Nochmals David: Kunst oder Pornographie?
28.03.2023 16:41
Nochmals David: Kunst oder Pornographie?
28.03.2023 16:41
Nochmals David: Kunst oder Pornographie?
https://www.morgenpost.de/vermischtes/article238004853/italien-usa-statue-david-michelangelo-florenz-pornografie.html
27.03.2023
Kunstunterricht
Streit um „pornografische“ David-Statue: Italiener empört
Eine US-Lehrerin zeigt Schülern eine nackte David-Statue. Die Eltern sind empört, die Frau wird entlassen. Italien schüttelt den Kopf.
Florida/Florenz.
Nackte Haut ist in den USA überall anzutreffen, ob auf Werbepostern, in Zeitschriften oder in Comics. Geschlechtsteile dürfen allerdings Schülern nicht gezeigt werden. Die weltberühmte David-Statue von Michelangelo, Darstellung eines männlichen Schönheitsideals und Meisterwerk der Renaissance, steht im Mittelpunkt einer internationalen Diskussion.
David Statue wird von Eltern in den USA als „pornografisch“ bewertet
Für einen Eklat sorgt in Italien der Bericht, dass eine Schuldirektorin in Florida ihren Job verloren hat, nachdem sie ihrer Klasse im Unterricht ein Bild der nackten Statue gezeigt hat. Eltern sollen sich darüber beschwert haben, dass den Kindern das als „pornografisch“ bewertete Bild im Unterricht gezeigt worden sei, ohne sie davor zu informieren.
Mehr zum Thema: USA: Lehrerin zeigt Skulptur in Schule – fatale Folgen
Das übliche Protokoll der Schule besteht darin, den Eltern einen Brief zu schicken, bevor den Schülern solche klassischen Kunstwerke gezeigt werden, sagte die gefeuerte Direktorin, Hope Carrasquilla, der „Huffington Post“. Aufgrund „einer Reihe von Missverständnissen“ sei der Brief nicht an die Eltern der Sechstklässler gegangen, woraufhin sich einige beschwert hätten. Dies kostete Carrasquilla die Stelle.
Reaktionen in Italien: „Einfach lächerlich“ und „absurd“
Die Kündigung der Schuldirektorin sorgte in Florenz, wo die monumentale Statue aus der Zeit der Renaissance in der Galleria dell’Accademia steht, für Aufsehen. „Kunst mit Pornografie zu verwechseln, ist einfach lächerlich“, twitterte der Florentiner Bürgermeister Dario Nardella. Er werde die ehemalige Direktorin nach Florenz einladen, um ihr im Namen der Stadt ihre Anerkennung auszusprechen. „Kunst ist Zivilisation und wer sie lehrt, verdient Respekt“, so Nardella.
Auch die Direktorin der Galleria dell’Accademia, die deutsche Kunstexpertin Cecilie Hollberg, zeigte sich empört und erstaunt. „Das ist absurd. Nacktheit ist nicht dasselbe wie Pornografie“, sagte sie. Die David-Statue sei das Symbol der Renaissance, das den Menschen in all seiner Makellosigkeit, wie er von Gott erschaffen wurde, in den Mittelpunkt stellt. Der David sei zudem eine religiöse Figur. „Um eine Assoziation mit Pornografie herzustellen, muss man eine verzerrte Vorstellungskraft haben“, sagte Hollberg.
Michelangelo fertigte David-Statue vor über 500 Jahren an
Die 5,17 Meter hohe Figur des David – im Kampf gegen Goliath – wurde vom Renaissancemeister Michelangelo (1475-1564) in den Jahren 1501 bis 1504 in öffentlichem Auftrag gefertigt. Die berühmte Skulptur hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Der 26-jährige Michelangelo bekam 1501 von der Stadt Florenz den Auftrag, die Statue zu meißeln, die eine der Hauptattraktionen der Stadt werden sollte.
Michelangelo wählte einen Marmorblock aus, der 40 Jahre lang unbenutzt in einem Marmor-Steinbruch gestanden hatte. Andere Künstler hatten ihn als nicht gut genug befunden. Fast 400 Jahre lang stand der David vor dem Palazzo Vecchio auf der Piazza della Signoria im Zentrum von Florenz.
Schon 1527 war die Skulptur schwer beschädigt worden, als im Zuge von Unruhen der linke Arm abgebrochen und notdürftig wieder angebracht wurde. Anfang des 19. Jahrhundert wurde sie erneut beschädigt, als Restauratoren den David mit einer Säurelösung reinigen wollten. Dies sei „barbarisch“ gewesen, meinen die Experten heute. 1873 wurde beschlossen, den David nicht länger den Witterungen auszusetzen und ihn in die Galleria dell’ Accademia zu bringen.
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27.03.2023
Kunstunterricht
Streit um „pornografische“ David-Statue: Italiener empört
Eine US-Lehrerin zeigt Schülern eine nackte David-Statue. Die Eltern sind empört, die Frau wird entlassen. Italien schüttelt den Kopf.
Florida/Florenz.
Nackte Haut ist in den USA überall anzutreffen, ob auf Werbepostern, in Zeitschriften oder in Comics. Geschlechtsteile dürfen allerdings Schülern nicht gezeigt werden. Die weltberühmte David-Statue von Michelangelo, Darstellung eines männlichen Schönheitsideals und Meisterwerk der Renaissance, steht im Mittelpunkt einer internationalen Diskussion.
