Religionsunterricht soll in Berlin ordentliches Schulfach werden
01.04.2023 08:54
Religionsunterricht soll in Berlin ordentliches Schulfach werden
01.04.2023 08:54
Religionsunterricht soll in Berlin ordentliches Schulfach werden
TEIL DER KOALITIONSVERHANDLUNGEN ZWISCHEN CDU UND SPD
BERLIN ‐ In jedem Bundesland ist Religionsunterricht ordentliches Schulfach – außer in Berlin. Mit einer möglichen Regierungskoalition aus CDU und SPD könnte sich das demnächst ändern. Auch einen konkreten Vorschlag zur Umsetzung gibt es bereits.
Bislang ist in Berlin der Religionsunterricht im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern kein ordentliches Schulfach. Das soll sich offenbar mit der neuen Landesregierung aus CDU und SPD ändern. Der "Tagesspiegel" (Freitag) berichtet unter Berufung auf ein ihm vorliegendes Papier der Koalitionsverhandlungen, dass Religion erstmals ab Klasse 7 ordentliches Schulfach werden soll.
In einem neuen, zusätzlichen Wahlpflichtbereich sollen demnach Schülerinnen und Schüler entscheiden können, ob sie Religion, Lebenskunde oder ein überkonfessionelles Angebot besuchen möchten. Die Schulen könnten es aber auch als einstündigen Projektunterricht anbieten. Daneben bleibe Ethik weiter als Pflichtfach erhalten. Ihre Verhandlungen zu Bildung wollen CDU und SPD an diesem Freitag abschließen.
Freiwilliges Angebot in alleiniger Verantwortung der Träger
An Berliner Schulen ist der Unterricht der Religionsgemeinschaften ebenso wie die Lebenskunde des Humanistischen Verbandes im Unterschied zum staatlichen Ethikunterricht kein ordentliches Schulfach, sondern ein freiwilliges Angebot in alleiniger Verantwortung der Träger. Eine Bürgerinitiative "Pro Reli" setzte sich seinerzeit für einen Wahlpflichtbereich ein, bei dem sich die Schüler zwischen gleichrangigen Fächern Ethik und Religion entscheiden müssen. Ein Volksentscheid 2009 bestätigte jedoch den bestehenden Status.
Das 14-seitige Papier sieht überdies eine bessere Förderung der Freien Schulen vor: Sie sollen künftig nicht mehr bis zu fünf, sondern nur noch zwei Jahre auf staatliche Zuschüsse warten müssen. Zudem soll es zusätzliche Zuwendungen geben. Ferner sollen die Kitas stärker gefördert und entlastet werden. Für Gymnasiasten könnten die Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss (MSA) wegfallen und das Probejahr an Gymnasien könnte durch etwa eine Aufnahmeprüfung ersetzt werden. Voraussetzungen für die Umsetzung sind, dass die erzielte Einigung bei den Schlussverhandlungen der neuen Landesregierung Bestand hat und die SPD-Basis der Koalition überhaupt zustimmt. (KNA)
BERLIN ‐ In jedem Bundesland ist Religionsunterricht ordentliches Schulfach – außer in Berlin. Mit einer möglichen Regierungskoalition aus CDU und SPD könnte sich das demnächst ändern. Auch einen konkreten Vorschlag zur Umsetzung gibt es bereits.
Bislang ist in Berlin der Religionsunterricht im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern kein ordentliches Schulfach. Das soll sich offenbar mit der neuen Landesregierung aus CDU und SPD ändern. Der "Tagesspiegel" (Freitag) berichtet unter Berufung auf ein ihm vorliegendes Papier der Koalitionsverhandlungen, dass Religion erstmals ab Klasse 7 ordentliches Schulfach werden soll.
In einem neuen, zusätzlichen Wahlpflichtbereich sollen demnach Schülerinnen und Schüler entscheiden können, ob sie Religion, Lebenskunde oder ein überkonfessionelles Angebot besuchen möchten. Die Schulen könnten es aber auch als einstündigen Projektunterricht anbieten. Daneben bleibe Ethik weiter als Pflichtfach erhalten. Ihre Verhandlungen zu Bildung wollen CDU und SPD an diesem Freitag abschließen.
