Religionsvertreter gratulieren Franziskus zu 10 Jahren als Papst
Zum 10. Jahrestag der Papstwahl am Montag haben Papst Franziskus diesen Sonntag auch Glückwünsche mehrerer Religionsvertreter aus aller Welt erreicht. Etwa vom Ökumenischen Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios, von Ahmad al-Tayyeb, dem Großimam von Al-Azhar in Kairo, sowie von Anglikaner-Primas Justin Welby und dem Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde von Rom, Riccardo di Segni.
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10 Jahre Papst: Franziskus feiert Frühmesse in kleinem Kreis
10/03/2023
10 Jahre Papst: Franziskus feiert Frühmesse in kleinem Kreis
Radio Vatikan dokumentiert die Schreiben der Religionsvertreter in Zusammenarbeit mit dem „Osservatore Romano" hier in einer Übersetzung auf Deutsch:
Brüderliche Glückwünsche…
...von Bartholomaios, Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel
Es ist mir eine besondere Ehre und eine große Freude, meinem geliebten Bruder Papst Franziskus aus Anlass des 10. Jahrestages seiner Wahl zum ersten Bischof unserer Schwesterkirche von Rom meine aufrichtigsten Glückwünsche zum Ausdruck zu bringen. In diesen zehn Jahren haben unsere Freundschaft und unsere Zusammenarbeit – besonders in der Sendung, dem ganzen Volk Gottes Trost und Frieden zu bringen, sowie in der Aufgabe, Sorge und Heilung für Gottes ganze Schöpfung zu fördern – uns einander nähergebracht in unserer gemeinsamen Überzeugung und im Einsatz, das Antlitz unseres Herrn Jesus Christus in den Geringsten unserer leidenden Brüder und Schwestern zu sehen und in ihnen Seine Gegenwart zu empfangen.
Lieber Bruder Franziskus, wir schätzen die Prioritäten Deiner Leitung, loben die Weitsicht Deines Handelns und bewundern die Fortschritte Deiner Sendung. Ich persönlich kann es kaum erwarten, die nächsten Schritte Deines gesegneten Weges zu teilen, während wir uns dem historischen Gedenken und der außerordentlichen Feier des ersten ökumenischen Konzils von Nicäa nähern, auf dem die Hauptartikel unseres christlichen Glaubensbekenntnisses formuliert wurden. „Ad multos annos", mein lieber Freund! „Chrónia pollá!"
... von Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, Primas der anglikanischen Gemeinschaft
Zum ersten Mal bin ich Papst Franziskus zwei oder drei Monate nach meinem Amtsbeginn begegnet, und ich war sehr nervös. Ich hatte noch nie einen Papst getroffen. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Ich wusste nicht, was für ein Mensch er war. Wie sind hineingegangen, ich habe mich hingesetzt, und er hat mir gesagt: „Ich bin älter als du…" Und ich habe gedacht: „Oh Mamma mia, das ist einer von denen… [die alles besser wissen]" Aber er hat hinzugefügt: „… drei Tage!" Denn er hatte das Pontifikat drei Tage vor meinem Amtsantritt begonnen. Dieser Anfang hat mir viel über Papst Franziskus verraten und meine Erfahrung von ihm geprägt. Ich habe seine außerordentlich tiefe Menschlichkeit erlebt, die in Bezug auf die Wahrheit keine Kompromisse eingeht und jedem Menschen einen unendlichen Wert zuspricht. Viele sagen genau das – ich sage das –, aber er lebt es. Das Zweite ist eine bemerkenswerte Offenheit in der Herangehensweise in Bezug auf die Moral. Er versucht, die Probleme aus einem anderen Blickwinkel, auf andere Weise zu sehen. Vielleicht ist das sein Background als Jesuit. Ich weiß es nicht, das geschieht häufig bei den Jesuiten, aber das Ergebnis ist, dass er die Probleme von einem überraschenden Gesichtspunkt aus angeht. Wenn du mit ihm über die vielen Probleme sprichst, die die Kirche zu bewältigen hat, dann sieht er in das Herz des Menschen und findet Mittel und Wege, so zu lieben, dass die verhärteten Teile des Herzens befreit werden können. Als Drittes möchte ich über ihn sagen, dass die Einfachheit, die bei ihm zutage tritt, eine authentische Einfachheit ist. Diese drei Dinge – die bemerkenswerte Kapazität seines Intellekts und Charakters, die Tiefe seines Herzens und seine Einfachheit – ermöglichen es ihm, auf außerordentliche Weise diejenigen zu erreichen, die außerhalb der Kirche sind, wie dies der heilige Johannes Paul II. tat. Da ist eine Tiefe, die ein Segen für die ganze Kirche ist, nicht nur für die römisch-katholische Kirch
.... von Ahmad al-Tayyeb, Großimam von Al-Azhar
Lieber Freund und Bruder Papst Franziskus, einen herzlichen Gruß. Ich freue mich, Eurer Heiligkeit meine herzlichsten Glückwünsche zum zehnten Jahrestag Ihres Amtes als Papst und Oberhaupt der katholischen Kirche zu senden. Mit Stolz möchte ich Ihren bedeutenden Weg in den vergangenen zehn Jahren würdigen, in denen Sie Brücken der Liebe und der Geschwisterlichkeit zu allen Menschen bauen wollten, und ebenso Ihr unermüdliches Bemühen, die Werte der menschlichen Geschwisterlichkeit zu fördern und den Dialog zwischen den Anhängern der Religionen aufzunehmen als Grundlage, um den Frieden zu erreichen, nach dem wir uns alle sehnen. Mein Bruder, Papst Franziskus, unsere heutige Welt ist voller Herausforderungen, Konflikte und Schwierigkeiten auf allen moralischen, ökonomischen und sozialen Ebenen, was das Leid vieler Menschen vergrößert. Deshalb tragen die Führungspersönlichkeiten und eine konsequente Symbolgestalt wie Sie große Verantwortung, das Leid der Menschen und der Unterdrückten zu lindern. Ich bitte Gott, Ihre Bemühungen bei der Suche nach Frieden zu segnen und uns gemeinsam mit Ihnen, mit allen, die das Gute lieben, und mit allen Menschen guten Willens zu helfen, unsere religiöse und moralische Pflicht zu erfüllen, den Frieden zu fördern sowie unsere gegenseitige Kenntnis und Solidarität zu festigen. Mögest Du, mein lieber Bruder, gesegnet sein mit guter Gesundheit, Wohlergehen und Glück, und möge Gott, der Allmächtige, Dich immer segnen. Gerne begrüße ich jede Initiative zur Zusammenarbeit, um die Geschwisterlichkeit aller Menschen zu verwirklichen, damit sich in unserer Welt Sicherheit, Ruhe, gutes Zusammenleben und Stabilität durchsetzen können.
Ihr ergebener
Ahmad al-Tayyeb
... von Riccardo Di Segni, Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde von Rom
Der zehnte Jahrestag des Pontifikats von Papst Franziskus ist gekommen. „Zehn" ist eine wichtige, symbolische Zahl, Grundlage unseres Rechensystems, es sind die zehn Finger der Hände, aber einen Bibelgelehrten erinnert die »Zehn« an die Zehn Gebote und auch an die zehn grundlegenden Worte, durch die die Welt geschaffen wurde, und nach den Worten des Mose rebellierte das Volk Israel in der Wüste zehn Mal. Damit verweist „Zehn" in biblischem Verständnis auf die Grundlagen des Verhaltens und zuweilen auch auf den Wunsch, diese Grundlagen aus den Angeln zu heben. Wir haben also ein bedeutsames Datum zu feiern: Mein Wunsch für Papst Franziskus ist, dass er weiterhin so gute Gesundheit, viel Kraft und vor allem Weisheit haben möge und seine Gemeinschaft weiter mit der Kraft und der Weisheit führen möge, die er bis jetzt hatte. Und auch, dass er diese besondere freundschaftliche Beziehung beibehalten möge, die er zum jüdischen Volk hat.
(vatican news/or)
e.
Papst Franziskus: 10 Jahre missionarischer Schwung
13.03.2023 07:11
Papst Franziskus: 10 Jahre missionarischer Schwung
13.03.2023 07:11
Papst Franziskus: 10 Jahre missionarischer Schwung
Zehn Jahre sind seit dem 13. März 2013 vergangen, an dem Jorge Mario Bergoglio auf den Stuhl Petri gewählt wurde. Sein Pontifikat ist geprägt von einer Leidenschaft für die Evangelisierung und von einer Neuausrichtung der Kirche auf das Missionarische hin.
Zwei unterschiedliche Bewegungen haben diese zehn Jahre Pontifikat charakterisiert: eine Bewegung nach vorn, um Prozesse anzustoßen, und eine zirkuläre Bewegung, um auf Mitmenschen zuzugehen und sich von dieser Begegnung gedanklich und emotional bereichern zu lassen.
Isabella Piro - Vatikanstadt
„Die Zeit ist mehr wert als der Raum“: Diese Aussage von Franziskus aus seinem ersten Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium sind ein geeigneter Leseschlüssel für die zehn Jahre, die hinter uns liegen. Jorge Mario Bergoglio – erster Jesuiten-Papst, erster Papst aus Lateinamerika, erster Papst mit dem Namen Franziskus und erster Papst, der nach dem freiwilligen Rücktritt seines Vorgängers gewählt wurde – ist davon überzeugt, dass man „Prozesse einfriert“, wenn man dem Raum Vorrang gibt. Räume man hingegen der Zeit den Vorrang ein, dann bedeute das, „den größeren Horizont im Auge zu behalten und die geeigneten Prozesse mit langem Atem anzugehen“. Zeit vor Raum: Von diesem Gedanken aus lässt sich dieses Pontifikat interpretieren und die zwei Bewegungen, die es auszeichnen: die Bewegung nach vorn, um Prozesse in Gang zu setzen. Und die zirkuläre Bewegung, die auf die Dimension der Begegnung und der Geschwisterlichkeit deutet.
