Andacht vom 24. Januar 2023

einSMILEkommtwieder

Wer unvorsichtig herausfährt mit Worten, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen bring Heilung.

Sprüche 12,18


Im Rahmen einer Wertstromanalyse hielten wir in der Firma einen dreitägigen Arbeitskreis ab.
Einige Prozessschritte führten zu Diskussionen, bei denen ein Kollege vehement seinen Standpunkt verteidigte.
Auf einmal platzte es aus ihm heraus: "Peter hat immer gesagt, dass diese Änderung nur über seine Leiche umgesetzt würde!"
Betretenes Schweigen.
Alle guckten sich fassungslos an.
Besagter Peter war der Projektentwickler dieser Produktionslinie gewesen und er war einige Monate zuvor mit seinem Motorrad tödlich verunglückt.
Es war nicht die Absicht des Kollegen gewesen, die anderen vor den Kopf zu stoßen, aber wie schnell sprechen wir in der Erregung schon einmal unbedachte Worte aus.

Im Büro eines anderen Kollegen hing vor Jahren ein Schild mit der Aufschrift: "Vor Öffnen des Mundes Gehirn einschalten!"
Dies ist sicherlich nicht immer einfach.
Wie schnell hat man sich in Rage geredet und schließlich sogar um Kopf und Kragen?
Auf der anderen Seite heißt es in Lukas 6,45:
"Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus seinem bösen.
Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über."
Die Reaktion des Kollegen in dem Arbeitskreis wäre vermeidbar gewesen, wenn er dazu bereit gewesen wäre.
Es ist wichtig, auf die anderen einzugehen und ihre Position nachzuvollziehen oder, wie in dieser Wertstromanalyse, alles aus einer anderen Perspektive zu betrachten und sich dafür zu öffnen.
Bei der Kindererziehung durfte ich lernen, wie wichtig das ist.

Betrachte dein Gegenüber als gleichgestellt.
Wenn ich damals mit meinen Kindern diskutiert habe, bin ich wirklich auf die Knie gegangen, um die identische Position einzunehmen.
Versuchen wir es heute in unseren Gesprächen mit anderen.
Bevor wir ihn oder sie be- oder verurteilen, fragen wir uns lieber: Was würde Jesus an meiner Stelle tun?
Das schützt uns vor unkontrollierten Aussagen.
Der Herr möge uns dabei helfen!


(Thorsten Hentschke)