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Weltchristentum und christliche Kirchen im Kampf gegen Jesus ,den Messias

Weltchristentum und christliche Kirchen im Kampf gegen Jesus ,den Messias
Diese konträre Gegenüberstellung mag sich in vielen Augen geradezu blasphemisch lesen und ist zudem mehr als traurig. Doch wer es verfehlt, sich diesen Tatsachen zu stellen, lebt naiv und in einem großen Selbstbetrug! Denn prophetische Wahrheit ist, dass das „Christentum“ ebenso schrecklich gerichtet werden wird, wie einst das „Judentum“ mit den Auswirkungen zum Teil bis in die Neuzeit.
Sie werden möglicherweise entrüstet einwenden, was bitte schön am „Christentum“ und seinen Kirchen, Bewegungen etc. nicht gut sein soll. Es ist aber ganz einfach die Frage, wer sie eigentlich alle begründet hat. Jedenfalls nicht Jesus Christus!
Fragen wir uns zuerst, woher eigentlich Begriffe wie „Christ“, „christlich“, „Christentum“ etc. stammen. In der „Bibel“ kommen sie tatsächlich nur dreimal vor. Die ungläubigen Heiden nannten die Nachfolger des Herrn Jesus Christus „Christen“: Es geschah ihnen aber, dass sie ein ganzes Jahr in der Gemeinde zusammenkamen und eine zahlreiche Menge lehrten, und dass die Jünger zuerst in Antiochia Christen genannt wurden (Apg.11,26). Die Namensvergebung erfolgte also durch die Welt – und zwar in einem eindeutig abschätzigen Sinn. Dann rief der König Agrippa (ein römischer Heide) Paulus zu: Agrippa aber sprach zu Paulus: In kurzem überredest du mich, ein Christ zu werden (Apg.26,28). Auch in diesem Fall ist der abschätzige Charakter nicht zu übersehen. Schließlich brachte Petrus die Leiden in der Nachfolge in Verbindung mit dem Status eines „Christen“: Wenn er aber als Christ [leidet], schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen (1.Pt.4,16) (gemeint ist nicht der Name „Christ“, sondern der Name Jesus Christus!). Zweifellos wird die Welt den oft verhassten „Christen“ Opposition entgegenbringen. Jede weitere Erwähnung von Worten wie „Christ“ etc. im Sinne einer göttlichen Legitimation werden Sie vergeblich in der „Bibel“ suchen.
Jesus Christus und Seine späteren Apostel haben niemals gelehrt, dass
wir das „Christentum“ begründen sollten,
die Nachfolger des HERRN „Christen“ heißen sollten,
„christliche“ Bewegungen, Denominationen, Organisationen, Kirchen, Machtstrukturen etc. aufzubauen seien,
„christliche“ Kirchen und ähnliches im Sinne von Institutionen, mit entsprechenden Bauwerken und Immobilien, zu errichten seien,
die Gemeinde des HERRN „Kirche“ heißen soll – mit institutionellen Eigennamen, Machtstrukturen, Hierarchien,
es mehr als eine örtliche Gemeinde des HERRN mit der geographischen Ortsbezeichnung geben soll,
„christliche“ Führer und Leiter mit Bezeichnungen wie „Papst“, „Kardinal“, „Bischof“, „Pfarrer“, „Pastor“, „Priester“ etc. demokratisch gewählt und von Gottes wegen eingesetzt werden sollen,
die Gemeinde des HERRN als „christliche“ Kirche einen Einfluss geltend machen soll auf Staat, Politik, Regime, politische Ämter etc.

Tatsache ist: Wer solches lehrt, glaubt, anweist, unterstützt und sich entsprechend engagiert oder bezeichnet:
nimmt Gottes Wort (= Jesus Christus!) nicht ernst und stößt es damit faktisch mit Füssen,
hat weder den himmlischen Vater noch Seinen Sohn Jesus Christus erkannt,
hat keine tatsächliche Verbindung zum Heiligen Geist,
hat das Geheimnis der Gemeinde oder des Leibes Christi weder erkannt noch begriffen,
ist ungewollt und unbewusst Mitglied eines weltumspannenden Systems, das Gottes Wort explizit definiert und das dem sicheren Untergang geweiht ist.
Als Mitglied oder Anhänger irgendeiner „christlichen“ Denomination oder Organisation entstehen auf die Ewigkeit bezogen voraussichtlich große Probleme. Sie sollten sich unbedingt damit auseinandersetzen, denn Nichtwissen schützt bekanntlich vor Strafe nicht!
Um Einblick über den Ursprung der Fehlentwicklungen des „Christentums“ zu bekommen, genügt bereits ein Studium der so genannten sieben Sendschreiben in Offb.2-3. Ihre Niederschrift erfolgte ca. im Jahr 95 n. Chr. Deutlich werden in fast allen (symbolisch) angeschriebenen sieben Gemeinden Missstände definiert. Sie beinhalten bereits im Ansatz die Kernelemente der Fehlentwicklungen und der Abgründe des „Christentums“. Das weitere Studium der so genannten „Kirchengeschichte“ bis hinein in die Neuzeit zeigt aufrichtigen Menschen kontinuierlich den Absturz des so genannten „Christentums“ auf. Das Produkt stimmt mit den biblischen Anweisungen weitgehend überhaupt nicht mehr überein. Vermeintliche weltweite Erfolge sind absolut kein Kriterium für die Wahrheit, denn andere Religionssysteme der Neuzeit sind ebenso „erfolgreich“.
Entstanden ist eine weltweite Superkirche mit der Religionsbezeichnung „Christentum“. Sie hat mit der tatsächlichen Gemeinde des Herrn Jesus Christus weitgehend nichts mehr gemeinsam – mit Ausnahme von entlehnten biblischen Begriffen, die in allen „christlichen“ Kirchen, Denominationen etc. eifrig verwendet werden.
Das „Christentum“ ist ein weltpolitischer Machtfaktor, ein Konglomerat von Denominationen, Institutionen, Kirchen, Sekten und vielem mehr geworden. Alles zudem völlig zerspalten, konfliktbeladen, konkurrierend, vermeintlich heilsbringend, völlig widersprüchlich, Karriere- und erfolgsorientiert – und last but not least ein Milliardengeschäft in fast jedem Land der Erde.
Und alles hat der HERR durch Jesus Christus und Seine Propheten angekündigt und vorausgesagt – wenn man Gottes Wort unter der Einwirkung des Heiligen Geistes lesen und verstehen kann. Wir könnten die sieben Gleichnisse des Königreiches von Mt.13 nehmen. Oder, wie erwähnt, die sieben Sendschreiben an die sieben Gemeinden in Kleinasien in Offb.2-3. Doch entscheidend sind die Kapitel 17 und 18 aus der Offenbarung von Jesus Christus, dem letzten Buch der „Bibel“. Sie beschreiben ein Mysterium, eine religiöse Hure, die gleichzeitig Mutter aller religiösen Huren ist. Wie sie sich kleidet, benimmt und auswirkt – alles redet ganze Bände. V. a. kommt bei ihrer Zerstörung die ganze weltweite Verflechtung zwischen Religion, Politik, Wirtschaft usw. zum Vorschein.
Die Hure trägt den Namen: Babylon, die große. Und sie ist in praktisch jeder nur erdenklichen Hinsicht exakt die Verkörperung des weltweiten „Christentums“. Ein gigantisches Nachäffen und eine höchst perfide Verdrehung Satans der ursprünglichen Pläne Gottes mit dem Menschen.
Doch das Erschreckende dabei ist: Gottes wahres Volk ist im Mysterium Babylon ganz offensichtlich gefangen und verstrickt – aus Naivität, Verblendung, Unwissenheit oder ganz einfach aus Ungehorsam. Deshalb erfolgt der große Ruf: Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt, denn ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht (Offb.18,4-5). Also muss sich Gottes wahres Volk von allen babylonischen, unbiblischen Elementen des „Christentums“ in aller Form entledigen. Wer dies unterlässt, hat die Folgen unmissverständlich zu tragen.
Doch wohin geht die Reise für die wahren Glieder Christi, die die „große Hure Babylon“ mit allen ihren Auswirkungen verlassen haben? Wieder in ein anderes „christliches“ Gefängnis oder in den nächsten Käfig? Nein, und nochmals Nein! Der Weg geht direkt in die „Arche“, d. h. völlig in Jesus Christus hinein, allein und ausschließlich. Nur in Jesus Christus ist der korrekte Standort und der Bergungsort des Menschen – völlig abgelöst von jeglicher menschlichen, religiösen, „christlichen“ Manipulation und Beherrschung.
Ganz in Christus hinein! – ist der Schicksalsruf, der in den letzten Tagen dieses Zeitalters erfolgt. Wie zur Zeit Noahs, als der Ruf an die gesamte vorsintflutliche Zivilisation erschallte: Kommt herein in die Arche! Heute heißt der Ruf: Komm heraus aus Babylon und geh ganz in Jesus Christus hinein! Verlassen Sie die große „christliche“ Hure, solange Sie noch dazu in der Lage sind. Denn nachdem der HERR selber die Türe verschlossen hat, wird dazu keine Zeit mehr sein...https://www.schaermin.org/index.php?option=com_content&view=article&id=267&catid=46&Itemid=26..."Würdig bist du, unser Herr und Gott, den Preis und die Ehre und die Macht zu empfangen; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie da und sind sie geschaffen worden,Amen"(Offenbarung Kapitel 4,Vers 11)

Kommentare

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hansfeuerstein 03.12.2022 14:35
Kann man so sehen, ist halt ziemlich unreflektiert. Die Leistungen von 1500 Jahren kirchlich-christlicher Gesellschaft in unserem Land verkennen viele. Vor allem, dass eigentlich unser gesamter Wohlstand und innerer Frieden und Zusammenhalt (soweit noch vorhanden) darauf gründet. Der von Christus gestiftete Glaube gründet nicht auf Demokratie, sondern allein auf hierarchischer Wahrheit mit Absolutheitsanspruch seiner selbt.
 
schaloemchen 03.12.2022 14:51
Abfall ist im vollen Gange 😭
christliche Religion statt CHRISTUS
 
hansfeuerstein 03.12.2022 15:00
Nur die christliche Religion hat uns dorthin gebracht wo wir stehen. Eine Religion, die in der Lage war, die Islamisierung Europas zu verhindern.
 
(Nutzer gelöscht) 03.12.2022 16:25
Das waren tapfere Männer die kämpften. Soldaten, Kasernen Türmer. Keine Kichen und Priester.
 
pieter49 03.12.2022 16:32
  🤔  Ansichten und Auffassungen sind oft Unterschiedlich...

Aber es geht letztendlich um die Realität!
 
hansfeuerstein 03.12.2022 16:47
Kirche und Priester waren früher entschlossen und kämperisch, nicht vergessen.
 
Klavierspielerin2 03.12.2022 17:06
Der Muslim hat's nicht vergessen und erinnert sich, von wem' s auf die Mütze gab 😄

Wie Inter Mailand den Islam beleidigte
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/67635/
 
hansfeuerstein 03.12.2022 17:09
Die Kirche hat versucht die Ausrottung des Christentums im Orient durch die Kreuzzüge zu verhindern, leider war man nicht stark genut und zu weit weg. Man konnte es damit nur eine zeitlang aufhalten, mehr aber auch nicht. Immerhin gelang es, dies im letzten Moment und  unmittelbar vor Europanm aufzuhalten, ansonsten wären wir heute auf einem Niveau wie vielleicht Iran oder Irak.
 
