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Auch Blinde sollen lesen können

Auch Blinde sollen lesen können 
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---- Andacht aus LEBEN IST MEHR vom 04.01.2023 (Welt-Braille-Tag) ----









Auch Blinde sollen lesen können

Im Alter von nur 16 Jahren erfand der 1806 geborene und mit drei Jahren erblindete Louis Braille die nach ihm benannte Blindenschrift, die auf einem genial einfachen Punktesystem aufgebaut ist. Es ist die heute noch am meisten genutzte Schrift für Blinde. Jeder von uns hat sie sicher schon einmal auf einer Medikamentenpackung gefühlt.



Braille entwickelte seine Punktschrift aus der »Nachtschrift« der Soldaten von Charles Barbier. Damit ertasteten die Soldaten mit den Fingern eingeprägte Punkte im Papier, die für Silben und Buchstaben standen. So konnten sie im Dunkeln Botschaften lesen, ohne eine Laterne anzünden zu müssen. Der jugendliche Braille vereinfachte den Schriftcode auf nur sechs Punkte und ermöglichte auf diese Weise vielen blinden Menschen das Lesen mit den Fingerspitzen.

Es dauerte lange, bis auch die Bibel in Brailleschrift für sehbehinderte Menschen verfügbar war. Immerhin umfasst eine vollständige Braillebibel, die es bislang in 48 Sprachen gibt, ca. 40 Bände und ist sehr teuer. Viele Blinde haben heute eine Braille-Zeile auf ihrem Computer, worüber sie den Bibeltext lesen können.
Außerdem sind natürlich Hörbibeln eine Alternative, jedoch meinte eine vollständig erblindete Frau in einem Radiointerview, sie könne sich beim Ertasten des Textes besser in Gottes Wort einfühlen, als wenn sie es nur hören würde. Außerdem fehle ihr bei der Hörbibel die Verszählung, die dort in der Regel nicht mitgelesen wird, und sie wolle die Verse gerne selbst nachschlagen.

Es ist eine großartige Bereicherung, wenn Menschen, die zeitlebens in völliger Dunkelheit gelebt und Licht allenfalls als Wärme und nicht als Helligkeit wahrnehmen können, das »Licht auf dem Weg« mit ihren Fingern »sehen« können.

Daniela Bernhard

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❓Haben Sie die Bibel schon gelesen oder damit angefangen?

❗Als sehender Mensch die Bibel lesen zu können, sollte man wertschätzen!

📚Psalm 119,1-24
https://www.lebenistmehr.de/bibel_html.html?bcv=19_119_1-24#V1

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Kommentare

 
(Nutzer gelöscht) 04.01.2023 16:56
War die Frau von Geburt an blind?
 
(Nutzer gelöscht) 04.01.2023 17:32
Danke für das Einstellen dieses Beitrags. Wie "selbverständlich" scheint es doch, vor dem PC zu sitzen und diese Zeilen zu lesen, ohne Blindenschrift zu brauchen. 
 
Herbstprince 04.01.2023 17:38
Wunderbar, die Blinden konnten dankbar sein, dass damals diese Schrift entwickelt und anerkannt wurde. Auch auf Geldscheinen ist die Braille-Schrift gedruckt und ermöglicht dem Blinden selbständiges Bezahlen, also ein Stück weniger Ausgrenzung.

Die Bibel selbst befasst sich auch häufiger mit Blindheit und Jesus hatte viele Blinde geheilt.
Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was willst du, daß ich dir tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabuni, daß ich sehend werde.Markus 10,51

Aber er wollte auch im geistigen, übertragenen Sinn, dass wir sehend werden. Die Braille-Schrift hat auch Blinden die Möglichkeit gegeben, die Schätze der Bibel kennen zu lernen.  
 
Autumn 04.01.2023 18:13

Apg 9,18:
„Sofort fiel es ihm wie Schuppen von seinen Augen,
 und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen.“

Paulus' Erblindung nach seinem Damaskus-Erlebnis, in der er die innere Stimme des Gewissens wegen der von ihm getöteten Christen als Anruf Jesu hört:
„Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“ (Apg 9,4)
ist auch symbolisch für seine innere Blindheit für die Wahrheit des christlichen Glaubens.
 
Laban 04.01.2023 19:05
Ja, das mit der Blindenschrift ist eine tolle Erfindung und die Blinden erlernen diese Schrift von Jugend auf in speziellen Schulen für Sehbehinderte. Dort können die Schüler einen Abschluss machen und auf weiterführenden Schulen wechseln oder gar ein Studium absolvieren.  
Es gibt für Blinde bzw Sehbehinderte ausser die Blindenschrift viele Hilfsmittel lesen zu können,  z.B. ein Lesegerät,  das das zu lesende Schriftstück auf einem Bildschirm um das 30 fache vergrößert oder gewisse Lupen, die je nach Schweregrad eine Hilfe beim Lesen sein können. 