" Die Zeit ist mehr wert als der Raum“
Blicken wir zunächst auf die Vorwärts-Bewegung. Hier wäre zuerst die Apostolische Konstitution Praedicate evangelium zu nennen, die 2022 in Kraft getreten ist. Sie gibt der römischen Kurie eine stärker missionarische Struktur. Zu den Neuerungen gehören die Einrichtung eines Dikasteriums für den Dienst der Nächstenliebe und eines Dikasteriums für die Evangelisierung, das direkt vom Papst geleitet wird. Das Dokument stärkt auch die Beteiligung der Laien am Dienst der Kurie und setzt einen Schlusspunkt unter die zahlreichen Reformen, die Franziskus im Lauf eines Jahrzehnts in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen durchgeführt hat.
„Prozesse in Gang bringen“
Die vom argentinischen Papst eingeleiteten Prozesse betreffen auch die Bereiche der Ökumene, des interreligiösen Dialogs und der synodalen Strukturen in der Kirche. 2015 richtete er einen Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung ein, der jedes Jahr am 1. September zusammen mit der orthodoxen Kirche begangen wird, um die Christen zu einer „ökologischen Umkehr“ zu ermuntern. Eine Ermahnung, die sich auch wie ein roter Faden durch seine zweite Enzyklika Laudato si' zieht, welche ebenfalls 2015 veröffentlicht wurde. Der Text drängt zu einem „Kurswechsel“: Die Menschheit solle endlich ihrer Verantwortung für das „gemeinsame Haus“ gerecht werden und sich für ihre Bewahrung einsetzen. Zu diesem nötigen Engagement zählt der Papst auch die Ausrottung der Armut, die Sorge für die Armen und den gerechten Zugang aller zu den Ressourcen des Planeten.
Das Treffen mit Kyrill
Am 12. Februar 2016 traf Franziskus auf Kuba den orthodoxen Patriarchen von Moskau, Kyrill, und unterzeichnete mit ihm eine gemeinsame Erklärung über die „Ökumene der Nächstenliebe“. In dem Text ist von der gemeinsamen Verpflichtung der Christen die Rede, für eine geschwisterlichere Menschheit einzutreten. Seinen Realitätstest erlebte dieses Dokument auf tragische Weise nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs: Am 16. März 2022, also einen knappen Monat nach dem russischen Überfall aufs Nachbarland, telefonierten Franziskus und Kyrill. Hinterher war vom gemeinsamen Bemühen um eine Waffenruhe und von der Hoffnung auf Verhandlungen die Rede.
Durchbruch in Abu Dhabi
Unvergesslich war auch die ökumenische Friedenswallfahrt in den Südsudan, die der Papst im vergangenen Monat zusammen mit dem anglikanischen Erzbischof von Canterbury und dem Leiter der schottischen Reformierten unternahm. Was den interreligiösen Dialog betrifft, so bedeutet das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen“ einen Meilenstein, das am 4. Februar 2019 vom Papst und dem Großimam der Al-Azhar-Universität, Ahmad al-Tayyib, in Abu Dhabi unterzeichnet wurde. Mit diesem Dokument erreichen die Beziehungen zwischen Christentum und Islam eine neue Qualität; beide Weltreligionen haben hier Terrorismus und Gewalt unmissverständlich verurteilt. Franziskus‘ Pläne, die Kirche stärker auf synodales Verhalten einzuschwören, gleichen hingegen noch einer Baustelle. Erst mit einer Bischofssynode im Oktober 2024 wird ein dreijähriger Prozess unter dem Motto „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ zu Ende gehen, der auf Bistums-, Kontinenten- und schließlich Weltkirchen-Ebene durchgeführt wurde.
Kampf gegen Missbrauch
Zur Vorwärts-Bewegung in Franziskus‘ Amtszeit gehört auch der Kampf gegen Missbrauch. Im Februar 2019 führte er im Vatikan einen Gipfel zum Schutz von Minderjährigen durch - Ausdruck seines klaren Willens, auf diesem Feld ehrlich und transparent zu handeln. Die päpstliche Anweisung „Vos estis lux mundi“ hat nicht nur neue Verfahren zur Meldung von Belästigung und Gewalt eingeführt – sie sorgt auch dafür, dass künftig Bischöfe und Ordensobere für ihre Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden.
„Von der Peripherie aus versteht man besser...“
Kommen wir nun zur zweiten, der „zirkulären“ Stoßrichtung dieses Pontifikats. Hierhin gehört seine Aufmerksamkeit für die Peripherien, sowohl die geographischen wie auch die existentiellen. Von der Peripherie aus, sagt Franziskus, kann man die Realität besser erkennen als vom Zentrum aus, und von den Rändern kehrt man gedanklich und emotional bereichert zurück. Seine 40 internationalen apostolischen Reisen galten fast alle Zielen in der Peripherie; dieser Akzent war schon erkennbar, als der neugewählte Papst im Juli 2013 das erste Mal überhaupt den Vatikan und Rom verließ und die Insel Lampedusa ansteuerte, das dramatische Zentrum des Migrationsphänomens im Mittelmeer. Wichtig war auch sein Besuch des Flüchtlingslagers auf der griechischen Insel Lesbos; Franziskus nahm von dort 12 syrische Flüchtlinge mit nach Rom. Das Thema der Migration (das er unter den Gesichtspunkten aufnehmen, schützen, fördern und integrieren angeht) gehört zur zirkulären Bewegung bei Franziskus, verbunden mit dem ständigen Kampf gegen die „Kultur der Verschwendung“ und die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“.
Warnung vor dem „Dritten Weltkrieg in Stücken“
Zum zirkulären Engagement dieses Papstes gehört auch sein unermüdlicher Einsatz für den Frieden. Hierfür steht vor allem seine Enzyklika Fratelli tutti vom Oktober 2020, die zu Geschwisterlichkeit und sozialer Freundschaft drängt und entschieden Nein zum Krieg sagt. Wenige Jahre später liest sie sich auf der Folie des Ukraine-Kriegs nahezu prophetisch: Hier der Ruf nach einem „globalen Ethos der Solidarität“ und nach einem „echten und dauerhaften Frieden“, dort eine Welt, die zunehmend in einen „Dritten Weltkrieg in Stücken“ abgleitet.
Für Franziskus‘ Friedensdiplomatie legen aber auch das Friedensgebet für das Heilige Land, das er im Juni 2014 mit den Präsidenten Israels und Palästinas in den Vatikanischen Gärten veranstaltet hat, und seine Beihilfe zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba am 17. Dezember desselben Jahres beredtes Zeugnis ab. Monatelang hatte der Papst die Staatschefs der beiden letztgenannten Länder, Obama und Castro, schriftlich dazu ermuntert, eine „neue Phase“ einzuleiten. In die gleiche Richtung zielt das vorläufige Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China über die Ernennung von Bischöfen, das 2018 vereinbart, 2020 erneuert und 2022 um weitere zwei Jahre verlängert wurde. Was den Ukraine-Krieg angeht, setzt sich der Papst persönlich für Frieden ein: Am 25. Februar 2022 suchte er den russischen Vatikanbotschafter in der Botschaft auf – ein beispielloser Schritt –, und mehrfach hat er seit Kriegsausbruch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Seine Appelle, dass die Waffen endlich schweigen sollten, lassen sich gar nicht mehr zählen.
Wenn sich Evangelisierung auf Freude reimt
Auch das Thema Evangelisierung - ja, Leidenschaft für Evangelisierung (so heißt sein derzeitiger Katechesen-Zyklus bei Generalaudienzen) - ist Teil der zirkulären zeitlichen Dimension von Franziskus‘ Amtsführung. Er brachte sie 2013 in seiner Programmschrift Evangelii gaudium auf den Punkt. Danach sollte Evangelisierung von Freude geprägt sein, von der „Schönheit der heilbringenden Liebe Gottes“, von einer „Kirche im Aufbruch“, die nah an den Menschen ist und sich um eine „Revolution der Zärtlichkeit“ bemüht.
Requiem für den Vorgänger
Franziskus steht in deutlicher Kontinuität zu seinen unmittelbaren Amtsvorgängern, wie seine Heiligsprechung von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. im April 2014 deutlich machte. Auch Paul VI. wurde von ihm 2018 heiliggesprochen, und für Johannes Paul I., den „lächelnden Papst“, nahm er im September letzten Jahres die Seligsprechung vor. Einen besonderen Platz nimmt allerdings in Franziskus‘ Beziehung zu seinen Vorgängern der emeritierte Papst Benedikt XVI. ein, der am Silvestertag 2022 verstorben ist. In diesen zehn Jahren hat Franziskus nie einen Hehl daraus gemacht, welche Hochachtung er für Joseph Ratzinger empfand: Wiederholt lobte er seine theologische Finesse, seine Güte und Hingabe. Am 5. Januar dieses Jahres leitete er Benedikts Requiem auf dem Petersplatz; damit war er der erste Papst der Neuzeit, der seinen Vorgänger zu Grabe trägt.
Nun startet Franziskus also ins elfte Jahr seines Pontifikats. Er tut dies voller Hoffnung: Wer hofft, wird nie enttäuscht, sagt der Papst, denn die Hoffnung trägt das Antlitz des auferstandenen Herrn.
(vatican news – sk)
Zwei unterschiedliche Bewegungen haben diese zehn Jahre Pontifikat charakterisiert: eine Bewegung nach vorn, um Prozesse anzustoßen, und eine zirkuläre Bewegung, um auf Mitmenschen zuzugehen und sich von dieser Begegnung gedanklich und emotional bereichern zu lassen.
Isabella Piro - Vatikanstadt
„Die Zeit ist mehr wert als der Raum“: Diese Aussage von Franziskus aus seinem ersten Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium sind ein geeigneter Leseschlüssel für die zehn Jahre, die hinter uns liegen. Jorge Mario Bergoglio – erster Jesuiten-Papst, erster Papst aus Lateinamerika, erster Papst mit dem Namen Franziskus und erster Papst, der nach dem freiwilligen Rücktritt seines Vorgängers gewählt wurde – ist davon überzeugt, dass man „Prozesse einfriert“, wenn man dem Raum Vorrang gibt. Räume man hingegen der Zeit den Vorrang ein, dann bedeute das, „den größeren Horizont im Auge zu behalten und die geeigneten Prozesse mit langem Atem anzugehen“. Zeit vor Raum: Von diesem Gedanken aus lässt sich dieses Pontifikat interpretieren und die zwei Bewegungen, die es auszeichnen: die Bewegung nach vorn, um Prozesse in Gang zu setzen. Und die zirkuläre Bewegung, die auf die Dimension der Begegnung und der Geschwisterlichkeit deutet.