Klavierspielerin2 03.12.2022 17:40
Hier der korrekte Link zu:

Wie Inter Mailand den Islam beleidigte
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/65735/
 
 
Sulzbacher 06.12.2022 17:43
Biblische Gemeinde und Gemeindebezeichnungen
. Der biblische Begriff Gemeinde (Heilsgemeinde) deckt sich nicht mit
dem heutigen Gebrauch von Gemeindebezeichnungen wie z. B. Kirche,
Freikirche, Gemeinde, christliche Gemeinde, christliche Gemeinschaft,
Versammlung, Bruderschaft. Dabei ist es unerheblich, ob sie kirchlicher,
innerkirchlicher oder freikirchlicher Art sind.
„Versammlung“ als Übersetzung von ekkleessia genügt nicht, weil
Gemeinde mehr ist als nur Versammlung. Der Ursprung des Wortes Kirche
dürfte, obwohl das in Frage gestellt worden ist, im griechischen kyriakos
(‚einem Herrn gehörend’) liegen. Dieses Wort kommt im NT zweimal vor (1Kr
11,20; Of 1,10), doch nicht als Bezeichnung für die Gemeinde. E. Petersen
bemerkt:
„Religiöse Gebäude und denominationelle Gruppen haben sich im Namen
des Christentums die Bezeichnung ‚Kirche’ angeeignet, während sie zur selben
Zeit den eigentlichen geistlichen Sinn des Wortes im Neuen Testament
verletzten.“25
Es werden heute verschiedene Formulierungen für organisierte Gemeinde
oder Kirche gebraucht, z. B.: Baptistengemeinde, Brüderverein,
Brüderversammlung, Christliche Gemeinde, Christliche Gemeinschaft,
Evangelische Kirche, Freie Christengemeinde, Freie evangelische Gemeinde,
Freie Missionsgemeinde, Gemeinde Christi, Gemeinde Gottes, Katholische
(Allgemeine) Kirche, Lutherische Kirche, Mennonitengemeinde,
Methodistenkirche, Reformierte Kirche. Diese sind Bezeichnungen für
Organisationen. Das Wort Gemeinde (bzw. Kirche) in solchen Bezeichnungen
bezieht sich dann auf die betreffende Organisation (Denomination,
Benennung), auf ein Gebilde, eine Sache also. So gebraucht, ist es nicht mit
dem biblischen Wort Gemeinde zu verwechseln, denn im NT ist Gemeinde
Heilsmenschen.
Einen Namen hat die Gemeinde des Erlösers als solche nicht.
. Die verfasste Gemeinde kennt die Schrift nicht.
„Die Gemeinde Jesu in dieser Welt ist eine Größe, die nicht mit anderen
Institutionen verglichen und gemessen werden kann. Sie lebt nach ganz
anderen Gesetzen. Das Wesen der Gemeinde ist nur erkennbar, wenn wir ihren
Ursprung ausschließlich in Gottes Tat im Pfingstgeschehen begründet sein
lassen. Sie ist keine menschliche Erfindung oder Eingabe. Sie ist nicht

25 Petersen, E.: Die Gemeinde; Schwengelerverlag, 1978; S. 8
entstanden durch menschliche Organisation. Gemeinde Jesu ist viel mehr als
ein Zweckverband. Es ist das Einzigartige an der Gemeinde, dass sie keine
Organisation ist und, wie Emil Brunner sagt, ‚nichts vom Charakter der
Institution’ an sich hat. Sie ist ein Organismus. Sie ist der ‚Leib Christi’.“26
In dem Maße, wie ein vom Geiste Gottes und der Schrift getragenes
„Leib“leben der Nachfolger Jesu fehlt, kann die Versachlichung eintreten und
zunehmen in dem Versuch, das Funktionieren des Gemeindelebens weiterhin
zu gewährleisten. Doch werden wir mit unseren erfahrungsbewährten
Vorstellungen und Modellen nie „fortschrittlicher“ sein als die einfachen aber
ewiglich gültigen Gedanken, die unser Herr uns in seinem Wort vorgezeichnet
hat.
. Es gibt heute Bestrebungen, die verfassten Gemeinden
(Denominationen) einander näher zu bringen, weil man eine Einheit sucht.
Dabei verwechselt man die biblische Wesenseinheit der Gemeinde mit einer
organisatorischen. Indem man dieses tut, hindert man jedoch die Darstellung
der biblischen Einheit der Gemeinde Jesu. Durch menschlich organisierte
Bündnisse von Gemeinden oder Denominationen trägt man nicht zur
Darstellung der biblischen Einheit der Gemeinde bei, weil die Einheit eine
geistliche ist. Sie kann nicht auf menschliche Art und Weise hergestellt werden,
sondern durch Ausleben der inneren gottgegebenen Einheit des Geistes. Dieses
geschieht durch fleißiges Ausüben von Liebe und Ausleben der Wahrheit in
einer Haltung der Demut, Sanftmut und Geduld (Eph 4,2.3) – am Ort wie
überörtlich.
. Wie heißen nun die Gemeinden der ersten Zeit? Namen in unserem
Sinne tragen sie nicht. Will man die Gläubigenkreise einer Gegend
identifizieren, so kann man damals wie folgt sprechen:
- „die Gemeinde, die in Jerusalem war“: Ag 8,1; 11,22;
- „… Antiochien bei der Gemeinde, die dort bestand“: 13,1;
- „die Gemeinde zu Kenchrea“: Rm 16,1;
- „die Gemeinde in ihrem Hause“ (in dem von Priskilla und Aquila): V. 5;
1Kr 16,19; vgl. Phm 2; Kol 4,15;
- „die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist“: 1Kr 1,2; 2Kr 1,1;
- „die Gemeinden von Galatien“: 1Kr 16,1; Ga 1,2;
- „die Gemeinden Asiens“: 1Kr 16,19; vgl. Of 1,11;
- „die Gemeinden Makedoniens“: 2Kr 8,1;
- „die Gemeinden Judäas“: Ga 1,22;
- „die Gemeinde der Laodikeer“: Kol 4,16; vgl. Of 3,14;
- „die Gemeinde der Thessalonicher“: 1Th 1,1; 2Th 1,1;

26 Aeschlimann, Fritz, Inspektor der Pilgermission St. Chrischona, an einer Tagung in Basel
- „die ephesische Gemeinde“: Of 2,1;
- „die Gemeinde von Smyrnaern“: V. 8;
- „die Gemeinde in Pergamos“: V. 12;
- „die Gemeinde in Thyatira“: V. 18;
- „die Gemeinde in Sardis“: 3,1;
- „die Gemeinde in Philadelphia“: V. 7.
Spricht man von der Gemeinde im Allgemeinen, so sagt man:
- „die Gemeinde Gottes“: Ag 20,28; 1Kr 10,32; 11,16.22; 15,9; Ga 1,13;
1Tm 3,5;
- „die Gemeinden Gottes“: 1Th 2,14; 1Th 1,4;
- „die Gemeinden derer, die von den Völkern sind“: Rm 16,4;
- „die Gemeinden Christi“: V. 16;
- „die Gemeinden der Heiligen“: 1Kr 14,34;
- „die Gemeinde des lebenden Gottes“: 1Tm 3,15;
- „die Gemeinde der Erstgeborenen“: Heb 12,23.
Man sagt auch einfach: „die Gemeinde“ bzw. „Gemeinden“.
Keine aber dieser Bezeichnungen sind in unserem Sinne Namen von
Gemeinde. Sie sind beschreibende Erkennungsmittel.
d. Gemeinde und Quasi-Gemeinde

Es gibt heute auch viele Kreise, die nie echtes Gemeindeleben kennengelernt
haben, sich aber auch nicht von ihrem kirchlichen Umfeld trennen wollen. Sie
bemühen sich, biblisches Leibleben (Gemeinschaftsleben) zu verwirklichen, z.
B. in Aktionskreisen, Bruderschaften, Hauskreisen, Jugendkreisen,
Kommunitäten, landeskirchlichen Gemeinschaften, Missionskreisen,
Studentenmissionen, Zweierschaften. Die Absicht ist anerkennenswert. Aber
auch diese Formen sind nicht Ersatz für schriftgemäßes Gemeindeleben.
Biblische Gemeinde kann nicht durch Quasi-Gemeinde ersetzt werden.
e. Gemeinde und Gemeindesaal

So wie „Kirche“ eine Bezeichnung für den Bau geworden ist, in dem Christen
sich treffen, ist auch das Wort Gemeinde bereits zu einer Bezeichnung für den
Raum geworden, in dem Gläubige (meistens Christen außerhalb der verfassten
Kirchen) zusammenkommen. Das führt zu Ausdrücken wie: „Ich habe meine
Bibel in der Gemeinde gelassen“, oder: „In dieser Woche sind wir dran, die
Gemeinde zu putzen.“ Solche Angewohnheiten tragen ebenfalls dazu bei,
biblische Vorstellung von Gemeinde zu vernebeln.
f. Gemeindewesen und Gemeindestruktur

Biblische Gemeinde ist zu unterscheiden von der Gestalt, die Menschen ihr
manchmal zu geben versuchen.
Gehört zum Wesen der Gemeinde eine bestimmte Struktur?
Ag 14,23: „Nachdem sie ihnen in jeder Gemeinde Älteste bestimmt hatten,
unter Fasten gebetet, übergaben sie sie dem Herrn, an welchen sie geglaubt
hatten.“ In jeder Gemeinde bestimmten sie Älteste. Nicht erst mit dem
Einsetzen derselben also wurden sie Gemeinden. Auch G. Getz, der die
Gemeinde am Ort sehr betont, gibt dieses zu:
„Auch Gemeindeleiter scheinen keine Voraussetzung dafür zu sein, um eine
Gruppe von Gläubigen als Gemeinde zu betrachten; denn in der Bibel werden
Gruppen von Gläubigen in Lystra, Ikonium und Antiochien ‚Gemeinden’
genannt, ehe Älteste bestimmt worden waren (Ag 14,21-23).“27
Als Gemeinden werden dort die Menschen bezeichnet, die sich vor einigen
Tagen bzw. Wochen an den Messias Jesus ausgeliefert hatten, ohne dass sie
noch zusätzlich zu „Gemeinden“ organisiert wurden. Im NT werden
Gemeinden nie „aufgemacht“, „begonnen“, „gegründet“, „gemacht“,
„gepflanzt“, „organisiert“. Es „bilden sich“ nicht Gemeinden. Man „geht“ auch
nicht „in eine Gemeinde“, „hat“ nicht eine, „gehört“ nicht zu einer. Man ist sie.
Sichtbare Struktur ist nicht ein notwendiger Bestandteil des Wesens der
Gemeinde. Wohl aber gehört eine Struktur zu einer wohl funktionierenden
Gemeinde. Diese wird aber nicht von Menschen geschaffen, sondern durch die
von Gott verteilten Gnadengaben bestimmt. Sie tritt naturgemäß in dem Maße
hervor, wie sich einzelne Christen dem Herrn zum Dienst zur Verfügung
stellen. Man gibt sich nicht selbst Statuten. Wie viele Älteste in der Gemeinde
sein werden und wie viele Diakone, Lehrer usw., dürfen Menschen nicht
vorschreiben. Das entscheidet Gott, der die entsprechenden Gnadengaben gibt.
Die Gemeinde stellt sie fest und handelt demnach.
Die Struktur der Gemeinde erwächst aus den erkannten Gnadengaben, und
der Herr lässt diese Struktur wachsen. Man ist dann natürlich auf viel Beten
angewiesen. Da muss man wirklich flehen: „Herr, öffne uns die Augen für das,
was du willst und tust.“
6. Zur weiteren Orientierung

Die Frage, ob neutestamentliche Gemeinde in der Heilsgeschichte etwas Neues
oder etwas Altes ist, wird für ein späteres Thema aufgehoben, wenn vom

27 Getz, G. A.: Die Gemeinde aus biblischer Sicht; Dynamis-Verlag, Kreuzlingen, Schweiz, 1981;
S. 11
Werden der Gemeinde die Rede ist, ebenfalls das Thema „Geheimnis“, da es
dabei um ihre Geschichte geht.
 