Freiwilliges Angebot in alleiniger Verantwortung der Träger
An Berliner Schulen ist der Unterricht der Religionsgemeinschaften ebenso wie die Lebenskunde des Humanistischen Verbandes im Unterschied zum staatlichen Ethikunterricht kein ordentliches Schulfach, sondern ein freiwilliges Angebot in alleiniger Verantwortung der Träger. Eine Bürgerinitiative "Pro Reli" setzte sich seinerzeit für einen Wahlpflichtbereich ein, bei dem sich die Schüler zwischen gleichrangigen Fächern Ethik und Religion entscheiden müssen. Ein Volksentscheid 2009 bestätigte jedoch den bestehenden Status.
Das 14-seitige Papier sieht überdies eine bessere Förderung der Freien Schulen vor: Sie sollen künftig nicht mehr bis zu fünf, sondern nur noch zwei Jahre auf staatliche Zuschüsse warten müssen. Zudem soll es zusätzliche Zuwendungen geben. Ferner sollen die Kitas stärker gefördert und entlastet werden. Für Gymnasiasten könnten die Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss (MSA) wegfallen und das Probejahr an Gymnasien könnte durch etwa eine Aufnahmeprüfung ersetzt werden. Voraussetzungen für die Umsetzung sind, dass die erzielte Einigung bei den Schlussverhandlungen der neuen Landesregierung Bestand hat und die SPD-Basis der Koalition überhaupt zustimmt. (KNA)
Kommentare
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Klavierspielerin2 01.04.2023 09:57
Berlin ist die am Gott vergessenste Stadt Deutschlands und darum begrüße ich, wenn der christliche Religionsunterricht angeboten wird.
Astrano 01.04.2023 10:19
Den Trend finde ich grundsätzlich gut - wer hätte das bei dem (je nachdem) gottvollen oder gottentleerten Schlendrian von Thron & Altar in Berlin erwartet?!
Christoph
Christoph
(Nutzer gelöscht) 01.04.2023 10:30
In Baden-Württemberg findet der Religionsunterricht in der stattlichen Schule statt.
Dies hat Vorteile, da viele Kinder erreicht werden, die von zu Hause aus keinen Zugang zum Glauben erfahren.
Es hat aber auch große Nachteile.
Dies hat Vorteile, da viele Kinder erreicht werden, die von zu Hause aus keinen Zugang zum Glauben erfahren.
Es hat aber auch große Nachteile.
Nemrac73 01.04.2023 11:20
Wenn der religionsunterricht von gläubigen Lehrern gehalten wird finde ich es sehr sinnvoll, vor allem in der Grundschule sind die Kinder bestimmt sehr offen für Gottes Wort, und es erfahren auch die Kinder davon die in den freiwilligen Unterricht oder die jungschr in den Gemeinden nucht geschickt werden.
Bei uns laden die Lehrer dann auch für solche Aktionen wie kinderbibelwoche und jungschsr extra ein.
Bei uns laden die Lehrer dann auch für solche Aktionen wie kinderbibelwoche und jungschsr extra ein.
(Nutzer gelöscht) 01.04.2023 11:44
Guten Morgen und einen gesegneten Samstag!
Biblischer Religionsunterricht
dargebracht von Lehrern,
die selbst an Gottes Wort glauben,
das wäre ein Segen.
Biblischer Religionsunterricht
dargebracht von Lehrern,
die selbst an Gottes Wort glauben,
das wäre ein Segen.
(Nutzer gelöscht) 01.04.2023 12:12
Im Grundschulalter sind die Kinder sehr offen für den christlichen Glauben.
Klavierspielerin2 01.04.2023 12:13
Ein Lichtblick, als ich heute morgen diese Meldung las, " die Politik" hat Christus doch nicht ganz vergessen🎉
Digrilimele 01.04.2023 12:27
🤔obgleich mein Sohn auf eine evangelische IGS ging, fällt und steht hier alles mit dem Lehrer, der die Schüler unterrichtet.
Ich erinnere mich an Zeiten, da er, obgleich er EV. Religionsunterricht gewählt hatte, einen Test über Buddhismus, Hinduismus, Islam etc. geschrieben hat, wobei der Islam besonders intensiv durchgearbeitet wurde.
