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Die vergangenen,gegenwärtigen und künftigen Abläufe des Gemeindezeitalters

Die vergangenen,gegenwärtigen und künftigen Abläufe des Gemeindezeitalters
In der letzten Lektion wurde versucht, einen groben Überblick über das
umfassende Wirken Gottes an den Menschen zu vermitteln. Sie haben gelernt,
dass das Wort Gottes mindestens auf sieben verschiedene Zeitalter oder Heilszeiten hinweist, in denen Gott unterschiedlich mit dem Menschen verfahren ist
oder wird. Sie befinden sich aktuell am Ende des sechsten Zeitalters, das mit
der sichtbaren Wiederkunft (Ankunft) Jesu Christi abgeschlossen wird. Dieses
sechste Zeitalter wird allgemein als das Zeitalter der Gemeinde oder des Heiligen Geistes bezeichnet. Wir zeigen Ihnen in der Folge die Abläufe dieses Gemeindezeitalters auf.
In den ersten fünf Zeitaltern, die das Wort Gottes überliefert hat, offenbarte sich der HERR hauptsächlich durch Gotteserscheinungen (Engel) gegenüber bestimmten Personen. Allen voran stehen die Patriarchen (Abraham, Isaak
und Jakob), dann Mose und die Propheten. Dabei offenbarte sich stets Gott, der
Vater. Über den Heiligen Geist finden Sie nur Typussagen. Jesus Christus
selbst wird zwar prophetisch und als Typus ab 1.Mo.3,15 ständig erwähnt, tritt
aber nicht unter Seinem Namen als Person auf. Allerdings muss davon ausgegangen werden, dass Jesus in bestimmten Gotteserscheinungen aufgetreten
ist, z.B. bei den drei Männern im Feuerofen: ... und das Aussehen des vierten
gleicht dem eines Göttersohnes. Ebenso begleitete Jesus Christus das Volk Israel auf der Wüstenwanderung: ... denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der (sie) begleitete. Der Fels aber war der Christus.
Am Ende des fünften Zeitalters änderte sich Gottes Handeln jedoch
grundlegend. Es kam zur sichtbaren Offenbarung von Jesus Christus. Während
Seines kurzen Dienstes von rund drei Jahren wies Er dabei verschiedentlich auf
die Sendung des Heiligen Geistes hin. ... und ich werde den Vater bitten, und
er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit,
den Geist der Wahrheit ... – Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater
senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles
erinnern, was ich euch gesagt habe. Jesus wies auf eine Ablösung hin. Wenn
Er zum Vater zurückkehren würde, würde Er jemanden senden, der Ihm gleich
sei, den Heiligen Geist.
Die Sendung des Heiligen Geistes läutete dann das aktuelle sechste Zeitalter ein. Dieses Zeitalter wird vor allem vom Heiligen Geist bestimmt. Dabei
stellt sich jedoch der Heilige Geist keinesfalls ins Zentrum, sondern Ihm obliegen ganz bestimmte Aufträge. Zwei wollen wir v.a. erwähnen. Einerseits besteht
Sein Hauptauftrag darin, Christus im einzelnen Gläubigen zu offenbaren und
den Gläubigen in das Bild Jesu umzuwandeln. Sie werden dieses unfassbare
Werk der Gnade Gottes erst in der Ewigkeit im vollen Ausmaß verstehen und
dann auch zu schätzen wissen. Sie erinnern sich, dass Christus durch den Heiligen Geist in Ihr Fleisch gezeugt wurde. Ebenso ist es der Heilige Geist, der
durch Sein ständiges Wirken Tag für Tag Christus, den neuen Menschen, in
Ihnen zum Durchbruch bringt (oder bringen will). Schließlich hat sich Christus
durch das Wirken des Heiligen Geistes quasi „multipliziert“, d.h. Jesus Christus
kann sich durch jeden Gläubigen offenbaren, der in Ihm bleibt. Dies ist nur dank
der Sendung des Heiligen Geistes möglich geworden.
Sieben Zeitalter
Gemeindezeitalter
Gotteserscheinungen
1.Mo.3,15
Dan.3,25
1.Kor.10,4
Offenbarung
von Jesus
Christus
Joh.14,16-17
Joh.14,26
Sendung des
Heiligen Geistes
2.Kor.3,18
Umwandlung in
das Bild Jesu
Joh.3,3ff.
Tit.3,5
Multiplikation
© LCA-Verlag, Uzwil/Schweiz Seite 2
GEISTLICHES AUFBAU-PROGRAMM NR. 49 GEMEINDEZEITALTER
Der andere Hauptaspekt des Werkes des Heiligen Geistes ist die Herausbildung der Gemeinde Jesu Christi. Er ist der eigentliche Gemeindebauer! Niemals werden wir Menschen Gemeinde Jesu Christi bauen können. Dies ist ein
völliger Trugschluss, was die Kirchengeschichte erschütternd bestätigt. Es ist
einzig dem Heiligen Geist zuzuschreiben, dass Jesus Christus, der himmlische
Bräutigam, bei Seiner „Wiederkunft“ in den Luftraum eine zubereitete Braut vorfinden wird! Deshalb heißt es für jeden Christen, der einmal Bestandteil dieser
Braut sein will, sowohl dem himmlischen Haupt (Jesus Christus) als auch dem
Heiligen Geist völlig untergeordnet zu sein.
Die Apostelgeschichte, die auch zu Recht als das Buch der Taten des
Heiligen Geistes bezeichnet wird, zeigt Ihnen nun auf, was geschieht, wenn der
Heilige Geist Gemeinde baut. Sie vermittelt Ihnen auch Gottes Wunschvorstellung für das Gemeindezeitalter. Diese konnte jedoch infolge der Schwächen des
Menschen und der gezielten Manipulationen des Widersachers der Gemeinde
(Satan) nicht lange aufrechterhalten bleiben, was der HERR allerdings schon
vorher wusste. Sie finden im Wort Gottes verschiedene Textstellen, die Ihnen
prophetische Informationen über den Verlauf des Gemeindezeitalters geben.
Da wären v.a. zu nennen: Mt.13, 2.Tim.3 und Offb.2-3. Die Paulusbriefe geben
Ihnen einen tiefen Einblick, was Gemeinde nach Gottes Willen sein soll, während in den eben erwähnten Stellen klar aufgezeigt wird, dass die Realität anders verlaufen wird. Wenn Sie tatsächlich zur Braut Christi gehören möchten,
ist es für Sie absolut wichtig, dass Sie alle verkehrten Abläufe des Gemeindezeitalters durchschauen und in der vollen Konsequenz unter die totale Herrschaft des Heiligen Geistes zurückkehren, denn nur der Heilige Geist wird Sie
durch alle Klippen hindurchführen und Sie schließlich zur Vereinigung mit Christus zubereiten. Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden
teilhabt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt.
Das ganze Gemeindezeitalter kann mit einem gewaltigen, universalen
Theater verglichen werden, in welchem ganz bestimmte Akteure vorkommen.
Diese befinden sich teils in den himmlischen Regionen, teils auf dieser Erde.
Die Erde ist eigentlich die Bühne, wo sich Licht und Finsternis begegnen und
wo auch eine der letzten Entscheidungen stattfinden wird (die Völkerschlacht
von Harmagedon) – und Sie leben bereits im Vorfeld von Harmagedon! Die einzelnen Akteure bilden an sich zwei Lager. Das eine Lager besteht aus den drei
Persönlichkeiten Gottes, die je ein satanisches Gegenüber im anderen Lager
haben. Satan steht dem himmlischen Vater entgegen, das „Tier“ (der Antichrist)
ist das Gegenüber von Jesus, und der Geist des Antichrists ist die satanische
Nachäffung des Heiligen Geistes. Wie Gott Helfer hat, nämlich die Engel auf
verschiedenen Ebenen der Autorität, so besitzt auch Satan Helfershelfer in der
unsichtbaren Welt. Parallel zu diesen Abläufen bewegt sich das Mysterium „Babylon“. Schließlich finden sich in der sichtbaren Welt drei Hauptgruppen: Der
Leib Christi, Israel und die ungläubigen Völker, Heiden und Nationen.
Alle diese Akteure stehen in einer Wechselbeziehung zueinander, die wir
leider aus Platzgründen nicht mehr weiter darstellen können. Mitten in diesem
Spannungsfeld bildet nun der Heilige Geist die Gemeinde Jesu Christi heraus.
Der Start zu dieser herausgebildeten Gemeinde erfolgte an Pfingsten, ca. im
Jahre 30 n.Chr. Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes bildete sich aus
120 Menschen die erste Kernzelle der Gemeinde. Es folgten unmittelbar 3‘000
weitere Glieder, die alle zusammen den lokalen Leib Christi bildeten, also Christus, das himmlische Haupt, zum Ausdruck brachten. Die Gemeinde in Jerusalem wies in ihrer Startphase einen heiligen Standard auf und muss klar als Vorgabe des Heiligen Geistes betrachtet werden, was und wie Gemeinde Jesu
Herausbildung
der Gemeinde
Unterordnung
unter den
Heiligen Geist
Apostelgeschichte
Verlauf des Gemeindezeitalters
Mt.13; 2.Tim.3
Offb.2-3
Rückkehr
unter totale
Herrschaft des
Heiligen Geistes
Offb.18,4
Universales