David Statue wird von Eltern in den USA als „pornografisch“ bewertet
Für einen Eklat sorgt in Italien der Bericht, dass eine Schuldirektorin in Florida ihren Job verloren hat, nachdem sie ihrer Klasse im Unterricht ein Bild der nackten Statue gezeigt hat. Eltern sollen sich darüber beschwert haben, dass den Kindern das als „pornografisch“ bewertete Bild im Unterricht gezeigt worden sei, ohne sie davor zu informieren.
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Das übliche Protokoll der Schule besteht darin, den Eltern einen Brief zu schicken, bevor den Schülern solche klassischen Kunstwerke gezeigt werden, sagte die gefeuerte Direktorin, Hope Carrasquilla, der „Huffington Post“. Aufgrund „einer Reihe von Missverständnissen“ sei der Brief nicht an die Eltern der Sechstklässler gegangen, woraufhin sich einige beschwert hätten. Dies kostete Carrasquilla die Stelle.
Reaktionen in Italien: „Einfach lächerlich“ und „absurd“
Die Kündigung der Schuldirektorin sorgte in Florenz, wo die monumentale Statue aus der Zeit der Renaissance in der Galleria dell’Accademia steht, für Aufsehen. „Kunst mit Pornografie zu verwechseln, ist einfach lächerlich“, twitterte der Florentiner Bürgermeister Dario Nardella. Er werde die ehemalige Direktorin nach Florenz einladen, um ihr im Namen der Stadt ihre Anerkennung auszusprechen. „Kunst ist Zivilisation und wer sie lehrt, verdient Respekt“, so Nardella.
Auch die Direktorin der Galleria dell’Accademia, die deutsche Kunstexpertin Cecilie Hollberg, zeigte sich empört und erstaunt. „Das ist absurd. Nacktheit ist nicht dasselbe wie Pornografie“, sagte sie. Die David-Statue sei das Symbol der Renaissance, das den Menschen in all seiner Makellosigkeit, wie er von Gott erschaffen wurde, in den Mittelpunkt stellt. Der David sei zudem eine religiöse Figur. „Um eine Assoziation mit Pornografie herzustellen, muss man eine verzerrte Vorstellungskraft haben“, sagte Hollberg.
Michelangelo fertigte David-Statue vor über 500 Jahren an
Die 5,17 Meter hohe Figur des David – im Kampf gegen Goliath – wurde vom Renaissancemeister Michelangelo (1475-1564) in den Jahren 1501 bis 1504 in öffentlichem Auftrag gefertigt. Die berühmte Skulptur hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Der 26-jährige Michelangelo bekam 1501 von der Stadt Florenz den Auftrag, die Statue zu meißeln, die eine der Hauptattraktionen der Stadt werden sollte.
Michelangelo wählte einen Marmorblock aus, der 40 Jahre lang unbenutzt in einem Marmor-Steinbruch gestanden hatte. Andere Künstler hatten ihn als nicht gut genug befunden. Fast 400 Jahre lang stand der David vor dem Palazzo Vecchio auf der Piazza della Signoria im Zentrum von Florenz.
Schon 1527 war die Skulptur schwer beschädigt worden, als im Zuge von Unruhen der linke Arm abgebrochen und notdürftig wieder angebracht wurde. Anfang des 19. Jahrhundert wurde sie erneut beschädigt, als Restauratoren den David mit einer Säurelösung reinigen wollten. Dies sei „barbarisch“ gewesen, meinen die Experten heute. 1873 wurde beschlossen, den David nicht länger den Witterungen auszusetzen und ihn in die Galleria dell’ Accademia zu bringen.
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Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 28.03.2023 19:54
Nicht nur weil David eine biblische Gestalt ist, empfinde ich die entblößte Darstellung durch den Kunstmeister Michelangelo unangebracht. Dass die Lehrerin so reagiert hat, finde ich in Ordnung. Das waren meine five cents zu diesem Thema. 😅
Sherezade 28.03.2023 21:13
Welch ein Glück, dass sie nicht in der Sixtinischen Kapelle waren... dann hätten aufgebrachte Eltern vermutlich einen Neuanstrich gefordert😆...
btw... David hätte eigentlich beschnitten sein müssen..
btw... David hätte eigentlich beschnitten sein müssen..
(Nutzer gelöscht) 29.03.2023 18:07
Wäre ich an der Stelle der Lehrerin gewesen, hätte ich die nackte David -Statue den Schülern nicht gezeigt. Ich empfinde es König David gegenüber nicht gebührend. Vielleicht bin ich bei diesem Thema sehr von der urchristlichen Denkweise geprägt. Geweihten Statuen gegenüber habe ich Ehrfurcht, doch Statuen im Allgemeinen weniger offen.
(Nutzer gelöscht) 29.03.2023 18:08
...bin ich gegenüber weniger offen...
Anastacia 29.03.2023 21:33
Da kann man nur den Kopf schütteln. Zu der Zeit, als diese Statue entstand, wurden sehr viele nackt dargestellt. Das ist Kunst.
(Nutzer gelöscht) 30.03.2023 10:58
mag sein, dass es Kunst ist, doch das Wort Gottes ist für mich richtungsweisend.