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Der kleine Skeptiker, der kleine Zweifler und der kleine Gläubige

Der kleine Skeptiker, der kleine Zweifler und der kleine Gläubige
P. Manfred Hösl SJ verglich auf humorvolle Art unser Erdenleben mit dem eines Kindes im Mutterschoss:

Im Bauch einer schwangeren Frau waren einmal drei Kinder. Einer davon war der kleine Gläubige, einer der kleine Zweifler und einer der kleine Skeptiker. Gegen Ende ihres neunmonatigen Aufenthaltes im Schoß ihrer Mutter unterhielten sie sich über ihre Zukunft.
Der kleine Zweifler fragte: „Glaubst ihr eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“
„Ja, klar“, antwortete der kleine Gläubige mit einer entwaffnenden Sicherheit. „Das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir dann stark genug sind für das, was uns erwartet.“
Der kleine Skeptiker konnte diesen Gedanken nicht folgen: „Blödsinn, das gibt’s doch nicht, wie soll denn das überhaupt aussehen, ein Leben nach der Geburt?“
Doch der kleine Gläubige ließ sich nicht beirren „Du weiß ich auch nicht so genau. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen.“
„So ein Quatsch!“, konterte der kleine Skeptiker spontan: „Herumlaufen, das geht doch gar nicht. Und mit dem Mund essen, so eine komische Idee. Es gibt doch eine Nabelschnur, die uns ernährt. Außerdem geht das gar nicht, dass es ein Leben nach der Geburt gibt, weil die Nabelschnur schon jetzt viel zu kurz ist.“
Der kleine Gläubige war da ganz anderer Meinung: „Doch, es geht bestimmt. Es wird eben alles ein bisschen anderes sein.“
Der kleine Skeptiker fand seinen Trumpf: „Es ist noch nie einer nach der Geburt zurückgekommen. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Und das Leben ist eine einzige Quälerei. Und dunkel.“
Hatte er nicht recht, dieser kleine Skeptiker? Alles sprach für ihn, aber der kleine Gläubige ließ sich nicht abbringen: „Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir dann unsere Mutter sehen, und sie wird für uns sorgen.“
Das war für den kleinen Skeptiker nun doch zu viel: „Mutter?! Du glaubst an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?“
Mit einer Gewissheit, die sogar den kleinen Zweifler umstimmte, antwortete der kleine Gläubige: „Na hier, überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein.“
Das war für den rationalistischen kleinen Skeptiker reine Phantasie: „Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie was gemerkt, also gibt es sie auch nicht.“
Aber der Gläubige hatte durch seine gläubige Offenheit bereits etwas von dem erspüren dürfen, was die Zukunft ihm erst offenbaren sollte: „Manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du unsere Mutter singen hören oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt. Ich glaube auf jeden Fall, dass unser eigentliches Leben erst dann beginnt!“
Der Zweifler fragte: "Angenommen, es gäbe wirklich ein Leben nach der Geburt, würde dann der kleine Skeptiker bestraft, weil er nicht daran geglaubt hat?"
Darauf antwortet der kleine Gläubige: "Das weiß ich nicht. Doch ich kann mir denken,
dass er vielleicht einen kleinen Klaps braucht, dass er seine Augen aufmacht und damit
sein neues Leben beginnen kann."

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 18.02.2023 06:52
Fantastisch widergespiegelt. Das Resümee:,, Es lohnt sich zu glauben ohne gesehen zu haben!“ 
Ich finde es so spannend ausgerichtet auf die Ewigkeit zu leben. Viele Dinge können wir nur erahnen, vieles wird beschrieben in der Offenbarung und Gottes Gegenwart und sei Handeln können wir jetzt schon erleben. Und wenn wir ganz leise sind können wir auch den Gesagt der Mutter hören und das Streicheln spüren! 🤩
 
Miri21 18.02.2023 14:07
Ich fand es auch total gut, als ich es das erste Mal las. Allein der Vergleich das "Geboren werden" mit dem "Sterben". Beides ist schmerzlich, anstrengend, unumgänglich um zu leben. Und doch gibt es erhebliche Unterschiede.
Beim Geborenwerden hat uns Gott, seine Vorsehung eine Familie, das Umfeld und unseren Platz ausgesucht. Diese Faktoren bestimmen die ersten Jahre unseres Lebens. Das Neugeborene wächst in seine Umgebung hinein, alles scheint selbstverständlich zu sein.
Das ewige Leben nach dem Tod - wie es sein wird - bestimmen wir aber aufgrund unserer Lebensweise mit. Wir können in unserem Leben auf Gott zugehen, Ihn in der Stille suchen und nach Seinem „Wort“ lauschen, uns auf Ihn/den Glauben an Ihn einlassen und alles von Ihm erhoffen.
Oder wir fühlen uns vom Glauben an Gott und seine Gebote gestört, wir gehen Ihm aus dem Weg und hoffen, dass mit dem Tod alles vorbei ist. Deshalb streben viele Menschen nach Anerkennung, Erfolg, es „zu Etwas“ zu bringen sowie die schönen, angenehmen Seiten des Lebens zu auszukosten.
Für einen Gläubigen ist das Leben im Grunde genommen mehr eine Vorstufe, eine Bewährungsprobe, ein kleiner aber entscheidender Augenblick unseres ewigen Lebens, für das uns Gott auch manches Leid/Kreuz oder Schwierigkeiten ausgesucht hat, das/die wir letztendlich als „Geschenk“ annehmen können.

Doch es gibt auch Ausnahmen, Personen, die von sich behaupten, sie glauben nicht an Gott – sie wissen, dass es Gott gibt. Manche durch eine Nahtoderfahrung oder zum Beispiel eine Seherin der Muttergotteserscheinungen in Medjugorje kann das auch von sich behaupten. Ich hatte kürzlich ein Buch darüber gelesen. Ganz interessant, sie beschreibt, wie viele sich das wünschten, die Muttergottes zu sehen. Dabei haben sie keine Ahnung. Sie beschrieb die vielen Benachteiligungen, die sie aufgrund der Erscheinungen erfuhr, wie ihr Leben, ihre Freiheit eingeschränkt wurde/wird; allein wie überaus aufreibend es ist, nach der Erscheinung in das Leben/den Alltag zurückzukehren.

Aber noch mal zum Thema zurück: Lasst uns auch im Glauben und in der Liebe wachsen und uns so auf das Leben nach unserem Sterben vorbereiten!
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