Theater
Offb.16,13-16
Zwei Lager
1.Joh.4,3
Eph.6,12
Babylon
Offb.17,5
Drei Gruppen
Gemeinde in Jerusalem, Vorgabe des Heiligen Geistes
© LCA-Verlag, Uzwil/Schweiz Seite 3
GEISTLICHES AUFBAU-PROGRAMM NR. 49 GEMEINDEZEITALTER
Christi wirklich sein wird – und wie einmal die Braut Christi aussehen soll, d.h.
welche Eigenschaften sie aufweisen wird. ... damit er die Gemeinde sich selbst
verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen
habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei.
Bereits in Apg.5 wird deutlich, dass der Aufbau des Leibes Christi auf jeden Fall von Satan und seinen Akteuren torpediert wird. Das ganze Gemeindezeitalter ist denn auch ein dramatisches Zeugnis der ununterbrochenen Aktivitäten Satans gegen den Aufbau der Braut Christi. Über Ananias und Saphira
versuchte er in gekonnter Art, die Gemeinde durch Sünde zu unterwandern.
Dank der Inspiration des Heiligen Geistes konnte Petrus diesen heimtückischen
Versuch auf dramatische Art vereiteln. Bei dieser Episode wurde auch deutlich,
dass jede Sünde im Leib Christi am Ende gegen den Heiligen Geist gerichtet
ist. (Wir meinen damit aber nicht die sog. „Sünde wider den Heiligen Geist“!) Die
beiden Übeltäter wurden damals schonungslos bestraft, womit der heilige Standard in der ersten Gemeinde gewahrt werden konnte. Der nächste Anschlag
Satans, die Gemeinde zu unterwandern, verlief über den Zauberer Simon. Auch
dieser Anschlag konnte dank der Geistesgegenwart von Petrus und Johannes
abgewehrt werden. Dieses Mal war der Angriffspunkt der Okkultismus.
Einige Zeit später versuchte Satan, die Einheit der Gemeinde durch Lehrfragen zu sprengen. Nur dank der Geistlichkeit der leitenden Brüder in Jerusalem gelang es auch dieses Mal nicht, den lokalen Leib Christi zu fällen. Ab
Apg.16 berichtet dann die Apostelgeschichte fast ausschließlich über die Missionstätigkeit von Paulus. Zwei Verse seiner Abschiedsrede an die Ältesten in
Ephesus verdienen noch Ihre Aufmerksamkeit, die erneut zeigen, dass Satan
offensichtlich ständig auf der Lauer liegt, um die Gemeinde auf Abwege zu führen: Ich weiß, dass nach meinem Abschied grausame Wölfe zu euch hereinkommen werden, die die Herde nicht verschonen. Und aus eurer eigenen Mitte
werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her. Paulus machte unter der Inspiration des Heiligen Geistes
unmissverständlich klar, dass das Meisterwerk Gottes, nämlich der Aufbau der
Gemeinde Christi, bald unterwandert werden würde.
Den letzten Versuch Satans, die Gemeinde zu eliminieren, den wir uns
noch kurz ansehen, war die Gefahr der Zertrennung der lokalen Gemeinde. Die
Gefahr trat anscheinend zuerst in Korinth auf, wo die Gemeinde, vermutlich aufgrund von Lehrfragen, in vier örtliche Gemeinden zu zerfallen drohte. Geschickt
versuchte Paulus, diese Gefahr zu bannen. Ist der Christus zerteilt? stellte Paulus die ironische Frage. Wir wissen nicht, ob seine Intervention Früchte trug.
Doch bald setzte die ununterbrochene Aufspaltung des Leibes Christi ein, die in
unseren Tagen ein verheerendes Ausmaß angenommen hat.
Wenn man schließlich die „sieben Sendschreiben“ näher betrachtet, die
ca. im Jahre 90 n.Chr. von Jesus selber diktiert wurden, fällt schnell auf, dass
sich in nur 60 Jahren schreckliche Dinge in die einzelnen, lokalen Gemeinden
eingeschlichen hatten. Sie finden Fleischlichkeit, Götzendienst, Hurerei, geduldete Sünde, falsche Lehren, ein äußeres Bekenntnis ohne Leben usw. Bereits
zu jenem Zeitpunkt konnte eine lokale Gemeinde nicht mehr dem tatsächlichen
Leib Christi gleichgesetzt werden! Wohl besaß jede Gemeinde wahre Glieder
des Leibes Christi, aber sie enthielt ebenso unechte Glieder. Sie finden damit
bereits am Ende des ersten Jahrhunderts den Aspekt der Vermischung. Ebenso
zeichnete sich bereits damals ab, dass das Meisterwerk Gottes (die konkrete
und sichtbare Gemeinde Jesu Christi) zunehmend zur Karikatur gemacht
Eph.5,27
Widerstand Satans gegen die
Bildung der
Braut durch:
Offb.12,7-12
Sünde
Apg.5,3
Apg.8,9-24
Okkultismus
Lehrfragen
Apg.15
Irrlehrer
Apg.20,29-30
Zertrennung der
lokalen Gemeinde
1.Kor.1,13
Sendschreiben
Offb.2-3
Vermischung
© LCA-Verlag, Uzwil/Schweiz Seite 4
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wurde. Die Gründe liegen v.a. im Fleisch des gefallenen Menschen, in der innewohnenden Sünde – letztlich in den Aktivitäten Satans.
Im Verlaufe der nächsten Jahrhunderte fiel die ganze Sache abgrundtief.
V.a. die Kreuzzüge und das Mittelalter zeigen, dass kaum noch etwas von Gottes Gedanken zu finden war. Leib Christi existierte höchstens noch in einigen
verfolgten Randgruppen. Doch das allgemeine „Christentum“ war auf völlig falsche Wege geraten. Lichtblicke brachten erst die Reformation und die Erweckungen und Missionsbestrebungen ab dem 18. Jahrhundert. Diese weisen nun
deutlich darauf hin, dass sich das Gemeindezeitalter dem Ende nähert. Der Heilige Geist ist offensichtlich daran, das wahre Volk Gottes herauszurufen und den
lokalen Leib Christi zu bilden, – und zwar im Rahmen von lokalen Gemeinden,
die wieder völlig unter Seiner Herrschaft stehen und sich auf die Vereinigung mit
Christus zubereiten lassen. In den letzten Jahren vor der „Wiederkunft“ Christi
spitzt sich alles dramatisch zu: das Böse (der gesamte Weltokkultismus), die
abgefallene Weltchristenheit (Ökumene), das „Mysterium Babylon“, die Sektenbildung – und die Verfolgung der beiden Stützpunkte Gottes auf dieser Erde: der
tatsächliche Leib Christi und das wiedererwachte Israel!
Der Heilige Geist war über die Abläufe des sechsten Zeitalters nicht unwissend. In Mt.13, in den sieben Gleichnissen des Königreiches, werden nämlich sämtliche Abläufe des Gemeindezeitalters, also die Phase zwischen dem
ersten und dem zweiten Kommen Jesu, exakt dargestellt. Allerdings hat der
HERR in Gleichnissen gesprochen, die ihrem Wesen nach während des ganzen
Gemeindezeitalters nur von den wenigsten Menschen verstanden wurden oder
werden. Mt.13 enthält sieben Gleichnisse, die am Ende alle im Kern das Gleiche
aussagen: Das Gemeindezeitalter ist eine Zeit des Säens. Dieses fing an mit
dem persönlichen Dienst Jesu und wird mit der Ernte enden. Das Ergebnis ist
eine Mischung von Unkraut und Weizen, von guten und faulen Fischen, wo immer das christliche Bekenntnis zu finden ist. Das ist unser aktuelles Christentum!
Diese und einige andere Gleichnisse sprechen vom Zustand der Vermischung.
Tatsächlich beschreibt eigentlich das Wort Gottes ab Mt.13 bis zum Schluss der
Bibel immer wieder dieses Phänomen der Vermischung.
Für Sie heißt dies praktisch: Gehen Sie zurück in ein Leben, das ganz in
Christus verborgen ist. Trachten Sie danach, ein funktionstüchtiges Glied des
(örtlichen) Leibes Christi zu sein, indem Sie nur noch am himmlischen Haupt
hängen. Jede andere irdische Abhängigkeit sollten Sie lösen, denn es bedeutet
in letzter Konsequenz eine Verbindung zur abgefallenen Christenheit, die dem
„Mysterium Babylon“ unterliegt. Hängen Sie nur noch am einzig wahren Weinstock, an Christus allein. Lassen Sie sich anschließend vom Heiligen Geist an
Ihrem Wohnort zum Leib Christi aufbauen mit all jenen Gliedern, die ebenfalls
bereit sind, sich bedingungslos dem Wort und dem Heiligen Geist zu unterstellen. Die verbindliche Gemeinde Ihrer Stadt, bestehend aus geistgeleiteten Gliedern des Leibes Christi, bedeutet für Sie jenes Umfeld, in welchem Sie der Heilige Geist auf die Vereinigung mit Christus zubereiten kann.
Leider konnten wir viele Aussagen nur oberflächlich beleuchten. Wir verweisen deshalb auf die angeführten Hilfsmittel, um die komplexen Abläufe des
Gemeindezeitalters richtig zu verstehen und biblisch korrekt darauf zu reagieren.
MP3-Vorträge: Bist du ein echtes Glied des Leibes Christi?
Entferne den Sauerteig aus deinem Leben
Literaturhinweise: Buch 6, Kap. 1.2, 1.7-1.8, 1.12-1.15, 2.1, 2.11, 2.1...https://www.schaermin.org//lca/public/lekverzeichnis.pdf,Lektion Nr.49...Gruss,Ralf😘