Religionsunterricht in der Sekundarstufe 1 war ein kompletter Reinfall.
In der Grundschule allerdings, da war er gesegnet mit einer Pastorenfrau als Klassenlehrerin. So sangen sie jeden Morgen christliche Lieder, aber dieses ging einigen Müttern so gegen den Strich, dass sie sich wiederholt beim Grundschulleiter als auch bei der Landesschulbehörde beschwerten.
Es wurde als erdenkliche gegen diese Lehrerin hervorgeholt, unter anderem auch, dass so wichtige Fächer wie Deutsch und Mathe ausfielen, aber niemals so ein unwichtiges Fach wie Religion, und das regte sie am meisten auf. Sie trafen sich heimlich, damit sie irgendwie diese Lehrerin loswerden würden.
Ein paar Jahre später verließ sie die Schule.
Ich erinnere mich an Zeiten, da er, obgleich er EV. Religionsunterricht gewählt hatte, einen Test über Buddhismus, Hinduismus, Islam etc. geschrieben hat, wobei der Islam besonders intensiv durchgearbeitet wurde.
Religionsunterricht in der Sekundarstufe 1 war ein kompletter Reinfall.
In der Grundschule allerdings, da war er gesegnet mit einer Pastorenfrau als Klassenlehrerin. So sangen sie jeden Morgen christliche Lieder, aber dieses ging einigen Müttern so gegen den Strich, dass sie sich wiederholt beim Grundschulleiter als auch bei der Landesschulbehörde beschwerten.
Es wurde als erdenkliche gegen diese Lehrerin hervorgeholt, unter anderem auch, dass so wichtige Fächer wie Deutsch und Mathe ausfielen, aber niemals so ein unwichtiges Fach wie Religion, und das regte sie am meisten auf. Sie trafen sich heimlich, damit sie irgendwie diese Lehrerin loswerden würden.
Ein paar Jahre später verließ sie die Schule.
(Nutzer gelöscht) 01.04.2023 12:40
@Zeitlos - ich kenne keinen "Lebenskundeunterricht" in Bayern - weder in der Grundschule noch in den weiterführenden Schulen
Rosenlied 01.04.2023 13:36
⛪Danke Klavierspielerin für Deinen intressanten Bericht.
(ich glaube: Du bist unsere Reporterin...)
⛪Das würde ich auch als einen Schritt nach vorne in die richtige Richtung sehn!!!
⛪Mein Sohn ist hier in Bayern kath. Religionslehrer und sehr beliebt,
auch bei den Eltern. Ich glaube, dass durch ihn schon viiiiiele Kinder
viiiiiel Gutes von JESUS❤ erfahren haben...
(ich glaube: Du bist unsere Reporterin...)
⛪Das würde ich auch als einen Schritt nach vorne in die richtige Richtung sehn!!!
⛪Mein Sohn ist hier in Bayern kath. Religionslehrer und sehr beliebt,
auch bei den Eltern. Ich glaube, dass durch ihn schon viiiiiele Kinder
viiiiiel Gutes von JESUS❤ erfahren haben...
Rosenlied 01.04.2023 13:53
⛪Ja, Zeitlos, da muss ich den andern recht geben:
Ich wohne ja in Bayern, aber meine Enkel haben
kein Fach "Lebenskundeunterricht". Leider.
⛪Du hast aber recht:
Viele von Dir aufgeführten Punkte, die früher im Fach "Lebenskunde" unterrichtet wurden, haben auch heute noch Gültigkeit, und die Lehrer könnten damit bei vielen Kleinen die "Lücken füllen"...
Danke für Deine Mühe.
⛪Aber einen Schutzengel hat jeder Mensch sein ganzes Leben lang,
nicht nur in der Kindheit...
Ich wohne ja in Bayern, aber meine Enkel haben
kein Fach "Lebenskundeunterricht". Leider.
⛪Du hast aber recht:
Viele von Dir aufgeführten Punkte, die früher im Fach "Lebenskunde" unterrichtet wurden, haben auch heute noch Gültigkeit, und die Lehrer könnten damit bei vielen Kleinen die "Lücken füllen"...
Danke für Deine Mühe.
