>> Zu extreme Ideen sind heute Studenten nicht mehr ohne weiters zumutbar
>> Studenten werden vor "anstößigen und verstörenden" Inhalten gewarnt
Wieder ein Beispiel, daß 1984 inzwischen Realität ist:
Doppeldenken = Gleichzeitiges Akzeptieren von Widersprüchen.
Das Buch ist Studenten nicht zumutbar, aber jedes Kind kann im Internet Dinge sehen, die viel anstößiger und gefährlicher sind.
Orwell selbst Opfer von Cancel Culture?
17.02.2023 16:19
Orwell selbst Opfer von Cancel Culture?
17.02.2023 16:19
Orwell selbst Opfer von Cancel Culture?
https://exxpress.at/orwell-nun-opfer-der-cancel-culture-britische-uni-warnt-vor-1984/
01. Mai 2022 - Stefan Beig
Orwell nun Opfer der Cancel Culture? Britische Uni warnt vor "1984"
Zu extreme Ideen sind heute Studenten nicht mehr ohne weiters zumutbar. Die Universität Northampton warnt die Studenten vor George Orwells Roman “1984”. Das Buch enthalte “explizites Material”, das Studenten “anstößig und beunruhigend” finden könnten.
Eigentlich gilt George Orwell (1903 bis 1950) im Vereinigten Königreich und darüber hinaus als einer der bedeutendsten Schriftsteller der britischen Literatur. Weltberühmt wurde er vor allem durch seine eindringlichen Schilderungen repressiver Mechanismen in totalitären Staaten. In seinem letzten Werk, dem dystopischen Zukunftsroman “1984”, gelang ihm das auf zutiefst bedrückende Weise. Zur geflügelten Redewendung wurde der Propagandaspruch daraus “Der große Bruder sieht dich” (Big Brother is watching you). Gemeint ist die permanente Beobachtung, der die Bürger des fiktiven Staates “Ozeanien” ausgesetzt sind, und die von ihnen verinnerlicht wird.
Mittlerweile steht “1984” selbst unter Beobachtung.
Vor der Lektüre dieses Standardwerks der Weltliteratur wird an der britischen Universität Northampton gewarnt. Orwells Klassiker könnte problematische Folgen bei den Studenten nach sich ziehen, fürchtet die Universitätsleitung. Man fragt sich: Wird ein Werk, das bereits in der Mitte des vorigen Jahrhunderts vor der Cancel Culture unter Diktaturen gewarnt hat, die alles “Anstößige” von ihren Bürgern fernhalten, nun selbst gecancelt werden müssen?
Studenten werden vor "anstößigen und verstörenden" Inhalten gewarnt
Wie britische Medien berichten, teilte die Universität Northampton den Studenten des Kurses “Identity Under Construction” vorweg mit: Hier würden “schwierige Themen im Zusammenhang mit Gewalt, Geschlecht, Sexualität, Klasse, Rasse, Missbrauch, sexuellem Missbrauch, politischen Ideen und anstößiger Sprache” behandelt. Dazu gehört “1984” von George Orwell.
Auch weitere Bücher könnten gemäß den dort lehrenden Akademikern “anstößig und verstörend” sein, darunter das Samuel Beckett-Stück “Endgame”. Ein Sprecher der Universität sagte der britischen Dailymail: “Es ist zwar keine Universitätspolitik, aber wir können Studenten vor Inhalten warnen, die mit Gewalt, sexueller Gewalt, häuslichem Missbrauch und Selbstmord zu tun haben.” Man sei sich “bewusst, dass einige Texte für manche Studenten eine Herausforderung darstellen könnten”. Das habe man “bei der Entwicklung unserer Kurse berücksichtigt”.
Tory-Abgeordneter: Wir sollen uns einer homogenisierten Gesellschaft anpassen
George-Orwell-Biograf David Taylor zeigt sich verwundert: “Ich denke, dass 13-Jährige einige Szenen in dem Roman verstörend finden könnten, aber ich glaube nicht, dass irgendjemand im Grundschulalter noch wirklich von einem Buch schockiert ist.” Kopfschütteln beim Tory-Abgeordneten Andrew Bridgen: “Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Studenten jetzt vor der Lektüre von 1984 gewarnt werden müssen. Unsere Universitäten werden schnell zu dystopischen Big-Brother-Zonen, in denen Neusprech praktiziert wird, um die Bandbreite intellektueller Gedanken einzuschränken und Redner, die sich nicht daran halten, auszuschließen.”
Bridgen warnt: “Zu viele von uns, und nirgendwo wird dies deutlicher als an unseren Universitäten, haben ihre Rechte freiwillig aufgegeben, um sich stattdessen einer homogenisierten Gesellschaft anzupassen, die von einer liberalen Elite regiert wird, die uns vor Ideen ‘schützt’, die ihrer Meinung nach zu extrem für unsere Empfindlichkeiten sind.”