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 11.12.2022 16:30
Sehr aufschlussreich. 
 
Sulzbacher 13.12.2022 10:20
Westminster Bekenntnis von 1647🤔...


... Von der Heiligen Schrift🤔


Obwohl der menschliche Verstand, die Werke der Schöpfung und der Vorsehung die Güte, Weisheit und Macht Gottes so weit offenbaren, um den Menschen unentschuldbar zu machen, so reicht das doch nicht aus, um jene Erkenntnis Gottes und seines Willens zu geben, die zum Heil notwendig ist. Deshalb hat es dem Herrn gefallen, zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlicher Art und Weise sich seiner Kirche zu offenbaren und ihr jenen seinen Willen bekannt zu machen und hernach, damit die Wahrheit besser bewahrt und ausgebreitet und damit die Kirche gegen die Verdorbenheit des Fleisches und die tückische Bosheit Satans und der Welt sicherer bewahrt und getröstet würde, das alles in Schrift verfassen zu lassen. Das ist der Grund, weshalb die Heilige Schrift völlig unentbehrlich ist, nachdem jene früheren Arten, wie Gott seinen Willen seinem Volk zu erkennen gab, nun aufgehört haben. Unter dem Namen der Heiligen Schrift oder des geschriebenen Wortes Gottes sind nun alle Bücher des Alten und Neuen Testaments wie folgt zusammengefasst:


1. bis 5. Buch Mose (Mos), Buch Josua (Jos), Buch der Richter (Ri), Buch Ruth (Ruth), 1. und 2. Buch Samuel (Sam), 1. und 2. Buch der Könige (Kön), 1. und 2. Buch der Chronik (Chr), Buch Esra (Esra), Buch Nehemia (Neh), Buch Esther (Est), Buch Hiob (Hiob), Psalmen (Ps), Sprüche Salomos (Spr), Prediger Salomo (Pred), Hohelied Salomos (HL), Prophet Jesaja (Jes), Prophet Jeremia (Jer), Klagelieder Jeremias (Klag), Prophet Hesekiel/Ezechiel (Hes/Ez), Prophet Daniel (Dan), Prophet Hosea (Hos), Prophet Joel (Joel), Prophet Amos (Amos), Prophet Obadja (Obad), Prophet Jona (Jona), Prophet Micha (Mi), Prophet Nahum (Nah), Prophet Habakuk (Hab), Prophet Zephanja (Zeph), Prophet Haggai (Hag), Prophet Sacharja (Sach), Prophet Maleachi (Mal). Matthäus–Evangelium (Mt), Markus–Evangelium (Mk), Lukas–Evangelium (Lk), Johannes–Evan–gelium (Joh), Apostelgeschichte des Lukas (Apg), Römerbrief (Röm), 1. und 2. Ko-rintherbrief (Kor), Galaterbrief (Gal), Epheserbrief (Eph), Philipperbrief (Phil), Kolosserbrief (Kol), 1. und 2. Thessalonicherbrief (Thess), 1. und 2. Timotheus-brief (Tim), Titusbrief (Tit), Philemonbrief (Philem), Hebräerbrief (Hbr), Jakobus-brief (Jkb), 1. und 2. Petrusbrief (Ptr), 1. bis 3. Johannesbrief (1.–3.Joh), Judas-brief (Jud), Offenbarung des Johannes (Offb).


Diese sind alle durch Eingebung Gottes geschrieben, zur Richtschnur von Glauben und Leben. Die Bücher, die allgemein Apokryphen genannt werden, gehören – weil sie nicht von Gott eingegeben sind – nicht zum Kanon der Schrift. Deshalb besitzen sie keine Autorität in der Kirche Gottes und sollen in keiner anderen Weise gebilligt oder benutzt werden als andere menschliche Schriften. Die Autorität der Heiligen Schrift, derentwegen man ihr glauben, und gehorchen soll, beruht nicht auf dem Zeugnis irgendeines Menschen oder irgendeiner Kirche, sondern gänzlich auf Gott (der die Wahrheit selbst ist) als ihrem Autor, und sie ist deswegen anzunehmen, weil sie das Wort Gottes ist. Zwar kann uns das Zeugnis der Kirche zu einer Hochschätzung und Ehrerbietung der Heiligen Schrift gegenüber bewegen und anleiten, ebenso die himmlische Beschaffenheit des Gegenstandes, die Kraft der Lehre, die Majestät der Redeweise, die Übereinstimmung aller Teile, der Zweck des Gesamten (welcher darin besteht, Gott alle Ehre zu geben); sie offenbart vollständig den einzigen Heilsweg des Menschen. Auch die vielen anderen unvergleichbaren Eigenschaften und ihre gänzliche Vollkommenheit sind Gründe, durch die sie sich völlig überzeugend als das Wort Gottes erweist. Trotzdem stammt unsere volle Überzeugung und Gewissheit bezüglich ihrer unfehlbaren Wahrheit und göttlichen Autorität vom inwendigen Werk des Heiligen Geistes, der es durch das Wort und mit dem Wort in unseren Herzen bezeugt. Der ganze Ratschluss Gottes – bezüglich alles dessen, was notwendig ist zu seiner eigenen Ehre, zum Heil, Glauben und Leben der Menschen – ist entweder ausdrücklich in der Schrift niedergelegt oder kann mit guter und notwendiger Folgerichtigkeit aus der Schrift abgeleitet werden, wozu nichts zu irgendeiner Zeit hinzugefügt werden darf, weder durch neue Offenbarungen des Geistes noch durch Menschenüberlieferungen. Nichts-destoweniger erkennen wir die innere Erleuchtung des Heiligen Geistes als heilsnotwendig an für das Verstehen der Dinge, die im Wort geoffenbart sind, und dass es einige Umstände bezüglich der Gottesverehrung und der Kirchenleitung gibt, die mit menschlichen Verhaltensweisen und Kulturkreisen Gemeinsamkeiten aufweisen und deshalb mit Hilfe des natürlichen Verstandes und der christlichen Klugheit zu ordnen sind, gemäß den allgemeinen Regeln des Wortes, nach welchem man sich immer zu richten hat. In der Schrift sind weder alle Dinge in sich selbst klar, noch gleich verständlich für jeden; doch sind jene Dinge, die heilsnotwendig sind zu wissen, zu glauben und zu halten, so deutlich vorgestellt und eröffnet an der einen oder anderen Stelle der Schrift, dass nicht nur der Geschulte, sondern auch der Ungeschulte beim rechten Gebrauch der ordent-lichen Mittel zu einem ausreichenden Verständnis dessen gelangen kann. Das Alte Testament in Hebräisch (das die eigene Sprache des Volkes Gottes von alters her war) und das Neue Testament in Griechisch (das zur Zeit seiner Abfassung den Völkern ganz allgemein bekannt war), sind, weil sie von Gott unmittelbar eingegeben und durch seine besondere Fürsorge und Vorsehung zu allen Zeiten unverfälscht bewahrt sind, völlig zuverlässig, sodass sich die Kirche in allen Religionsstreitigkeiten letztlich auf sie berufen soll. Weil aber diese Ursprachen nicht dem gesamten Volk Gottes – das ein Recht und Interesse an der Schrift hat und dem geboten ist, sie in Gottesfurcht zu lesen und zu erfor-schen – bekannt sind, so sollen sie in die Umgangssprache jedes Volkes, zu dem sie gelangen, übersetzt werden, damit das Wort Gottes reichlich in allen wohne, sie ihm in einer wohlgefälligen Weise dienen und durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben können. Die unfehlbare Regel der Schriftauslegung ist die Schrift selbst. Deswegen muss, wenn eine Frage über die wahre und volle Bedeutung einer Schriftstelle vorliegt (die nur einen Wortsinn zulässt), das mit Hilfe anderer Stellen, wo deutlicher davon die Rede ist, erforscht und erkannt werden. Der oberste Richter, von dem alle Religionsstreitigkeiten entschieden werden und alle Konzilsbeschlüsse, Meinungen von Kirchenvätern, Menschen-lehren und einzelne Geister geprüft werden müssen und bei dessen Urteil wir Ruhe finden sollen, kann kein anderer sein als der Heilige Geist, der in der Schrift spricht,Amen🤔...https://www.evangelischer-glaube.de/westminster-bekenntnis/westminster-bekenntnis/...Gruss,Ralf😘
 
