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Heute schon richtig gewählt?

Heute schon richtig gewählt?
Eine Ermahnung, den Willen Gottes zu erwählen.
Wenn du dem Willen Gottes widerstrebst, so wird er dich zermalmen. Tust du ihn mit
Murren, so wird er dich wund reiben, beugst du dich nicht vollständig darunter, so leidet
deine Hingabe dadurch. Warum aber dieser Widerstand? Der Wille Gottes muss uns ja
herrlich und lieblich sein, weil er es ist. Den Willen Gottes beiseite setzen, heißt Gott
beiseite setzen, ihn verweigern, heißt Gott verweigern. Widerstrebe ihm nicht länger, ergib
dich ihm!
Viele begehen einen Irrtum darin, dass sie sich bemühen, den Willen Gottes zu lieben,
oder auch sie arbeiten sich in einen Zustand der Ergebung und stoischen Gleichgültigkeit
hinein. Das ist jedoch nicht das rechte Verfahren. Denke zuerst nicht an den Willen Gottes,
sondern an Gott selbst. Eine Abneigung, den Willen dessen zu erfüllen, den wir lieben und
dem wir vertrauen, wird sich bald verlieren. Wenn du Gott erwählst, wirst du auch alsbald
seinen Willen erwählen. Wolle seinen Willen und du wirst deine Lust daran finden. Sage es
ihm, dass du gern willig sein möchtest und überlasse es ihm, dass er jeden deiner
Gedanken sich unterordne.
Der Wille Gottes kann dich nach Gethsemane führen, von dort aus aber findest du
den Weg zum Ostermorgen. Es gibt keinen andern Weg und es ist keine Gefahr, dabei
verloren zu gehen (6,39), wohl aber eine Gewissheit, dass sich Seligkeit und Friede dabei
immer mehr vertiefen...https://karker.de/download/vaeter/meyer/licht_leben_m.pdf

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Sulzbacher 25.12.2022 17:32
Im Leben Jesu ist uns ein Ziel vorgebildet, dessen Umfang so
weit, dessen Schritt so majestätisch, dessen Tiefe so unendlich ist, dass es alle andern
Beweggründe in sich begreift, ein Ziel, das, obschon wir uns ihm fortgesetzt nähern, doch
stets weit vor uns liegt. Es ist das Verlangen, dass Christus an unserm Leibe hoch
gepriesen werde, es sei durch Leben oder durch Tod. (Phil. 1,20) Hierhin führen drei
Stufen.
1. Wir müssen uns aller eigenen Ehre entäußern.
Das war es, was unser Meister tat. Er vermied, wo er konnte, sorgfältig die
Öffentlichkeit und suchte nie Aufsehen zu erregen. Er erwählte es, verborgen zu bleiben,
um die Menschen dadurch zu nötigen, all die Wunder, die ja keinem Auge entgehen
konnten, Gott zuzuschreiben. Den Aussätzigen gebot er, niemand davon zu sagen (Matth.
8,4). Den Blinden bedrohete Jesus: „Siehe zu, dass es niemand erfahre“ (9,30). Von dem
Gichtbrüchigen, der in seliger Freude über seine wiedererlangte Gesundheit war, ging
Jesus hinweg, er verließ selbst den Ort (Joh. 5,13). Als das Volk ihn zum König machen
wollte, entwich er in die Einsamkeit (Joh. 6,15). Seine Brüder, die diesen Charakterzug
wohl an ihm kannten, versuchten ihn zu überreden, sich mehr öffentlich zu zeigen,
dennoch ging er nicht öffentlich auf das Fest, sondern heimlich (Joh. 10,10). Es war ihm
genug, in die Erde zu fallen und zu sterben, und geduldig trug er jeden Schimpfnamen,
mit dem seine Feinde ihn zu brandmarken suchten. (Matth. 10,25; Luk. 7,34)
Dies zu lernen, ist nicht leicht, es ist aber der Mühe wert, danach zu trachten. Lasst
uns die Schattenseite wählen und damit zufrieden sein, für nichts geachtet zu werden.