Sulzbacher 06.12.2022 18:06
Die Gemeinde in bildlicher Darstellung

Was Gemeinde ist, lässt sich anschaulich machen mittels einer Anzahl
biblischer Vergleiche. Sie sind hier in drei Gruppen geteilt: Bilder aus dem
Bereich der Menschen, Bilder aus dem Bereich der Natur und gegenständliche
Bilder.
1. Bilder aus dem Bereich der Menschen
a. Die Gemeinde ist ein neuer Mensch.
I: Zum Begriff
A: Die Schrift kennt viererlei „alter Mensch“.
· Der erste Mensch, Adam: 1Kr 15,45.47
· Die erste Menschheit: Rm 5,12
· Eine Person der ersten Menschheit – vor der Umkehr: Rm 6,6
· Die Lebensweise solcher Menschen: Kol 3,9
B: Dem entsprechend gibt es vier „neue Menschen“.
· Der zweite Mensch, Jesus Christus: 1Kr 15,45.47
· Die zweite Menschheit: Eph 2,15
· Eine Person der zweiten Menschheit: 2Kr 5,17
· Die Lebensweise solcher Menschen: Eph 4,22.24; Kol 3,9.10.
Vgl. Rm 6,4.
C: Bemerkungen

Vier „alte Menschen“ stehen also vier „neuen“ gegenüber. Adam steht an erster
Stelle in einer ersten Schöpfung, Jesus Christus in einer neuen.
Jesus Christus ist zu gleicher Zeit letzter Adam und zweiter Mensch. Mit
dem Tode Christi kommt die alte Menschheit zu ihrem Ende. Sie wird
gerichtet. Mit seiner Auferstehung entsteht eine neue Menschheit – in seiner
Person.
Vgl. auch die Gegenüberstellung in Rm 5, ab V. 12.
II: Zum neuen Menschen der Gemeinde
A: Die Gemeinde als neue Menschheit steht der alten in Adam
gegenüber.

„Das Besondere der [irdischen] Menschheit im Unterschied von anderen
Kreaturen Gottes ist der natürliche Zusammenhang in Abhängigkeit von Gott.
Das Besondere der Christenheit ist der geistliche Zusammenhang in der
Lebensverbindung mit Christus. Vgl. Rm 6,5: ‚… wir sind mit ihm
zusammengewachsen, eine Pflanze mit ihm geworden …’“28
.
Eph 2,14.15: „… denn er ist unser Friede (er, der die beiden eins machte und
die Scheidewand des Zauns auflöste, die Feindschaft, [und zwar] in seinem
Fleisch, indem er das Gesetz mit dessen in Satzungen gefassten Geboten außer
Kraft setzte), damit er die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen
schaffe, so Frieden stifte …“ Christus ist gestorben, um einen neuen Menschen
zu schaffen. Dieser ist eine neue Menschheit. Sie entsteht aber erst nach dem
Kreuz. Vorher war sie nicht da.
1P 2,9: Das erwählte Geschlecht ist ein neues. Schon im AT war die Rede
vom Geschlecht der Gerechten bzw. vom Geschlecht der Bösen. Hier haben
wir ein Geschlecht der Gerechten durch Jesus Christus, den Gerechten. Mit
Jesus Christus entsteht eine neue Menschheit.
Haupt und Vater dieser Menschenform ist der Messias: Jes 9,5; 53,10; Rm
5,17; 1Kr 15,22.45.48.
B: Der einzelne Christ steht dem einzelnen Nichtchristen gegenüber.

Jeder, der an Jesus Christus glaubt, ist ein neuer Mensch. Christus, der neue
Mensch, verleiht ihm sein Leben. Somit entsteht die neue Menschheit, die
Gemeinde Jesu. Der alte Mensch ist das, was der Christ selbst vorher war und
was andere Menschen, die noch nicht Christen sind, immer noch sind.
Vom alten Menschen sagt Paulus, dass er gekreuzigt ist. Ich und meine alte
Lebensweise wurden am Kreuz mit Christus hingerichtet. Zur Klarstellung:
Diese Kreuzigung findet nicht in meinem Leben statt, sondern hat schon vor
2000 Jahren am Kreuz Jesu stattgefunden. Diese Wahrheit wird angewendet,
wenn ich mich im Glauben als mit Christus gekreuzigt halte: Ga 2,19.20; 5,24.
Der alte Mensch wurde damals mitgekreuzigt; auch die Lebensweise wurde
mitgekreuzigt. Der alte Mensch muss nicht „ersäuft“ werden, wie Luther es
ausdrückte. Er ist schon mit Christus gestorben. Ich habe mich jetzt juristisch
dafür zu halten: Rm 6,11.
Als lebender neuer Mensch soll nun jeder in der Gemeinde betreut werden
und in das Bild Christi wachsen:

28 Haarbeck, Theodor: Kurzgefaßte biblische Glaubenslehre; Buchhandlung der Ev. Gesell. für
D., Elberfeld, 1919; S. 181
Eph 4,11-15: „Und er selbst gab: die einen zu Aposteln, andere zu
Propheten, andere zu Evangelisten, andere zu Hirten und Lehrern, zwecks der
Zurüstung der Heiligen zum Werk des Dienstes, zum Bauen des Leibes Christi,
bis wir alle hingelangen mögen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis
des Sohnes Gottes, zu einem erwachsenen Manne, zum Größenmaß der Fülle
des Christus, damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin und her geworfen und
von jedem Wind der Lehre umhergetrieben durch die Betrügerei der Menschen,
durch Verschlagenheit, hin zu mit List ersonnenem Irrweg, indem wir aber
wahrhaftig sind in Liebe, wir in allem heranwachsen mögen zu ihm, der das
Haupt ist, Christus …“
C: Die neue Lebensweise steht der alten Lebensweise gegenüber.

Eph 4,22.24: Die Christen bekamen in diesem Brief die Anweisung, den neuen
Menschen anzuziehen. Wie Kleider, die man Stück für Stück anzieht, soll man
sich die Tugenden Jesu zulegen.
Im Grunde ist die neue Lebensweise die Lebensweise Jesu, sein Charakter.
Wir ziehen Christus an: Rm 13,14; Ga 3,27. Seine Lebensweise eignet man
sich an zwei Stellen an: grundsätzlich in der Umkehr, dann aber auch im
christlichen Leben. Da haben wir Stück für Stück das Alte abzulegen und das
Neue anzuziehen. So wachsen wir in der Gerechtigkeit, in der Heiligung.
b. Die Gemeinde ist ein Leib.
I: Grundsätzliches

Rm 12,4.5: „… denn gleichwie wir an einem Leibe viele Glieder haben, nicht
aber alle Glieder dieselbe Verrichtung, so sind auch wir, die Vielen, ein Leib in
Christus, als einzelne Glieder voneinander.“
Christus hat einen Körper. Mit seinem ersten Körper, den er immer noch – in
verwandelter Form – hat, hat er Gott in dieser Welt dargestellt. An Jesus
Christus in Menschengestalt war Gott zu lesen:
Jh 14,9: „Jesus sagt zu ihm: ‚Für so lange Zeit bin ich bei euch, und du hast
mich nicht gekannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen,
und wie sagst du: Zeige uns den Vater?’“
Der Körper ist das Mittel, wodurch eine Person sich zum Ausdruck bringt.
So ist es mit dem zweiten Leib Jesu, der Gemeinde: Mit ihr möchte sich Jesus
Christus in dieser Welt ausdrücken – durch ihren Mund und ihr Leben, durch
Reden und Handeln. Mit unseren Worten sollen wir sprechen, was und wie
Gott spricht, und mit unserem Handeln soll das Wesen Jesu Christi zum
Ausdruck gebracht werden. Jesus auf Erden war Offenbarungsmittel Gottes.
Die Gemeinde ist nun Jesu Offenbarungsmittel auf der Erde.
In besonderer Weise wird der Leibcharakter der Gemeinde am Tisch des
Herrn zum Ausdruck gebracht durch die gemeinsame Teilnahme am selben
Brot, das den Herrn darstellt:
„Das Brot, das wir brechen, ist es nicht eine Gemeinschaft des Leibes
Christi? – weil es ein Brot ist, ein Leib wir, die Vielen, sind, denn wir alle sind
des einen Brotes teilhaftig.“ (1Kr 10,16M.17)
Es ist aus verschiedenen Gründen, dass der Leib in der Schrift mit der
Gemeinde in Verbindung gebracht wird. U. a. sind wir ein Leib, weil Jesus
seinen Leib hergab:
Eph 2,15M: „… indem er das Gesetz mit dessen in Satzungen gefassten
Geboten außer Kraft setzte, damit er die Zwei in sich selbst zu einem neuen
Menschen schaffe …“
Und weil wir ein Leib mit Christus sind, sollte unser Leib für ihn da sein:
1Kr 6,19.20: „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen
Geistes ist, der in euch ist, den ihr von Gott habt, und ihr euch nicht selbst
gehört? – denn ihr wurdet um einen Preis erkauft. Verherrlicht ja Gott in eurem
Leibe und in eurem Geiste, welche Gottes sind!“
Das Bild vom Haupt und Leib spricht von Folgendem:
II: Im Leib wird regiert.

Eph 1,22: „… und er tat alles unter seine Füße, und ihn, Haupt über alles, gab
er der Gemeinde, welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen füllt.“
Kol 1,17.18: „… und er selbst ist vor allem; und alles besteht in ihm; und er
selbst ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde, der der Anfang ist,
Erstgeborener von den Toten, damit er in allem der Erste würde …“
2,19: „… und der sich nicht hält an das Haupt, von dem aus der ganze Leib
durch die Gelenke und Sehnen sich darreicht und zusammengefügt wird und so
ein Wachstum erfährt, das Gottes ist.“
Es gibt solche, die sich nicht an das Haupt halten. Sie richten sich nicht an
ihm aus. Mit anderen Worten, das Haupt dieses Leibes ist dessen Regierung.
III: Im Leib wird versorgt.

Nebst seinem Herrsein ist Christus als Haupt auch Helfer.
Eph 5,29: „… denn niemand hasste je sein Fleisch, sondern er nährt und
pflegt es – gleichwie auch der Herr die Gemeinde.“
Christus nährt und pflegt die Gemeinde. Er nimmt sich meiner täglich an.
Meine Sorgen sind eigentlich seine Sorgen. Ich darf sie ohne weiteres auf ihn
werfen: 1P 5,7. Habe ich Probleme, darf ich sagen: „Herr, das ist dein
Problem.“ Nicht nur sind die Glieder für das Haupt da, sondern das Haupt ist
auch für die Glieder da.
Als Haupt hat Christus auch die Gaben und Aufgaben der Glieder so verteilt,
dass der Leib zu seinem eigenen Wachstum beiträgt:
Eph 4,11-16: „Und er selbst gab: die einen zu Aposteln, andere zu
Propheten, andere zu Evangelisten, andere zu Hirten und Lehrern, zwecks der
Zurüstung der Heiligen zum Werk des Dienstes, zum Bauen des Leibes Christi,
bis wir alle hingelangen mögen … , … wir in allem heranwachsen mögen zu
ihm, der das Haupt ist, Christus, von dem aus der ganze Leib … sich das
Wachstum des Leibes bewirkt, sodass er sich selbst baut in Liebe.“
IV: Der Leib kennt Verschiedenheit.