Sulzbacher 13.12.2022 10:48
Von Gott und seiner Dreieinigkeit


Es gibt nur einen einzigen lebendigen und wahren Gott, der unendlich ist in Wesen und Vollkommenheit, ganz und gar Geist, unsichtbar, ohne Körper, Teile oder willkürliche Gemütserregungen. Er ist unveränderlich, unermesslich, ewig, unbegreiflich, allmächtig, allwissend, absolut heilig, vollkommen frei, herrscht völlig uneingeschränkt und wirkt alle Dinge nach dem Rat seines eigenen un-wandelbaren und absolut gerechten Willens zu seiner eigenen Ehre. Er ist voller Liebe, Gnade und Barmherzigkeit, geduldig, reich an Güte und Wahrheit, vergibt Missetat, Übertretung und Sünde und belohnt, die ihn eifrig suchen. Zugleich ist er absolut gerecht und sehr schrecklich in seinen Gerichten, denn er hasst alle Sünde und spricht den Schuldigen auf keinen Fall frei. Gott hat alles Leben, alle Herrlichkeit, Güte und Erfüllung in sich und von sich selbst, und ist allein in sich und für sich selbst allgenugsam: indem er in keiner Weise irgendeine Kreatur benötigt, die er geschaffen hat, noch auf irgendeine Ehre von dieser angewiesen ist; vielmehr offenbart er nur seine eigene Ehre in, durch, an und über diese. Er allein ist der Grund alles dessen, was ist, von dem, durch den und zu dem hin alle Dinge sind, und er hat die höchste Macht über sie, durch sie, für sie oder über ihnen zu tun, was immer ihm gefällt. Vor seinen Augen sind alle Dinge auf-gedeckt und nichts entgeht ihm, sein Wissen ist unendlich, unfehlbar und unab-hängig von den Kreaturen, so wie nichts für ihn zufällig oder ungewiss ist. Er ist ganz und gar heilig in seinen Ratschlüssen, in allen seinen Werken und in allen seinen Geboten. Ihm steht zu – von Engeln und Menschen und jeder anderen Kreatur –, was er auch immer nach seinem Gefallen von ihnen an Verehrung, Dienst oder Gehorsam fordert. In der Einheit der Gottheit sind drei Personen von einem Wesen, einer Macht und Ewigkeit: Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der Heilige Geist. Der Vater ist von niemandem weder gezeugt noch ausgehend; der Sohn ist in Ewigkeit vom Vater gezeugt; der Heilige Geist geht in Ewigkeit vom Vater und vom Sohn aus.
 
Sulzbacher 13.12.2022 10:51
Von Gottes ewigem Ratschluss


Gott hat von aller Ewigkeit her nach dem vollkommen weisen und heiligen Ratschluss seines eigenen Willens uneingeschränkt frei und unveränderlich alles angeordnet, was auch immer geschieht; doch so, dass Gott dadurch weder Urheber der Sünde ist noch dem Willen der Geschöpfe Gewalt angetan, noch die Freiheit oder Möglichkeit der Zweitursachen aufgehoben, sondern vielmehr in Kraft gesetzt werden. Obwohl Gott alles weiß, was unter allen gegebenen Umständen geschehen soll oder kann, so hat er doch nichts aus dem Grund beschlossen, weil er es als zukünftig vorausgesehen hat, oder dass es unter bestimmten Umständen eintreffen würde. Durch Ratschluss Gottes sind zur Offenbarung seiner Ehre die einen Menschen und Engel vorherbestimmt zum ewigen Leben, die anderen verordnet zum ewigen Tod. Diese vorherbestimmten und zuvor verordneten Engel und Menschen sind besonders und unabänderlich bezeichnet, und ihre Zahl ist so gewiss und begrenzt, dass sie weder vermehrt noch vermindert werden kann. Diejenigen, die aus dem menschlichen Ge-schlecht zum Leben vorherbestimmt sind, hat Gott vor Grundlegung der Welt nach seinem ewigen und unwandelbaren Vorsatz und verborgenen Ratschluss und Wohlgefallen seines Willens in Christus zu ewiger Herrlichkeit erwählt; dies aus seiner völlig freien Gnade und Liebe – ohne jede Rücksicht auf Glauben und gute Werke oder die Beharrung in beiden, auch hat ihn keine in den Kreaturen vorhandene Voraussetzung oder Ursache dazu bewogen; und all das zum Lobpreis seiner herrlichen Gnade. Wie Gott die Erwählten zur Herrlichkeit berufen hat, so hat er nach dem ewigen und völlig freien Entschluss seines Willens alle Mittel dazu im voraus bestimmt. Deswegen sind die Erwählten, die in Adam gefallen sind, erlöst durch Christus; wirksam berufen zum Glauben an Christus durch seinen Geist, der zu seiner Zeit wirkt; sind gerechtfertigt, zur Kindschaft angenommen, geheiligt und bewahrt aus seiner Kraft durch den Glauben zum ewigen Heil. So sind auch keine anderen durch Christus erlöst, wirksam berufen, gerechtfertigt, angenommen, geheiligt und bewahrt als allein die Erwählten. Nach dem unerforschlichen Ratschluss seines eigenen Willens – aufgrund dessen er Barmherzigkeit walten lässt oder zurückhält, wie es ihm gefällt – hat Gott beschlossen, die übrige Menschheit zur Ehre seiner höchsten Macht über seine Geschöpfe zu übergehen und sie zum Lob seiner voll-kommenen Gerechtigkeit wegen ihrer Sünde zu Schmach und Zorn zu be-stimmen. Die Lehre dieser tiefen Geheimnisse der Vorherbestimmung soll mit besonderer Klugheit und Sorgfalt behandelt werden, damit die Menschen – die den im Wort geoffenbarten Willen Gottes beachten und ihm Gehorsam leisten – in der festen Zuversicht auf ihre wirksame Berufung Gewissheit haben, dass sie in Ewigkeit erwählt worden sind. So soll diese Lehre als Grund zum Lobpreis, zur Ehrerbietung und Bewunderung Gottes und zu Demut, Fleiß und reichlichem Trost für alle, die dem Evangelium ernsthaft gehorchen, dienen.
 