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01. Mai 2022 - Stefan Beig
Orwell nun Opfer der Cancel Culture? Britische Uni warnt vor "1984"
Zu extreme Ideen sind heute Studenten nicht mehr ohne weiters zumutbar. Die Universität Northampton warnt die Studenten vor George Orwells Roman “1984”. Das Buch enthalte “explizites Material”, das Studenten “anstößig und beunruhigend” finden könnten.
Eigentlich gilt George Orwell (1903 bis 1950) im Vereinigten Königreich und darüber hinaus als einer der bedeutendsten Schriftsteller der britischen Literatur. Weltberühmt wurde er vor allem durch seine eindringlichen Schilderungen repressiver Mechanismen in totalitären Staaten. In seinem letzten Werk, dem dystopischen Zukunftsroman “1984”, gelang ihm das auf zutiefst bedrückende Weise. Zur geflügelten Redewendung wurde der Propagandaspruch daraus “Der große Bruder sieht dich” (Big Brother is watching you). Gemeint ist die permanente Beobachtung, der die Bürger des fiktiven Staates “Ozeanien” ausgesetzt sind, und die von ihnen verinnerlicht wird.
Mittlerweile steht “1984” selbst unter Beobachtung.
Vor der Lektüre dieses Standardwerks der Weltliteratur wird an der britischen Universität Northampton gewarnt. Orwells Klassiker könnte problematische Folgen bei den Studenten nach sich ziehen, fürchtet die Universitätsleitung. Man fragt sich: Wird ein Werk, das bereits in der Mitte des vorigen Jahrhunderts vor der Cancel Culture unter Diktaturen gewarnt hat, die alles “Anstößige” von ihren Bürgern fernhalten, nun selbst gecancelt werden müssen?
Studenten werden vor "anstößigen und verstörenden" Inhalten gewarnt
Wie britische Medien berichten, teilte die Universität Northampton den Studenten des Kurses “Identity Under Construction” vorweg mit: Hier würden “schwierige Themen im Zusammenhang mit Gewalt, Geschlecht, Sexualität, Klasse, Rasse, Missbrauch, sexuellem Missbrauch, politischen Ideen und anstößiger Sprache” behandelt. Dazu gehört “1984” von George Orwell.
Auch weitere Bücher könnten gemäß den dort lehrenden Akademikern “anstößig und verstörend” sein, darunter das Samuel Beckett-Stück “Endgame”. Ein Sprecher der Universität sagte der britischen Dailymail: “Es ist zwar keine Universitätspolitik, aber wir können Studenten vor Inhalten warnen, die mit Gewalt, sexueller Gewalt, häuslichem Missbrauch und Selbstmord zu tun haben.” Man sei sich “bewusst, dass einige Texte für manche Studenten eine Herausforderung darstellen könnten”. Das habe man “bei der Entwicklung unserer Kurse berücksichtigt”.
Tory-Abgeordneter: Wir sollen uns einer homogenisierten Gesellschaft anpassen
George-Orwell-Biograf David Taylor zeigt sich verwundert: “Ich denke, dass 13-Jährige einige Szenen in dem Roman verstörend finden könnten, aber ich glaube nicht, dass irgendjemand im Grundschulalter noch wirklich von einem Buch schockiert ist.” Kopfschütteln beim Tory-Abgeordneten Andrew Bridgen: “Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Studenten jetzt vor der Lektüre von 1984 gewarnt werden müssen. Unsere Universitäten werden schnell zu dystopischen Big-Brother-Zonen, in denen Neusprech praktiziert wird, um die Bandbreite intellektueller Gedanken einzuschränken und Redner, die sich nicht daran halten, auszuschließen.”
Bridgen warnt: “Zu viele von uns, und nirgendwo wird dies deutlicher als an unseren Universitäten, haben ihre Rechte freiwillig aufgegeben, um sich stattdessen einer homogenisierten Gesellschaft anzupassen, die von einer liberalen Elite regiert wird, die uns vor Ideen ‘schützt’, die ihrer Meinung nach zu extrem für unsere Empfindlichkeiten sind.”
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Kommentare
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Autumn 17.02.2023 18:04
Von hochgelobter Pflichtlektüre zur Lektüre, vor der gewarnt wird.
Es ist ja nicht die erste 180°-Wende, die wir in jüngster Zeit augenreibend erleben.
Es ist ja nicht die erste 180°-Wende, die wir in jüngster Zeit augenreibend erleben.
Arne 17.02.2023 18:58
Zuerst einmal ist 1984 Kritik an der Sowjetunion/ähnlichen Staaten und beschreibt wie Propaganda funktioniert.
Die Aussagen, dass in Büchern "anstößige Inhalte" enthalten sein könnten, ist hier nur Vorwand. Es geht darum, zu kontrollieren, was Kinder lesen oder spielen 😉 Siehe die Kontroverse um JK Rowling/Hogwarts Legacy.
Die Aussagen, dass in Büchern "anstößige Inhalte" enthalten sein könnten, ist hier nur Vorwand. Es geht darum, zu kontrollieren, was Kinder lesen oder spielen 😉 Siehe die Kontroverse um JK Rowling/Hogwarts Legacy.