Blind sein heißt nicht immer gar nichts mehr sehen bzw wahrnehmen. 
Die Definition Blindheit ist auch ganz klar definiert und erst wenn der Sehbehinderte einen bestimmten Grad von Einschränkung im Gesichtsfeld aufweist, gilt er als blind und kann Blindengeld anfordern. 

Blind sein heißt, wenn z.B. der Sehbehinderte weniger als ein 5 Grad Gesichtsfeld aufweist oder wenn der Sehbehinderte ein Gesichtsfeld mit normalen Aussengrenzen hat, aber im zentralen Gesichtsfeld einen großen Ausfall hat, diese Leute gelten auch als blind. 
Es ist also nicht immer eine absolute Blindheit nötig, um als blind zu gelten. 
 
Autumn 04.01.2023 19:46
Danke Laban für deine fachlichen Ergänzungen!
 
Autumn 04.01.2023 19:50


HERR Jesus, ... öffne meine Herzen's Augen  💛 👀
damit ich das Wesentliche erkennen kann ...

... und damit ich meine Nächsten so sehe, wie DU sie siehst!
 
Autumn 04.01.2023 20:12


Open the Eyes of My Heart  --  Lied von Michael W. Smith
 
firefly 04.01.2023 20:37
Ich arbeite als Assistenz für einen 42 jährigen von Geburt an blinden Mann.
Er hat zusätzlich noch eine Tetra Spastik und sitzt im Rollstuhl.

Die Brailleschrift hat er auch gelernt, was natürlich eine tolle Erfindung ist!
Er nutzt sie aber inzwischen wenig.

Er ist im Internet unterwegs mit Hilfe der Vorlesefunktion...ihm wird Zeile für Zeile alles vorgelesen. Das dauert halt alles viel länger. Ich bin immer wieder schwer fasziniert wie er sich da zurechtfindet.
Ein Sehender kann mit Hilfe der Bilder, der Farbe, der unterschiedlich großen und dicken Schrift in Kürze das Gesamtbild 'eruieren' und selektieren.
Er muss es sich Zeile für Zeile vorlesen lassen und im Kopf behalten bis er eine Auswahl trifft....auf Youtoube zb. Er findet auf einer normalen Tastatur sehr schnell die richtigen Tasten...er fühlt sich durch sozusagen. Inzwischen geht das ratzfatz wenn er was schreibt.

Für ihn ist die Stimme von sehr großer Bedeutung...und Berührung!!
Was sein Bedürfnis nach Handfühlen usw betrifft, stößt er dabei aber auf viel Widerstand und Unverständnis in seiner Umwelt.
Die Sehenden in der Welt empfinden es als befremdend einer fremden Person körperlich zu schnell zu nah zu kommen. Er würde am liebsten den Menschen denen er im Alltag begegnet und für die er Interesse hat, erst mal eine Weile einfach nur die Hand halten um sich ein 'Bild' von der Person zu machen.

Umgekehrt passiert es aber auch immer wieder dass jemand auf ihn zuläuft und ihn ohne Ankündigung einfach berührt und umarmt, was für ihn natürlich ganz schrecklich ist weil  dadurch sein natürlicher Schutzraum missachtet wird.
Wenn auf uns jemand zuläuft und uns berühren will, können wir als Sehende sekundenschnell entscheiden ob wir das erlauben oder abwehren.

Er würde auch gerne selbständig an der Kasse zahlen wenn wir einkaufen gehen.
Aber die Hektik und Ungeduld der Kassierer, der Druck wenn mehrere an der Kasse in der Schlange stehen erlauben das nicht. In der Gastronomie ist es dasselbe.

Manchmal will er einfach nur die Akustik in einem Raum 'aufsaugen'. Nach einer Weile kommen dann Fragen wo, wer, wie weit weg usw....

Jahaaaaaa, wir können sehr dankbar sein für die Fähigkeit sehen zu können!!!

Wie oft habe ich schon das strahlende  Blau des Himmels, ein Abendrot, das liebliche Gesicht eines Kindes oder die Schönheit der Natur in all ihren Farben und Formen 'gesehen' und ausgesprochen im Beisein von ihm um im selben Augenblick zu realisieren dass es ein Privileg ist das tun zu können, während er in seiner eigenen, kleineren, weniger bunten Welt lebt.

Sehend zu sein im geistlichen Sinne ist vergleichbar.
Geistlich blind zu sein lässt uns in einer sehr viel kleineren, begrenzten Welt leben.
Wir können die Herrlichkeit Gottes dann nicht in vollerem Umfang erkennen.
 
Autumn 04.01.2023 21:23
Danke auch dir firefly.
Du hast uns auf berührende Weise die Augen geöffnet für die Welt eines Blinden.
 
Autumn 04.01.2023 21:24
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