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Wünsche an das Bürgerbüro und Wohnungsamt

Wünsche an das Bürgerbüro und Wohnungsamt
Absender: 
Anton Schulze, Dachdecker – aus der Schiefergasse 5

An das Bürgerbüro und Wohnungsamt

Sehr verehrte Beamte,
ich möchte eine dringende Wohnung nachgewiesen haben, da mein Cousin bei mir wohnt und er hat einen großen Drang, der ihn zum Heiraten berechtigt, verspürt. Zudem ist meine geliebte Frau in anderen Umständen. Ich frage hiermit: Muss das so sein?

In meinem ersten Hilfeersuchen behauptete ich, dass mein Cousin jeden Abend betrunken nach Hause käme. Anlässlich einer polizeilichen Vernehmung nehme ich diese Behauptung – bis auf die Sonn- und Feiertage – zurück. Ich wollte schon selbst bei der Wohnungsnot für Abhilfe schaffen und suchte nach meinem Sparbuch. Wie ich der Sparkasse mitteilte, war mir das nicht möglich, weil mein Hund das Sparbuch Nr. 031008472 gefressen hat. Da ich den Hund nicht öffnen konnte, wollte ich lieber ein neues Sparbuch bekommen. Mit der höflichen Bitte um geneigte Berücksichtigung meines Wunsches verharrte ich mit ausgezeichneter Hochachtung als dankbarster Anton, aus der Schiefegasse 5.

Leider ist die Sparkasse meinem Begehren noch nicht nachgekommen. Inzwischen ist meine Lebenssituation schwieriger geworden, denn unsere Tochter Jolanda konnte gestern nicht in die Schule gehen. Meine Frau schrieb der Lehrerin: „Jolanda liegt im Bett und schwitzt mit Hochachtung.“

Auch könnten Sie, verehrtes Bürgerbüro, etwas gegen den Bildungswahnsinn unternehmen, denn es ist wirklich traurig: Heutzutage will alles studieren oder fühlt sich berufen, eine Meisterausbildung zu machen. Zu meiner Zeit war das anders. Da studierte nicht jeder Schafskopf. In meiner Heimatstadt war ich der Einzige.

Zudem wohnt meine Schwiegermutter bei uns. Sie isst viel zu viel, weshalb wir Sie bitten, für sie ein verträgliches Heim zu suchen, wo sie sich mit Gas selbst kochen kann.

Natürlich habe ich mich auch schon an unsere Regierung gewandt. Aber da höre ich nur tiefes Schweigen. Lebt denn der Bundespräsident noch? Wenn ja, was gedenkt er dagegen zu tun?

Vielleicht können Sie mir auch helfen und dem Schatzamt von New York eine Nachricht übermitteln. Ich habe einst die Vereinigten Staaten um Zoll auf goldene Uhren im Betrag von 50 Dollar gebracht. Da mein Gewissen schlägt, will ich dem Schatzamt 5 Dollar schicken. Sobald es wieder schlägt, wird das Schatzamt von mir weitere Nachricht erhalten.

Vorsorglich meines eigenen Sterbefalles möchte ich Ihnen schon jetzt mitteilen, dass ich nichts wissen will von der Neuerung der Leichenverbrennung. Ich will einmal begraben werden, wie ich es von Jugend auf gewohnt bin.

Mit vorzüglicher Hochachtung, Anton Schulze aus der Schiefergasse 5.

Kommentare

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JBodensee 31.12.2022 13:32
Genial...😅🤣😂😅🤣🤣🤣😅
 
(Nutzer gelöscht) 31.12.2022 13:43
ja, Papa Staat, jetzt kümmer dich um Anton.......................   😆
 
Kinkerlintz 31.12.2022 15:56
Ironie gepaart mit dem  Inhalt der Wahrheit.
 
Karibusana 01.01.2023 12:09
Herrliche "Stilblüten"...gepaart mit einem Schuss Wahrheit und auch Inkompetenz..
😉🙃
"Jolanda liegt im Bett und schwitzt mit Hochachtung.“
🤣
"Ich will einmal begraben werden, wie ich es von Jugend auf gewohnt bin".
🤣
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