" Die Zeit ist mehr wert als der Raum“
Blicken wir zunächst auf die Vorwärts-Bewegung. Hier wäre zuerst die Apostolische Konstitution Praedicate evangelium zu nennen, die 2022 in Kraft getreten ist. Sie gibt der römischen Kurie eine stärker missionarische Struktur. Zu den Neuerungen gehören die Einrichtung eines Dikasteriums für den Dienst der Nächstenliebe und eines Dikasteriums für die Evangelisierung, das direkt vom Papst geleitet wird. Das Dokument stärkt auch die Beteiligung der Laien am Dienst der Kurie und setzt einen Schlusspunkt unter die zahlreichen Reformen, die Franziskus im Lauf eines Jahrzehnts in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen durchgeführt hat.
„Prozesse in Gang bringen“
Die vom argentinischen Papst eingeleiteten Prozesse betreffen auch die Bereiche der Ökumene, des interreligiösen Dialogs und der synodalen Strukturen in der Kirche. 2015 richtete er einen Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung ein, der jedes Jahr am 1. September zusammen mit der orthodoxen Kirche begangen wird, um die Christen zu einer „ökologischen Umkehr“ zu ermuntern. Eine Ermahnung, die sich auch wie ein roter Faden durch seine zweite Enzyklika Laudato si' zieht, welche ebenfalls 2015 veröffentlicht wurde. Der Text drängt zu einem „Kurswechsel“: Die Menschheit solle endlich ihrer Verantwortung für das „gemeinsame Haus“ gerecht werden und sich für ihre Bewahrung einsetzen. Zu diesem nötigen Engagement zählt der Papst auch die Ausrottung der Armut, die Sorge für die Armen und den gerechten Zugang aller zu den Ressourcen des Planeten.
Das Treffen mit Kyrill
Am 12. Februar 2016 traf Franziskus auf Kuba den orthodoxen Patriarchen von Moskau, Kyrill, und unterzeichnete mit ihm eine gemeinsame Erklärung über die „Ökumene der Nächstenliebe“. In dem Text ist von der gemeinsamen Verpflichtung der Christen die Rede, für eine geschwisterlichere Menschheit einzutreten. Seinen Realitätstest erlebte dieses Dokument auf tragische Weise nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs: Am 16. März 2022, also einen knappen Monat nach dem russischen Überfall aufs Nachbarland, telefonierten Franziskus und Kyrill. Hinterher war vom gemeinsamen Bemühen um eine Waffenruhe und von der Hoffnung auf Verhandlungen die Rede.
Durchbruch in Abu Dhabi
Unvergesslich war auch die ökumenische Friedenswallfahrt in den Südsudan, die der Papst im vergangenen Monat zusammen mit dem anglikanischen Erzbischof von Canterbury und dem Leiter der schottischen Reformierten unternahm. Was den interreligiösen Dialog betrifft, so bedeutet das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen“ einen Meilenstein, das am 4. Februar 2019 vom Papst und dem Großimam der Al-Azhar-Universität, Ahmad al-Tayyib, in Abu Dhabi unterzeichnet wurde. Mit diesem Dokument erreichen die Beziehungen zwischen Christentum und Islam eine neue Qualität; beide Weltreligionen haben hier Terrorismus und Gewalt unmissverständlich verurteilt. Franziskus‘ Pläne, die Kirche stärker auf synodales Verhalten einzuschwören, gleichen hingegen noch einer Baustelle. Erst mit einer Bischofssynode im Oktober 2024 wird ein dreijähriger Prozess unter dem Motto „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ zu Ende gehen, der auf Bistums-, Kontinenten- und schließlich Weltkirchen-Ebene durchgeführt wurde.
Kampf gegen Missbrauch
Zur Vorwärts-Bewegung in Franziskus‘ Amtszeit gehört auch der Kampf gegen Missbrauch. Im Februar 2019 führte er im Vatikan einen Gipfel zum Schutz von Minderjährigen durch - Ausdruck seines klaren Willens, auf diesem Feld ehrlich und transparent zu handeln. Die päpstliche Anweisung „Vos estis lux mundi“ hat nicht nur neue Verfahren zur Meldung von Belästigung und Gewalt eingeführt – sie sorgt auch dafür, dass künftig Bischöfe und Ordensobere für ihre Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden.
„Von der Peripherie aus versteht man besser...“
Kommen wir nun zur zweiten, der „zirkulären“ Stoßrichtung dieses Pontifikats. Hierhin gehört seine Aufmerksamkeit für die Peripherien, sowohl die geographischen wie auch die existentiellen. Von der Peripherie aus, sagt Franziskus, kann man die Realität besser erkennen als vom Zentrum aus, und von den Rändern kehrt man gedanklich und emotional bereichert zurück. Seine 40 internationalen apostolischen Reisen galten fast alle Zielen in der Peripherie; dieser Akzent war schon erkennbar, als der neugewählte Papst im Juli 2013 das erste Mal überhaupt den Vatikan und Rom verließ und die Insel Lampedusa ansteuerte, das dramatische Zentrum des Migrationsphänomens im Mittelmeer. Wichtig war auch sein Besuch des Flüchtlingslagers auf der griechischen Insel Lesbos; Franziskus nahm von dort 12 syrische Flüchtlinge mit nach Rom. Das Thema der Migration (das er unter den Gesichtspunkten aufnehmen, schützen, fördern und integrieren angeht) gehört zur zirkulären Bewegung bei Franziskus, verbunden mit dem ständigen Kampf gegen die „Kultur der Verschwendung“ und die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“.
Warnung vor dem „Dritten Weltkrieg in Stücken“
Zum zirkulären Engagement dieses Papstes gehört auch sein unermüdlicher Einsatz für den Frieden. Hierfür steht vor allem seine Enzyklika Fratelli tutti vom Oktober 2020, die zu Geschwisterlichkeit und sozialer Freundschaft drängt und entschieden Nein zum Krieg sagt. Wenige Jahre später liest sie sich auf der Folie des Ukraine-Kriegs nahezu prophetisch: Hier der Ruf nach einem „globalen Ethos der Solidarität“ und nach einem „echten und dauerhaften Frieden“, dort eine Welt, die zunehmend in einen „Dritten Weltkrieg in Stücken“ abgleitet.
Für Franziskus‘ Friedensdiplomatie legen aber auch das Friedensgebet für das Heilige Land, das er im Juni 2014 mit den Präsidenten Israels und Palästinas in den Vatikanischen Gärten veranstaltet hat, und seine Beihilfe zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba am 17. Dezember desselben Jahres beredtes Zeugnis ab. Monatelang hatte der Papst die Staatschefs der beiden letztgenannten Länder, Obama und Castro, schriftlich dazu ermuntert, eine „neue Phase“ einzuleiten. In die gleiche Richtung zielt das vorläufige Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China über die Ernennung von Bischöfen, das 2018 vereinbart, 2020 erneuert und 2022 um weitere zwei Jahre verlängert wurde. Was den Ukraine-Krieg angeht, setzt sich der Papst persönlich für Frieden ein: Am 25. Februar 2022 suchte er den russischen Vatikanbotschafter in der Botschaft auf – ein beispielloser Schritt –, und mehrfach hat er seit Kriegsausbruch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Seine Appelle, dass die Waffen endlich schweigen sollten, lassen sich gar nicht mehr zählen.
Wenn sich Evangelisierung auf Freude reimt
Auch das Thema Evangelisierung - ja, Leidenschaft für Evangelisierung (so heißt sein derzeitiger Katechesen-Zyklus bei Generalaudienzen) - ist Teil der zirkulären zeitlichen Dimension von Franziskus‘ Amtsführung. Er brachte sie 2013 in seiner Programmschrift Evangelii gaudium auf den Punkt. Danach sollte Evangelisierung von Freude geprägt sein, von der „Schönheit der heilbringenden Liebe Gottes“, von einer „Kirche im Aufbruch“, die nah an den Menschen ist und sich um eine „Revolution der Zärtlichkeit“ bemüht.
Requiem für den Vorgänger
Franziskus steht in deutlicher Kontinuität zu seinen unmittelbaren Amtsvorgängern, wie seine Heiligsprechung von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. im April 2014 deutlich machte. Auch Paul VI. wurde von ihm 2018 heiliggesprochen, und für Johannes Paul I., den „lächelnden Papst“, nahm er im September letzten Jahres die Seligsprechung vor. Einen besonderen Platz nimmt allerdings in Franziskus‘ Beziehung zu seinen Vorgängern der emeritierte Papst Benedikt XVI. ein, der am Silvestertag 2022 verstorben ist. In diesen zehn Jahren hat Franziskus nie einen Hehl daraus gemacht, welche Hochachtung er für Joseph Ratzinger empfand: Wiederholt lobte er seine theologische Finesse, seine Güte und Hingabe. Am 5. Januar dieses Jahres leitete er Benedikts Requiem auf dem Petersplatz; damit war er der erste Papst der Neuzeit, der seinen Vorgänger zu Grabe trägt.
Nun startet Franziskus also ins elfte Jahr seines Pontifikats. Er tut dies voller Hoffnung: Wer hofft, wird nie enttäuscht, sagt der Papst, denn die Hoffnung trägt das Antlitz des auferstandenen Herrn.
(vatican news – sk)
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Klavierspielerin2 13.03.2023 13:30
Zehn Jahre Papst Franziskus - unsere Videos
Papst Franziskus hat die Welt in seinen zehn Amtsjahren ein ums andere Mal in Erstaunen versetzt. Wir haben für jedes Jahr ein kurzes Video erstellt.
Hier finden Sie alle Videos zum Nachschauen für jedes Jahr seit 2013.
Am 13. März 2013 war Kardinal Jorge Mario Bergoglio, Erzbischof der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, zum Nachfolger des zurückgetretenen Papstes Benedikt XVI. gewählt worden. Der heute 86-Jährige ist geistliches Oberhaupt von fast 1,4 Milliarden Katholiken weltweit.