(Nutzer gelöscht) 17.02.2023 19:57
Tja,
big Brother wird entlarvt.... Daher muss es natürlich gecancelt werden
big Brother wird entlarvt.... Daher muss es natürlich gecancelt werden
hansfeuerstein 18.02.2023 00:34
Kontrolle über die Menschen haben zu wollen, die Bedeutung von Begriffen sprachlich umzuwerten, Denken kontrollieren zu wollen, alles das ist totalitäre Ideologie. Dies warnend aufzuzeigen war sein Vedienst. Irgendwie merkt man scheinbar die Zusammenhänge zum Heute, und möchte gerade deshalb nicht, dass die Menschen sich damit befassen.
Autumn 18.02.2023 06:25
"Kontrolle über die Menschen haben zu wollen
die Bedeutung von Begriffen sprachlich umzuwerten,
Denken kontrollieren zu wollen,
alles das ist totalitäre Ideologie.
Dies warnend aufzuzeigen war sein Vedienst.
Irgendwie merkt man scheinbar die Zusammenhänge zum Heute,
und möchte gerade deshalb nicht, dass die Menschen sich damit befassen."
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Exakt und auf den Punkt! 👍 - Danke Hans!
die Bedeutung von Begriffen sprachlich umzuwerten,
Denken kontrollieren zu wollen,
alles das ist totalitäre Ideologie.
Dies warnend aufzuzeigen war sein Vedienst.
Irgendwie merkt man scheinbar die Zusammenhänge zum Heute,
und möchte gerade deshalb nicht, dass die Menschen sich damit befassen."
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Exakt und auf den Punkt! 👍 - Danke Hans!
Julia1960 18.02.2023 11:21
MACHTMISSBRAUCH & NARZISSMUS mit Vera Lengsfeld, Wolfgang Wodarg, Rüdiger Lenz und Aaron B. Czycholl
Julia1960 18.02.2023 11:22
@Autumn
Wenn Du das Video 11.21 unpassend findest hier in Deinem Blog, so lösche es bitte einfach raus.🙂
Wenn Du das Video 11.21 unpassend findest hier in Deinem Blog, so lösche es bitte einfach raus.🙂
(Nutzer gelöscht) 18.02.2023 16:58
Ich musste das erste Mal an Orwells 1984 denken, als ich 2020 im Lockdown S-Bahn fuhr...kaum Menschen, Masken und dann beim Umsteigen vom magentafarbigen Unternehmen eine digitale Werbung riesengroß anzeigte: FAKTEN STATT MEINUNG! Das hatte wirklich etwas Gruseliges!!!
Ich soll mir keine Meinung mehr bilden, meine Meinung, stattdessen vorgegebene "Fakten" kritiklos schlucken! Einfach schrecklich und menschenverachtend!!!Meinungsfreiheit...wo ist sie geblieben?
Ich soll mir keine Meinung mehr bilden, meine Meinung, stattdessen vorgegebene "Fakten" kritiklos schlucken! Einfach schrecklich und menschenverachtend!!!Meinungsfreiheit...wo ist sie geblieben?
Autumn 18.02.2023 18:11
Ich denke zu wissen, wie es sich angefühlt hat, stadtwaldradlerin.
Für mich ist etwas surreal ... wie in einem schlechten Traum ...
... und ziemlich beklemmend.
Erinnert mich auch an 1984 und die 3 Wahlsprüche der Partei:
„Krieg bedeutet Frieden.
Freiheit ist Sklaverei.
Unwissenheit ist Stärke“
„Miniwahr“ heißt das Nachrichtenministerium,
„Minipax“ das Kriegsministerium,
„Minilieb“ das Ministerium für Gesetz und Ordnung,
„Minifluss“ das Ministerium für Rationierung
Für mich ist etwas surreal ... wie in einem schlechten Traum ...
... und ziemlich beklemmend.
Erinnert mich auch an 1984 und die 3 Wahlsprüche der Partei:
„Krieg bedeutet Frieden.
Freiheit ist Sklaverei.
Unwissenheit ist Stärke“
„Miniwahr“ heißt das Nachrichtenministerium,
„Minipax“ das Kriegsministerium,
„Minilieb“ das Ministerium für Gesetz und Ordnung,
„Minifluss“ das Ministerium für Rationierung
schaloemchen 18.02.2023 18:52
Menschen mit dem Grundgesetz in der Hand, die nur still da standen, hat man wie Verbrecher abgeführt 😭
Jeder Schüler sollte für die Merkmale totalitärer Machenschaften und eines Überwachungsstaates sensibilisiert werden.
"Cancel Culture" - "Big Brother is watching you" - "Wahrheitsministerium"
Es klang damals recht weit weg und in der Tat utopisch.
Dass wir gar nocht so weit weg waren, ahnten weder wir Schüler, noch die Lehrer
und am wenigsten vermutlich Orwell selbst.
Ich fühl mich wie im falschen Film.