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Von der Heilssicherheit der Heiligen(aller wahren Christen)und der Gewissheit der Gnade

Von der Heilssicherheit der Heiligen(aller wahren Christen)und der Gewissheit der Gnade
Diejenigen, welche Gott in seinem Geliebten angenommen hat und die durch seinen Geist wirksam berufen und geheiligt sind, können weder völlig noch endgültig aus dem Stand der Gnade fallen; vielmehr werden sie mit Sicherheit darin beharren und auf ewig gerettet werden. Diese Beharrung der Heiligen beruht nicht auf ihrem eigenen Willen, sondern auf dem unveränderlichen Ratschluss der Erwählung, der aus der freien und unwandelbaren Liebe Gottes des Vaters entspringt, und darauf, dass Jesus Christus durch sein Verdienst für sie wirksam eintritt, der Heilige Geist und das lebendige Wort Gottes in ihnen bleibt, wie auch auf der Natur des Gnadenbundes; aus dem allen entsteht auch die Gewissheit und vollkommene Zuversicht darüber. Dennoch können sie durch die Versuchungen des Satans und der Welt, wenn die in ihnen verbliebene Verderbnis überhand nimmt und die Mittel zu ihrer Bewahrung missachtet werden, in schwere Sünde fallen und eine Zeitlang darin stecken bleiben. Dadurch geraten sie unter Gottes Missfallen, betrüben seinen Heiligen Geist, verlieren einen guten Teil ihrer Gnadengaben und des Trostes, bekommen verhärtete Herzen und verwundete Gewissen, verletzten andere und erregen Anstoß und ziehen zeitliche Gerichte auf sich.

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Sulzbacher 13.12.2022 13:10
Heuchler und andere nicht wiedergeborene Menschen mögen sich selbst mit falschen Hoffnungen und menschlicher Vermessenheit betrügen, in der Gnade Gottes und im Stand des Heils zu sein – was nur darauf hinausführt, dass ihre Hoffnung zunichte werden wird; diejenigen jedoch, die wahrhaftig an den Herrn Jesus glauben, ihn aufrichtig lieben und sich bemühen, in einem guten Gewissen vor ihm zu leben, können in diesem Leben fest versichert sein, dass sie sich im Stand der Gnade befinden – und sich in der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes freuen, in einer Hoffnung, die sie niemals beschämen wird. Diese Gewissheit ist nicht eine bloß mutmaßliche und wahrscheinliche Meinung, die sich auf eine fehlbare Hoffnung stützt, sondern eine unfehlbare Glaubensgewissheit, die sich auf die göttliche Wahrheit der Heilsverheißungen gründet, auf die innere Beglaubigung jener Gnadengaben, die in diesen Verheißungen eingeschlossen sind, und auf das Zeugnis des Geistes der Kindesannahme, der unserem Geiste bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind; denn dieser Geist ist das Unterpfand unseres Erbes, mit dem wir auf den Tag der Erlösung hin versiegelt sind. Diese unfehlbare Gewissheit sieht ihrem Wesen nach nicht so aus, dass ein wahrer Gläubiger lange warten müsste und mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hätte, ehe er an ihr teilhaben kann. Da er statt dessen vom Geist die Befähigung erhalten hat zu wissen, was ihm von Gott freiwillig gegeben ist, kann er diese Gewissheit schon jetzt durch den Gebrauch der schriftgemäßen Mittel – und ohne außerordentliche Offenbarung – erlangen. Deshalb ist jeder Mensch verpflichtet, sich umso mehr zu bemühen, seine Berufung und Erwählung fest zu machen, damit sein Herz mit Friede und Freude im Heiligen Geist, mit Liebe und Dankbarkeit zu Gott und mit Kraft und Zuversicht, um den Pflichten im Gehorsam nachzukommen, erfüllt wird; das sind die eigentlichen Früchte dieser Gewissheit und, wie sich zeigt, sind sie weit davon entfernt, Menschen zur Nachlässigkeit zu verleiten. Die Heilsgewissheit wahrer Gläubiger kann auf verschiedene Weise erschüttert, geschwächt und unterbrochen werden. Das kann durch Nach-lässigkeit, sie zu erhalten, geschehen, oder dadurch, dass man in einer be-sonderen Sünde verharrt, die das Gewissen verletzt und den Geist Gottes betrübt, auch durch plötzliche und heftige Versuchungen oder durch den Umstand, dass Gott das Licht seines Angesichtes abwendet, sodass die, die Gott fürchten, doch im Dunkeln tappen und kein Licht haben. Dennoch sind sie niemals völlig dem Wort Gottes und dem Glaubensleben entfremdet, auch fehlt ihnen die Liebe zu Christus und zu den Brüdern oder ein letzter Rest an Aufrichtigkeit und Pflichtgefühl nicht völlig. Durch all das werden sie in dieser Zwischenzeit aufrechterhalten und vor völliger Verzweiflung bewahrt, bis die angefochtene Gewissheit durch das Eingreifen des Geistes zur rechen Zeit neu belebt wird...https://www.evangelischer-glaube.de/westminster-bekenntnis/westminster-bekenntnis/
 
