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Wehe denen, die Haus an Haus reihen,...

Wehe denen, die Haus an Haus reihen,...
Wehe denen, die ein Haus ans andere reihen, ein Feld zum anderen fügen, bis kein Platz mehr bleibt und ihr allein mitten im Land wohnt! (Jes 5:8, NGÜ )

Das sind starke Worte: „Wehe denen, die ein Haus zum andern bringen und einen Acker an den andern rücken, bis kein Raum mehr da ist und sie allein das Land besitzen!“ Nein, gerade verheißungsvoll ist die Tageslosung aus Jesaja 5,8 nicht. „Wehe ...“, immer wenn im Alten Testament ein Vers mit diesem Ausruf beginnt, lässt das aufhorchen. Das „Wehe“ leuchtet wie eine rote Ampel. Geht nicht auf diesem Weg weiter. Er bringt Unheil. Wehe, denn Gott lässt sich nicht alles bieten und will seinen Menschen nicht alles zumuten.

Offenbar waren diese Stopp-Signale damals nötig. Jedenfalls sind Wehe-Rufe in der Bibel keine Raritäten. Immer wieder wird Gott durch seine Menschen enttäuscht: Menschen tun einander Unrecht, Menschen bringen Unheil über andere. Gott sieht das – und nimmt es nicht einfach hin. Gott lässt sich sein Wort nicht verbieten und schreibt die Menschen auch nicht als „hoffnungslose Fälle“ ab. Deshalb müssen die Propheten dem Volk Gottes immer wieder unangenehme Botschaften bringen. Jesaja ist einer von ihnen. Er muss Klartext reden. Und manches davon ist zeitlos: „Wehe denen, die ein Haus zum andern bringen und einen Acker an den andern rücken, bis kein Raum mehr da ist und sie allein das Land besitzen!“

Wir leben heute auch nicht in einer heilen Welt. Überall, wo das Anhäufen von Gewinn höher gewichtet wird, als Menschlichkeit und die Interessen der Gemeinschaft bleiben die Wehe-Rufe aktuell. Unsere Welt ist für viele Menschen eng geworden. Manche tauchen in der Nische der Anonymität unter. Sie existieren – aber nicht im Bewusstsein ihrer Mitmenschen. Andere werden an den Rand gedrängt. Weg von den fruchtbaren Böden, hin in die Wüsten und Einöden unserer Tage. Und Dritte bleiben, oft nicht nur im übertragenen Sinn, draußen in der Kälte.

Nein, Jesaja will kein kommunistisches Gesellschaftssystem. Besitz darf sein. Aber nicht auf Kosten anderer. Und nicht so, dass anderen kein Raum zum Leben mehr bleibt. Doch Propheten wie er, werden auch heute kaum gehört. Stattdessen begraben die Trümmer der einfallenden Börsenblasen Menschen unter sich. „Ich wurde wegrationalisiert“, wenn Menschen das so erleben, beengt mich das. Und von Kurzarbeit oder Rentenkürzungen sind die Menschen am Stärksten betroffen, die finanziell ohnehin kaum Raum zum atmen haben. Zwischen übermäßiger Rendite und Leistungswahn bleibt wenig Raum. Jesaja warnt die Verantwortlichen eindrücklich: „Wehe denen, die ein Haus zum andern bringen und einen Acker an den andern rücken, bis kein Raum mehr da ist und sie allein das Land besitzen!“

Gott sei dank bin ich weder Immobilienmagnat noch Großgrundbesitzer. Doch wie sieht es in meinem Herzen aus? Gibt es dort noch Raum für meine Mitmenschen? Sorge ich mich vor allem um meine eigenen Angelegenheiten oder versuche ich ernsthaft, anderen mehr Raum zum Leben zu geben? Gilt das Warnsignal etwa auch mir?

https://www.erf.de/hoeren-sehen/erf-plus/audiothek/wort-zum-tag/jesaja-5-8/73-2006

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 07.12.2022 10:45
Guten Morgen 

Jetzt wo die Schere zwischen arm und reich 
enorm groß geworden ist, 
gewinnt das Wort aus der Heiligen Schrift 
richtig an  Bedeutung.
Es ist unerträglich, wenn die eigenen Leute 
unter der Brücke liegen 
und viele Gäste gut versorgt werden.
Unverständlich.

