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Phantasie und Glaube

Phantasie und Glaube
Im zwölften Jahrhundert segelte ich mit Kameraden auf unserer Kogge, die sich inzwischen auf meinem Küchenschrank befindet, bis in den pazifischen Ozean. An der Küste von China, in der Nähe der heutigen Stadt Dandong, gingen wir an Land, um uns Vorräte für die Rückreise zu besorgen. Neugierig, wie wir waren, erkundeten wir das Land und gerieten in Gefangenschaft von Dschingis Khan. Meine Kameraden mussten bei den Pferden arbeiten, während ich in die Küche beordert wurde. Dort lerne ich den Chefkoch kennen. Dieser hatte das Problem, für Dschingis Khan Lammkeule zubereiten zu müssen, jedoch sollte er es auf besondere Weise zubereiten – nicht wie es damals üblich war, nur am Feuer gegrillt. Diese Zubereitung war jedoch für Dschingis Khan nicht geeignet, da dieser Zahnprobleme hatte und das Fleisch so zart brauchte, dass man es kaum kauen musste.

Da konnte ich dem Chefkoch aushelfen und zauberte das zarteste Lammfleisch mit einer herrlichen Rosmarin-Knoblauchsauce mittel eines Römertopfes, den ich auf meiner Hinreise bei Julius Cäsar habe mitgehen lassen. Wenn ich wieder mal in Rom sein werde, gebe ich dem Julius natürlich seinen Topf wieder zurück. Versprochen!

Jedenfalls waren zuerst der Chefkoch und dann Dschingis Khan so begeistert von meinem Gericht, dass Dschingis Khan mich und meine Kameraden frei ließ. Nur Eduard blieb zurück, weil sich eine Mongolin in ihn verliebt hatte. Ich denke, er lebt noch heute mit ihr glücklich zusammen.

Diese oder ähnliche Geschichten erzähle ich gerne meinen Gästen. Damit erinnere ich mich selbst an die Phantasie von Kindern. Phantasie taucht n.m.K. in der Bibel nicht auf. Und dennoch werden wir Menschen, vornehmlich Kinder, mit ihr ausgestattet. Dafür lesen wir um so mehr das Wörtchen glauben. Phantasie scheint mir die Schwester des Glaubens zu sein. Lediglich beschreibt Phantasie die Unwirklichkeit. Aber wie der Glaube lässt uns die Phantasie zeitlose Abenteuer erleben und macht möglich, was unser Verstand als unmöglich charakterisiert. Aber so geht der Verstand ja  auch öfters mal mit unserem Glauben um. Phantasie kann hilfreich sein, um einen Einstieg in den Glauben zu gewinnen. Kinder haben es da meist leichter als Erwachsene, denn Kinder finden leicht zum Glauben – vielleicht auch deswegen, weil sie noch über genügend Vorstellungskraft verfügen.

Ich wünsche den Lesern beides, viel Phantasie und einen unerschütterlichen Glauben, dass uns Jesus in ein zeitloses Paradies holt. Vielleicht finden wir dort ja auch eine Kogge, mit der wir zeitlos reisen können.

Kommentare

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Schneeball 19.03.2023 14:50
 . . . ich habe beides!  . . 😅
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Und mittlerweile weiß ich sogar,was das Eine und was das
Andere ist !
Und : Man kann im und durch den Glauben "Dinge" erleben - 
da bleibt jeder Phantasie die Spucke weg . . . . 
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Also - wenn von 5 Broten und 2 Fischen 5000 satt werden . . . 
Oder bei Corrie ten Boom das Vitaminfläschchen im KZ nicht
leer wurde . . . 
Also - die Story mit dem zarten Lammfleisch - die ist wahr ! - 
ungelogen . . . 😅
 
Herbstprince 19.03.2023 19:27
Tatsächlich, in der Bibel taucht Phantasie nicht auf - denn es ist das Buch der Wahrheit. Aber das, was dort berichtet wird an Geschehnissen und Wundern, ist teilweise so wunderbar und kaum noch vorstellbar. Von der Schöpfungsgeschichte über Jona im Fischbauch bis hin zur Auferstehung und Himmelfahrt Jesus ist es so "überirdisch", dass es unseren Verstand und fast unsere Phantasie übersteigt.
Jesus sagt, wir sollen werden wie die Kinder- natürlich voller Vertrauen zu ihm. Aber auch was die Phantasie betrifft, dürfte diese kindliche Phantasie nützlich sein für die Vorstellung, was Gott in einer misslichen Lage oder Not, wie auch bei unseren geheimen Wünschen alles zu tun vermag.
Nein, wir haben, keinen kleinen Gott, sondern einen Gott der über alle Maße hinaus wirken, helfen, erfreuen und verändern kann. Haben wir doch Mut oder besser Freimut für Phantasie.             
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