1Kr 12,12–20.27: Die Glieder am Leib der Gemeinde sind grundsätzlich in
zwei Aspekten verschieden: was die Gaben und was die Aufgaben betrifft.
A: Verschiedenheit in den Gaben

Paulus vergleicht jeden Christen mit einem Glied an einem Körper. Dabei ist
jedes Glied zugleich Gnadengabe und auch Christ. Der eine ist eine Hand, der
andere ein Fuß, ein weiterer ein Ohr oder ein Auge. Wer Fuß ist, ist Fuß; wer
Auge ist, ist Auge – konstant, von Tag zu Tag.
Die Verschiedenheit im Wesen macht einen jeden von uns zu einem
Original. Niemand muss den anderen kopieren. Keiner darf es. Jeder hat seine
Möglichkeiten und auch seinen Platz, den er zu füllen hat. Die Gaben sind
nämlich für die Aufgaben da.
B: Verschiedenheit in den Aufgaben

Wer Ohr ist, tut, was ein Ohr tut. D. h., wenn wir Glieder sind, haben wir
Aufgaben. Diese tun wir immer wieder. Die Gliedschaft am Leibe Jesu Christi
spricht von Sein und von Tun. Wir sind etwas, und wir tun etwas. Wir sind es
konstant, und wir tun es immer wieder.
Rm 12,4.5: „… denn gleichwie wir an einem Leibe viele Glieder haben,
nicht aber alle Glieder dieselbe Verrichtung, so sind auch wir, die Vielen, ein
Leib in Christus, als einzelne Glieder voneinander.“
Alle Glieder gehören zum selben Leib, aber sie haben verschiedene
Aufgaben.
V: Der Leib kennt Einheit und Gemeinschaft – mit dem Haupt und
auch unter den Gliedern.
. Die Gemeinde ist lebensmäßig mit Christus verbunden.
Rm 6,5: „… denn wenn wir Zusammengewachsene geworden sind …“
1Kr 12,12: „… denn gleichwie der Leib einer ist und viele Glieder hat … so
ist auch der Christus.“
Der Leib ist eins mit dem Haupt, Jesus Christus: Eph 1,22; Kol 1,18.24. Von
ihm her vollzieht sich das Wachstum: Eph 4,15.16. Er bestimmt es. Als Glied
bin ich mit Jesus Christus verbunden: Sein Leben ist mein Leben, seine
Geschichte meine Geschichte, seine Zukunft meine Zukunft. Die Glieder sind
die Ergänzung des Hauptes – eins mit ihm. Durch sie möchte er sich zum
Ausdruck bringen.
Das sollte unser Gebet sein, dass Jesus mehr und mehr in unserem Leben zu
sehen und zu hören sein darf. Wir sind ein Fleisch, ein Bein mit ihm, haben
Leben von seinem Leben: Eph 5,23.30.31.
Eph 3,6: „… dass die, die von den Völkern sind, gemeinsame Erben und
gemeinsamer Leib und gemeinsame Teilhaber seiner Verheißung in Christus
Jesus seien durch die gute Botschaft.“ Juden und Nichtjuden werden eine
Einheit, wenn sie Glieder dieses Leibes werden.
. Gemeinde als Leib ist Zusammengehörigkeit, Gemeinschaft.
Kol 3,15A: „Und der Friede Gottes walte wie ein Kampfrichter in euren
Herzen, zu dem ihr auch gerufen wurdet in einem Leibe.“ Der Christus, der zu
sich ruft, ist seit Pfingsten nicht ohne Leib zu denken. Er ruft in eine
Friedensbeziehung zum Dreieinigen, die aber auch die Beziehung der
Gerufenen unter einander kennzeichnet. Die Einheit der Glieder untereinander
soll an einem ausgestrahlten Frieden und einer gegenseitigen Dankbarkeit
erkennbar sein.
Eph 4,16: „… von dem aus der ganze Leib, wohl zusammengegliedert und
zusammenverbunden durch jedes Gelenk als ein darreichendes, nach dem
Wirken eines Teiles in [seinem] Maße, sich das Wachstum des Leibes bewirkt,
sodass er sich selbst baut in Liebe.“ Aufgrund der Einheit (mit dem Haupt)
können die Glieder einander dienen. Durch diesen Dienst können sie sich
gegenseitig immer mehr aufbauen.
Gemeinde Jesu Christi ist ein geistlicher Leib. Und was sie ist, soll sie sein.
D. h., Gemeinde soll wie ein Leib leben. Christen haben ihr Sololeben
aufzugeben und zu lernen, in Leibgemeinschaft zu leben – und diese beschränkt
sich keineswegs auf regelmäßige Zusammenkünfte.
Auch Wahrhaftigkeit ist eine Frucht dieser Wesenseinheit (Eph 4,25):
„Darum lasst die Lüge abgelegt sein, und ‚jeder rede Wahrheit mit seinem
Nächsten’, weil wir Glieder von einander sind.“
Siehe auch 1Kr 12,18-27; Eph 5,19-21; 1P 4,8-10; Jd 20.21.
. Erich Schnepel schreibt im Vorwort zu seinem Studienbuch über
die Offenbarung:
„Es bewegt mich immer wieder, in welch starkem Umfang wir Prediger- und
Pastorenkirche sind und wie selten wir solche kleinen Gemeindlein um die
Bibel antreffen, die nicht ständig von einem Pfarrer oder Prediger versorgt
werden, sondern in einer selbstständigen Weise in der Bibel forschen und sich
gegenseitig Bruder und Hirte, Lehrer und Seelsorger zu sein versuchen.
Auch in der Kirche der Reformation ist das praktische Ausleben des
allgemeinen Priestertums der Gläubigen keine Selbstverständlichkeit. Und doch
ist es nach Eph 4,11–13 die entscheidende Aufgabe eines Pfarrers, diejenigen,
die den Weg zu einer echten Hingabe an Christus gefunden haben, so zu führen
und zu stärken, dass sie zu selbstständigen Männern und Frauen in Christus
werden, die nicht nur persönlich ihren Weg mit ihrem Herrn finden, sondern
auch andere darin zu stärken und zu Christus zu führen vermögen.
Wo aber eine Schar von Jüngern Jesu ein Stück Bruderschaft miteinander
leben will, wird der Quellort ihres Zusammenlebens nächst ihrem gemeinsamen
Herrn immer die Bibel sein, oder diese Bruderschaft verliert an wirklicher
innerer Kraft, wird fade und armselig und ist nicht in der Lage, ihr Leben mit
Christus in klarem Kurs zu gestalten, weil sie den Kompass, die Bibel, nicht
gebraucht.
Ich weiß, dass viele sich gern in solcher Weise über der Bibel
zusammensetzen würden, wenn sie nur wüssten, wie sie das Forschen in der
Schrift ohne Pfarrer und Prediger fruchtbar und praktisch gestalten könnten.
Das vorliegende Buch möchte helfen, dass solch ein Gemeindlein innerhalb der
großen Gemeinde Jesu den Weg findet.“29
c. Die Gemeinde ist eine Geliebte.

Das Bild von der Geliebten findet in der Schrift Anwendung auf das Volk der
Erlösten. Es ist verständlich, dass derjenige, der die Menschen als Mann und
Frau in seinem Bilde schuf, diese Seite der Menschheit als Bild für seine teuer
Erkaufte verwendet. Als Geliebte ist Gemeinde zweierlei: eine Verlobte und
eine Frau.

29 Schnepel, Erich: Die Offenbarung des Johannes. Die letzte Etappe der Weltgeschichte;
Stuttgart: Verlag Junge Gemeinde, 1960; Vorwort zur ersten Auflage 1937
I: Alttestamentliche Beispiele30
A: Eva

1M 2,22-24; Eph 5,30-32
In der zweiten Stelle wird aus der ersten zitiert. Dabei ist es wichtig, dass wir
die Anführungsstriche an richtiger Stelle anbringen:
„… weil wir Glieder seines Leibes sind, ‚von’ seinem ‚Fleisch und von’
seinem ‚Gebein. Deswegen wird ein Mensch den Vater und die Mutter
verlassen und an seine Frau gefügt werden, und die Zwei werden ein Fleisch
sein.’ Dieses Geheimnis ist groß, aber ich spreche in Bezug auf Christus und in
Bezug auf die Gemeinde.“
Dieses Beispiel wird vom Apostel angeführt, um zu zeigen, wie „der Herr die
Gemeinde“ liebt und warum. Er zeigt seine Liebe zu ihr indem er sie „nährt
und pflegt“. Mit treuster Fürsorge umgibt er uns, die Seinen. Und ein Grund für
diese tätige Liebe ist unser Ursprung in ihm. Am Kreuz, wo er in den
Todesschlaf gelegt wurde, war gleichsam unsere Geburtsstunde. Auf Grund
davon formte der Heilige Geist uns aus ihm am Pfingsttage. So sind wir ihm
wesensverwandt, „von“ seinem „Fleisch und von“ seinem „Gebein“.
Bedenkenswert sind die Bemerkungen Petersens: „Damit Adam in Empfang
nehmen konnte, musste er bereit sein zu geben. Er musste die Wunde
davontragen, die notwendig war, damit Gott seinen Plan und seine Absicht
ausführen konnte. Aus dieser Wunde und aus diesem Opfer konnte Gott dann
die Braut und Partnerin formen, die zu einem nach dem Bilde Gottes
geschaffenen Geschöpf passte. Eva wurde deshalb von allem Anfang an so sehr
ein Teil von Adam, weil sie das eigentlich schon immer gewesen war – ein Teil
von ihm. Die Wunde in Adams Seite ließ keinen Zweifel darüber aufkommen,
wem sie gehörte, denn von dort war sie gekommen. Genauso lässt auch die
Wunde in der Seite Jesu keinen Zweifel zu, wem wir angehören. Und wir sehen
in dieser Wunde die Quelle und den Ursprung unseres neuen Lebens …“
31
Unsere Ähnlichkeit mit der Eva schließt zudem eine Führung ein. So, wie
Gott sie dem Adam zuführte, wird er eines Tages seine Gemeinde seinem
Sohne zuführen in der herrlichen Hochzeit an den Pforten der Ewigkeit.
B: Rebekka

1M 24

30 Vgl. das lesenswerte Heft von G. Steinberger: Alttestamentliche Vorbilder der Braut des
Lammes; Schriftenverlag Asyl Rämismühle, 1926, 5. Aufl.
31 Petersen, E.: Die Gemeinde; Schwengelerverlag, 1978; S. 41
Nachdem uns in 1M 22 die einzigartige Aufopferung des „einigen“ Sohnes
Abrahams berichtet wird, ein Hinweis auf die Dahingabe des Sohnes Gottes,
begegnet uns eine Geschichte in K. 24, die ebenfalls eine auffallende
Ähnlichkeit mit einer neutestamentlichen Wahrheit aufweist: Ein Knecht
Abrahams geht hinaus, um eine Braut für den Sohn der Verheißung zu holen.
So ist der Heilige Geist heute dabei, eine Braut aus der Fremde für den Sohn
Gottes heimzuholen.
Als die, die zu schwerem Dienst bereit war (V. 19.20), sich schmücken und
kleiden ließ (V. 22.53) und bereit war, ihre Heimat zu verlassen, um in die
Ferne zu ziehen, ist Rebekka ein Vorbild für die Gemeinde des geliebten
Sohnes Gottes.
C: Rahel

1M 29,20: „Und Jakob diente um Rahel sieben Jahre. Und sie waren in seinen
Augen wie einzelne Tage, weil er sie liebte.“
Es ist ein besonderer Zug in der Geschichte dieser Frau, die sie zu einem
Vorbild für die Gemeinde macht: Ihr Bräutigam diente, um sie zu gewinnen,
weil er sie liebte. Nicht liebte er, weil sie gut war. Unergründlich ist die Liebe
Jakobs, ein Schattenbild der Liebe unseres Bräutigams, der so viel
Ungerechtigkeit und Schweres auf sich nahm, um seine Erwählte als Eigentum
zu bekommen.
D: Asnath

1M 41,50-52: „Und dem Josef wurden zwei Söhne geboren, ehe das Jahr der
Hungersnot kam, die Asnath ihm gebar, die Tochter Potipheras, des Priesters zu
On. Und Josef gab dem Erstgeborenen den Namen Manasse, ‚denn Gott hat
mich vergessen lassen all meine Mühsal und das ganze Haus meines Vaters.’
Und dem Zweiten gab er den Namen Efraim, ‚denn Gott hat mich fruchtbar
gemacht im Lande meines Elends.’“
Sieht man bei Rahel, was der Bräutigam der Braut bedeutet, so bei Asnath,
was sie ihrem Mann bedeutet.
In Jes 53,10.11A lesen wir: „Und dem HErrn gefiel es, ihn zu zerdrücken,
ihn leiden zu lassen. Wird seine Seele ein Übertretungsopfer gestellt haben,
wird er Samen sehen, lange leben, und das Wohlgefallen des HErrn wird in
seiner Hand gedeihen. Von der Mühsal seiner Seele wird er sehen. Er wird
zufrieden sein.“
Für Josef, Retter seines Völkleins und Vorbild auf den großen Retter, war
Asnath mit ihren Kindern (Efraim heißt: doppelte Fruchtbarkeit) nach seiner
Leidenszeit eine wahre Erquickung und ein Trost. Stellen wir uns vor: Wenn
Jesus seine Gemeinde sieht, denkt er: Es hat sich gelohnt!
E: Zippora