⛪Aber einen Schutzengel hat jeder Mensch sein ganzes Leben lang,
nicht nur in der Kindheit...
Klavierspielerin2 01.04.2023 13:55
Liebe Rosenlied, christlichen Medien berichten aus einer anderen Perspektive, die evtl. auch andere Menschen interessieren könnten. Und seit ich die Copy Funktion entdeckte...🤭
Rosenlied 01.04.2023 14:02
⛪Digrilimele, danke für Deinen Bericht, der so traurig
ausging. Schaaaaade, dass Mütter, andere Lehrer und
die Landesschulbehörde eine so gläubige und
bestimmt liebe Lehrerin, wie Du sie geschildert hast,
so schlecht behandelt haben!
⛪ABer, auch wenn GOTT❤ das zugelassen hat,
dann hat sie bestimmt bei vielen Kindern Gutes
hinterlassen..
ausging. Schaaaaade, dass Mütter, andere Lehrer und
die Landesschulbehörde eine so gläubige und
bestimmt liebe Lehrerin, wie Du sie geschildert hast,
so schlecht behandelt haben!
⛪ABer, auch wenn GOTT❤ das zugelassen hat,
dann hat sie bestimmt bei vielen Kindern Gutes
hinterlassen..
hansfeuerstein 01.04.2023 15:42
Man muss sich keine Illusionen machen, Religionsunterricht heisst in Berlin vor allem Islamunterricht, denn das betrifft den Großteil der Schlüerinnen und Schüler.
hansfeuerstein 01.04.2023 15:44
Gerade da wird es darauf ankommen, welcher Richtung diese folgen, und was sie wie lehren werden. Dass der Staat darauf einen effektiven Einfluss hat, darf bezweifelt werden.
Julia1960 01.04.2023 15:47
In unseren Schulen hat für mich Islamunterricht keinen Platz. Wer sowas will, sollte in einem islamischen Land leben.
Wenn, befürworte ich hier bei uns einen Religionsunterricht, der unseren christlichen Glauben lehrt, aber ganz sicher nicht den Islam.
Wenn, befürworte ich hier bei uns einen Religionsunterricht, der unseren christlichen Glauben lehrt, aber ganz sicher nicht den Islam.
Julia1960 01.04.2023 15:47
In unseren Schulen hat für mich Islamunterricht keinen Platz. Wer sowas will, sollte in einem islamischen Land leben.
Wenn, befürworte ich hier bei uns einen Religionsunterricht, der unseren christlichen Glauben lehrt, aber ganz sicher nicht den Islam.
Wenn, befürworte ich hier bei uns einen Religionsunterricht, der unseren christlichen Glauben lehrt, aber ganz sicher nicht den Islam.
Julia1960 01.04.2023 15:49
Religionsfreiheit, ok. Aber an den Schulen bei uns sollte wenn, das gelehrt werden, was unsere Kultur, unseren Glauben ausmacht.
Julia1960 01.04.2023 15:51
Wenn ich in ein islamisches Land gehe, um dort zu leben, habe ich mich auch anzupassen.
Wenn ich das nicht möchte, gehe ich nicht in ein solches Land.
Eigentlich ganz einfach. Umgekehrt sollte dies ebenso sein.
Wer zu uns kommt, muss dann halt damit leben, dass hier christlicher Glaube an den Schulen gelehrt wird. Wird ja niemand gezwungen hier zu leben.
Wenn ich das nicht möchte, gehe ich nicht in ein solches Land.
Eigentlich ganz einfach. Umgekehrt sollte dies ebenso sein.
Wer zu uns kommt, muss dann halt damit leben, dass hier christlicher Glaube an den Schulen gelehrt wird. Wird ja niemand gezwungen hier zu leben.
Klavierspielerin2 03.04.2023 14:04
CDU UND SPD HABEN KOALITIONSVERTRAG FÜR DIE HAUPTSTADT VORGESTELLT
Religion soll in Berlin Wahlpflichtfach werden – Lob von Katholiken
BERLIN ‐ CDU und SPD in Berlin haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Darin sprechen sich beide Parteien für die Einführung von Religion als Wahlpflichtfach aus. Die Religionen kommen in dem Vertrag aber auch noch in anderem Zusammenhang vor.
