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kommen Wir 2023 über das persönliche hinaus?

kommen Wir 2023 über das persönliche hinaus?
Es ist sehr viel persönliche Frömmigkeit verbreitet worden, leider aber nur im
Sinne des sogenannten rein religiösen Einzelgebietes, das es natürlich vor Gott
nicht gibt: rein religiöse Bewegungen, die sich auf Predigt und
Glaubensbekenntnis beschränken, die sich auf private Heilandserfahrung und
kleinste persönliche Heiligung beschränken und einengen. Solche Bewegungen
sind in den letzten Jahren viel aufgekommen.
So sehr wir uns freuen, dass Menschen für die Liebe zu Jesus und für die
Erfahrung der Sündenvergebung in seinem Kreuzestod erweckt werden, so sehr
müssen wir doch demgegenüber feststellen, dass die Liebe Christi und die
Bedeutung seines Kreuzestodes nicht erfasst ist, wenn man ihre Auswirkung
einfach auf die subjektive Heilserfahrung beschränken will.
Es war schon seit Jahren vorauszusehen, dass der Einfluss der neueren
Theologie hier verheerend wirken musste. Auch daran war etwas Großes, dass
gezeigt wurde: Gott ist ganz anders als Bewegungen sozialer Tätigkeit und
persönlicher Frömmigkeit.
Aber die einseitige Betonung dieser Tatsache, die den lebendigen Gott in weite
Ferne entrückte, musste die soziale Verantwortung herabdrücken oder zum
Erlöschen bringen.
In dieser Evangeliumsverkündigung des begnadigten Sünders, der nun ein
Heiligungsleben führen darf, um immer mehr Christus anzugehören, ist etwas
wirklich christliches, was in der ganzen Bibel und im Neuen Testament
enthalten ist (Kol.1,28).
Deshalb sind wir dankbar, dass solche Bewegungen immer wieder aufgetaucht
sind, um sich von Jesus als ihrem Heiland für Gott reinigen zu lassen.
Das ist eine große Gnade, dass solche Strömungen innerer Belebung und
Erweckung immer wieder über die Menschen kommen.
Und wir sind dankbar, dass sehr viele von uns in ähnlichen Strömungen etwas
von Christus erfahren und gespürt haben. Aber es ist eine ebenso wichtige
Beobachtung, dass diese rein persönliche Betrachtungsweise nicht auf lange Zeit
befriedigt.
Es ist so, dass dieses Erfahrungs-Christentum, das sich auf die einzelne Seele
konzentriert, nicht lange ertragbar ist.
Für die Offenbarung des Geistes gibt es keine Grenze, am wenigsten die Grenze,
die Geist und Materie voneinander trennt.
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Der Heilige Geist ist ein schöpferischer Geist; er sucht den Weg vom Herzen
Gottes aus bis in die Gegenstände hinein. Wir glauben daran, dass der Wille des
Heiligen Geistes und die Gemeinschaft in der Wahrheit gerade in der Materie
erwiesen werden muss, auch in der Arbeit der Menschen am Stoff der Erde.
Wir glauben daran, dass in dem allen - in dem scheinbar Äußersten des Daseins
- sich die Einheit des Geistes ebenso erweist wie in den innersten Dingen des
Glaubens. Der Glaube will in der Liebe tätig sein; das bedeutet, dass der Glaube
durch die Liebe die Gegenstände umgestalten will im Sinne des Reiches Gottes
und seiner Gerechtigkeit.
Deshalb muss unsere Einheit sich auch auf die rein materiellen Dinge
erstrecken. Und je mehr wir vom Geist inspiriert sind, umso mehr werden wir
die Materie bewältigen.
In unserer alten Natur können wir nichts Vollkommenes, nichts Gutes darstellen,
auch wenn sie noch so klar biblisch orientiert ist. Aber in der Neuschöpfung, in
Christus - in seinem Geiste, überall wo sein Geist ungebrochen, ohne
Verzerrung und Karikatur ist - entstand diese unzerstörbare Gemeinschaft unter
den Menschen.
Fass es, wer es fassen kann! Die biblische Wahrheit ist nicht verstandesmäßig,
nicht logisch, sondern überlogisch. Nur dem Glaubenden wird sie zuteil
(1.Kor.2, 12-13).
Die praktische Frage ist die: Wir wollen glauben, dass der Heilige Geist in
vermehrtem Maße über die Gemeinde ausgegossen wird.
Wir wollen glauben, dass Jesus unter uns tritt und uns sein Herz aufschließt,
damit wir so leben wie er und das öffentliche Leben ebenso beeinflussen, wie er
es tat.
Wir wollen es versuchen, in seinem Zukunftsstaat als Gemeinde den Auftrag zu
erfüllen, das Korrektiv zu leben aus der Gnade des innewohnenden Christus
heraus.
Wir wollen seine volle Liebe wagen mitten in der Welt, unter Drangabe der
eigenen Rechte bis auf das letzte Vorrecht - des Leibes, des Gutes - und wollen
bis zur letzten Wehrlosigkeit Jesus folgen...http://www.adlerchristen.de/rw%20-%20der%20heilige%20geist.pdf...Gruss,Ralf😘