2M 2,15-21
Mose, der Ausgestoßene, wird zu einem Retter einer Braut in der Fremde und
ist so ein Vorbild auf unseren Herrn, und seine Frau wird zu einem Vorbild der
Gemeinde des Herrn. Es wird denn auch ihr Los, das Leidenslos ihres Mannes
mitzutragen. Wenn dieser Text etwas geheimnisvoll ist, sind die Gedanken
Steinbergers32 nicht so abwegig. Er schreibt:
„Sie trug ja mit Mose seine Verwerfung; denn die vierzig Jahre in Midian
waren für Mose auch eine Zeit der Verwerfung von seinem Volk, das ihn nicht
haben wollte als Führer. Aber als das Gericht über ihr eigenes Leben gehen
sollte, da bebte sie zurück. Sie wusste ja, dass Mose als Nachkomme Abrahams
beschnitten war. Aber als er auch die Beschneidung vornehmen wollte an
seinem Sohne, dem Fleisch und Bein der Zippora, da schrak sie zurück und ließ
es nicht geschehen. Und erst als sie auf dem Wege nach Ägypten waren und
Gott des Nachts in der Herberge den Mose anfiel und ihn töten wollte wegen
dieser Sache, da holte sie das Versäumte nach, indem sie sprach:
‚Du bist mir ein Blutbräutigam!’ (2M 4,24-26)
Sie wusste noch nicht, dass ihre Verbindung mit Mose den Tod für die Natur
in sich schloss – was ja die eigentliche Bedeutung der Beschneidung ist.
‚Damals sprach sie: Blutbräutigam, der Beschneidung wegen.’
O, wir alle haben solche ‚Damals’ in unserem Leben, wo er uns tiefere Wege
führte und die Todesschatten des Kreuzes über unser Wesen gehen ließ.“
Später wurde es der Zippora wieder beschert, die Schmach ihres Gemahlen
zu tragen: 4M 12,1-3.
F: Ruth

In diesem Brautbild begegnet uns der Charakterzug der Treue, einer
Eigenschaft, worin die Gemeinde an Ruth ein besonderes und
nachahmungswürdiges Beispiel hat. Sie war treu in ihrem Entschluss der
Nachfolge: 1,16.17. Sie war treu im Geringen: 2,7. Sie war treu in ihrer
gesellschaftlichen Stellung: 2,13. Sie war treu in der Not (Ende K. 2), teilte mit
ihrer Schwiegermutter nicht nur ihre schwere Lage, sondern machte durch ihre
Liebe all den Verlust vergessen. Sie war auch treu im Blick auf ihre Zukunft:

32 in Alttestamentliche Vorbilder der Braut des Lammes; Schriftenverlag Asyl Rämismühle, 1926,
5. Aufl.
3,9-11. Sie wusste, dass sie als nächste Verwandte dem Boas zugehöre, und im
Blick auf diese Zusammengehörigkeit hielt sie sich treu und rein für ihn.
G: Die „Gemahlin des Königs“

Ps 45,2.7.8.10-12
H: Schulamith
Das Buch Hohelied
J: Das Volk Israel

Jes 54,5.6: „… denn der dich gemacht hat, ist dein Mann; HErr der Heere ist
sein Name; und der Heilige Israels ist dein Erlöser; er wird der Gott der ganzen
Erde genannt werden; denn wie eine verlassene und im Geist betrübte Frau ruft
dich der HErr, und wie eine Frau der Jugend, wenn sie verstoßen ist, sagt dein
Gott.“
Die Fruchtbarkeit Israels als Frau des HErrn ist nicht von ihr abhängig,
sondern von ihrem Mann. Wenn die Frau unfruchtbar ist, kann sie doch Kinder
bekommen, weil ihr Mann, der HErr, ein Schöpfer ist.
Siehe auch Jes 62,4.5; Jr 2,2; 3,20; Hes 16,8; Hos 2,16-22.
II: Die Gemeinde als eine Verlobte

A: Dieses spricht von Freude.

. Jh 3,26-29: „Und sie kamen hin zu Johannes und sagten ihm:
‚Rabbi, der, der jenseits des Jordans mit dir war, für den du Zeugnis ablegtest,
– siehe! – dieser tauft, und alle kommen hin zu ihm.’
Johannes gab ihnen zur Antwort: ‚Ein Mensch kann nichts empfangen, es sei
ihm denn gegeben aus dem Himmel. Ihr selbst seid meine Zeugen, dass ich
sagte: Ich bin nicht der Gesalbte, sondern: Ich bin vor jenem gesandt. Der, der
die Braut hat, ist der Bräutigam. Aber der Freund des Bräutigams, der sich
hingestellt hat, dasteht und ihn hört, freut sich sehr, wegen der Stimme des
Bräutigams. Diese meine Freude also ist erfüllt.“ Der Täufer wusste um den
alttestamentlichen Vergleich Israels mit einer Braut und Frau, als er so sprach.
Der „Freund des Bräutigams“ war es in der Tat, aber mehr: Er vermittelte
zwischen dem Mädchen, das der junge Mann im Auge hatte, warb um sie und
bat um ihre Hand, diente dem Brautpaar während der Verlobungszeit als
Mittelsperson, traf Vorbereitungen für die Hochzeit und führte endlich beim
Hochzeitsfest den Vorsitz33. In diese Aufgabe wusste sich Johannes „aus dem
Himmel“, von Gott, gestellt. Deshalb vermochte er sich mit dem Messias, dem
„Gesalbten“, zu freuen, wenn „alle hin zu ihm“ kamen und seine „Braut“
wurden. Es war ja keine einfache Sache gewesen, diese Braut zu gewinnen.
Unter großen Entbehrungen hatte er in Israel ernstlich den Ruf des
himmlischen Bräutigams weitergegeben.

. Auch Paulus verstand sich als ein solcher Brautwerber: 2Kr 11,2.
Chemnitz (bei Dächsel) wendet diesen Gedanken weiter an, wenn er sagt:
„Das ist ein lieblicher Name, welcher hier den Dienern des Wortes gegeben
wird, daß sie ‚Freunde des Bräutigams’ heißen, denn gleichwie ein Bräutigam
vertrauter Freunde zu Brautwerbern sich bedient, so bedient Christus sich
seiner Diener, welche das geistliche Verlöbniß mit ihm den elenden Sündern
antragen und sie durch Aufdeckung ihrer Sünden und Vormalung seiner
Versöhnung ihm gewinnen sollen … Das ist ein feines Bildniß, wodurch
sowohl das Amt des neuen Testaments herrlich geziert, als die Verwalter
desselben an ihren Beruf gemahnt werden, daß sie es nämlich ihre höchste
Freude sein lassen, Christo viele Seelen zu gewinnen und zuzuführen; denn
keine größere Freude mag dem, welcher in Wahrheit des Bräutigams Freund
ist, widerfahren, als wenn er hört die Stimme des Bräutigams, wie er die Braut
aufnimmt und mit sich ewig verbindet zur Gemeinschaft aller seiner Güter.“

. „Der, der die Braut hat“ und sich über sie freuen darf, „ist der
Bräutigam“, und nur er. Und für die Braut kommt kein anderer in Frage.
B: Es spricht von Hoffnung.

Heute wird geworben und gehofft. Morgen kommt die Hochzeit: Mt 22,2ff.
Inzwischen ruft die Braut nach dem Bräutigam (Of 22,17A):
„Und der Geist und die Braut sagen: ‚Komm! (Sei stets am Kommen!)’“
Of 19,6–9: Wir haben die gewisse Hoffnung, unseren Herrn zu sehen. Die
Beziehung zu ihm wird dann bestätigt werden. Es ist etwas ganz besonderes, zu
dieser Hochzeit geladen zu sein, d. h., dabei zu sein. Seine Braut, heißt es, hat
sich vorbereitet. Zu dieser Vorbereitung trug aber auch in geheimnisvoller
Weise die Verfolgung seitens der Hure bei. Doch hielt sie sich während der
langen Zeit des Wartens auf den Bräutigam rein für ihn.
Bereiten wir uns vor? Leben wir in der Erwartung jenem Tag entgegen!
C: Es spricht von Bewährung.


33 S. Godet u. andere.
2Kr 11,2.3: „Doch ertragt ihr mich auch, denn ich eifere um euch mit der
Eifersucht Gottes, denn ich verlobte euch einem Mann, eine reine Jungfrau
Christus darzustellen. Aber ich fürchte, ob nicht etwa, wie die Schlange in ihrer
List Eva gänzlich betrog, so eure Gedanken verdorben sein könnten,
weggezogen von der Einfalt gegen Christus.“ Geliebt wird also in den
Gedanken. Die Gemeinde soll eine „reine Jungfrau“ sein, die ihrem Bräutigam,
Christus, vorgeführt werden kann.
Of 19,7; 20.6: „Lasst uns froh sein und jubeln und ihm [den Ruhm der]
Herrlichkeit geben, weil die Hochzeit des Lammes gekommen ist, und seine
Frau machte sich selbst bereit… Ein Seliger und ein Heiliger ist der, der Teil
hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine
Vollmacht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und als Könige
mit ihm herrschen …“ Die Braut soll Mit-Regentin werden! Die mit Christus
verlobte Gemeinde macht heute eine Bewährungsprobe durch. Die Besiegelung
der Beziehung kommt noch.
Die Verlobung ist aber bereits eine feste Bindung. In Israel war sie der erste
Bestandteil einer zweistufigen Eheschließung. Sie geschah unter Zeugen, hatte
also Öffentlichkeitscharakter. Man war gesetzlich verbunden, lebte aber noch
nicht zusammen. Aber man gehörte bereits zueinander. Inzwischen wurde alles
für die große Feier und für das Zusammenleben vorbereitet.
So ist es in der Verbindung zwischen Christus und der Gemeinde. Wir
gehören ganz dem Herrn, gehören einander, aber wir stehen in der Bewährung
und sollen Treue halten bis zur Hochzeit. Es soll jetzt zu sehen sein, dass wir
Jesus lieben und für ihn da sind. Niemand anderer und nichts anderes soll uns
in den Bann ziehen. Nichts anderes sollte die Liebe zu Jesus ersetzen, um sich
nicht dem Vorwurf des Jakobus auszusetzen:
„Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der
Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer immer sich also entschließt, ein Freund
der Welt zu sein, stellt sich als Feind Gottes hin.“ (4,4)
III: Die Gemeinde als eine verheiratete Frau