Zehn Jahre Papst: Die bisherige Amtszeit von Franziskus in Zahlen
In seiner bisher zehnjährigen Amtszeit hat Papst Franziskus knapp 60 verschiedene Länder bereist und 328 Staats- und Regierungschefs im Vatikan empfangen. Weiteren Gruppen und Menschen begegnete er in 437 Generalaudienzen, wie aus einer Auflistung des Vatikans von Montag hervorgeht.
Das öffentliche Mittags-Gebet auf dem Petersplatz hielt Franziskus in den vergangenen zehn Jahren 569 Mal. Er sprach 899 Menschen heilig und 1.443 selig. Franziskus verfasste zudem mehrere Lehrschreiben, Erlasse und andere Dokumente, darunter die drei Enzykliken „Lumen fidei“ (2013), „Laudato si“ (2015) und „Fratelli tutti“ (2020).
(kap - mg)
https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2023-03/papst-franziskus-jubilaeum-zehn-jahre-pontifikat-video-intro.html
Papst Franziskus hat die Welt in seinen zehn Amtsjahren ein ums andere Mal in Erstaunen versetzt. Wir haben für jedes Jahr ein kurzes Video erstellt.
Hier finden Sie alle Videos zum Nachschauen für jedes Jahr seit 2013.
Am 13. März 2013 war Kardinal Jorge Mario Bergoglio, Erzbischof der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, zum Nachfolger des zurückgetretenen Papstes Benedikt XVI. gewählt worden. Der heute 86-Jährige ist geistliches Oberhaupt von fast 1,4 Milliarden Katholiken weltweit.
Zehn Jahre Papst: Die bisherige Amtszeit von Franziskus in Zahlen
In seiner bisher zehnjährigen Amtszeit hat Papst Franziskus knapp 60 verschiedene Länder bereist und 328 Staats- und Regierungschefs im Vatikan empfangen. Weiteren Gruppen und Menschen begegnete er in 437 Generalaudienzen, wie aus einer Auflistung des Vatikans von Montag hervorgeht.
Das öffentliche Mittags-Gebet auf dem Petersplatz hielt Franziskus in den vergangenen zehn Jahren 569 Mal. Er sprach 899 Menschen heilig und 1.443 selig. Franziskus verfasste zudem mehrere Lehrschreiben, Erlasse und andere Dokumente, darunter die drei Enzykliken „Lumen fidei“ (2013), „Laudato si“ (2015) und „Fratelli tutti“ (2020).
(kap - mg)
https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2023-03/papst-franziskus-jubilaeum-zehn-jahre-pontifikat-video-intro.html
Klavierspielerin2 13.03.2023 13:39
Kardinal Marx zu 10 Jahre Franziskus: Papst-Schriften lesen
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, hat diesen Sonntag im Münchner Liebfrauendom anlässlich des zehnten Jahrestags der Wahl von Papst Franziskus einen Gottesdienst gefeiert. In seiner Predigt lud der Kardinal dazu ein, die Schreiben des argentinischen Papstes zu lesen.
" In fragenden Momenten, so Marx laut einer Pressemitteilung des Erzbistums, denke er zurück an eine kurze Ansprache, die Kardinal Jorge Mario Bergoglio, der spätere Papst Franziskus, während der Papstwahl vor zehn Jahren gehalten habe. Sinngemäß habe Bergoglio darin gefragt „will Christus nicht, der mit uns am Tisch sitzt, hinaus? Müssen wir nicht mit ihm hinaus gehen in die Welt?“ Die davon ausgehende Idee von einer Kirche im Aufbruch habe Papst Franziskus in den zehn Jahren nach seiner Wahl am 13. März 2013 „in großartiger Weise“ vertreten. Kardinal Marx rief dazu auf, die großen Texte des Papstes zu lesen und „die Weisungen des Papstes nicht in einigen Interviews oder kurzen Sätzen aufzunehmen“, sondern nachzuvollziehen, „was er in der großen Linie der Kirche zu sagen hat“, so Marx.
„Weisungen des Papstes nicht in einigen Interviews oder kurzen Sätzen aufnehmen“
Schon in seinem ersten Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ habe Franziskus deutlich gemacht, dass die Kirche „ein Lazarett ist inmitten der Auseinandersetzungen der Welt“, sodass deutlich werde: „Christus ist nicht der Retter der Kirche. Er ist der Retter der ganzen Welt, und sie soll davon hören.“ In seiner zuletzt veröffentlichten Enzyklika „Fratelli tutti“ von 2020 weise der Papst wieder darauf hin, dass die Kirche „Sakrament der Einheit aller Menschen sein“ solle und nicht nur der Christen oder der Katholikinnen und Katholiken. Diese Botschaft, so Marx, „brauchen wir in einer zerrissenen Welt, in einer kriegerischen Welt, in einer Welt der wachsenden Ungleichheit und Spannungen“.
(pm - sst)
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, hat diesen Sonntag im Münchner Liebfrauendom anlässlich des zehnten Jahrestags der Wahl von Papst Franziskus einen Gottesdienst gefeiert. In seiner Predigt lud der Kardinal dazu ein, die Schreiben des argentinischen Papstes zu lesen.
" In fragenden Momenten, so Marx laut einer Pressemitteilung des Erzbistums, denke er zurück an eine kurze Ansprache, die Kardinal Jorge Mario Bergoglio, der spätere Papst Franziskus, während der Papstwahl vor zehn Jahren gehalten habe. Sinngemäß habe Bergoglio darin gefragt „will Christus nicht, der mit uns am Tisch sitzt, hinaus? Müssen wir nicht mit ihm hinaus gehen in die Welt?“ Die davon ausgehende Idee von einer Kirche im Aufbruch habe Papst Franziskus in den zehn Jahren nach seiner Wahl am 13. März 2013 „in großartiger Weise“ vertreten. Kardinal Marx rief dazu auf, die großen Texte des Papstes zu lesen und „die Weisungen des Papstes nicht in einigen Interviews oder kurzen Sätzen aufzunehmen“, sondern nachzuvollziehen, „was er in der großen Linie der Kirche zu sagen hat“, so Marx.
„Weisungen des Papstes nicht in einigen Interviews oder kurzen Sätzen aufnehmen“
Schon in seinem ersten Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ habe Franziskus deutlich gemacht, dass die Kirche „ein Lazarett ist inmitten der Auseinandersetzungen der Welt“, sodass deutlich werde: „Christus ist nicht der Retter der Kirche. Er ist der Retter der ganzen Welt, und sie soll davon hören.“ In seiner zuletzt veröffentlichten Enzyklika „Fratelli tutti“ von 2020 weise der Papst wieder darauf hin, dass die Kirche „Sakrament der Einheit aller Menschen sein“ solle und nicht nur der Christen oder der Katholikinnen und Katholiken. Diese Botschaft, so Marx, „brauchen wir in einer zerrissenen Welt, in einer kriegerischen Welt, in einer Welt der wachsenden Ungleichheit und Spannungen“.
(pm - sst)
Klavierspielerin2 13.03.2023 15:27
Argentinien: Der Marsch der Armen
Tausende von Menschen haben am Wochenende im Marienwallfahrtsort Luján der Papstwahl vor zehn Jahren gedacht. Franziskus ist der erste Papst aus Argentinien; vor seiner Wahl 2013 war er Erzbischof von Buenos Aires.
Trotz tropischer Hitze pilgerten am Samstagnachmittag etwa 10.000 Menschen nach Luján, darunter vor allem Bewohner der Elendsviertel rund um die Hauptstadt. Organisiert hatte den Marsch der Armenpriester Jose „Pepe“ di Paola, ein Vertrauter des Papstes. Der Vorsitzende der argentinischen Bischofskonferenz, Bischof Oscar Ojea, zelebrierte gemeinsam mit zahlreichen Armenpriestern wie Padre Pepe eine Heilige Messe, die live in Radio und Fernsehen übertragen wurde. Auch Staatspräsident Alberto Fernández und Nobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel nahmen daran teil.
Außer dem zehnjährigen Pontifikatsjubiläum wurde auch das 15-jährige Bestehen von Padre Pepes christlicher Hilfsorganisation „Federacion Familia Grande Hogar de Cristo“ begangen. Sie rettet Jugendliche vor dem Abgleiten in die Drogenszene. Die Öffentlichkeit debattiert in Argentinien derzeit vor allem über einen anhaltenden Drogenkrieg in den Armenvierteln; zuletzt zog dieser Drogenkrieg wegen Schüssen auf einen Supermarkt der Familie von Fußballstar Lionel Messi in dessen Heimatstadt Rosario weltweites Interesse auf sich.
(kna – sk)
Tausende von Menschen haben am Wochenende im Marienwallfahrtsort Luján der Papstwahl vor zehn Jahren gedacht. Franziskus ist der erste Papst aus Argentinien; vor seiner Wahl 2013 war er Erzbischof von Buenos Aires.
Trotz tropischer Hitze pilgerten am Samstagnachmittag etwa 10.000 Menschen nach Luján, darunter vor allem Bewohner der Elendsviertel rund um die Hauptstadt. Organisiert hatte den Marsch der Armenpriester Jose „Pepe“ di Paola, ein Vertrauter des Papstes. Der Vorsitzende der argentinischen Bischofskonferenz, Bischof Oscar Ojea, zelebrierte gemeinsam mit zahlreichen Armenpriestern wie Padre Pepe eine Heilige Messe, die live in Radio und Fernsehen übertragen wurde. Auch Staatspräsident Alberto Fernández und Nobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel nahmen daran teil.
Außer dem zehnjährigen Pontifikatsjubiläum wurde auch das 15-jährige Bestehen von Padre Pepes christlicher Hilfsorganisation „Federacion Familia Grande Hogar de Cristo“ begangen. Sie rettet Jugendliche vor dem Abgleiten in die Drogenszene. Die Öffentlichkeit debattiert in Argentinien derzeit vor allem über einen anhaltenden Drogenkrieg in den Armenvierteln; zuletzt zog dieser Drogenkrieg wegen Schüssen auf einen Supermarkt der Familie von Fußballstar Lionel Messi in dessen Heimatstadt Rosario weltweites Interesse auf sich.