Kommentare

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Sulzbacher 20.01.2023 17:44
„Wir bekennen uns zum Werk des Heiligen Geistes, welcher Bekehrung
und Wiedergeburt des Menschen bewirkt, im Gläubigen wohnt und ihn
zur Heiligung befähigt.“
Texte zum Nachlesen: Hes. 36,26-27; Eph. 1,13b-14
Gott hat alles getan, was zu unserer Erlösung nötig ist. Nun sind wir
herausgefordert, das im Glauben anzunehmen. Liegt es damit an uns,
durch den Glauben Bekehrung und Wiedergeburt Wirklichkeit werden zu
lassen?
Wir schaffen es nicht
90 Prozent tut Gott, 10 Prozent tun wir? Oder ist das Verhältnis 99 zu
eins? Nein, so geht das nicht! Gott passt nicht in unser Dezimalsystem.
Ja, es ist wahr, dass wir aufgerufen sind, in einer Willensentscheidung
Buße zu tun und unser Leben unter die Herrschaft Jesu zu stellen. Damit
sind wir zu 100 Prozent gefordert. Wahr ist aber auch, dass wir von uns
aus gar nicht in der Lage sind, das Erlösungshandeln Gottes zu
erkennen, anzuerkennen und daraus Konsequenzen zu ziehen. Bereits
seine Sündhaftigkeit hat ja niemand von uns erkannt, weil sein Intellekt
es ihm erschlossen hätte, sondern weil Gott ihn durch seinen Heiligen
Geist erreichen und ansprechen konnte.
Befreit zur Bekehrung
Man hat in der Kirchengeschichte lange darum gerungen, ob der Mensch
nun einen freien Willen hat, mit dem er sich für Gott entscheiden kann,
oder nicht. Hier stoßen wir an die Grenzen unserer
Verstehensmöglichkeit. Hilfreich ist aber der Begriff des befreiten
Willens. Das heißt: Gott versetzt einen Menschen in der Kraft des
Heiligen Geistes in die Lage, sich für oder gegen ihn entscheiden zu
können.
Mit dem Heiligen Geist fängt alles an
Letztlich kommt alles, was zu unserer Seligkeit führt, von Gott. Letztlich
ist es der Heilige Geist, der Bekehrung und Wiedergeburt in uns
bewerkstelligt. Der Heilige Geist ist also keine Dreingabe für
Fortgeschrittene im Glauben, sondern mit ihm fängt alles an, was zu
unserer Wiedergeburt und zu einem Leben als Christ führt.
Durch den Heiligen Geist geht es weiter
Und was ist dann? Liegt es dann nicht wirklich an uns, durch eine
veränderte Lebensgestaltung, immer mehr Gott ähnlich zu werden und
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seinen Willen zu tun? Wer das jemals probiert hat weiß, welch
aussichtsloses Unterfangen das ist. Auch die Heiligung ist nicht zuerst
eine Anstrengung des Menschen. Sie ist keine Gegenleistung zum
Erlösungshandeln Gottes. Auch das Wachstum im Glauben und die
Befähigung zu einem jesusgemäßen Leben bewirkt der Heilige Geist in
uns.
"Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen,
der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe."
(Johannes 14,26)
Die ersten Christen haben in ihrem Nachdenken über Gott einige wichtige
Entscheidungen getroffen:
Sie führten die Welt auf den gütigen Willen eines Schöpfers zurück, nicht aber
auf ein blindes Geschick oder eine dämonische Macht. Sie sagten damit, dass
diese Welt und unser Leben gut ist.
Ihre andere Überzeugung war, dass das Wirken Gottes nicht auf einen inneren,
spirituellen oder höheren Bereich des Menschen begrenzt werden dürfe. Den
ganzen Menschen mit seiner Leiblichkeit, seiner Brüchigkeit und Sterblichkeit
wollten sie mit Gott aufs engste verbinden. Deshalb glauben die Christen, dass
Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist.
Welcher Gedanke aber verbirgt sich hinter der Lehre vom "Heiligen Geist"?
Diese Lehre ist ein Deich gegen alle Formen von autoritärer Religion, sie ist der
Garant für eine demokratische, pluralismusfähige und Glaubensfreiheit achtende
Kirche.
Oft war die Kirche in der Versuchung, als autoritäre Macht Glauben an ihre
Lehre zu verlangen, gleichgültig ob sie den Menschen einleuchtete oder nicht.
Oft ist sie dieser Versuchung erlegen und hat einen äußeren Zwang ausgeübt.
Im Johannesevangelium aber sagt Jesus: "Der Heilige Geist, den mein Vater
senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren". Er verspricht, dass
nach seinem Entschwinden aus dieser Welt Gott in jedem Glaubenden durch
seinen Heiligen Geist gegenwärtig ist. Die Menschen sind keine Unmündigen,
die durch wissende Autoritäten zur Wahrheit geführt werden müssen, sondern
sie tragen diese Wahrheit in ihrem Innersten bei sich. Glaube kann niemals
etwas Aufgenötigtes sein. Er kann nur aus der freien Zustimmung eines
innerlich überzeugten Menschen erwachsen.
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Der Glaube an den Heiligen Geist ist also kein angestaubtes Lehrstück der
Dogmatik, sondern eine Kraft, die unser Zusammenleben in der Kirche
entscheidend prägt: Bei jedem Mitchristen und jeder Mitchristin kann ich gewiss
sein, dass der Geist in seinem und ihrem Inneren wirkt. Er tut es auf sehr
verschiedene Art und Weise. Die Wirkung des Geistes im anderen ernst zu
nehmen heißt, sich auf seine Andersartigkeit einzulassen und sich durch seinen
Widerspruch beirren zu lassen.
Dass die beiden kirchlichen Hochfeste Pfingsten und Trinitatis in der "lieben
Sommerszeit" liegen, inspirierte Paul Gerhardt zu dem schönen Bild, sich die
Vielfalt der Kirche wie einen schönen bunten Garten vorzustellen, in dem wie
auf einer Sommerwiese die vielfältigsten Blumen wachsen. Er dichtete:

"Mach in mir deinem Geiste Raum,
dass ich dir werd ein guter Baum,
und lass mich Wurzel treiben.
Verleihe, dass zu deinem Ruhm
ich deines Gartens schöne Blum
und Pflanze möge bleiben.",Amen
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