Debatte über Einheit mit lutherischen Bischöfen
15.03.2023 12:53
Debatte über Einheit mit lutherischen Bischöfen
15.03.2023 12:53
Debatte über Einheit mit lutherischen Bischöfen
Kardinal Kurt Koch hat die lutherischen Bischöfe Deutschlands aufgerufen, gemeinsam um die „Einheit aller Christen in der einen Kirche“ zu ringen. Das berichteten die Nachrichtenagenturen Kathpress und KNA am Dienstag.
Aus katholischer Sicht sei die Einheit nur als kombinierte „Bekenntnis- und Kirchengemeinschaft“ denkbar. Das erklärte der Ökumene-Beauftragte des Vatikans bei einer Tagung der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Koch war zur Frühjahrstagung der sieben Bischöfinnen und Bischöfe im Kloster Loccum in Hannover eingeladen. Zum Abschluss der Tagung predigte er am Montag in einem ökumenischen Gottesdienst in der Loccumer Stiftskirche.
In seinem Vortrag grenzte sich der Kardinal vom Modell der Leuenberger Konkordie ab, die vor 50 Jahren von lutherischen, reformierten und unierten Kirchen unterzeichnet wurde. Darin erklärten diese ihr gemeinsames Verständnis des Evangeliums und gestanden sich gegenseitig die rechte Verwaltung der Sakramente und die volle Kirchengemeinschaft zu – trotz unterschiedlicher Bekenntnisstände. Dagegen formulierte Koch als ökumenisches Ziel die „sichtbare Einheit im gemeinsamen Bekenntnis, in den gemeinsam gefeierten Sakramenten und in der Gemeinschaft der Ämter.“
Lutherischer Bischof: Bedeutung der Leuenberger Konkordie
Der leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Ralf Meister aus Hannover, betonte die bleibende Bedeutung der Leuenberger Konkordie für den Protestantismus und darüber hinaus. Sie erlaube die „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ und spiegle die Besonderheit des Christentums wider, dass „die Freude über das eine Evangelium sich in unterschiedlichen Formen“ äußern könne. Ökumene bedeute „für uns in erster Linie Einigkeit und nicht Einheit“, so Meister.
Für Koch dagegen „ist bis heute nicht ersichtlich, wie die in der Leuenberger Konkordie leitende ökumenische Zielvorstellung einer Gemeinschaft von selbstständigen und bekenntnisverschiedenen Kirchen mit dem biblischen Bild der Kirche als des einen Leibes Christi versöhnt werden könnte.“
Im November 2022 hatten die „Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa“ (GEKE) und die katholische Kirche einen Dialog über das Kirchenverständnis begonnen. Beide Seiten bekräftigten, dass sie hoffen, die verschiedenen Standpunkte weiter klären zu können.
(kap/kna – fg)
Aus katholischer Sicht sei die Einheit nur als kombinierte „Bekenntnis- und Kirchengemeinschaft“ denkbar. Das erklärte der Ökumene-Beauftragte des Vatikans bei einer Tagung der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Koch war zur Frühjahrstagung der sieben Bischöfinnen und Bischöfe im Kloster Loccum in Hannover eingeladen. Zum Abschluss der Tagung predigte er am Montag in einem ökumenischen Gottesdienst in der Loccumer Stiftskirche.
In seinem Vortrag grenzte sich der Kardinal vom Modell der Leuenberger Konkordie ab, die vor 50 Jahren von lutherischen, reformierten und unierten Kirchen unterzeichnet wurde. Darin erklärten diese ihr gemeinsames Verständnis des Evangeliums und gestanden sich gegenseitig die rechte Verwaltung der Sakramente und die volle Kirchengemeinschaft zu – trotz unterschiedlicher Bekenntnisstände. Dagegen formulierte Koch als ökumenisches Ziel die „sichtbare Einheit im gemeinsamen Bekenntnis, in den gemeinsam gefeierten Sakramenten und in der Gemeinschaft der Ämter.“
Lutherischer Bischof: Bedeutung der Leuenberger Konkordie
Der leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Ralf Meister aus Hannover, betonte die bleibende Bedeutung der Leuenberger Konkordie für den Protestantismus und darüber hinaus. Sie erlaube die „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ und spiegle die Besonderheit des Christentums wider, dass „die Freude über das eine Evangelium sich in unterschiedlichen Formen“ äußern könne. Ökumene bedeute „für uns in erster Linie Einigkeit und nicht Einheit“, so Meister.
Für Koch dagegen „ist bis heute nicht ersichtlich, wie die in der Leuenberger Konkordie leitende ökumenische Zielvorstellung einer Gemeinschaft von selbstständigen und bekenntnisverschiedenen Kirchen mit dem biblischen Bild der Kirche als des einen Leibes Christi versöhnt werden könnte.“
Im November 2022 hatten die „Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa“ (GEKE) und die katholische Kirche einen Dialog über das Kirchenverständnis begonnen. Beide Seiten bekräftigten, dass sie hoffen, die verschiedenen Standpunkte weiter klären zu können.
(kap/kna – fg)