(kna – sk)
Klavierspielerin2 13.03.2023 15:33
Zehn Jahre Papst Franziskus: Der Rückblick der italienischen Bischöfe
Zum Pontifikatsjubiläum halten die italienischen Bischöfe Rückblick auf die letzten zehn Jahre mit Papst Franziskus. „Sie haben uns gelehrt, auf die Straßen, in die Randgebiete, zu gehen und die Armen zu unseren Brüdern und Schwestern zu machen,“ würdigen die Bischöfe das Kirchenoberhaupt in ihrer Grußbotschaft.
„Es war eine Zeit, in der Sie uns geholfen haben zu verstehen, wie anziehend und überzeugend das Evangelium ist. Ein Evangelium, das Antworten geben kann auf die vielen Fragen der Geschichte und des menschlichen Daseins“, schreibt der Vorsitz der Italienischen Bischofskonferenz in seiner Grußbotschaft zum zehnten Pontifkatsjubiläum.
„Sie haben uns gelehrt, auf die Straßen, in die Randgebiete zu gehen, um zu verstehen, wer wir sind,“ heißt es in dem Schreiben an den Papst weiter. „Wir können uns selbst nur dann wirklich kennen, wenn wir uns von außen betrachten, von diesen ersten Randgebieten aus, die die Armen sind: Sie haben uns eingeladen, den Armen zu begegnen, sie wirklich zu sehen und zu berühren, sie zu unseren Brüdern und Schwestern zu machen.“
Die italienischen Bischöfe danken Franziskus dafür, dass er das Vermächtnis Benedikts XVI. angenommen und sie ermutigt habe, „inmitten der vielen Widersprüche, Herausforderungen und Pandemien in dieser Welt als Christen zu leben".
„Gemeinsam mit der Kirche Italiens – so schließt die Botschaft der Italienischen Bischofskonferenz – übermitteln wir Ihnen unsere herzlichsten Wünsche zu diesem Jahrestag und versichern Sie unserer Nähe und Gebete“.
Die italienische Bischofskonferenz und ihre Vorsitzenden
Mit ihren 226 Diözesen ist die italienische Bischofskonferenz mit Abstand die größte Bischofsversammlung Europas. Seit dem ersten Statut von 1959 wird ihr Vorsitzender – anders als in nahezu allen anderen Bischofskonferenzen – vom Papst ernannt, dem Bischof von Rom und Primas von Italien. Neben Italien gibt es noch zwei weitere Ausnahmen: Belgien, wo das Amt pro tempore der Erzbischof von Mechelen-Brüssel innehat, und die Konferenz der lateinischen Bischöfe in den arabischen Ländern, denen der lateinische Patriarch von Jerusalem vorsteht.
Italien ist das einzige Land, in dem auch der Generalsekretär der Bischofskonferenz nicht gewählt, sondern vom Papst ernannt wird. Amtierender Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist seit Mai 2022 Kardinal Matteo Maria Zuppi.
(sir/divers – skr)
Zum Pontifikatsjubiläum halten die italienischen Bischöfe Rückblick auf die letzten zehn Jahre mit Papst Franziskus. „Sie haben uns gelehrt, auf die Straßen, in die Randgebiete, zu gehen und die Armen zu unseren Brüdern und Schwestern zu machen,“ würdigen die Bischöfe das Kirchenoberhaupt in ihrer Grußbotschaft.
„Es war eine Zeit, in der Sie uns geholfen haben zu verstehen, wie anziehend und überzeugend das Evangelium ist. Ein Evangelium, das Antworten geben kann auf die vielen Fragen der Geschichte und des menschlichen Daseins“, schreibt der Vorsitz der Italienischen Bischofskonferenz in seiner Grußbotschaft zum zehnten Pontifkatsjubiläum.
„Sie haben uns gelehrt, auf die Straßen, in die Randgebiete zu gehen, um zu verstehen, wer wir sind,“ heißt es in dem Schreiben an den Papst weiter. „Wir können uns selbst nur dann wirklich kennen, wenn wir uns von außen betrachten, von diesen ersten Randgebieten aus, die die Armen sind: Sie haben uns eingeladen, den Armen zu begegnen, sie wirklich zu sehen und zu berühren, sie zu unseren Brüdern und Schwestern zu machen.“
Die italienischen Bischöfe danken Franziskus dafür, dass er das Vermächtnis Benedikts XVI. angenommen und sie ermutigt habe, „inmitten der vielen Widersprüche, Herausforderungen und Pandemien in dieser Welt als Christen zu leben".
„Gemeinsam mit der Kirche Italiens – so schließt die Botschaft der Italienischen Bischofskonferenz – übermitteln wir Ihnen unsere herzlichsten Wünsche zu diesem Jahrestag und versichern Sie unserer Nähe und Gebete“.
Die italienische Bischofskonferenz und ihre Vorsitzenden
Mit ihren 226 Diözesen ist die italienische Bischofskonferenz mit Abstand die größte Bischofsversammlung Europas. Seit dem ersten Statut von 1959 wird ihr Vorsitzender – anders als in nahezu allen anderen Bischofskonferenzen – vom Papst ernannt, dem Bischof von Rom und Primas von Italien. Neben Italien gibt es noch zwei weitere Ausnahmen: Belgien, wo das Amt pro tempore der Erzbischof von Mechelen-Brüssel innehat, und die Konferenz der lateinischen Bischöfe in den arabischen Ländern, denen der lateinische Patriarch von Jerusalem vorsteht.
Italien ist das einzige Land, in dem auch der Generalsekretär der Bischofskonferenz nicht gewählt, sondern vom Papst ernannt wird. Amtierender Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist seit Mai 2022 Kardinal Matteo Maria Zuppi.
(sir/divers – skr)
Klavierspielerin2 13.03.2023 15:38
„Keiner setzt sich so oft für die Ukraine ein“
Zum zehnten Jahrestag der Papstwahl kommt auch aus der Ukraine eine Würdigung für Franziskus: „Kein religiöser Führer hat sich so oft öffentlich für die Ukrainer und die Ukraine eingesetzt wie Papst Franziskus“
Das sagte der Lemberger Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki gegenüber Journalisten. Die polnische Bischofskonferenz veröffentlichte seine Bemerkungen an diesem Montag. Mokrzycki ist auch Vorsitzender der römisch-katholischen Bischofskonferenz der Ukraine.
Der Erzbischof von Lemberg unterstrich, welche Bedeutung die Unterstützung von Papst Franziskus für die Kirche in der Ukraine habe. „Der Heilige Vater hat auf Bitten der katholischen Kirche in Europa humanitäre Hilfe organisiert. Und seit dem Beginn der aktuellen Phase des Krieges ist er jeden Tag im Gebet bei uns.“
„Durch konkrete Aktionen Hoffnung geben“
Das ukrainische Volk sei sich der Verbundenheit und Solidarität des Papstes bewusst. Franziskus lasse keinen Zweifel daran, „dass er mit uns allen leidet, den Ereignissen in der Ukraine nahe ist und für den Frieden betet“. Der Kirche falle im Moment in der Ukraine die Aufgabe zu, „durch konkrete Aktionen Hoffnung und Trost zu geben“. So sei auf ihre Initiative hin ein Soldat, der ein Auge eingebüßt habe, in ein Krankenhaus nach Polen gebracht worden, um dort in ein paar Tagen eine Augenprothese zu erhalten. „Es gibt viele solcher Beispiele für konkrete Hilfe.“
Mokrzycki dankt Katholiken im Ausland für allen geistlichen und materiellen Beistand. „Der Krieg geht weiter. Wir danken Ihnen für jede Unterstützung, die der erschöpften Ukraine den Frieden näher bringt.“
(vatican news - P. Pawel Rytel-Andrianik, Warschau/sk)
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Zum zehnten Jahrestag der Papstwahl kommt auch aus der Ukraine eine Würdigung für Franziskus: „Kein religiöser Führer hat sich so oft öffentlich für die Ukrainer und die Ukraine eingesetzt wie Papst Franziskus“
Das sagte der Lemberger Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki gegenüber Journalisten. Die polnische Bischofskonferenz veröffentlichte seine Bemerkungen an diesem Montag. Mokrzycki ist auch Vorsitzender der römisch-katholischen Bischofskonferenz der Ukraine.
Der Erzbischof von Lemberg unterstrich, welche Bedeutung die Unterstützung von Papst Franziskus für die Kirche in der Ukraine habe. „Der Heilige Vater hat auf Bitten der katholischen Kirche in Europa humanitäre Hilfe organisiert. Und seit dem Beginn der aktuellen Phase des Krieges ist er jeden Tag im Gebet bei uns.“
„Durch konkrete Aktionen Hoffnung geben“
Das ukrainische Volk sei sich der Verbundenheit und Solidarität des Papstes bewusst. Franziskus lasse keinen Zweifel daran, „dass er mit uns allen leidet, den Ereignissen in der Ukraine nahe ist und für den Frieden betet“. Der Kirche falle im Moment in der Ukraine die Aufgabe zu, „durch konkrete Aktionen Hoffnung und Trost zu geben“. So sei auf ihre Initiative hin ein Soldat, der ein Auge eingebüßt habe, in ein Krankenhaus nach Polen gebracht worden, um dort in ein paar Tagen eine Augenprothese zu erhalten. „Es gibt viele solcher Beispiele für konkrete Hilfe.“
Mokrzycki dankt Katholiken im Ausland für allen geistlichen und materiellen Beistand. „Der Krieg geht weiter. Wir danken Ihnen für jede Unterstützung, die der erschöpften Ukraine den Frieden näher bringt.“
(vatican news - P. Pawel Rytel-Andrianik, Warschau/sk)
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Klavierspielerin2 13.03.2023 15:43
Schönborn: Positive Bilanz zu zehn Jahren Pontifikat
„Franziskus positioniert sich klar aufseiten der Flüchtlinge und der Armen“, erklärte Kardinal Schönborn am Sonntag in einem Interview in der ORF-Sendung „Zeit im Bild 2.“ Das berichtete die Nachrichtenagentur „Kathpress“ am Montag.
