informationsüberflutung, Sucht, Sexualisierung von Kindern, Aufmerksamkeitsdefiziten, Fake News und Demokratieabbau geführt. Die neue KI sei bereits jetzt in der Lage, Sprache in Bilder zu übersetzen und Hirnaktivitäten zu lesen. Zudem könne sie innere Monologe und Bilder rekonstruieren.

Bilder lügen doch

Eine weitere Gefahr drohe dadurch, dass die Technologie gehackt werden könne. Es drohe allgegenwärtige Überwachung; Sicherheitslücken könnten leicht identifiziert und ausgenutzt werden. Die Deepfakes-Technik sei bereits heute in der Lage, Stimmen nach nur drei Sekunden Ton so täuschend echt nachzuahmen, dass damit Sicherheitssysteme überlistet werden könnten. Sämtliche darauf basierenden Technologien, Überprüfungen und Kontrollmaßnahmen könnten noch in diesem Jahr zusammenbrechen und obsolet werden. Niemand könne schon heute dem, was er noch sehe oder höre, trauen. “Bilder lügen nicht”, akustische und andere Sinneswahrnehmungen sind nicht mehr verlässlich, da in KI-manipulierter Aufbereitung von echtem Input nicht mehr zu unterschieden.

Die Entwicklung habe auch schwerwiegende Auswirkungen auf die militärische und nationale Sicherheit von Staaten; den sich daraus zwangsläufig ergebenden Herausforderungen seien diese schon jetzt kaum mehr gewachsen. KI-Modelle würden immer schneller wachsen, sich mit teils exponentieller und geometrischer Geschwindigkeit weiterentwickeln und dabei neue, möglicherweise emergente Fähigkeiten erwerben, die noch gar nicht überblickt werden könnten. Durch die Fragen, die Menschen ihnen stellten, würden sie immer weiter trainiert. Der Zustand der “technologischen Singularität”, also die die Schwelle zur Entstehung eines eigenen Bewusstseins, könnte unmittelbar bevorstehen oder jederzeit überschritten werden.
Verstörende Warnungen

Aus den verstörenden Erörterungen von Raskin und Harris wird deutlich, wie sehr dem Menschen bereits jetzt die Kontrolle über die KI entglitten ist. Die Hauptsorge bestehe dabei darin, dass die Technik jede menschliche Intelligenz übertrifft. Dass die beiden Tech-Pioniere mit dieser Einschätzung nicht alleine stehen, zeigt auch die Tatsache, dass Elon Musk und andere führende Forscher auf dem Gebiet der KI bereits vor einiger Zeit einen offenen Brief unterzeichnet haben, in dem sie eine mindestens sechsmonatige Unterbrechung der KI-Forschung fordern, um zunächst gemeinsame Sicherheitsprotokolle zu erarbeiten. In aller Deutlichkeit und drastischen Worten machen die Unterzeichner klar, dass eine unkontrollierte und dem Menschen mindestens ebenbürtige KI das “baldige Ende der Menschheit” bedeuten könne. Mit der Entstehung von ChatGPT sei ein „unkontrollierter Wettlauf“ um die Entwicklung immer leistungsfähigerer Maschinen losgetreten worden. Teilweise könnten sich die künstlichen Intelligenzen schon jetzt mit dem Menschen messen. „Niemand – nicht einmal ihre Erfinder – kann diese Maschinen verstehen, vorhersagen oder zuverlässig kontrollieren“, heißt es weiter in dem Brief.

Die italienische Regierung ist da bereits einen Schritt weiter – und hat nimmt die Gefahr als bislang erstes westliches Land extrem ernst: Sie hat ChatGPT komplett verboten. Als eher vorgeschobener Grund wurde genannt, dass der Betreiber OpenAI die Anwender nicht ausreichend über die Weiternutzung und Verwendung ihrer erlangten Daten aufkläre. Der italienische Datenschutzbeauftragte Guido Scorza erklärte: „Der Punkt ist, dass ich, wenn ich nicht weiß, wer was mit meinen persönlichen Daten macht, nicht in der Lage bin, die Verwendung meiner persönlichen Daten zu kontrollieren, um meine Rechte auszuüben.“
Entwicklung lässt sich wohl nicht mehr aufhalten

Zudem gebe es keine Filter, die verhinderten, dass Kinder im Alter unter 13 Jahren für sie „absolut unangebrachte“ Informationen angezeigt bekämen. Der Kunstgriff, die KI-Ausbreitung über das Datenschutzrecht zu blockieren, wird die technologische Revolution allerdings nicht aufhalten, sondern allenfalls kurz verzögern. Wie ernst es Italien jedoch meint, zeigt sich in der Aufforderung an OpenAI, binnen 20 Tagen Maßnahmen gegen die Vorwürfe zu präsentieren. Ansonsten droht dem Unternehmen eine Strafe bis zu 20 Millionen Euro.