Eph 5,22ff: Christus und seine Gemeinde sind eine Einheit wie Mann und Frau.
Er ist das Haupt.
Rm 7,4: „Und so, meine Brüder, ist es auch bei euch: Ihr wurdet dem Gesetz
getötet durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, dessen, der
von den Toten erweckt wurde, damit wir Gott Frucht brächten.“
Wenn in Eph 5 die Gemeinde mit der verheirateten Frau verglichen wird,
dann weil es schon jetzt um ein geistliches Fruchtbringen geht und weil die
Gemeinde in ihrem Sendungsauftrag die Aufgabe übernimmt, die in der
Schöpfung der Frau zugedacht war, als Gehilfin – u. z. des Messias. Sie ist mit
dem Auferstandenen vermählt. Wir sollen hervorbringen, was er in uns erzeugt
und wachsen lässt. Damit er in uns diese Frucht hervorbringen kann, sollen wir
uns ihm ganz hingeben.
IV: Verwandte Bilder
Als etwas Ganzes wird die Gemeinde, wie wir es eben getan haben, mit einer
Geliebten verglichen. Diese ist einmal eine Braut, dann eine verheiratete Frau.
Als Schar von Einzelgläubigen jedoch wird sie auch mit Brautfreundinnen und
Gästen verglichen. Beim zweiten Vergleich wird die Botschaft für Jesu
Anhänger persönlicher.
A: Die treuen Freundinnen der Braut
Mt 25,1: „Dann wird das Königreich der Himmel zehn Jungfrauen verglichen
sein, welche ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam zu
begegnen.“
Mit diesem Bild macht Jesus das Leben seiner Jünger „zum Vorabend des
Festtages“, wie Schlatter so schön sagt.
V. 2: „Fünf von ihnen waren klug und fünf töricht.“
In der Umgebung der Treuen Jesu gibt es solche, die starke Ähnlichkeit mit
ihnen haben. Wer aber beim Kommen seines Herrn bereit sein will, lässt sich
nicht von lässigen und untreuen Gottesdienern beirren, sondern konzentriert
sich auf das hinterlassene Wort seines Meisters, hat nur es im Ohr und nur ihn
vor Augen. Die Versuchung ist heute äußerst stark, so zu sein wie andere, von
denen man dann auch immer wieder angehalten wird, den Weg mit ihnen zu
gehen.
Spätestens mit dem Erscheinen des Bräutigams zeigt sich der Unterschied
zwischen Begeisterung und Beständigkeit, zwischen oberflächlichem Glauben
und ausharrendem. Viele werden gerufen und machen sich auf den Weg.
Wenige harren aus und kommen am Ziel an. Die fünf Törichten wollen dabei
sein, wollen Öl, gehen auch auf den Rat ein und zahlen den Preis. Aber es ist zu
spät. Das Interesse war zu Beginn nicht stark genug, um beizeiten die nötigen
Vorkehrungen zu treffen.
B: Die würdigen Gäste des Mahles
Of 19,7-9A: „’Lasst uns froh sein und jubeln und ihm [den Ruhm der]
Herrlichkeit geben, weil die Hochzeit des Lammes gekommen ist, und seine
Frau machte sich selbst bereit.’
Und es wurde ihr gegeben, dass sie umkleidet werde mit reinem und
glänzendem feinen Linnen, denn das feine Linnen ist die Gerechtigkeiten der
Heiligen.
Und er sagte zu mir: ‚Schreibe: Selige die, die zum Hochzeitsmahl des
Lammes gerufen sind.’“
Hier wird die Schar der Gemeinde zuerst als „Frau“ bezeichnet, dann als die
„Heiligen“, sodann als die zum Mahl Gerufenen.
In der Parallelstelle Mt 22,2-14 sind die zum Heil Gerufenen und Erwählten
ebenfalls die zum Hochzeitsmahl des Königssohnes würdiglich gekleideten
Geladenen. Vgl. auch Mk 2,19.20.
In Lk 14,15-24 geht es um die Annahme der Einladung. Wer ihr Folge
leistet, ist somit gewürdigter Gast, auch wenn er zuvor der Geringste in der
Gesellschaft war.
d. Die Gemeinde ist eine Familie.
. Die göttliche Institution der Familie ist eine geschichtliche
Voraussetzung für das Gemeindeleben, denn die Gemeinde ist eine Familie
Gottes. Gott hat sowohl die irdische als auch die himmlische Familie
eingerichtet.
Die ganze Gesellschaft ist aus Familien zusammengesetzt. Die Familie bildet
den Kern der größeren menschlichen Gesellschaft. Das Volk wird letztlich von
einer alle verbindenden Blutsverwandtschaft zusammengehalten. Die Familie
besteht aus zwei Einzelpersonen, die eine zweigeschlechtliche Beziehung
eingegangen sind, und aus deren Kindern. Diese Kinder verknüpfen sich durch
Ehen mit anderen Familien, sodass Sippen entstehen, die dann ein Volk bilden.
Diese Blutsverwandtschaft ist ein Faktor für den Zusammenhalt der
menschlichen Gesellschaft.
Bei der Neuordnung der menschlichen Gesellschaft, wie sie heute stattfindet,
geht man jedoch nicht mehr von der Familie aus. Man schuf die Nation als
Zusammensetzung der Einzelbürger in einem geografischen Raum. In einer
Nation fehlt der bindende Faktor „Blutsverwandtschaft“. Den Zusammenhalt
versucht man mit künstlichen Mitteln wie örtlichen Regierungen,
Erziehungsprogrammen usw. zu erreichen.

. Die Gemeinde ist eine Gottesfamilie. Doch besteht sie nicht wie ein
natürliches Volk aus irdischen Familien. Jesus machte deutlich, dass das
Evangelium mitten durch Familien hindurch Grenzen ziehen werde. Und
Paulus zeigt an, dass die Grenze sogar durch Ehen gehen kann. Die natürliche
Familie ist demnach nicht als Einheit garantiert, und es wäre nicht richtig, zu
behaupten, im NT seien ganze Familien getauft worden, nur weil der Vater zum
Glauben gekommen war. Es wurden Einzelpersonen getauft. Kam es jedoch
vor, dass alle Einzelpersonen einer Familie sich taufen ließen, dann war es,
weil sie alle glaubten; d. h., es handelte sich um glaubensfähige Mitglieder der
Familie.
Die Gemeinde besteht also nicht nur aus solchen Familien, in denen alle
gläubig sind; aber wer als Familienoberhaupt gläubig ist, soll im Stande sein,
seine göttliche Menschenaufgabe wahrzunehmen, nämlich, in der Familie
unbescholten zu sein. Wenn er das nicht kann, kommt er z. B. als Ältester in
der Gemeinde nicht in Frage.
. Für diese Gesellschaftszelle kann die Schrift das Wort Haus
gebrauchen. Aber auch andere Begriffe weisen auf den Familiencharakter der
Gemeinde hin. Der Himmel, das neue Jerusalem, ist unsere Mutter: Ga 4,26.
Wer den Willen des Vaters im Himmel tut, ist Jesu Mutter, Bruder und
Schwester: Mt 12,48-50 (Mk 3,34.35). Wenn wir zu Jesus kommen, werden wir
seine Brüder: Mt 25,40.41.45.46; 28,10; Rm 8,29; Heb 2,9-14M, und der
himmlische Vater wird auch unser Vater. Wir gehören dann zu einer geistlichen
Familie.
. Jesus lässt die Seinen nicht als Waisen zurück: Jh 14,16–18. Er war
für die Jünger Vater und Fürsorger gewesen. Nun geht er weg, verleiht ihnen
jedoch einen neuen Vater, den Heiligen Geist.
Die Seinen sind also Kinder Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Mit der Vaterschaft Gottes ist und wird die Gemeinde als Familie
reichlich beschenkt: Mt 7,11; Lk 11,13; 15,31; Rm 8,32; Eph 1,3-5; Jk 1,17.
. 1Tm 5,1.2: Timotheus soll die verschiedenen Altersgruppen wie
Familienmitglieder behandeln. Das spricht zu gleicher Zeit von Nähe und auch
von Abstand. In einer Familie ist man sich nahe, aber nicht zu nahe. Man lernt,
in rechter Weise miteinander umzugehen, lernt den Unterschied zwischen
Einheit und Individualität. Hier ist jedes ein Individuum, aber auch geborgen in
der Einheit dieser Gesellschaftszelle. Beides kommt in der Gemeinde ebenfalls
zum Ausdruck, wo Gemeinde als Familie gelebt wird.
. Weitere Schriftstellen: Ga 6,10; Eph 2,19; 3,15; 5,1–6; 1Tm 3,15; Heb
3,6; 10,21; 1P 2,17; 5,9.
. Noch ein zu beherzigendes Wort von Friedrich Heitmüller sei
angefügt: „Die Gemeinde Jesu trägt in ihren Erscheinungsgefäßen das Gepräge
einer Familie. Nicht das Band von Statuten und Lehrsätzen ist das Einigende
und Ordnende, sondern die durch den Heiligen Geist in die Herzen
ausgegossene Gottes- und Bruderliebe ist die zusammenschließende und -
haltende, herrschende und leitende Macht. Das Gemeindeleben gestaltet sich
schlicht und einfach aber würdig, ‚lieblich und fein’ geordnet und geleitet
durch den Heiligen Geist.“34
e. Die Gemeinde ist eine Priesterschaft.

. Sie wird z. B. mit der Priesterschaft des Alten Testamentes
verglichen:
Rm 15,16: „… um ein Dienstleistender Jesu Christi zu sein für die, die von den
Völkern sind, und priesterlich zu wirken an der guten Botschaft Gottes [einschl.
die Bedienung der guten Botschaft], damit die Darbringung derer, die von den
Völkern sind, als Weihegabe wohlangenehm werde, im Heiligen Geist
geheiligt.“
1P 2,5.9.10: „… auch ihr selbst als lebende Steine gebaut werdet – ein
geistliches Haus, eine heilige Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die
Gott angenehm sind durch Jesus Christus… Aber ihr seid ein erwähltes
Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliges Volk, ein Volk zum
Eigentum, um kund werden zu lassen die Lobenswertigkeiten dessen, der euch
aus der Finsternis rief in sein wunderbares Licht, die ihr einst nicht ein Volk
wart, aber nun Gottes Volk seid, die ihr nicht Barmherzigkeit empfangen hattet,
nun aber Barmherzigkeit empfingt.“
Of 1,6A: „… auch machte er uns zu Königen und zu Priestern für seinen
Gott und Vater …“
5,10A: „… und uns machtest zu Königen und Priestern für unseren Gott …“
20,6: „Ein Seliger und ein Heiliger ist der, der Teil hat an der ersten
Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Vollmacht, sondern sie
werden Priester Gottes und Christi sein und als Könige mit ihm herrschen für
tausend Jahre.“
Vgl. Jes 61,6.
. Christen sind Priester im Tempel der Gemeinde. Jeder tut hier
Priesterdienst. Dieser ist ein von den Menschen zu Gott und ein von Gott zu
den Menschen hingewandter.
Wenn der Hohe Priester in den Tempel ging und vor Gott trat, hatte er die
Menschen im Rücken. Er vertrat sie vor Gott. Die Namen der Stämme Israels
trug er zweimal auf seinem Leibe: zum einen auf zwei Steinen (auf jeder
Schulter einen, je sechs Namen auf einem Stein), zum anderen auf der Brust,
auf dem Efod (zwölf Steine, je ein Name der Stämme Israels pro Stein).

34 Das Geheimnis Christi und seiner Gemeinde; Schriftenmissionsverlag Gladbeck; S. 21
So treten auch wir vor den Herrn und legen Fürbitte ein für Mitchristen und
Verlorene. Auch wir bringen Opfer dar: den Leib (Rm 12,1), das Lob der
Lippen (Heb 13,15), Wohltätigkeit (Heb 13,16) und Teilnahme an der
Gewinnung von Menschen für Christus (Rm 15,16).
Als Priester werden wir dann von Gott zu diesen Menschen gesandt. Gott
steht hinter uns als Sendender; die Menschen sind vor uns, damit wir ihnen
dienen. Der Priester dient zuerst als Evangelist (Mal 2,1.6.7). Dann soll er das
Gefundene belehren. Jeder von uns sollte früher oder später, mehr oder weniger
lehren, etwas beitragen, sodass der andere in seinem Glaubensleben
vorankommt.
Nach Hes 44,15 ist es die Aufgabe eines Priesters, vor Gott zu treten, ihm zu
dienen, vor ihm zu stehen: eine hohe und vollzeitige Aufgabe!
f. Die Gemeinde ist ein Volk.
I: Die Gemeinde ist ein Volk wie jedes Volk.