Sulzbacher 13.12.2022 11:20
Von der Schöpfung


Es hat Gott dem Vater, Sohn und Heiligen Geist zur Offenbarung der Herrlichkeit seiner ewigen Macht, Weisheit und Güte gefallen, am Anfang die Welt und die Dinge in ihr zu schaffen, beziehungsweise aus Nichts zu machen. Dies alles, sowohl das Sichtbare als auch das Unsichtbare, entstand in dem Zeitraum von sechs Tagen und war sehr gut. Nachdem Gott alle anderen Kreaturen gemacht hatte, erschuf er den Menschen, Mann und Frau, mit vernunftbegabten und unsterblichen Seelen; ausgestattet mit Erkenntnis, Gerechtigkeit und wahrer Heiligkeit nach seinem eigenen Ebenbild. Das Gesetz Gottes war in ihre Herzen geschrieben und sie besaßen die Kraft, es zu erfüllen; gleichzeitig stand ihnen jedoch die Möglichkeit zur Übertretung offen, indem sie der Freiheit ihres eigenen Willens, der dem Wechsel unterworfen war, überlassen wurden. Außer diesem in ihre Herzen geschriebenen Gesetz erhielten sie das eine Gebot, nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Solange sie dieses Gebot hielten, waren sie glücklich in der Gemeinschaft mit Gott und besaßen die Herrschaft über die Schöpfung.
 
Sulzbacher 13.12.2022 11:22
Von der Vorsehung


Gott, der große Schöpfer aller Dinge, erhält, lenkt, verfügt und regiert über alle Kreaturen, Handlungen und Dinge – von den größten bis hin zu den geringsten – durch seine vollkommen weise und heilige Vorsehung, nach dem unfehlbaren Vorauswissen und dem freien und unveränderlichen Ratschluss seines eigenen Willens zum Lob seiner herrlichen Weisheit, Macht, Gerechtigkeit und Barm-herzigkeit. Obwohl in bezug auf das Vorauswissen und den Ratschluss Gottes – als der Erstursache – alle Dinge ohne geändert werden zu können, unfehlbar geschehen, so ordnet er sie doch durch seine Vorsehung so, dass sie sich nach der Natur der Zweitursachen entweder zwangsläufig, frei oder zufällig ereignen. In der Vorsehung macht Gott normalerweise von bestimmten Mitteln Gebrauch, ist aber frei, nach seinem Gefallen, ohne, über und gegen solche zu wirken. Die Allmacht, unerforschliche Weisheit und unendliche Güte Gottes offenbaren sich selbst in seiner Vorsehung so weit, dass sie sich sogar bis zum ersten Sündenfall und allen anderen Sünden von Engeln und Menschen erstrecken. Darin kommt nicht nur eine bloße Zulassung zum Ausdruck, vielmehr verbindet sie sich mit verschiedenartigen Fügungen, durch die Gott – zur Erfüllung seiner heiligen Ziele – seinen Geschöpfen in göttlicher Weisheit und Macht bestimmte Grenzen setzt und sie auf eine andere Art und Weise leitet und regiert. Das geschieht jedoch so, dass die Sündhaftigkeit nur vom Geschöpf ausgeht und nicht von Gott, der als ganz und gar heiliger und gerechter Gott die Sünde weder befürworten noch ihr Urheber sein kann. Der vollkommen weise, gerechte und gnädige Gott überlässt seine eigenen Kinder öfters eine Zeitlang verschiedenartigen Ver-suchungen und dem verderblichen Einfluss ihrer eigenen Herzen, um sie wegen ihrer früheren Sünden zu strafen oder ihnen die verborgene Kraft der Ver-dorbenheit und Falschheit ihrer Herzen aufzudecken, damit sie demütig werden. Dabei verfolgt Gott auch die Absicht, die Seinen zu bewegen, dass sie bei ihm in einer engeren und beständigeren Abhängigkeit Zuflucht suchen. Neben ver-schiedenen anderen gerechten und heiligen Zielsetzungen will er sie dadurch auf alle künftigen Ursachen der Sünde umso aufmerksamer machen. Gott verblendet und verstockt als ein gerechter Richter jene Menschen, die sündhaft und gottlos bleiben, wegen ihrer früheren Sünden. Dabei versagt er ihnen nicht nur seine Gnade, durch die sie in ihrem Verstand hätten erleuchtet und in ihren Herzen in Bewegung hätten gebracht werden können, sondern manchmal entzieht er ihnen auch die Gaben, die sie hatten, und setzt sie solch widerlichen Dingen aus, die zu einer derartigen Zerrüttung der menschlichen Persönlichkeit führen, dass die Gelegenheit zur Sünde umso mehr gesucht wird. In all dem überlässt er sie ihren eigenen Lüsten, den Versuchungen der Welt und der Macht des Satans, was zur Folge hat, dass sie sich genau unter denselben Mitteln verhärten, die Gott sonst gebraucht, um andere zu erweichen. Wie sich die Vorsehung Gottes im all-gemeinen auf alle Geschöpfe erstreckt, so trägt sie auf eine ganz besondere Weise Sorge für seine Kirche und wendet ihr alle Dinge zum Guten.
 
Sulzbacher 13.12.2022 11:27
Von dem Fall des Menschen, von der Sünde und von deren Strafe


Verführt durch die List und Versuchung Satans, haben unsere ersten Eltern gesündigt, indem sie die verbotene Frucht aßen. Nach seinem weisen und heiligen Ratschluss hat es Gott gefallen – in der Absicht, dass es zu seiner eigenen Ehre hinausführen sollte – diese ihre Sünde zuzulassen. Durch diese Sünde sind sie aus ihrer ursprünglichen Gerechtigkeit und Gemeinschaft mit Gott gefallen und so Tote in Sünden geworden; gänzlich verdorben in allen Fähig-keiten und Teilen von Seele und Leib. Weil sie die Wurzel der ganzen Mensch-heit sind, wurde ihrer gesamten Nachkommenschaft, die von ihnen durch natürliche Zeugung abstammt, die Schuld dieser Sünde zugerechnet und derselbe Tod in Sünden und die verdorbene Natur auf sie übertragen. Dieser ursprünglichen Verderbnis, durch die wir äußerst abgeneigt, unfähig und feindlich gegenüber allem Guten und gänzlich hingeneigt zu allem Bösen sind, ent-springen alle tätlichen Übertretungen. Solche Verderbnis der Natur bleibt während dieses Lebens auch in denjenigen, die wiedergeboren sind, und obwohl sie durch Christus vergeben und getötet wird, so ist doch beides, sie selbst und alle ihre Regungen, wahrhaftig und eigentlich Sünde. Jede Sünde bringt ent-sprechend ihrer eigenen Natur Schuld über den Sünder. Dies trifft sowohl auf die angeborene als auch auf die tätliche Sünde zu, denn beides stellt Übertretung und Widerspruch gegen das gerechte Gesetz Gottes dar. Deshalb ist der Sünder dem Zorn Gottes und dem Fluch des Gesetzes verfallen und damit dem Tod mit allem geistlichen, zeitlichen und ewigen Elend unterworfen.
 