Einen gesegneten Tag !
 
Herbstprince 07.12.2022 10:58
Leider ist es so, dass die Schere zwischen arm und reich immer größer wird und der Erwerb einer  Immobilie für viele unerschwinglich geworden ist, während manche Menschen gleich merere Häuser erben.
Dies, insbesondere eine Verarmung von Menschen wollte Gott nicht. Dafür hat er das Sabbatjahr vorgesehen 
Im Gesetz Mose gebot Gott Israel nicht nur den siebten Tag der Woche als Ruhetag zu begehen, sondern sie sollten auch ein Sabbatjahr, Schmittah genannt, als Ruhejahr begehen. Jedes siebte Jahr durften sie nichts pflanzen, ernten oder andere Feldarbeit verrichten. Außerdem sollte allen, die Gläubigern Geld schuldeten, ihre Schulden „erlassen“ werden. (5 Mose 15,1-2).
Zum Ausgleich verhieß Gott, im sechsten Jahr so viel zu geben, um Israels Bedürfnisse im siebten Jahr mehr als genug zu stillen (3 Mose 25,20-21). 
 
Herbstprince 07.12.2022 11:04
Aus dem Gebot der Nächstenliebe heraus dürfen wir unsere Augen nicht vor Armut anderer verschließen.
Wie hat Jesus gesagt: "Was ihrem dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan". Math.25,40 
 
Zeitzeuge 07.12.2022 11:49


Die sechs Weherufe in Jesaja 5 (Dr. Roger Liebi)
 
Dotterle 07.12.2022 13:32
Aus der BERGPREDIGT Matth. 6,33 trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. 
 
Zeitzeuge 07.12.2022 15:29
Liebe @Freueteuch,
ich wünsche mir von Dir zu weihnachten, daß du das Glas mal aus einer anderen Perspektive betrachtest. Das Glas ist nicht immer nur halb leer, es ist auch manchmal halb voll.
 
Julia1960 07.12.2022 15:32
Zeitzeuge, glaube, das ist einfach eine Sache der Einstellung. Für mich als positiv denkender Mensch ist das Glas auch immer eher halb voll, statt halb leer.
Den Blick auch auf all die schönen Kleinigkeiten richten können oder auch all das, was wir so als selbstverständlich erachten......denke, das ist nicht verkehrt.
 
Julia1960 07.12.2022 15:37
Was Freueteuch allerdings über die Gemeinschaft in kl. Dörfern sagt, dem ist halt so.
In Gemeinschaften bis max. 200 Personen, wo jeder jeden kennt ist es eine ganz andere Sache, als in Großstädten.
Ohne persönlichen Bezug zu dem anderen Menschen leben viele halt anders, tangiert es sie nicht, wenn mit einem anderen Menschen was ist.
Das habe ich auch schon gelesen, also dass in der Anonymität der Mensch von seinem Wesen her nicht mehr so empathisch und hilfsbereit ist, als wenn man sein Gegenüber kennt.
 
Zeitzeuge 07.12.2022 20:54
Laßt uns das Sein überwinden durch das Bewußtsein, daß es Gott gibt und ER uns befreien will, auch von dem Gestell der Technik (Transhumanismus) der Ängste und Sorgen der Gegenwart, wie wir in Zukunft leben werden. Seine Wahrheit trägt uns, wir lassen uns nicht zu bloßer Materie degradieren bzw. reduzieren, wir sind ein Teil der Schöpfung nach Gottes Bild geschaffen.

Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist.
7 Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von Neuem geboren werden. (Joh 3:6-7, Elb)
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