Hier geht es um ihre Wesensart.
1P 2,9: „Ihr seid ein erwähltes Geschlecht, … ein Volk.“
Das Bild vom Volk spricht von einer erweiterten Familie. Gott ist ein Vater
von allem, das Familie ist: Eph 3,15.

. Die Gemeinde ist ein erwähltes Volk, wie Israel ein erwähltes war
– und ist.
. Die Gemeinde ist ein neues Volk, das mit keinem irdischen zu
identifizieren ist, weder mit Israel noch mit einem aus den vielen Völkern. In
Eph 2,15 heißt es:
„… damit er die Zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen schaffe …“
Für ‚neu’ steht im Grundtext kainos, neu in Qualität, nicht lediglich in Bezug
auf die Zeit.

. Die Gemeinde kennt eine völkische Zusammengehörigkeit. Dieses
Volk Gottes hat vieles gemeinsam. Volk heißt, dass die Gemeinde eine
gemeinsame Lebensordnung hat, ein neues Gesetz, eine neue Gesetzmäßigkeit,
auch wenn alles eine „Familie“ ist. Kurz: Sie ist ein Gemeinwesen, das vieles
zusammen besitzt und vieles zusammen tut.
Zwei Texte können dieses beleuchten:
Php 3,20: „… denn unsere bürgerliche Heimat hat ihren Bestand in den
Himmeln, von woher wir auch einen Retter erwarten …“
Trefflich gibt Prof. Schlatter wieder: „Denn unsere Gemeinde, in der wir das
Bürgerrecht haben, ist in den Himmeln“ und schreibt dazu: „Die jüdisch
gesinnten Männer bemühten sich, eine irdische Gemeinde herzustellen und
wollten auf Jerusalem, die irdische Gottesstadt, nicht verzichten. Paulus
dagegen gehorcht dem göttlichen Ruf, der uns das Bürgerrecht nicht in einer
irdischen Gemeinschaft verleiht, uns darum auch kein irdisches Glück verbürgt
und uns nicht die Erfüllung derjenigen Begehrungen verschafft, die im Bauch
entspringen. Die Gemeinde, der wir durch Jesu Ruf eingegliedert sind, hat
vielmehr ihren Platz bei Gott im Himmel.“
Das griechische Wort, das „bürgerliche Heimat“ zugrunde liegt, heißt
politeüma, ein staatliches Gemeinwesen, in dem man als Bürger registriert war
und seine bürgerliche Heimat hatte. „Der Staat“ des Christen ist ein
himmlischer, „verborgen mit Christus“, dem Haupt, in Gott. Wenn also das
Wesen der Gemeinde ein geistliches ist, so ist es doch verkleidet in
menschliche Leiber und offenbart sich in dieser Welt durch diese in einer
übernatürlichen Zusammengehörigkeit.
1,27A: „Allein: Führt den Lebenswandel als Glieder eines Gemeinwesens in
einer Weise, die der guten Botschaft des Christus würdig ist …“
Hier haben wir denselben Gedanken in der Tätigkeitsform. Paulus befiehlt:
„Politeüesthe!“, „Verhaltet euch, wie es Bürgern dieses himmlischen
Gemeinwesens geziemt.“
Schlatter übersetzt: „Nur verwaltet die Gemeinde so, wie es der Botschaft
des Christus würdig ist …“
Einige Sprachkenner meinen, zum Zeitpunkt dieses Schreibens hätte das
Wort seinen politischen Gesellschaftscharakter verloren und wäre gleich dem
Wort für „wandeln“. Andere sind überzeugt, der Gedanke an ein Gemeinwesen
schwinge immer noch mit. Selbst in der Ag 23,1 dürfte das der Fall sein:
„Paulus blickte den Hohen Rat unverwandt an und sagte: ‚Männer, Brüder!
Ich habe mich [als Glied unseres Volkes Gemeinwesens] mit allem guten
Gewissen vor Gott aufgeführt bis auf diesen Tag.’“ Schon das Wort „Brüder“
gibt an, dass hier ein Israelit zu Israeliten spricht. Wenn er nun als solcher
beurteilt werden soll, kann er bezeugen, dass er sich weder vor dem Volk noch
vor Gott hat zu Schulden kommen lassen.
Persönlich bin ich der Meinung, der Apostel hätte in Php 1 dieses Wort
bewusst gewählt im Blick auf seine Lage sowie die der Philipper. Diese waren,
als Bewohner einer römischen Kolonie, Bürger der Stadt Roms und des
Imperiums. Auch Paulus war kraft seines elterlichen Wohnsitzes vollgültiger
Bürger. Doch wurden beide, Paulus und die philippischen Christen, von ihren
staatlichen Mitbürgern bedrängt wegen des Evangeliums, der Botschaft von
Jesus Christus. An diesem Christus teilten sich nämlich die Geister des
römischen und des himmlischen Reiches, und zwar lebensbedrohlich. Der
Apostel in Rom und die Christen in Philippi standen „im selben Kampf“ (Php
1,30). Seine Leser sollten ihn zum Beispiel nehmen, sich wie Himmelsbürger
verhalten und zusammenstehen. Ihre Evangeliumsgemeinsamkeit war der
Gemeinsamkeit, die sie mit ihren irdischen Mitbürgern teilten, übergeordnet.
II: Die Gemeinde ist ein Volk aus den Völkern.
A: Einleitendes

Hier geht es um ihre Herkunft.
Die Menschen der Gemeinde kommen aus den verschiedensten Völkern der
Erde. Sie hat also universalen Charakter.
Die Völker der Welt werden in der Schrift in zwei Gruppen geteilt: Israel auf
der einen Seite, „die Völker“ auf der anderen. Die Heilsgemeinde Gottes
kommt aus beiden Teilen. Beides muss auch betont werden.
Wie Gott in dieser Hinsicht alles wunderbar geplant und gefügt hat, zeigt
sich auch in der geografischen Lage des Ursprungslandes des Evangeliums.
Israel liegt nämlich an einer Stelle, wo drei große Kontinente der Erde
zusammentreffen: Afrika, Asien und Europa.
B: Die Gemeinde kommt aus Israel.

In welchem Sinne?
1: In dem Sinne, dass ihre geistlichen Wurzeln in Israel liegen
a: Schriftstellen

Jh 4,22: „Ihr betet einen an, über den ihr nicht Bescheid wisst. Wir beten einen
an, über den wir Bescheid wissen, weil das Heil von den Juden ist.“
Rm 11,16-18: „Wenn der Erstling heilig ist, ist es auch die Teigmasse, und
wenn die Wurzel mit dem Stamm heilig ist, sind es auch die Zweige. Wenn
aber einige der Zweige ausgebrochen wurden und du, der du ein wilder Ölbaum
warst, unter sie eingepfropft und der Wurzel mit dem Stamm und der Fettigkeit
des Ölbaums mitteilhaftig wurdest, rühme dich nicht gegen die Zweige. Wenn
du dich aber gegen sie rühmst: Du trägst nicht die Wurzel mit dem Stamm,
sondern die Wurzel mit dem Stamm trägt dich.“
1Kr 10,1: „Ich will nicht, dass ihr darüber in Unkenntnis seid, Brüder, dass
unsere Väter alle unter der Wolke waren …“ „Brüder“ bezieht sich auf die
Gemeinde, „Väter“ auf Israel.
b: Hinweise

Eine Anzahl von Tatsachen weist auf diesen Ursprung der Gemeinde hin.
. Das Haupt der Gemeinde stammt aus Israel.
. Die Bibel stammt zum größten Teil aus Israel.
. Die ersten Boten stammen aus Israel.
. Die Synagoge der Israeliten war oft Raum der Bekehrung,
für Juden und für viele Heiden, oft Raum und Form der Gemeinde.
. Der Begriff Gemeinde stammt u. a. aus Israel, wie oben
bereits erwähnt.
. Der Ältestenbegriff kommt aus Israel.
. Die Taufe kommt aus Israel, im AT wie im NT.
. Der Ursprung des Herrnmahls ist gebettet im israelitischen
Passafest.
. Israel ist Bild von der Gemeinde: 1P 2,9; 1Kr 10,11:
„Vorbilder“; Rm 15,4.
. In Of 21,9-12 geht der Weg in die Gemeinde durch die
zwölf Stämme (Tore), über Gottes Handeln in diesem Volk – wie Jesus sagte:
„Das Heil kommt von den Juden.“
2: In dem Sinne, dass viele Israeliten den Messias annehmen
Die Gemeinde kommt aus Israel, wenn, wie es die Evangelien und die
Apostelgeschichte berichten, Menschen aus diesem Volk zu Jesus Christus und
so zu seiner Heilsgemeinde kommen. In den Jahren besteht die christliche
Gemeinde fast nur aus Israeliten.
3: Nicht aber in dem Sinne, dass das ganze Israel dabei wäre

Rm 9,1-6; 10,1-3.16-21; 11,7-10
C: „Aus Israel und den Völkern“ heißt: Gemeinde kommt nicht nur
aus Israel.
1: Der schriftliche Befund

. Bereits von den Propheten war dieses angesagt worden:
Ps 22,28A: „Des HErrn werden gedenken und sich zu ihm kehren alle Enden
der Erde …“
Jes 55,3-5: „Neigt euer Ohr, [Israel], und kommt zu mir! Hört, und eure
Seele wird leben! Und ich werde einen ewigen Bund mit euch machen, die
gewissen heiligen Gnadenerweisungen Davids, [die ihm verheißen waren].
Siehe! Ich habe ihn, [den Verheißenen des Bundes], den Völkerschaften zum
Zeugen gestellt, zum Fürsten und Gebieter von Völkerschaften. Siehe, du wirst
die aus den Völkern rufen, die du nicht kennst. Und die aus den Völkern, die
dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HErrn willen, deines Gottes,
und des Heiligen [Messias] in Israel, der dich herrlich gemacht hat.“
56,6-8: „Und Söhne der Fremde, die sich dem HErrn angeschlossen haben,
ihm zu dienen und den Namen des HErrn zu lieben, ihm zu leibeigenen
Knechten zu sein, jeden, der den Sabbat hält, dass er ihn nicht entweihe, und
die, die festhalten an meinem Bunde, diese werde ich zu meinem heiligen
Berge bringen und sich freuen lassen in meinem Bethause; … denn mein Haus
wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker.
Spruch des Herrn, des HErrn, der die Ausgestoßenen Israels sammelt: ‚Zu
ihm, zu seinen Gesammelten, werde ich noch mehr hinzusammeln.’“

. Jesus kündigte an (Mt 9,17), der neue Wein werde neue
Schläuche benötigen, und seine Botschaft sei für alle Völker: Mt 24,14; 28,19;
Lk 24,47; Jh 10,16; 11,52.

. Wohl waren die ersten Christen Juden und immer noch der
Meinung, die mit Pfingsten eingetroffene Erneuerung gelte nur Israel. Die
Klärung blieb aber nicht lange aus: Ag 10; 11; 15; Rm 9,6-8; 15,10; Ga 3,14;
Eph 3,6:
„… dass die, die von den Völkern sind, gemeinsame Erben und gemeinsamer
Leib und gemeinsame Teilhaber seiner Verheißung in Christus Jesus seien
durch die gute Botschaft.“
2,11–19: Sie waren ohne Messias, ausgeschlossen von der Bürgerschaft
Israels. Jetzt aber sind sie nicht mehr Fremdlinge ohne Bürgerrecht, sondern
Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.
2: Die Folgen für den israelitischen Christen
a: Ist der Jude, der Christ wird, kein Israelit mehr?