Sulzbacher 13.12.2022 11:29
Vom Bund Gottes mit den Menschen


Der Abstand zwischen Gott und der Schöpfung ist so gewaltig, dass die vernunftbegabte Schöpfung niemals irgendwelche himmlische Freude oder Belohnung als Ausdruck ihres Anteils an Gott empfangen könnte, obwohl sie Gott als ihrem Schöpfer Gehorsam schuldet – es sei denn dadurch, dass sich Gott selbst zum Menschen freiwillig herabneigt, was er mit Hilfe des Bundes zum Ausdruck bringen wollte. Der erste mit den Menschen geschlossene Bund war ein Bund der Werke, worin Adam und in ihm seiner Nachkommenschaft das Leben unter der Bedingung eines vollkommenen und persönlichen Gehorsams verheißen worden war. Nachdem sich der Mensch durch seinen Fall unfähig gemacht hatte, im Rahmen jenes Bundes zu leben, hat es dem Herrn gefallen, einen zweiten aufzurichten, allgemein „Bund der Gnade“ genannt. In ihm bietet er Sündern Leben und Erlösung durch Jesus Christus an, indem er von ihnen Glauben an ihn fordert, damit sie erlöst werden können; in ihm hat er verheißen, all denjenigen seinen Heiligen Geist zu geben, die zum Leben verordnet sind, um ihren Willen zu wecken und sie zum Glauben fähig zu machen. Dieser Bund der Gnade wird in der Schrift häufig als ein Testament bezeichnet; das bezieht sich auf den Tod Jesu Christi als dem Testator und auf das ewige Erbe, das mit allem, was dazu gehört, darin vermacht wird. Dieser Bund wurde in der Zeit des Gesetzes und in der Zeit des Evangeliums auf verschiedene Weise gehandhabt: unter dem Gesetz wurde er durch Verheißungen, Prophezeiungen, Opfer und Beschneidung vollzogen, durch das Passahlamm und andere Vorbilder und Anordnungen, die dem Volk der Juden aufgetragen waren und alle das Kommen Christi im voraus andeuteten. Das reichte in jener Zeit aus und bewirkte durch die Hilfestellung des Heiligen Geistes, dass die Erwählten unterwiesen und im Glauben an den verheißenen Messias – durch den sie volle Vergebung der Sünden und ewige Erlösung hatten – gefestigt wurden; das wird das Alte Testament genannt. Unter dem Evangelium – als Christus, das eigentliche Wesen des Bundes, erschien – wird dieser Bund durch die Anordnung, das Wort zu predigen und die Sakramente von Taufe und Abendmahl zu verwalten, voll-zogen. Obwohl geringer an Zahl, mit mehr Einfachheit und weniger äußerem Glanz verwaltet, ist in diesen Anordnungen dennoch dasselbe in größerer Fülle, Klarheit und geistlicher Wirksamkeit für alle Völker enthalten, für beide: Juden und Heiden; das wird das Neue Testament genannt. Aus diesem Grund gibt es nicht zwei Gnadenbünde, die ihrem Wesen nach zu unterscheiden wären, son-dern ein und denselben in verschiedenen Ausführungen.
 
Sulzbacher 13.12.2022 11:33
Von Christus, dem 🤔ALLEINIGEN🤔 Mittler


Es hat Gott in seinem ewigen Vorsatz gefallen, den Herrn Jesus, seinen ein-geborenen Sohn, zu erwählen und zum Mittler zwischen Gott und Menschen zu bestimmen, zum Propheten, Priester und König, zum Haupt und Erlöser seiner Kirche, zum Erben aller Dinge und zum Richter der Welt. Ihm hat er von Ewigkeit her ein Volk gegeben, das seine Nachkommenschaft sein und von ihm zu seiner Zeit erlöst, berufen, gerechtfertigt, geheiligt und verherrlicht werden sollte. Der Sohn Gottes, die zweite Person in der Dreieinigkeit, wahrer und ewiger Gott, von einem Wesen und gleich mit dem Vater, nahm, als die Fülle der Zeit gekommen war, menschliche Natur an sich mit all deren wesentlichen Eigenschaften und allgemeinen Schwachheiten, jedoch ohne jede Sünde. Er wurde durch die Kraft des Heiligen Geistes im Leib der Jungfrau Maria empfangen, ausgestattet mit der menschlichen Natur ihres Wesens. So sind die beiden ganzen, vollständigen und verschiedenartigen Naturen – die Gottheit und die Menschheit – untrennbar in einer Person vereinigt, ohne Verwandlung, Zusammensetzung oder Ver-mischung. Dieser Person ist wahrer Gott und wahrer Mensch, doch nur der eine Christus, der einzige Mittler zwischen Gott und Menschen. In seiner mensch-lichen Natur auf diese Weise mit der göttlichen Natur vereinigt, wurde der Herr Jesus über die Maßen geheiligt und gesalbt mit dem Heiligen Geist. In ihm sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis; so hat es Gott gefallen, dass in ihm die Fülle wohnen sollte. All das diente dem Ziel, dass er – heilig, ohne Schuld, rein und voller Gnade und Wahrheit – völlig ausgerüstet sei, um die Aufgabe eines Mittlers und Bürgen auszuführen. Er hatte dieses Amt nicht selbst ergriffen, sondern wurde von seinem Vater dazu berufen, der ihm alle Macht und alles Gericht in seine Hand gegeben und ihn beauftragt hat, dieses auszuführen. Diese Aufgabe hat der Herr Jesus völlig freiwillig übernommen. Um sie zu erfüllen, wurde er unter das Gesetz getan, erfüllte es vollständig und erduldete bitterste Qualen sowohl an seiner Seele als auch äußerst schmerzhafte Leiden an seinem Leibe. Er wurde gekreuzigt und starb, wurde begraben und blieb unter der Macht es Todes, sah jedoch keine Verwesung. Am dritten Tag ist er mit demselben Leib auferstanden von den Toten, in welchem er gelitten hat; in demselben fuhr er auch in den Himmel auf, sitzt dort zur Rechten seines Vaters und legt Fürsprache ein. Von dort wird er wiederkommen, um Menschen und Engel am Ende der Welt zu richten. Der Herr Jesus hat der Gerechtigkeit seines Vaters vollständig entsprochen, indem er sich selbst in völligem Gehorsam durch den ewigen Geist ein für allemal Gott geopfert hat. Damit hat er nicht nur die Versöhnung erworben, sondern auch ein ewiges Erbe im Himmelreich für alle diejenigen, welche ihm der Vater gegeben hat. Obwohl das Werk der Erlösung von Christus eigentlich erst nach seiner Menschwerdung vollbracht worden ist, so sind doch dessen Kraft, Wirkung und Wohltaten den Erwählten zu allen Zeiten seit Anfang der Welt in und durch jene Verheißungen, Vorbilder und Opfer übereignet worden, in denen er geoffenbart und angekündigt worden ist, dass er der Nachkomme der Frau sei, der den Kopf der Schlange zertreten sollte, und das Lamm, geschlachtet von Anbeginn der Welt, gestern und heute derselbe und in Ewigkeit. Christus handelt im Werk der Mittlerschaft nach beiden Naturen, durch jede Natur dementsprechend, was zu ihrem besonderen Wesen gehört; doch wegen der Einheit der Person wird in der Schrift manchmal das, was zur einen Natur gehört, der Person zugeschrieben, die nach der anderen Natur gekennzeichnet ist. Auf alle diejenigen, für welche Christus die Erlösung erwor-ben hat, überträgt und wendet er sie gewiss und wirksam an. Dabei tritt er für sie ein und offenbart ihnen in und durch das Wort die Geheimnisse der Erlösung; er überzeugt sie durch seinen Geist so nachhaltig, dass sie Glauben finden und Gehorsam leisten, und leitet ihre Herzen durch sein Wort und seinen Geist; dabei überwindet er auch durch seine allmächtige Kraft und Weisheit alle ihre Feinde auf eine Art und Weise, wie es seinen wunderbaren und erforschlichen Fügungen entspricht.
 
Sulzbacher 13.12.2022 11:39
Vom freien Willen


Gott hat den Willen des Menschen mit einer solchen Freiheit ausgerüstet, dass

er weder zum Guten oder Bösen gezwungen, noch durch irgendeine absolute natürlich Notwendigkeit begrenzt worden ist. In seinem Stand der Unschuld besaß der Mensch die Freiheit und Kraft, das zu wollen und zu tun, was gut und wohlgefällig vor Gott ist; dies jedoch veränderlich, sodass die Möglichkeit gegeben war, auch davon abzufallen. Durch seinen Fall in den Stand der Sünde hat der Mensch alle mit seiner Erlösung verbundene Fähigkeit verloren, das geistlich Gute zu wollen. Deshalb ist der natürliche, völlig von diesem Guten abgewandte, in Sünden tote Mensch unfähig, sich durch eigene Kraft selbst zu bekehren oder sich selbst darauf vorzubereiten. Wenn Gott einen Sünder bekehrt und ihn in den Stand der Gnade versetzt, befreit er ihn von seiner angeborenen Versklavung unter die Sünde und macht ihn durch seine Gnade allein fähig, frei das zu wollen und zu tun, was geistlich gut ist, jedoch so, dass er aufgrund seiner verbleibenden Verderbnis nicht vollkommen oder ausschließlich das will, was gut ist, sondern auch das, was böse ist. Der Wille des Menschen wird erst im Stand der Herrlichkeit völlig und unveränderlich dazu befreit sein, um nur das Gute zu tun.
 