Dem eigentlichen Kern des Problem kommen die Bedenken der Europäischen Verbraucherschutzorganisation (BEUC) näher: Diese hat die EU-Kommission und die EU-Mitgliedstaaten dringend aufgerufen, ChatGPT und ähnliche Chatbots darauf zu untersuchen, wie diese Menschen „täuschen und manipulieren“ könnten. Das Bewusstsein darüber, welche Gefahren von KI ausgehen, scheint nun doch rapide zu wachsen; ob die Politik allerdings mit der gleichzeitigen KI-Weiterentwicklung Schritt halten kann, ist mehr als fraglich, denn diese wird sich definitiv nicht mehr zu stoppen lassen. Erfahrungsgemäß werden Menschen – allen Verboten und Regulierungen zum Trotz – jede Technik nutzen, die sie erreicht haben, und diese stetig weiterzuentwickeln versuchen, und dabei stetig neue Grenzen überwinden. Einmal erreichte wissenschaftliche Durchbrüche lassen sich nicht mehr rückgängig machen. Die Menschheit wird von nun an mit dem Damoklesschwert leben müssen, ihrer Selbstabschaffung durch eine überlegene Superintelligenz entgegenzutaumeln. Dass die Zivilisation an an der KI zugrundegehen könnte, ist jedenfalls ein wesentlich realistischeres Szenario als das allseits gepredigte Klima-Armageddon.

Kommentare

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hansfeuerstein 01.04.2023 15:39
Die Wissenschaft ist Fluch und Segen zugleich, wie beim Menschen das Gute mit dem Bösen ringt. Mit dem Verlust des Bewusstesines um Sünde verliert sich im Letzten jedes Maß und jede "no go Area."
 
Rosenlied 01.04.2023 17:03
⛪Danke Hans@feuerstein.
Ja, ich glaube auch,
dass es seeehr wichtig ist,
dass die Wissenschaftler GOTT❤
finden, wie z.B. Harald Lech,
über den vor kurzem ein
guter Bericht war..

⛪Ich glaube auch, dass GOTT❤ alles sieht, und denen
hilft, die IHM vertrauen...
 
(Nutzer gelöscht) 01.04.2023 17:49
Wer einmal etwas sehr Verstörendes lesen möchte, kann sich das hier mal antun:

https://www.nytimes.com/2023/02/16/technology/bing-chatbot-transcript.html

Eine kürzere Beschreibung, was passiert ist, gibt es  hier:

https://www.nytimes.com/2023/02/16/technology/bing-chatbot-microsoft-chatgpt.html

Mir stellt sich hier eine ganz andere Frage: Ab wann müssen wir moralische Bedenken im Umgang mit künstlicher Intelligenz haben? Wenn wir möchten, dass die KI "gut" ist, dann müssen wir irgendwann zwangsläufig lernen, auch "gut" zur KI zu sein.

Eine andere Diskussion dazu findet sich in der aktuellen Chrismon:

https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2023/53704/bewusste-ki-informatiker-und-philosoph-im-streitgespraech

Das ist auch lesenswert.

Ich denke auch, dass wir die KI nicht wieder abschaffen können. Ich bin mir auch nicht sicher, ob wir es sollten. Aber ich finde, wir als Gesellschaft sollten ein Auge darauf und ein Herz dafür haben, was KIs tun und was man mit KIs tut. Daher wird es meiner Meinung nach Zeit, eine gesellschaftliche Debatte darüber zu führen, wie wir KIs in Zukunft nutzen möchten.

Genau so, wie Kernkraft oder Gentechnik diskutiert wurde, muss diese Technik auch diskutiert werden.
 
Annres 01.04.2023 19:21
Ein Astronomie- und Wissenschafts-Blogger hat einen sehr aktuellen Bericht darüber gemacht, dass die/eine KI scheinbar/anscheinend unbeabsichtigt Bewusstsein entwickelt hat ->

https://www.youtube.com/watch?v=zJYYQVrz_3c
 
Annres 01.04.2023 19:24
Oh Mist... ich hab vergessen, dass heute der 1. April ist und ich schaue das Video gerade erst  an... Ich gehe mal vorsichtshalber davon aus, dass das ein Aprilscherz ist. 🤡
 
Rosenlied 01.04.2023 19:36
😀
 
Rosenlied 01.04.2023 19:36
⛪Ich bin heut auch schon "reingefallen", haha.😀
 
hansfeuerstein 01.04.2023 21:30
Ja, wie wir sie nutzen möchten, und wie wir leben wollen. Nur, interessiert das halt keinen, es gibt reiche und sehr mächtige Leute, die besser wissen was für die Menschheit gut ist, und insbesondere was ihnen selber gigantische Gewinne verspricht.😅
 
firefly 01.04.2023 22:36
Eine kurze Frage:
Wenn ich einen Beitrag 'like'... seht ihr das?

Anders als sonst erscheint bei mir KEIN 'Du und soundsoviele finden das gut'.
Es erscheint zwar der grüne Daumen, nicht aber mein Profilfoto. 🤔
 
firefly 01.04.2023 22:42
Okey.... Jetzt geht's wieder!🤪
 
hansfeuerstein 02.04.2023 00:20
Wissenschaft ohne Gott wird vom Segen zum Alptraum. Kaum etwas projeziert die Situation im Paradies, mit dem Baum und den Apfel deutlicher in die Zeit.
 
firefly 02.04.2023 00:26
Ja, je genialer der Mensch in seinen Entwicklungen wird ohne dass die emotionale Intelligenz mithält ( die Früchte des Geistes!), desto größer das Vernichtungspotential.
Aber, es ist uns vorhergesagt und muss wohl so kommen. 
Wir sind nicht im Ungewissen darüber zurückgelassen worden von Christus. 
 
C67 02.04.2023 14:06
2015 haben einige Wissenschaftler Regeln für Gain-of-Function-Forschung angemahnt und
vor einer Pandemie aus dem Labor gewarnt. Das hat nicht funktioniert.
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