CDU und SPD wollen in einer neuen gemeinsamen Landesregierung in Berlin ein Wahlpflichtfach Weltanschauungen/Religionen als ordentliches Lehrfach einführen. Das geht aus dem am Montag vorgestellten Koalitionsvertrag der beiden Parteien für die bereits laufende Legislaturperiode bis 2026 hervor. "In einem von fachlich ausgebildeten Lehrkräften erbrachten und von den Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften inhaltlich gestalteten Unterricht können Kenntnisse über Religionen und Weltanschauungen vermittelt werden", heißt es in dem Papier, das am Vormittag vom designierten Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und der noch amtierenden Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) präsentiert wurde. Das Fach Ethik solle daneben in seiner bisherigen Form bestehen bleiben.
In der vergangenen Woche hatte der "Tagesspiegel" bereits über entsprechende Pläne der beiden Parteien berichtet. Unter Berufung auf ein Papier aus den Koalitionsverhandlungen schrieb die Zeitung, dass Religion erstmals ab Klasse 7 ordentliches Schulfach werden solle. In einem neuen, zusätzlichen Wahlpflichtbereich sollten die Schüler entscheiden können, ob sie Religion, Lebenskunde oder ein überkonfessionelles Angebot besuchen möchten. Die Schulen könnten es aber auch als einstündigen Projektunterricht anbieten.
Diözesanrat begrüßt Entscheidung für Wahlpflichtfach Religion
An Berliner Schulen ist der Unterricht der Religionsgemeinschaften ebenso wie die Lebenskunde des Humanistischen Verbandes im Unterschied zum staatlichen Ethikunterricht kein ordentliches Schulfach, sondern ein freiwilliges Angebot in alleiniger Verantwortung der Träger. Eine Bürgerinitiative "Pro Reli" setzte sich vor einigen Jahren für einen Wahlpflichtbereich ein, bei dem sich die Schüler zwischen gleichrangigen Fächern Ethik und Religion entscheiden sollten. Ein entsprechender Volksentscheid ging 2009 jedoch verloren.
Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin begrüßte am Montag das Vorhaben von CDU und SPD, ein Wahlpflichtfach Religion/Weltanschauungen einzuführen. "Wir merken, wie sehr Religion zu unserem Leben gehört und welchen Einfluss Religionen und ihre Überzeugungen auf unsere Gesellschaft haben. Daher ist auch die Vermittlung von Wissen über Religionen außerordentlich wichtig", sagte die Vorsitzende des Diözesanrats, Karlies Abmeier. Und weiter: "Über eine Religion Bescheid zu wissen und mit dieser Perspektive die Welt beurteilen zu können – diese Kompetenz ist für die nächsten Generationen wichtig und fördert ein tolerantes Miteinander."
Zu Religionen und Weltanschauungsgemeinschaften findet der Koalitionsvertrag von CDU und SPD wenige, aber wertschätzende Worte.
Mit der Entscheidung der beiden Parteien bestehe "endlich" die Möglichkeit, auch in Berlin eine moderne Religionspolitik zu gestalten. "In einer so vielfältigen Stadt wie Berlin ist es Ausdruck der Wertschätzung gegenüber allen Religionen und Weltanschauungen, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, sich entsprechend der eigenen religiösen Traditionen und Werte weiterzubilden", so Abmeier weiter. Die Kirchen und die anderen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften seien aufgerufen, an der Entwicklung eines modernen, auf Toleranz und gegenseitigem Verständnis basierenden staatlichen Religionsunterrichts konstruktiv mitzuwirken.
In ihrem Koalitionsvertrag bezeichnen CDU und SPD die Kirchen sowie andere Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ferner als "bereichernde Partner im Einsatz für den gesellschaftlichen Zusammenhang". Außerdem bekennen sich die beiden Parteien zur Unterstützung von Projekten der interreligiösen Verständigung. Beispielhaft nennt der Vertrag den christlich-jüdischen Dialog, die Idee des im Bau befindlichen "House of One" und eine geplante "Drei-Religionen-Kita" im Ortsteil Friedrichshain. Zudem kündigen die Parteien an, die laufende Sanierung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche weiter zu unterstützen und sich nach Möglichkeit an der Finanzierung der Kosten für die Gefängnisseelsorge zu beteiligen.