Nach zehn Jahren Pontifikat von Franziskus zieht Kardinal Christoph Schönborn eine positive Bilanz: Diesen Namen habe sich Kardinal Jorge Bergoglio vor zehn Jahren in Anlehnung an den hl. Franz von Assisi gegeben – und der sei ein Programm. Diesem Programm sei der Papst stets treu geblieben, so Schönborn. Franziskus stehe etwa für die klare Entscheidung für die Armen und für eine Kirche, die sich erneuert, aber auch dafür, auf den Islam zuzugehen und die Schöpfung zu bewahren.
Schönborn erinnerte an die erste Reise des Papstes, die ihn auf die italienische Flüchtlingsinsel Lampedusa geführt hatte: „Es ist bei uns vielleicht unpopulär, aber Franziskus positioniert sich klar aufseiten der Flüchtlinge und der Armen."
„Franziskus geht auf Menschen zu“
Im Blick auf den Islam habe Schönborn bei seinen jüngsten Reisen nach Bahrain und Saudi-Arabien persönlich erleben können, mit welcher Hochachtung Franziskus auch in der islamischen Welt gesehen wird, „weil er auf die Menschen zugeht.“ Nicht nur im Islam, „sondern auf alle Menschen“, so der Wiener Kardinal im Interview.
Der Moderator sprach Schönborn auch auf die Äußerungen des Papstes an, laut denen der Pflichtzölibat für Priester nur ein kirchliches Gesetz sei, das man auch ändern könnte. Darauf meinte Schönborn, dass dies nichts Neues sei und darüber auch diskutiert werde. In der Erzdiözese Wien gebe es etwa zahlreiche verheiratete Priester, die einer der vielen katholischen Ostkirchen angehören, in denen es keinen Pflichtzölibat gebe.
Im Blick auf den Missbrauch betonte Schönborn, dass die Katholische Kirche schon unter Papst Benedikt XVI. mit der Aufarbeitung begonnen habe, Franziskus führe dies nun mit großer Konsequenz fort. Auch in Österreich habe die katholische Kirche in dieser Richtung Maßstäbe gesetzt. Der Erzbischof sagt, er würde sich wünschen, dass es diese konsequente Aufarbeitung auch in anderen Bereichen der Gesellschaft geben würde.
Vatikanbank als erfolgreiche Reform unter Franziskus
Als ein Beispiel für konsequente Reformen, die Papst Franziskus in seiner Amtszeit durchführte, wies der Kardinal auf die Vatikanbank IOR hin. Dem Papst sei es gelungen, die von Skandalen, Korruption und Misswirtschaft gebeutelte Bank zu reformieren. Heute sei sie „clean und international wieder anerkannt“, so Schönborn, der selbst seit acht Jahren der Kardinalskommission angehört, die u.a. die Einhaltung der Statuten überwacht.
Zur Frage, wie lange er noch Erzbischof von Wien sein werde, sagte Schönborn, dass ihn Papst Franziskus gebeten habe, noch zu bleiben, da er ihn noch brauche. „Und so bleibe ich, solange mich der Papst noch braucht“, erklärt Schönborn. Er fügte aber auch hinzu: „Es wird nicht ewig sein.“
(kap – fg)
„Franziskus positioniert sich klar aufseiten der Flüchtlinge und der Armen“, erklärte Kardinal Schönborn am Sonntag in einem Interview in der ORF-Sendung „Zeit im Bild 2.“ Das berichtete die Nachrichtenagentur „Kathpress“ am Montag.
Nach zehn Jahren Pontifikat von Franziskus zieht Kardinal Christoph Schönborn eine positive Bilanz: Diesen Namen habe sich Kardinal Jorge Bergoglio vor zehn Jahren in Anlehnung an den hl. Franz von Assisi gegeben – und der sei ein Programm. Diesem Programm sei der Papst stets treu geblieben, so Schönborn. Franziskus stehe etwa für die klare Entscheidung für die Armen und für eine Kirche, die sich erneuert, aber auch dafür, auf den Islam zuzugehen und die Schöpfung zu bewahren.
Schönborn erinnerte an die erste Reise des Papstes, die ihn auf die italienische Flüchtlingsinsel Lampedusa geführt hatte: „Es ist bei uns vielleicht unpopulär, aber Franziskus positioniert sich klar aufseiten der Flüchtlinge und der Armen."
„Franziskus geht auf Menschen zu“
Im Blick auf den Islam habe Schönborn bei seinen jüngsten Reisen nach Bahrain und Saudi-Arabien persönlich erleben können, mit welcher Hochachtung Franziskus auch in der islamischen Welt gesehen wird, „weil er auf die Menschen zugeht.“ Nicht nur im Islam, „sondern auf alle Menschen“, so der Wiener Kardinal im Interview.
Der Moderator sprach Schönborn auch auf die Äußerungen des Papstes an, laut denen der Pflichtzölibat für Priester nur ein kirchliches Gesetz sei, das man auch ändern könnte. Darauf meinte Schönborn, dass dies nichts Neues sei und darüber auch diskutiert werde. In der Erzdiözese Wien gebe es etwa zahlreiche verheiratete Priester, die einer der vielen katholischen Ostkirchen angehören, in denen es keinen Pflichtzölibat gebe.
Im Blick auf den Missbrauch betonte Schönborn, dass die Katholische Kirche schon unter Papst Benedikt XVI. mit der Aufarbeitung begonnen habe, Franziskus führe dies nun mit großer Konsequenz fort. Auch in Österreich habe die katholische Kirche in dieser Richtung Maßstäbe gesetzt. Der Erzbischof sagt, er würde sich wünschen, dass es diese konsequente Aufarbeitung auch in anderen Bereichen der Gesellschaft geben würde.
Vatikanbank als erfolgreiche Reform unter Franziskus
Als ein Beispiel für konsequente Reformen, die Papst Franziskus in seiner Amtszeit durchführte, wies der Kardinal auf die Vatikanbank IOR hin. Dem Papst sei es gelungen, die von Skandalen, Korruption und Misswirtschaft gebeutelte Bank zu reformieren. Heute sei sie „clean und international wieder anerkannt“, so Schönborn, der selbst seit acht Jahren der Kardinalskommission angehört, die u.a. die Einhaltung der Statuten überwacht.
Zur Frage, wie lange er noch Erzbischof von Wien sein werde, sagte Schönborn, dass ihn Papst Franziskus gebeten habe, noch zu bleiben, da er ihn noch brauche. „Und so bleibe ich, solange mich der Papst noch braucht“, erklärt Schönborn. Er fügte aber auch hinzu: „Es wird nicht ewig sein.“
(kap – fg)
Klavierspielerin2 13.03.2023 15:50
10 Jahre Papst Franziskus: Kardinal Koch würdigt „Ökumene der Liebe“
Einer der engsten Mitarbeiter des Papstes, der Franziskus seit Beginn des Pontifikats begleitet und berät, ist der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch. Am Montag feiert Franziskus sein zehnjähriges Pontifikat. Wir sprachen mit Kardinal Kurt Koch über die Amtsführung des Papstes aus ökumenischer Sicht.
Radio Vatikan: Zehn Jahre Pontifikat Franziskus aus ökumenischer Sicht: was könnte man denn als roten Faden in der Ökumene in diesem Pontifikat bezeichnen? Wie gestaltete sich diese, und wo sind wir angekommen mit Franziskus?
Kardinal Koch: Papst Franziskus ist sehr wichtig die Ökumene der Freundschaft, die Ökumene der Liebe, also die Beziehungspflege mit anderen Kirchen. Er hat deshalb auch viele Ereignisse geprägt. Ich erinnere daran, dass er nach Lund gegangen ist für das gemeinsame Reformationsgedenken mit dem Lutherischen Weltbund. Er ist zum Jubiläum der ersten Begegnung zwischen Papst Paul VI. und dem Ökumenischen Patriarchen Athenagoras in Jerusalem eigens wieder ins Heilige Land gereist, um mit dem heutigen Ökumenischen Patriarchen jenes Treffens zu gedenken.
Es gab die erste Begegnung in der Geschichte zwischen einem Papst und dem russisch-orthodoxen Patriarchen, Kyrill I., in Havanna. Der Papst ist auch zum Jubiläum des Ökumenischen Rates der Kirchen eigens nach Genf gegangen. Das zeigt, was für ihn sehr wichtig ist, nämlich die Beziehungen zu pflegen und Freundschaften zu vertiefen. Was er ja auch immer wieder betont, ist, dass wir dreierlei tun sollen: miteinander auf dem Weg sein, miteinander beten und miteinander zusammenarbeiten. Das sind ganz wesentliche Impulse.
Und bei fast allen Apostolischen Reisen ist eine ökumenische Dimension, ökumenisches Gebet, eine ökumenische Begegnung präsent. Es gibt viele Besucher, die nach Rom kommen und dem Papst begegnen wollen. Das dient alles der Vertiefung auf dem Weg zur Einheit.
Persönliche Begegnungen öffnen Türen des Dialogs
Radio Vatikan: In der Ökumene ist man ja auch sehr geprägt von dem, was man vorher war, woher man herkommt, also der biografische Kontext. Auch Franziskus, der aus Argentinien, aus Südamerika kommt, hat natürlich einen besonderen ökumenischen Kontext im Vergleich zum Beispiel, zu jemanden, der aus dem deutschen Sprachraum kommt. Haben Sie auch da etwas gemerkt, wie er zum Beispiel seine Art und Weise eben aus dem Lateinamerikanischen eingebracht hat oder vielleicht auch etwas dazugelernt hat, was er vorher nicht kannte?
Kardinal Koch: Was mir aufgefallen ist, ist natürlich, dass er eine besondere Kenntnis und eine besondere Nähe zu jenen Bewegungen hat, die uns noch ein bisschen fremd sind. Damit meine ich die Evangelikalen und Pfingst-Bewegungen. Der Pentekostalismus ist ja heute rein zahlenmäßig die zweite Realität nach der katholischen Kirche in Lateinamerika.
Und da hat Papst Franziskus hin und wieder jenseits der Öffentlichkeit ganz persönliche Begegnungen mit solchen Vertretern gehabt, die natürlich dann dem Dialog wieder Türen geöffnet haben.