Unser Ansehen wollen wir ihm zu Füßen legen, wie sie damals die Kleider auf die Straße
breiteten und ihm zu Füßen legten. Auf diese Weise vermeiden wir es, von Christo irgend
einen Strahl des Ruhmes abzulenken, der ihm gebührt, und den er dem Vater darbringt.
Das letzte, was wir aufzugeben willens sind, ist unser gutes Ansehen bei den
Menschen. Es ist keineswegs ein Unrecht, um den guten Ruf besorgt zu sein, sofern
hierdurch dem heiligen Evangelium Ehre gemacht wird, aber diese Sorge wird oft
Selbstzweck, und wir verlieren dabei den Blick auf die Ehre Jesu und die Anforderungen
einer völligen Übergabe. Es ist kein leichtes, dem Meister ins Angesicht zu blicken und zu
sprechen: „So es dein guter Wille ist, dass mein Name von den Menschen verworfen, mein
Ruf zunichte gemacht, mit Füßen getreten werde, und ich als Auswurf der Menschheit
verachtet und verstoßen sein soll, so bin ich willig, es zu tragen.“
Menschen, die während ihres Lebens als unwürdig und für nichts geachtet wurden,
wie Johannes Bunyan und andere – die leuchten jetzt in Pracht und Schönheit am
Sternenhimmel; die Namen derer, die sie verachteten und verfolgten, sind in den Staub
geschrieben, oder wenn sie überhaupt der Nachwelt aufbewahrt blieben, so geschah es
nur in Verbindung mit den Drangsalen, mit denen sie die Heiligen Gottes gepeinigt und
verfolgt haben.
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2. Wir müssen Knechtsgestalt annehmen.
Wie der geringste Sklave, der den niedrigsten Dienst verrichtet und den Gästen die
Füße wäscht, gleich also wusch der Herr am Abend vor seinem Tode seinen Jüngern die
Füße. Er stellte sich dem geringsten Sklaven gleich. Mancher ist auf seine Demut stolz und
liebt es, die niedrigsten Dienste zu verrichten, um Bewunderung und Lob zu ernten. Von
all dem war bei dem Herrn nichts zu sehen. Die Männer, die Zeugen jenes Werkes der
Demut sein durften, wussten gar wohl, dass dies dem heiligen Herzen ihres Meisters nur
natürlich war.
Keiner kann sich so tief erniedrigen, wie er. Der über alle Himmel erhöhet ist, um zu
herrschen, konnte auch in die tiefsten Tiefen hinabsteigen, um zu dienen. Dennoch
geziemt es uns, seinem Beispiel zu folgen. Doch es wird uns nur dann möglich sein, diese
Aufgabe zu erfüllen, wenn wir uns so völlig unserm Gott in Christo hingegeben haben,
dass uns kein Amt zu gering ist, kein Dienst zu niedrig, kein Werk zu unbedeutend, wenn
wir es nur ihm leisten dürfen. Ein solcher Dienst ist eine Frucht, die man nur auf Bäumen
findet, die von dem heiligen Geist gepflanzt und gepflegt worden sind.
3. Wir müssen bis zum Tode gehorsam sein.
Nur wenn unsere Augen mit der Augensalbe des heiligen Geistes gesalbt sind, können
wir es finden, wie oft das Neue Testament uns ermahnt, unser Leben in den Tod zu
geben. Dreimal bezeugt der Herr die Notwendigkeit, dass der Mensch sein Leben verlieren
müsse. Sehr häufig sprach er es aus, dass das Kreuz für ihn sowohl, als für seine Jünger
unausbleiblich sei, während der große Apostel der Heiden es wusste, dass er dass Sterben
Jesu an seinem Leibe zu tragen und an seinem Fleisch zu erstatten habe, was noch an
Trübsalen in Christo für seine Gemeinde mangelte.