Sulzbacher 13.12.2022 11:41
Von der wirksamen Berufung


Alle diejenigen, die Gott zum Leben vorherbestimmt hat, diese allein beruft er nach seinem Wohlgefallen zu seiner bestimmten und willkommenen Zeit wirksam durch sein Wort und seinen Geist aus dem Stand von Sünde und Tod, worin sie von Natur sind, zur Gnade und Erlösung durch Jesus Christus, indem er ihren Verstand erleuchtet, die göttlichen Dinge geistlich und zum Heil zu verstehen, ihr steinernes Herz wegnimmt und ihnen ein fleischernes Herz gibt, ihre Willens-regungen erneuert und sie durch seine allmächtige Kraft zum Guten bestimmt und sie wirksam zu Jesus Christus zieht, doch so, dass sie ganz freiwillig kommen, im Willen geweckt durch seine Gnade. Diese wirksame Berufung stammt allein von Gottes freier und besonderer Gnade, ganz und gar nicht von irgend etwas, was im Menschen vorausgesehen war, der darin ganz passiv ist, bis er – durch den Heiligen Geist belebt und erneuert – dadurch befähigt ist, seiner Berufung zu folgen und die darin angebotene und vermittelte Gnade zu empfangen. Die erwählten Kinder, die in ihrer Kindheit sterben, sind wieder-geboren und gerettet durch Christus mittels des Geistes, der wirkt, wann und wo und wie es ihm gefällt. Ebenso verhält es sich mit allen anderen erwählten Personen, die unfähig sind, durch den Dienst des Wortes äußerlich berufen zu werden. Andere, die nicht erwählt sind, kommen, obwohl sie durch den Dienst des Wortes berufen werden und einige allgemeine Wirkungen des Geistes haben mögen, doch niemals wirklich zu Christus und können deswegen nicht gerettet werden. Viel weniger können Menschen, die den christlichen Glauben nicht bekennen, auf irgendeine andere Weise gerettet werden, seien sie auch noch so fleißig, ihr Leben nach der natürlichen Offenbarung und den Vorschriften der Religion, die sie bekennen, einzurichten. Die Behauptung, sie könnten doch gerettet werden, ist sehr schädlich und zu verwerfen.
 
Sulzbacher 13.12.2022 11:44
Von der Rechtfertigung


Diejenigen, die Gott wirksam beruft, die rechtfertigt er auch aus Gnaden, nicht indem er sie mit Gerechtigkeit erfüllt, sondern dadurch, dass er ihre Sünden vergibt und ihre Personen als gerecht erachtet und sie annimmt, nicht wegen irgend etwas, was in ihnen bewirkt oder von ihnen getan worden ist, sondern um Christi willen allein. Weder der Glaube selbst, nämlich der Glaubensakt, noch irgendein anderer evangelischer Gehorsam (wie die Umkehr zu Christus), wird ihnen als Gerechtigkeit angerechnet. Vielmehr erfolgt die Rechtfertigung da-durch, dass ihnen die Gerechtigkeit und die Sühne Christi angerechnet wird, wobei sie sich auf ihn und seine Gerechtigkeit verlassen und diese durch den Glauben empfangen; solch einen Glauben haben sie jedoch nicht aus sich selbst – er ist ein Geschenk Gottes. Der Glaube, nämlich Christus aufzunehmen und auf ihn und seine Gerechtigkeit zu vertrauen, ist das einzige Mittel der Recht-fertigung. Doch er ist in der gerechtfertigten Person nicht allein, sondern immer vereint mit allen anderen heilsamen Gnadengaben; so ist er kein toter Glaube, sondern ein Glaube, der durch die Liebe tätig ist. Durch seinen Gehorsam und Tod hat Christus die Schuld all jener völlig getilgt, die so gerechtfertigt sind. Zu ihren Gunsten leistete er der Gerechtigkeit seines Vaters eine angemessene, wirkliche und völlige Genugtuung. Doch insofern, als er von seinem Vater dahingegeben und sein Gehorsam und seine Sühne an ihrer Statt angenommen wurde, und beides freiwillig und wegen keiner Ursache in ihnen geschah, ist ihre Rechtfertigung allein Sache der freien Gnade. Deshalb soll in der Rechtfertigung des Sünders beides, die strikte Gerechtigkeit wie auch die reiche Gnade Gottes, verherrlicht werden. Gott hat von aller Ewigkeit her beschlossen, alle Erwählten zu rechtfertigen; so ist Christus in der Fülle der Zeit für ihre Sünden gestorben und um ihrer Rechtfertigung willen wieder auferstanden – trotzdem sind sie nicht gerechtfertigt, bis der Heilige Geist zu seiner Zeit ihnen Christus wirklich zu-eignet. Gott hört nicht auf, denjenigen, die gerechtfertigt sind, die Sünden zu vergeben, und obwohl sie aus dem Stand der Rechtfertigung nie mehr fallen können, so können sie doch durch ihre Sünden unter Gottes väterliches Miss-fallen geraten. Dabei haben sie nicht eher das Licht seines gnädigen Angesichts wieder über sich, bevor sie sich nicht selbst demütigen, ihre Sünden bekennen, um Vergebung bitten und ihren Glauben durch Umkehr erneuern. Die Recht-fertigung der Gläubigen im Alten Testament war in jeder Hinsicht ein und die-selbe wie die Rechtfertigung der Gläubigen im Neuen Testament.
 
Sulzbacher 13.12.2022 11:48
Von der Annahme zur Kindschaft


All denen, die gerechtfertigt sind, gewährt Gott in seinem einzigen Sohn Jesus Christus, und um seinetwillen, an der Gnade der Kindschaft teilzuhaben: dadurch werden sie Kinder Gottes und genießen die entsprechenden Freiheiten und Vorrechte; Gottes Name wird auf sie gelegt, sie empfangen den Geist der Kind-schaft und haben mit aller Zuversicht Zutritt zum Thron der Gnade; sie sind befähigt, „Abba“, Vater! zu rufen und werden durch ihn wie von einem Vater in Erbarmen gehüllt, geschützt, umsorgt und gestraft. Doch niemals werden sie verstoßen, sondern sie sind versiegelt auf den Tag der Erlösung und ererben die Verheißungen als Erben des ewigen Heils.
 
Sulzbacher 13.12.2022 11:51
Von der 🤔ALLTÄGLICHEN🤔 Heiligung(infolge der ewigen Heiligung und Rechtfertigung zum Zeitpunkt der Bekehrung und Neuwerdung)


Diejenigen, die wirksam berufen und wiedergeboren sind, besitzen ein neues Herz und einen neuen Geist, beides in ihnen neu geschaffen. Sie werden weiterhin wirklich und persönlich geheiligt durch die Kraft des Todes und der Auferstehung Christi, durch sein Wort und seinen Geist, der in ihnen wohnt. Dabei wird die Herrschaft der Sünde gebrochen und die verschiedenen Begier-den mehr und mehr geschwächt und getötet. So werden sie mehr und mehr erweckt und gestärkt durch all jene Gnadengaben, die zum Heil führen, damit sie wahre Heiligkeit ausleben, ohne die kein Mensch den Herrn sehen wird. Diese Heiligung erstreckt sich auf den ganzen Menschen, doch ist sie in diesem Leben unvollkommen; denn es verbleiben in allen Bereichen noch einige Reste an Verderbnis. Daraus entspringt ein fortwährender und unversöhnlicher Kampf, da das Fleisch gegen den Geist aufbegehrt und der Geist gegen das Fleisch. Obwohl in diesem Kampf die verbliebene Verderbnis eine Zeitlang auch vor-herrschen mag, so gewinnt doch der wiedergeborene Teil durch die unauf-hörliche Kraftzufuhr von dem heiligmachenden Geist Christi die Oberhand; und so wachsen die Heiligen in der Gnade, indem sie ihre Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen.
 