Koalition will "Internationalen Tag gegen Islamfeindlichkeit" würdigen
Auch das "wachsende jüdische Leben" in Berlin will die künftige Koalition in seiner Vielfalt weiter fördern und sichtbar machen. Konkret sollten "wichtige Baumaßnahmen" zur Stärkung des jüdischen Gemeindelebens wie der geplante Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkelufer in Kreuzberg unterstützt werden. Fortgesetzt werden soll laut dem Vertrag zudem die Förderung der Islamischen Kulturtage und der Deutschen Islam-Akademie. Den 15. März wollen CDU und SPD entsprechend eines Beschlusses der UN-Vollversammlung künftig als "Internationalen Tag gegen Islamfeindlichkeit" öffentlich thematisieren und würdigen. Mit Blick auf das Berliner Gesetz über die Sonn- und Feiertage kündigen die Parteien an, das Gesetz dahingehend zu prüfen, dass Angehörige von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften an bestimmten Feiertagen ihres Bekenntnisses vom Ausbildungsverhältnis ganztägig freigestellt werden können.
Der Koalitionsvertrag muss in den kommenden Wochen noch von beiden Parteien gebilligt werden. Während bei der SPD bis zum 23. April die Mitglieder über den Vertrag abstimmen sollen, will die CDU voraussichtlich am 24. April bei einem Parteitag über das Regierungsprogramm entscheiden. Aus der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus war die Union Mitte Februar mit großem Abstand als Siegerin hervorgegangen, die SPD landete gemeinsam mit den Grünen auf dem zweiten Platz. Die geplante Koalition von CDU und SPD würde das seit 2016 regierende Bündnis von SPD, Grünen und Linken ablösen. (stz)
Religion soll in Berlin Wahlpflichtfach werden – Lob von Katholiken
BERLIN ‐ CDU und SPD in Berlin haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Darin sprechen sich beide Parteien für die Einführung von Religion als Wahlpflichtfach aus. Die Religionen kommen in dem Vertrag aber auch noch in anderem Zusammenhang vor.
CDU und SPD wollen in einer neuen gemeinsamen Landesregierung in Berlin ein Wahlpflichtfach Weltanschauungen/Religionen als ordentliches Lehrfach einführen. Das geht aus dem am Montag vorgestellten Koalitionsvertrag der beiden Parteien für die bereits laufende Legislaturperiode bis 2026 hervor. "In einem von fachlich ausgebildeten Lehrkräften erbrachten und von den Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften inhaltlich gestalteten Unterricht können Kenntnisse über Religionen und Weltanschauungen vermittelt werden", heißt es in dem Papier, das am Vormittag vom designierten Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und der noch amtierenden Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) präsentiert wurde. Das Fach Ethik solle daneben in seiner bisherigen Form bestehen bleiben.
In der vergangenen Woche hatte der "Tagesspiegel" bereits über entsprechende Pläne der beiden Parteien berichtet. Unter Berufung auf ein Papier aus den Koalitionsverhandlungen schrieb die Zeitung, dass Religion erstmals ab Klasse 7 ordentliches Schulfach werden solle. In einem neuen, zusätzlichen Wahlpflichtbereich sollten die Schüler entscheiden können, ob sie Religion, Lebenskunde oder ein überkonfessionelles Angebot besuchen möchten. Die Schulen könnten es aber auch als einstündigen Projektunterricht anbieten.
Diözesanrat begrüßt Entscheidung für Wahlpflichtfach Religion
An Berliner Schulen ist der Unterricht der Religionsgemeinschaften ebenso wie die Lebenskunde des Humanistischen Verbandes im Unterschied zum staatlichen Ethikunterricht kein ordentliches Schulfach, sondern ein freiwilliges Angebot in alleiniger Verantwortung der Träger. Eine Bürgerinitiative "Pro Reli" setzte sich vor einigen Jahren für einen Wahlpflichtbereich ein, bei dem sich die Schüler zwischen gleichrangigen Fächern Ethik und Religion entscheiden sollten. Ein entsprechender Volksentscheid ging 2009 jedoch verloren.
Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin begrüßte am Montag das Vorhaben von CDU und SPD, ein Wahlpflichtfach Religion/Weltanschauungen einzuführen. "Wir merken, wie sehr Religion zu unserem Leben gehört und welchen Einfluss Religionen und ihre Überzeugungen auf unsere Gesellschaft haben. Daher ist auch die Vermittlung von Wissen über Religionen außerordentlich wichtig", sagte die Vorsitzende des Diözesanrats, Karlies Abmeier. Und weiter: "Über eine Religion Bescheid zu wissen und mit dieser Perspektive die Welt beurteilen zu können – diese Kompetenz ist für die nächsten Generationen wichtig und fördert ein tolerantes Miteinander."
Zu Religionen und Weltanschauungsgemeinschaften findet der Koalitionsvertrag von CDU und SPD wenige, aber wertschätzende Worte.
Mit der Entscheidung der beiden Parteien bestehe "endlich" die Möglichkeit, auch in Berlin eine moderne Religionspolitik zu gestalten. "In einer so vielfältigen Stadt wie Berlin ist es Ausdruck der Wertschätzung gegenüber allen Religionen und Weltanschauungen, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, sich entsprechend der eigenen religiösen Traditionen und Werte weiterzubilden", so Abmeier weiter. Die Kirchen und die anderen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften seien aufgerufen, an der Entwicklung eines modernen, auf Toleranz und gegenseitigem Verständnis basierenden staatlichen Religionsunterrichts konstruktiv mitzuwirken.
In ihrem Koalitionsvertrag bezeichnen CDU und SPD die Kirchen sowie andere Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ferner als "bereichernde Partner im Einsatz für den gesellschaftlichen Zusammenhang". Außerdem bekennen sich die beiden Parteien zur Unterstützung von Projekten der interreligiösen Verständigung. Beispielhaft nennt der Vertrag den christlich-jüdischen Dialog, die Idee des im Bau befindlichen "House of One" und eine geplante "Drei-Religionen-Kita" im Ortsteil Friedrichshain. Zudem kündigen die Parteien an, die laufende Sanierung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche weiter zu unterstützen und sich nach Möglichkeit an der Finanzierung der Kosten für die Gefängnisseelsorge zu beteiligen.
Koalition will "Internationalen Tag gegen Islamfeindlichkeit" würdigen
Auch das "wachsende jüdische Leben" in Berlin will die künftige Koalition in seiner Vielfalt weiter fördern und sichtbar machen. Konkret sollten "wichtige Baumaßnahmen" zur Stärkung des jüdischen Gemeindelebens wie der geplante Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkelufer in Kreuzberg unterstützt werden. Fortgesetzt werden soll laut dem Vertrag zudem die Förderung der Islamischen Kulturtage und der Deutschen Islam-Akademie. Den 15. März wollen CDU und SPD entsprechend eines Beschlusses der UN-Vollversammlung künftig als "Internationalen Tag gegen Islamfeindlichkeit" öffentlich thematisieren und würdigen. Mit Blick auf das Berliner Gesetz über die Sonn- und Feiertage kündigen die Parteien an, das Gesetz dahingehend zu prüfen, dass Angehörige von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften an bestimmten Feiertagen ihres Bekenntnisses vom Ausbildungsverhältnis ganztägig freigestellt werden können.
Der Koalitionsvertrag muss in den kommenden Wochen noch von beiden Parteien gebilligt werden. Während bei der SPD bis zum 23. April die Mitglieder über den Vertrag abstimmen sollen, will die CDU voraussichtlich am 24. April bei einem Parteitag über das Regierungsprogramm entscheiden. Aus der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus war die Union Mitte Februar mit großem Abstand als Siegerin hervorgegangen, die SPD landete gemeinsam mit den Grünen auf dem zweiten Platz. Die geplante Koalition von CDU und SPD würde das seit 2016 regierende Bündnis von SPD, Grünen und Linken ablösen. (stz)
Was findet den mit dem Religionsunterricht in Schulen statt? Man zerschneidet das Band zwischen Kinder und Gemeinde. Da zu dem sich auch noch Freizeitverhalten geändert hat, brauchen wir uns über weiter schrumpfende Gemeinden nicht wundern.