„Wenn die Verfolger die Christen so vereinen, warum trennen wir uns dann selber im Leben?“
Etwas, was meines Erachtens sehr spezifisch ist für Papst Franziskus, ist das, was er als die Ökumene des Blutes bezeichnet. Das heißt, die Wahrnehmung, dass das Christentum in der heutigen Welt die am meisten verfolgte Religion ist. Aber die Christen werden nicht verfolgt, weil sie Lutheraner oder Orthodoxe, Methodisten oder Katholiken sind, sondern weil sie eben Christen sind. Und Papst Franziskus hat dann einmal diese schwierige Frage geprägt: Wenn die Verfolger die Christen so vereinen, warum trennen wir uns dann selber im Leben? Das ist wahrscheinlich die härteste und klarste Herausforderung für die Ökumene.
Papst Franziskus hat hier übrigens die Tradition von Johannes Paul II. aufgenommen, der in seiner ökumenischen Enzyklika „Ut unum sint“ ein ganzes Kapitel den Märtyrern gewidmet hat. Papst Franziskus nennt das die Ökumene des Blutes. Aber es geht in dieselbe Richtung.
Radio Vatikan: Was wünschen Sie denn dem Heiligen Vater jetzt auch für die nächsten Jahre?
Kardinal Koch: Ich wünsche ihm, dass er die Kraft hat, diese Begegnungen weiterhin zu führen und zu vertiefen. Denn ohne die Ökumene der Liebe ist die theologische Ökumene, die Ökumene der Wahrheit, kaum zu führen. Und deshalb ist diese Bereitung des Bodens der Beziehungen von ausschlaggebender Bedeutung.
Interview: Mario Galgano
(vatican news)
Einer der engsten Mitarbeiter des Papstes, der Franziskus seit Beginn des Pontifikats begleitet und berät, ist der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch. Am Montag feiert Franziskus sein zehnjähriges Pontifikat. Wir sprachen mit Kardinal Kurt Koch über die Amtsführung des Papstes aus ökumenischer Sicht.
Radio Vatikan: Zehn Jahre Pontifikat Franziskus aus ökumenischer Sicht: was könnte man denn als roten Faden in der Ökumene in diesem Pontifikat bezeichnen? Wie gestaltete sich diese, und wo sind wir angekommen mit Franziskus?
Kardinal Koch: Papst Franziskus ist sehr wichtig die Ökumene der Freundschaft, die Ökumene der Liebe, also die Beziehungspflege mit anderen Kirchen. Er hat deshalb auch viele Ereignisse geprägt. Ich erinnere daran, dass er nach Lund gegangen ist für das gemeinsame Reformationsgedenken mit dem Lutherischen Weltbund. Er ist zum Jubiläum der ersten Begegnung zwischen Papst Paul VI. und dem Ökumenischen Patriarchen Athenagoras in Jerusalem eigens wieder ins Heilige Land gereist, um mit dem heutigen Ökumenischen Patriarchen jenes Treffens zu gedenken.
Es gab die erste Begegnung in der Geschichte zwischen einem Papst und dem russisch-orthodoxen Patriarchen, Kyrill I., in Havanna. Der Papst ist auch zum Jubiläum des Ökumenischen Rates der Kirchen eigens nach Genf gegangen. Das zeigt, was für ihn sehr wichtig ist, nämlich die Beziehungen zu pflegen und Freundschaften zu vertiefen. Was er ja auch immer wieder betont, ist, dass wir dreierlei tun sollen: miteinander auf dem Weg sein, miteinander beten und miteinander zusammenarbeiten. Das sind ganz wesentliche Impulse.
Und bei fast allen Apostolischen Reisen ist eine ökumenische Dimension, ökumenisches Gebet, eine ökumenische Begegnung präsent. Es gibt viele Besucher, die nach Rom kommen und dem Papst begegnen wollen. Das dient alles der Vertiefung auf dem Weg zur Einheit.
Persönliche Begegnungen öffnen Türen des Dialogs
Radio Vatikan: In der Ökumene ist man ja auch sehr geprägt von dem, was man vorher war, woher man herkommt, also der biografische Kontext. Auch Franziskus, der aus Argentinien, aus Südamerika kommt, hat natürlich einen besonderen ökumenischen Kontext im Vergleich zum Beispiel, zu jemanden, der aus dem deutschen Sprachraum kommt. Haben Sie auch da etwas gemerkt, wie er zum Beispiel seine Art und Weise eben aus dem Lateinamerikanischen eingebracht hat oder vielleicht auch etwas dazugelernt hat, was er vorher nicht kannte?
Kardinal Koch: Was mir aufgefallen ist, ist natürlich, dass er eine besondere Kenntnis und eine besondere Nähe zu jenen Bewegungen hat, die uns noch ein bisschen fremd sind. Damit meine ich die Evangelikalen und Pfingst-Bewegungen. Der Pentekostalismus ist ja heute rein zahlenmäßig die zweite Realität nach der katholischen Kirche in Lateinamerika.
Und da hat Papst Franziskus hin und wieder jenseits der Öffentlichkeit ganz persönliche Begegnungen mit solchen Vertretern gehabt, die natürlich dann dem Dialog wieder Türen geöffnet haben.
„Wenn die Verfolger die Christen so vereinen, warum trennen wir uns dann selber im Leben?“
Etwas, was meines Erachtens sehr spezifisch ist für Papst Franziskus, ist das, was er als die Ökumene des Blutes bezeichnet. Das heißt, die Wahrnehmung, dass das Christentum in der heutigen Welt die am meisten verfolgte Religion ist. Aber die Christen werden nicht verfolgt, weil sie Lutheraner oder Orthodoxe, Methodisten oder Katholiken sind, sondern weil sie eben Christen sind. Und Papst Franziskus hat dann einmal diese schwierige Frage geprägt: Wenn die Verfolger die Christen so vereinen, warum trennen wir uns dann selber im Leben? Das ist wahrscheinlich die härteste und klarste Herausforderung für die Ökumene.
Papst Franziskus hat hier übrigens die Tradition von Johannes Paul II. aufgenommen, der in seiner ökumenischen Enzyklika „Ut unum sint“ ein ganzes Kapitel den Märtyrern gewidmet hat. Papst Franziskus nennt das die Ökumene des Blutes. Aber es geht in dieselbe Richtung.
Radio Vatikan: Was wünschen Sie denn dem Heiligen Vater jetzt auch für die nächsten Jahre?
Kardinal Koch: Ich wünsche ihm, dass er die Kraft hat, diese Begegnungen weiterhin zu führen und zu vertiefen. Denn ohne die Ökumene der Liebe ist die theologische Ökumene, die Ökumene der Wahrheit, kaum zu führen. Und deshalb ist diese Bereitung des Bodens der Beziehungen von ausschlaggebender Bedeutung.
Interview: Mario Galgano
(vatican news)
(Nutzer gelöscht) 13.03.2023 16:05
Papst Franziskus : "Ich lade Sie ein, zusammen mit KIRCHE IN NOT Werke der Barmherzigkeit zu tun"
Ellsa 13.03.2023 17:25
Vatikanexperte Andreas Englisch,
wie er leibt und lebt:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ndr_talk_show/Vatikanexperte-Andreas-Englisch,ndrtalkshow7988.html
wie er leibt und lebt:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ndr_talk_show/Vatikanexperte-Andreas-Englisch,ndrtalkshow7988.html
Klavierspielerin2 13.03.2023 17:49
Der " Englisch" , der kann reden😄
Aber in 1 Sache hat er haber nicht gaaanz korrekt den Franziskus wiedergegeben, denn er lehnt Segnungsfeiern homosexueller Paare ab- selbstverständlich aufgrund des biblischen Befunds.
Aber in 1 Sache hat er haber nicht gaaanz korrekt den Franziskus wiedergegeben, denn er lehnt Segnungsfeiern homosexueller Paare ab- selbstverständlich aufgrund des biblischen Befunds.
Klavierspielerin2 13.03.2023 17:56
Papst im Interview: Würde Priesterdasein nicht tauschen wollen
Der argentinische Priester Guillermo Marcó hat für das Portal Infobae mit Papst Franziskus anlässlich des 10. Jahrestags der Wahl zum Papst ein langes Interview geführt. Franziskus verrät dabei etwa, warum er es liebt, Priester zu sein, die Madonna Knotenlöserin in Augsburg nicht im Original sehen wollte, wie die Stimmung unter den Kardinälen ist und was er Kindern und Jgendlichen, Eltern, Kranken und Alten gerne sagen würde.
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
ckennt Papst Franziskus gut, denn in seiner Zeit als Kardinal Jorge Mario Bergoglio und Erzbischof von Buenos Aires war Marcó Sprecher Bergoglios. Diesen Montag veröffentlichte Marcó für Infobae ein langes Interview mit Papst Franziskus, der nun exakt zehn Jahre Oberhaupt der katholischen Kirche ist. In dem Gespräch erklärt Papst Franziskus, dass er um „nichts in der Welt" das Priesterdasein tauschen würde. „Nachdem ich diese Erfahrung des Priesterseins gemacht habe. Mit all den Grenzen, Fehlern und Sünden, aber Priester". Er liebe es, anderen Menschen auf diese Weise dienen zu können, so der argentinische Papst.
Gute Stimmung und Offenheit unter den Kardinälen
Die Stimmung im Kardinalskollegium beschreibt Papst Franziskus in dem Interview als gut. Es gebe schon auch mal Meinungsverschiedenheiten, „aber das positive ist, dass sie dir sagen, was sie denken." Ihn sorge nur, wenn Leute Dinge nicht ansprächen. „Gottseidank wird im Kardinalskollegium kommuniziert. Sowohl zwischen jüngeren wie älteren Kardinälen. Wir können frei sprechen, ich weiß nicht, ob alle das tun, aber viele schon. Sie sagen mir dann manchmal, ,sei vorsichtig hiermit...`und ich sage ,Danke. Ich denke darüber nach und werde eine Lösung finden, so vielleicht...`. Manchmal sage ich aber auch: ,Schau, in dieser Sache gebe ich dir nicht Recht, weil....`Aber es gibt offenen Dialog."