Für uns alle gilt die ernste Frage: S i n d w i r g e s t o r b e n ? Wohl sind auch wir in
Jesu Tod gestorben, soweit dies in der Absicht und dem Vorsatz Gottes liegt, aber haben
wir, durch den ewigen Geist, in Wahrheit und tatsächlich von seinem Kelch getrunken und
sind wir mit der Taufe getauft worden, womit er getauft ward, haben wir Gemeinschaft
mit seinem Leiden und haben wir uns seinem Tode gleichgestellt? Sterben ist wahrlich
kein Kinderspiel. Es ist nicht möglich, es einst gewahr zu werden, wenn die Seele durch
den Tod zu gehen hat. Es gibt Augenblicke, da uns die Wahl gelassen wird, und wir es
erwählen können, die Hand Jesu zu ergreifen und mit ihm ins finstere Tal hinabzusteigen;
wenn auch dass Fleisch dann zittert, dass Herz singt Jubellieder. Dann geben wir die
Vorstellungen unseres eigenen Verstandes über Wahrheit, unsere heißen, lebhaften
Gefühle, unseren Ehrgeiz, unsere Glieder, die auf dieser Erde sind, in den Tod, wir töten
uns nicht selbst, nein, wir nehmen den Tod an, der durch dass Leben des auferstandenen
Jesus und durch die Gnade des heiligen Geistes in uns gewirkt wird. Wir rühmen uns nicht
unseres Todes, w i r s t e r b e n , was etwas ganz anderes ist. Wir ersinnen keine
Selbstkreuzigung, sondern wir nehmen die strenge Zucht des Kreuzes in allen Umständen
an, die die göttliche Vorsehung uns schickt, und die den Tod in uns wirken. So nur können
wir zu Gottes Ruhm und Ehre beitragen.
Gar beweglich ist die Unterredung des Johannes Tauler, des berühmten Predigers, mit
Nikolaus von Basel, einem einfachen Bauersmann. „Wisse“, sprach dass einfältige
Gotteskind, „dass du den Weg, auf den der Herr jenen Jüngling wies, auch gehen musst.
Du musst dein Kreuz auf dich nehmen und dem Herrn Jesu in Geduld, Demut und
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Aufrichtigkeit des Herzens nachfolgen, du musst dir die Leiden des Herrn stets vor Augen
halten und dich darin spiegeln. Wenn du dieses tust, wird der König mit Lust auf dich
niederblicken und sein Werk in dir nicht unvollendet lassen. Er wird dich reinigen und
läutern, bis du wie das Gold im Feuer geläutert bist.“ Es erstaunt uns keineswegs, dass
Tauler, nachdem er zwei Jahre in stiller Einsamkeit in dieser Nachfolge mit seinem Gott
zugebracht, ein Amt antrat, das niemals aufhören wird, Gott Ehre einzubringen. Es ist
etwas Geheimnisvolles, dass ein jeder von uns sagen kann: „Nicht dass ich es schon
ergriffen habe oder schon vollkommen sei, ich jage ihm aber nach, ob ich es ergreifen
möchte.“ Möge der Herr selbst es uns lehren, was er damit meint, dass wir, wie wir mit
ihm in seinem Tod gewesen sind, so auch mit ihm in seiner Auferstehung sein können,
nicht nur in der Zukunft, sondern jetzt; dass wir, nachdem wir es gewagt haben, nicht nur
in sein Grab zu blicken, sondern drei Tage und drei Nächte darin zu verweilen, nun auch
durch dasselbe hindurch und empordringen können zu einem Leben, das keinen andern
Zweck mehr hat als Gottes Ehre, und das dem reichlich Frucht bringt, dessen Weg im
Meer, dessen Pfad in den großen Wassern ist, dessen Fuß nur die spüren, die in dunkler
Nacht ihm folgen wollen, die seine Hand am steilen Ufer leitet, während die Wasser sich
zu beiden Seiten türmen und der Sturmwind über ihren Häuptern dahinbraust. Dies ist der
kürzeste Weg zum vollen Leben, zur Ehre Gottes in der Höhe
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