Sulzbacher 13.12.2022 13:39
Von der wahren Kirche


Die  weltweite Kirche, die unsichtbar ist, besteht aus der gesamten Zahl der Erwählten, welche in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einer Einheit versammelt wurden oder werden – unter Christus als ihrem Haupt. Sie ist die Braut, der Leib, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt. Die sichtbare Kirche, die ebenso „katholisch“ oder weltweit unter dem Evangelium ist (nicht begrenzt auf ein Volk wie zuvor unter dem Gesetz), besteht aus all denjenigen in aller Welt, die den wahren Glauben bekennen, und aus deren Kindern. Sie ist das Reich des Herrn Jesus Christus, das Haus und die Familie Gottes; so ist nach Gottes Ordnung außerhalb von ihr keine Erlösung möglich. Dieser allgemeinen sichtbaren Kirche hat Christus das Amt, die Weissagungen und Ordnungen Gottes gegeben zur Sammlung und Vollendung der Heiligen in diesem Leben bis zum Ende der Welt und macht sie durch seine persönliche Gegenwart und seinen Geist gemäß seiner Verheißung dazu wirksam. Diese allgemeine Kirche ist zuzeiten mehr, manchmal weniger sichtbar gewesen; wobei die ihr zugehörigen Teilkirchen mehr oder weniger rein sind – je nachdem in ihnen die Lehre des Evangeliums mehr oder weniger rein verkündigt und ange-nommen wird, die Sakramente verwaltet werden und die öffentliche Gottes-verehrung vollzogen wird. Die reinsten Kirchen unter dem Himmel sind beidem, Vermischung und Irrtum, unterworfen, und einige sind so entartet, dass sie nicht Kirchen Christi, sondern Synagogen des Satans geworden sind. Trotzdem muss es immer eine Kirche auf Erden geben, um Gott in der Weise zu verehren, die seinem Willen entspricht. Es gibt kein anderes Haupt der Kirche als den Herrn Jesus Christus. So kann der Papst von Rom überhaupt nicht in irgendeinem Sinn deren Haupt sein, vielmehr verkörperte er in seinem Selbstverständnis und durch die offiziellen römisch-katholischen Dogmen eine ihrem Wesen nach antichrist-liche Lehre.
 
Sulzbacher 13.12.2022 13:42
Von der Gemeinschaft der Heiligen(aller wahren Christen)


Alle Heiligen, die mit Jesus Christus – ihrem Haupt – vereint sind, durch seinen Geist und im Glauben, haben Gemeinschaft mit ihm sowohl in seinen Gnaden-gaben als auch in seinem Leiden, seinem Tod in seiner Auferstehung und Herrlichkeit. Da sie miteinander in Liebe verbunden sind, unterstützen sie sich gegenseitig mit ihren natürlichen und geistlichen Gaben und sind verpflichtet, im öffentlichen und privaten Rahmen solche Hilfestellungen zu leisten, die zum gegenseitigen Wohl beitragen; sei es in geistlichen oder natürlichen Belangen. Die sich als Heilige bekennen, sind verpflichtet, in der Verehrung Gottes und in der Erfüllung jener geistlichen Dienste, die auf ihre gegenseitige Erbauung hinauslaufen, eine heilige Gemeinschaft und brüderlichen Umgang miteinander zu pflegen. Ebenso sind sie verpflichtet, einander in äußeren Dingen ent-sprechend ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen zu helfen. Wenn Gott Gelegenheit dazu gibt, soll diese Gemeinschaft auf all diejenigen ausgedehnt werden, die an allen Orten den Namen des Herrn Jesus anrufen. Diese Gemeinschaft, die die Heiligen mit Gott haben, verschafft ihnen in keiner Weise einen Anteil am Wesen seiner Gottheit, sie macht auch niemanden Christus ebenbürtig; beides zu behaupten wäre ehrfurchtslos und lästerlich. Ihre Gemeinschaft untereinander als Heilige entzieht oder verletzt auch kein Eigen-tum oder den Anspruch auf das, was einem jeden Menschen an Gütern und Besitz gehört.
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