Franziskus und die Augsburger Knotenlöserin
Papst Franziskus schätzt bekanntlich die Madonna Knotenlöserin sehr. Das Gnadenbild in der Wallfahrtskirche St. Peter am Perlach in Augsburg, das die Muttergottes zeigt, wie sie ein Band mit vielen Knoten löst, hat er persönlich dennoch nie gesehen. Er habe die Madonna durch ein Gnadenbild kennengelernt, das ihm eine deutsche Ordensfrau nach Argentinien geschickt habe. „Aber ich bin nie das Originalbild ansehen gegangen, ich war mal direckt um die Ecke, in Frankfurt. Aber mir reichte das, die Verehrung die bereits ins Argentinien begonnen hatte." Ähnlich hatte sich Papst Franziskus übrigens bereits in einem früheren Interview mit der Deutschen Wochenzeitung „die Zeit" geäußert.
Franziskus`Botschaft an Kinder, Jugendliche, Alte, Kranke und Eltern
Guillermo Marcó hat das katholische Kirchenoberhaupt auch gebeten, einige kurze Botschaften an bestimmte Personengruppen zu richten. Hier was Papst Franziskus antwortete:
An Kinder: „Kümmert euch um die Großeltern. Besucht sie und lasst zu, dass sie euch verwöhnen."
An Jugendliche: „Habt keine Angst vor dem Leben. Steht nicht still, geht voran. Ihr werdet Fehler machen, aber der größte Fehler ist, stillzustehen, also geht voran."
An Mütter und Väter: „Verschwendet die Liebe nicht. Kümmert euch gegenseitig umeinander, so werdet ihr euch auch besser um eure Kinder kümmern können."
An Kranke: „Puh, das ist schwierig. Geduld zu raten, liegt auf der Hand. Ich habe keine Geduld, also verstehe ich, wenn ihr euch etwas ärgert. Bittet den Herrn um die Gnade der Geduld und er würd euch die Gnade geben, all das durchzustehen."
(vatican news)
Der argentinische Priester Guillermo Marcó hat für das Portal Infobae mit Papst Franziskus anlässlich des 10. Jahrestags der Wahl zum Papst ein langes Interview geführt. Franziskus verrät dabei etwa, warum er es liebt, Priester zu sein, die Madonna Knotenlöserin in Augsburg nicht im Original sehen wollte, wie die Stimmung unter den Kardinälen ist und was er Kindern und Jgendlichen, Eltern, Kranken und Alten gerne sagen würde.
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
ckennt Papst Franziskus gut, denn in seiner Zeit als Kardinal Jorge Mario Bergoglio und Erzbischof von Buenos Aires war Marcó Sprecher Bergoglios. Diesen Montag veröffentlichte Marcó für Infobae ein langes Interview mit Papst Franziskus, der nun exakt zehn Jahre Oberhaupt der katholischen Kirche ist. In dem Gespräch erklärt Papst Franziskus, dass er um „nichts in der Welt" das Priesterdasein tauschen würde. „Nachdem ich diese Erfahrung des Priesterseins gemacht habe. Mit all den Grenzen, Fehlern und Sünden, aber Priester". Er liebe es, anderen Menschen auf diese Weise dienen zu können, so der argentinische Papst.
Gute Stimmung und Offenheit unter den Kardinälen
Die Stimmung im Kardinalskollegium beschreibt Papst Franziskus in dem Interview als gut. Es gebe schon auch mal Meinungsverschiedenheiten, „aber das positive ist, dass sie dir sagen, was sie denken." Ihn sorge nur, wenn Leute Dinge nicht ansprächen. „Gottseidank wird im Kardinalskollegium kommuniziert. Sowohl zwischen jüngeren wie älteren Kardinälen. Wir können frei sprechen, ich weiß nicht, ob alle das tun, aber viele schon. Sie sagen mir dann manchmal, ,sei vorsichtig hiermit...`und ich sage ,Danke. Ich denke darüber nach und werde eine Lösung finden, so vielleicht...`. Manchmal sage ich aber auch: ,Schau, in dieser Sache gebe ich dir nicht Recht, weil....`Aber es gibt offenen Dialog."
Franziskus und die Augsburger Knotenlöserin
Papst Franziskus schätzt bekanntlich die Madonna Knotenlöserin sehr. Das Gnadenbild in der Wallfahrtskirche St. Peter am Perlach in Augsburg, das die Muttergottes zeigt, wie sie ein Band mit vielen Knoten löst, hat er persönlich dennoch nie gesehen. Er habe die Madonna durch ein Gnadenbild kennengelernt, das ihm eine deutsche Ordensfrau nach Argentinien geschickt habe. „Aber ich bin nie das Originalbild ansehen gegangen, ich war mal direckt um die Ecke, in Frankfurt. Aber mir reichte das, die Verehrung die bereits ins Argentinien begonnen hatte." Ähnlich hatte sich Papst Franziskus übrigens bereits in einem früheren Interview mit der Deutschen Wochenzeitung „die Zeit" geäußert.
Franziskus`Botschaft an Kinder, Jugendliche, Alte, Kranke und Eltern
Guillermo Marcó hat das katholische Kirchenoberhaupt auch gebeten, einige kurze Botschaften an bestimmte Personengruppen zu richten. Hier was Papst Franziskus antwortete:
An Kinder: „Kümmert euch um die Großeltern. Besucht sie und lasst zu, dass sie euch verwöhnen."
An Jugendliche: „Habt keine Angst vor dem Leben. Steht nicht still, geht voran. Ihr werdet Fehler machen, aber der größte Fehler ist, stillzustehen, also geht voran."
An Mütter und Väter: „Verschwendet die Liebe nicht. Kümmert euch gegenseitig umeinander, so werdet ihr euch auch besser um eure Kinder kümmern können."
An Kranke: „Puh, das ist schwierig. Geduld zu raten, liegt auf der Hand. Ich habe keine Geduld, also verstehe ich, wenn ihr euch etwas ärgert. Bittet den Herrn um die Gnade der Geduld und er würd euch die Gnade geben, all das durchzustehen."
(vatican news)
Ellsa 13.03.2023 18:15
Gleichgeschlechtliche Paare sollen Segen erhalten
KATHOLISCHE KIRCHE | 10.03.2023
Die Synodalversammlung zur Reform der katholischen Kirche hat offizielle Segensfeiern für homosexuelle Paare beschlossen. Sie sollen im März 2026 möglich werden.
KATHOLISCHE KIRCHE | 10.03.2023
Die Synodalversammlung zur Reform der katholischen Kirche hat offizielle Segensfeiern für homosexuelle Paare beschlossen. Sie sollen im März 2026 möglich werden.
Klavierspielerin2 13.03.2023 19:52
schau' mer mal... Aus Rom kam das ' Nein' zu Segnungsfeiern gleichgeschlechtlicher Paare.
Klavierspielerin2 15.03.2023 10:42
Papst dankt für Glückwünsche zu seinem Amtsjubiläum
10 Jahre Papst: Das konnte Franziskus an diesem Montag feiern, und natürlich haben ihn dazu Glückwünsche aus aller Welt erreicht. Dafür hat er sich an diesem Mittwoch bedankt.
Natürlich hat der Papst aus Argentinien sich besonders interessiert angesehen, was zum 10. Jahrestag seiner Wahl aus seiner Heimat gekommen ist. Das wurde bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz klar, als er Besucher aus dem spanischen Sprachraum grüßte.
„Ich möchte ganz besonders den Vertretern politischer Parteien und sozialer Gruppen aus meinem Land danken. Sie haben sich zusammengetan, um ein Grußschreiben zu meinem zehnjährigen Pontifikatsjubiläum zu unterzeichnen. Danke für diese Geste! Und wenn ich das so sagen darf: So wie Sie zusammen diese Karte unterzeichnet haben, wäre es schön, wenn Sie sich auch zusammentun würden, um miteinander zu reden, zu diskutieren und das Land vorwärts zu bringen.“
Auch ein Dank auf Twitter
Es ist wohl auch dem notorisch hitzigen politischen Klima in Argentinien geschuldet, dass Franziskus in zehn Jahren als Papst fast alle Länder Lateinamerikas, aber noch nicht sein eigenes Land besucht hat.
Auf Twitter hatte sich Franziskus bereits am Montag, dem Jahrestag seiner Papstwahl, für alle Glückwünsche bedankt. „Danke dafür, dass ihr mich mit euren Gebeten begleitet habt. Bitte tut das auch in Zukunft“, so der Tweet auf seinem Account.
(vatican news – sk)
10 Jahre Papst: Das konnte Franziskus an diesem Montag feiern, und natürlich haben ihn dazu Glückwünsche aus aller Welt erreicht. Dafür hat er sich an diesem Mittwoch bedankt.
Natürlich hat der Papst aus Argentinien sich besonders interessiert angesehen, was zum 10. Jahrestag seiner Wahl aus seiner Heimat gekommen ist. Das wurde bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz klar, als er Besucher aus dem spanischen Sprachraum grüßte.
„Ich möchte ganz besonders den Vertretern politischer Parteien und sozialer Gruppen aus meinem Land danken. Sie haben sich zusammengetan, um ein Grußschreiben zu meinem zehnjährigen Pontifikatsjubiläum zu unterzeichnen. Danke für diese Geste! Und wenn ich das so sagen darf: So wie Sie zusammen diese Karte unterzeichnet haben, wäre es schön, wenn Sie sich auch zusammentun würden, um miteinander zu reden, zu diskutieren und das Land vorwärts zu bringen.“
Auch ein Dank auf Twitter
Es ist wohl auch dem notorisch hitzigen politischen Klima in Argentinien geschuldet, dass Franziskus in zehn Jahren als Papst fast alle Länder Lateinamerikas, aber noch nicht sein eigenes Land besucht hat.
Auf Twitter hatte sich Franziskus bereits am Montag, dem Jahrestag seiner Papstwahl, für alle Glückwünsche bedankt. „Danke dafür, dass ihr mich mit euren Gebeten begleitet habt. Bitte tut das auch in Zukunft“, so der Tweet auf seinem Account.
(vatican news – sk)
guten Papst...