Sulzbacher 27.12.2022 15:57
hier noch die Gleichnisse...
 
Sulzbacher 27.12.2022 15:57
Menge Bibel1 An jenem Tage ging Jesus von Hause weg und setzte sich am See nieder; 2 und es versammelte sich eine große Volksmenge bei ihm, so daß er in ein Boot stieg und sich darin niedersetzte, während die ganze Volksmenge längs dem Ufer stand. 3 Da redete er mancherlei zu ihnen in Gleichnissen mit den Worten: »Seht, der Sämann ging aus, um zu säen; 4 und beim Säen fiel einiges (von dem Saatkorn) auf den Weg längshin[1]; da kamen die Vögel und fraßen es auf. 5 Anderes fiel auf die felsigen Stellen, wo es nicht viel Erdreich hatte und bald aufschoß, weil es nicht tief in den Boden dringen konnte; 6 als dann aber die Sonne aufgegangen war, wurde es versengt, und weil es nicht Wurzel (geschlagen) hatte, verdorrte es. 7 Wieder anderes fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen empor und erstickten es. 8 Anderes aber fiel auf den guten Boden und brachte Frucht, das eine hundertfältig, das andere sechzigfältig, das andere dreißigfältig. 9 Wer Ohren hat, der höre!« 10 Da traten die Jünger an Jesus heran und fragten ihn: »Warum redest du in Gleichnissen[2] zu ihnen?« 11 Er antwortete: »Euch ist es gegeben[3], die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen, jenen aber ist es nicht gegeben. 12 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, so daß er Überfluß[4] hat; wer aber nicht[5] hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat. 13 Deshalb rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie mit sehenden Augen doch nicht sehen und mit hörenden Ohren doch nicht hören und nicht verstehen. 14 So geht an ihnen die Weissagung Jesajas in Erfüllung (Jes 6,9-10), die da lautet: ›Ihr werdet immerfort hören und doch nicht verstehen, und ihr werdet immerfort sehen und doch nicht wahrnehmen[6]! 15 Denn das Herz dieses Volkes ist stumpf[7] geworden: ihre Ohren sind schwerhörig geworden, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie mit den Augen nicht sehen und mit den Ohren nicht hören und mit dem Herzen nicht zum Verständnis gelangen, und sie sich (nicht) bekehren, daß ich sie heilen könnte.‹ 16 Aber eure Augen sind selig (zu preisen), weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören! 17 Denn wahrlich ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sehnlichst gewünscht, das zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und hätten gerne das gehört, was ihr hört, und haben es nicht zu hören bekommen.« 18 »Ihr sollt also die Deutung des Gleichnisses vom Sämann zu hören bekommen. 19 Bei jedem, der das Wort vom Reich (Gottes) hört und es nicht versteht, da kommt der Böse und reißt das aus, was in sein Herz gesät ist; bei diesem ist der Same auf den Weg längshin[8] gefallen. 20 Wo aber auf die felsigen Stellen gesät worden ist, das bedeutet einen solchen, der das Wort hört und es für den Augenblick mit Freuden annimmt; 21 er hat aber keine feste Wurzel in sich, sondern ist ein Kind des Augenblicks; wenn dann Bedrängnis oder Verfolgung um des Wortes willen eintritt, wird er sogleich irre. 22 Wo sodann unter die Dornen gesät worden ist, das bedeutet einen Menschen, der das Wort wohl hört, bei dem aber die weltlichen Sorgen und der Betrug des Reichtums das Wort ersticken, so daß es ohne Frucht bleibt. 23 Wo aber auf den guten Boden gesät worden ist, das bedeutet einen solchen, der das Wort hört und auch versteht; dieser bringt dann auch Frucht, und der eine trägt hundertfältig, der andere sechzigfältig, der andere dreißigfältig.« 24 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen so vor: »Mit dem Himmelreich verhält es sich wie mit einem Manne, der guten Samen auf seinem Acker ausgesät hatte. 25 Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut zwischen den Weizen und entfernte sich dann wieder. 26 Als nun die Saat aufwuchs und Frucht ansetzte, da kam auch das Unkraut zum Vorschein. 27 Da traten die Knechte zu dem Hausherrn und sagten: ›Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn nun das Unkraut?‹ 28 Er antwortete ihnen: ›Das hat ein Feind getan.‹ Die Knechte fragten ihn weiter: ›Willst du nun, daß wir hingehen und es zusammenlesen?‹ 29 Doch er antwortete: ›Nein, ihr würdet sonst beim Sammeln des Unkrauts zugleich auch den Weizen ausreißen. 30 Laßt beides zusammen bis zur Ernte wachsen; dann will ich zur Erntezeit den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; den Weizen aber sammelt in meine Scheuer!‹« 31 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen so vor: »Das Himmelreich ist einem Senfkorn vergleichbar, das ein Mann nahm und auf seinen Acker säte. 32 Dies ist das kleinste unter allen Samenarten; wenn es aber herangewachsen ist, dann ist es größer als die anderen Gartengewächse und wird zu einem Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.« 33 Noch ein anderes Gleichnis teilte er ihnen so mit: »Das Himmelreich gleicht dem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis der ganze Teig durchsäuert war.« 34 Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksscharen, und ohne Gleichnisse redete er nichts zu ihnen. 35 So sollte sich das Wort des Propheten erfüllen, der da sagt (Ps 78,2): »Ich will meinen Mund zu Gleichnissen auftun, ich will aussprechen, was seit Grundlegung der Welt verborgen gewesen ist.« 36 Hierauf entließ er die Volksmenge und begab sich in seine Wohnung. Da traten seine Jünger zu ihm und baten ihn: »Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!« 37 Er antwortete: »Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; 38 der Acker ist die Welt; die gute Saat, das sind die Söhne[9] des Reiches; das Unkraut dagegen sind die Söhne[10] des Bösen; 39 der Feind ferner, der das Unkraut gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende dieser Weltzeit, und die Schnitter sind Engel. 40 Wie nun das Unkraut gesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Weltzeit der Fall sein: 41 Der Menschensohn wird seine Engel aussenden; die werden aus seinem Reich alle Ärgernisse[11] und alle die sammeln, welche die Gesetzlosigkeit üben, 42 und werden sie in den Feuerofen werfen: dort wird lautes Weinen und Zähneknirschen sein. 43 Alsdann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!« 44 »Das Himmelreich ist einem im Acker vergrabenen Schatz gleich; den fand ein Mann und vergrub ihn (wieder); alsdann ging er in seiner Freude hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte jenen Acker. 45 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der wertvolle Perlen suchte; 46 und als er eine besonders kostbare Perle gefunden hatte, ging er heim, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie. 47 Weiter ist das Himmelreich einem Schleppnetz gleich, das ins Meer ausgeworfen wurde und in welchem sich Fische jeder Art in Menge fingen. 48 Als es ganz gefüllt war, zog man es an den Strand, setzte sich nieder und sammelte das Gute[12] in Gefäße, das Faule[13] aber warf man weg. 49 So wird es auch am Ende der Weltzeit zugehen: Die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten absondern 50 und sie in den Feuerofen werfen: dort wird lautes Weinen und Zähneknirschen sein.« 51 »Habt ihr dies alles verstanden?« Sie antworteten ihm: »Ja.« 52 Da sagte er zu ihnen: »Deshalb ist jeder Schriftgelehrte[14], der in der Schule des Himmelreichs ausgebildet ist, einem Hausherrn gleich, der aus seinem Schatze[15] Neues und Altes hervorholt[16].« 53 Als Jesus nun diese Gleichnisse beendigt hatte, brach er von dort auf; 54 und als er in seine Vaterstadt (Nazareth) gekommen war, machte er in ihrer Synagoge durch seine Lehre solchen Eindruck auf sie, daß sie in Erstaunen gerieten und fragten: »Woher hat dieser solche Weisheit und die Machttaten[17]? 55 Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt seine Mutter nicht Maria, und sind nicht Jakobus und Joseph, Simon und Judas seine Brüder? 56 Wohnen nicht auch seine Schwestern alle hier bei uns? Woher hat dieser also dies alles?« 57 So nahmen sie Anstoß[18] an ihm. Jesus aber sagte zu ihnen: »Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seiner Vaterstadt und in seiner Familie.« 58 So tat er denn dort infolge ihres Unglaubens nicht viele Wunder.
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