Sind für ihn „Christ“ und „Jude“ Gegensätze?
Ja: Ga 3,22:
„Die Schrift schloss jedoch alles unter die Sünde zusammen, damit die
Verheißung aus Glauben an Jesus Christus gegeben würde den Glaubenden.“
Zur Gemeinde gehören nur Christen, „die Glaubenden“.
Nein: Rm 11,1:
„Ich sage also: Verstieß Gott sein Volk? Das sei fern! – denn auch ich bin
ein Israelit aus dem Samen Abrahams …“ Juden dürfen sich immer noch zu
Jesus wenden, und wenn sie das tun, behalten sie ihre Volksbezeichnung. Im
Grunde wird ein Jude mit der echten Bekehrung zum Messias sogar zu einem
echten Juden:
Rm 2,17.26-29: „Sieh, du wirst Jude genannt und ruhst auf dem Gesetz und
rühmst dich Gottes … wird nicht … die Unbeschnittenheit von Natur, die das
Gesetz ausführt, dich richten, der du bei Geschriebenem, [beim Gesetz], und
Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist? – denn nicht der [Jude], der es
im Sichtbaren ist, ist Jude, noch ist die [Beschneidung], die es im Sichtbaren
ist, im Fleisch, Beschneidung, sondern der [Jude], der es im Verborgenen ist,
ist Jude, und Beschneidung ist die des Herzens, im Geist, nicht im
Geschriebenen, [im Gesetz]. Eines solchen Lob ist nicht von Menschen,
sondern von Gott.“
11,24: „… denn, wenn du von dem von Natur wilden Ölbaum abgeschnitten
und wider die Natur in einen edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, wie viel mehr
werden diese, die natürlichen Zweige, in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft
werden …“
b: Dürfen Judenchristen sich in eigenen Gemeinden
versammeln?

In der Ag 19,1-7 wird ein Ereignis berichtet, das hier wegweisend sein könnte.
Paulus führt jüdische Männer zu Jesus, tauft sie, aber der Heilige Geist hat sich
zurückgehalten, ist nicht, wie üblich, bei der Bekehrung gekommen. Wie in der
Ag 8 scheint er die Aufmerksamkeit auf etwas lenken zu wollen: dass
Judenchristen keine Insel für sich bilden sollen.
c: Dürfen Judenchristen sich mit ihrem Volk identifizieren?

Ja, so lange sie dabei keinen Schatten auf den Messias werfen. Sie dürfen sich
nicht z. B. wieder unter das Gesetz stellen.
D: Die Gemeinde kommt aus allen Völkerteilen.

D. h.:
1: Aus allen Völkerfamilien

Drei besondere Bekehrungsberichte in der Apostelgeschichte bringen dieses
zum Ausdruck (bedenken wir, dass Noahs drei Söhne, nach 1M 10 u. 11, die
Urväter der heutigen Erdbevölkerung sind):
. Ag 8: die Bekehrung eines Sohnes Hams
. Ag 9: die Bekehrung eines Sohnes Sems
. Ag 10: die Bekehrung eines Sohnes Japhets
Mit diesen Berichten hat Lukas gezeigt, wie die Christusbotschaft von Israel
aus zu den drei großen Menschheitsfamilien kam.
2: Aus allen Völkerstämmen

Of 5,9: „Und sie singen ein neues Lied, dessen Worte lauten: ‚Du bist würdig,
das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen, weil du geschlachtet wurdest
und uns für Gott erkauftest mit deinem Blut – aus jedem Stamm und jeder
Sprache und Volksschar und jedem Volk …’“
3: Aus allen Volksschichten

Ag 2,17.18; 13,1; 1Kr 1,26-29; Ga 3,28; Kol 3,11
Das heißt: Keiner soll übersehen werden! Jeder soll es hören.
III: Gemeinde ist ein Volk nebst anderen Völkern.

Hier geht es um die Abgrenzung der Gemeinde.
1Kr 10,32; 1P 2,9: „ein erwähltes Geschlecht“, nicht „das“. Was bedeutet
dieses?
A: Gemeinde ersetzt nicht Israel.
1: Einleitendes

Gemeinde ist nicht Israel, auch wenn viele der Gemeinde aus ihm kommen,
auch nicht das „neue Israel“.
Folgende Bemerkungen Luthers zu Jes 2 geben die Haltung vieler Ausleger
wieder: „Also handelt dieses Capitel von nichts anders, als daß es das geistliche
Reich Christi beschreibet, in welchem er durchs Wort hin und wieder
regieret… Es irren auch die Juden, welche auf ein leibliches Reich ihres Meßiä
warten. … jedoch sind alle diese prächtige Verheissungen geistlicher Weise
anzunehmen, daß nemlich die Kirche sey ein über alle andere Berge erhöheter
und bevestigter Berg, aber im Geist.“35
Israel hat als Verheißungsvolk Gottes immer noch seine
Existenzberechtigung. In diesem Sinne löst die Gemeinde Jesu Israel nicht ab.
Gott hat noch seine Absichten mit diesem Volk. Nur sollte man vorsichtig sein:
Dieses Volk Israel wird noch aufgeteilt werden in zwei Teile: Ein Teil geht
unter und verloren; der andere kommt zur Umkehr und zur Gemeinde. In
diesem Sinne hat Israel noch eine Bestimmung. In der Ewigkeit wird es dann
nur noch ein einziges Volk Gottes geben.
2: Für Paulus gibt es Gemeinde und Israel.

Gemeinde Jesu und Israel existieren nach ihm nebeneinander.
Ag 13,26: Wenn nur die in der Gemeinde Kinder Abrahams sind, warum
bezeichnet Paulus hier denn seine irdischen Volksgenossen so?
Rm 9,6: Israel wird in zwei geteilt.
Rm 11,1: Hier ist vom irdischen Israel die Rede.
V. 5 u. 7 sprechen von einem zweiteiligen Israel.
V. 13-16: Israel steht neben der Gemeinde.
Siehe auch Rm 11,28–32; 2Kr 3,14-16.
In Rm 15,8-12 kann der Apostel sogar die Christen aus Israel und die aus
den Völkern unterscheiden, was kaum verständlich wäre, wenn nur die
Gemeinde als solche das neue Israel wäre.
3: Dass Gemeinde und Israel nicht identisch sind, wird durch
andere Stellen nicht bestritten.
. Mt 8,11 lehrt nicht, dass die Gemeinde zu Israel wird.
Verworfen wird Israel schon (Mt 21,43; Rm 11,8-10), nur nicht für immer: Rm
11,15-24.
. In Rm 2,28 steht nicht: „… denn nicht der Mensch, der es im
Sichtbaren ist, ist Jude.“ Auch steht nicht in V. 29: „… der Mensch, der es im
Verborgenen ist, ist Jude“, schon gar nicht: „… der Christ, der …“ Im Auge hat
Paulus hier weder Menschen im Allgemeinen noch Christen im Besonderen,
sondern Juden, die er ab V. 17 im Besonderen anspricht. Es ist der Jude, der es
im Verborgenen ist, im Herzen, der wirklich Jude ist. Der Jude, der es nur im
Sichtbaren ist, hat sein Recht auf Zugehörigkeit zum Volke Gottes verwirkt.

35 Luther, Martin: Luthers Werke. In einer das Bedürfnis der Zeit berücksichtigenden Auswahl.
Viertes Bändchen; Hamburg: bey Friedrich Perthes, 1826; S. 14-17
Das hatten aber die alttestamentlichen Propheten schon lange zuvor gesagt,
die Israel in einen größeren biologischen und einen inneren Kreis echter
Israeliten aufteilten.
In Ps 73,1 heißt es: „Israel hat dennoch Gott zum Trost …“ Welches Israel?
„– wer nur reines Herzens ist.“ Vgl. auch Ps 1; 15; 24,3-6; Jh 8,39.40; Rm 9,7-
9; Ga 4,27.28; Jk 1,1.
. Für Paulus bedeutet sein Christ Gewordensein nicht die
Aufhebung seines Judeseins.
Es ist gerade anders: Dass er als Israelit zu Jesus finden durfte, ist für ihn ein
handfester Beweis, dass mit Eintreten des neuen Zeitalters des Messias Gott
sein alttestamentliches Volk nicht gänzlich verstoßen hatte:
Rm 11,1: „Ich sage also: Verstieß Gott sein Volk? Das sei fern! – denn auch
ich bin ein Israelit aus dem Samen Abrahams, vom Stamme Benjamin.“
„Israel“ wird in Rm 11 also nicht neu definiert. Das Israel, das am Ende
angenommen wird, ist in Jr 32,42 gekennzeichnet:
„So spricht der Herr: Wie ich dieses große Urteil, alles, über dieses Volk
gebracht habe, so will ich auch alles Gute über sie bringen, das ich über sie
rede.“
. Rm 4,9-18; Ga 3,7.14.29; 4,28 sprechen nicht von einem
Ersetzen, sondern besagen, dass Glaubende außerhalb Israels zusammen mit
Glaubenden in Israel das messianische Volk ausmachen. Vgl. Rm 11,17.
. Ga 6,16 steht nicht, dass die Gemeinde das Israel Gottes ist.
Wenn Paulus anderswo, wie es im AT geschah, sein Volk in zwei Kreise geteilt
hat, werden wir auch hier an den inneren Kreis des wahren Israels zu denken
haben, nämlich an diejenigen Israeliten, die Christen geworden waren. Ga 6,16
ist im Sinne von Jh 1,47 aufzufassen und steht im Gegensatz zu 1Kr 10,18.
. Eph 2,12-15 besagt nicht, dass die Gemeinde zur
„Bürgerschaft Israels“ geworden ist.
V. 19: „So seid ihr also [die ihr (V. 11) früher von den Völkern wart’] …
Mitbürger der Heiligen [des inneren Kreises echter Israeliten]“.
. Php 3,3: „… denn wir sind die Beschneidung, die wir im
Geiste Gott in Verehrung dienen und uns rühmen in Christus Jesus und nicht
auf Fleisch vertraut haben …“ Man darf in das „wir“ nicht mehr hineinlegen als
notwendig. Paulus und viele seiner Mitarbeiter und Freunde waren glaubende
Juden.
. Auf 1P 2,9 wurde bereits hingewiesen. Of 2,9; 3,9 sprechen
von den Israeliten, die nicht zum inneren Kreis gehören, zu den
Messiasgläubigen.
B: Gemeinde ist auch nicht identisch mit denen, die aus den Völkern
sind.
1: Das zeigt sich an den Stellen, in denen der Begriff für
Gemeinde von dem für Menschen aus den Völkern unterschieden wird.

1Kr 10,32; 12,2 („wart“); Eph 2,11 („früher“); 4,17; 1P 2,12.
2: Wie sind dann aber die Stellen aufzufassen, in denen Gläubige
als Menschen aus den Völkern bezeichnet werden?

Rm 11,13: „… denn euch, die ihr von den Völkern seid, sage ich: Insofern ich
der Apostel bin derer, die von den Völkern sind, verherrliche ich meinen Dienst
…“
Eph 3,1: „Deswegen ist es, dass ich, Paulus, Gebundener Christi Jesu für
euch, die ihr von den Völkern seid …“
In solchen Stellen wird eben offenbar, dass mit dem Kommen des Messias
und dem Bilden des neuen Volkes Gottes die völkische Identität der Gerufenen
an und für sich nicht aufgehoben ist, wie bei Israel so auch bei denen aus den
Völkern nicht. Es ist nämlich der innere Mensch, der, verwandelt, zur neuen
Welt gehört.
3: Dass Gemeinde nicht identisch ist mit denen, die aus den
Völkern sind, ist an den Stellen zu erkennen, in denen die Gemeinde nicht
losgelöst von Israel zu betrachten ist.

Rm 1,16 gilt heute noch; 11,25: „zum Teil“; ebenso alle Stellen, die bezeugen,
dass Gemeinde aus Juden und Nichtjuden besteht (z. B. 1Kr 1,24; 12,13; Ga
2,15).
g. Die Gemeinde ist ein Königreich.

Weil der Messias ein König ist, ist das messianische Volk auch ein Königreich.
I: Einleitendes

Allerdings ist die Gemeinde nur eine Form des göttlichen Königreiches. Gott
ist wohl allgegenwärtig und somit seine Herrschaft; doch darf man von der
Schrift her von folgenden Formen der Königsherrschaft Gottes sprechen:

. Gottes geschichtliche Herrschaft in drei konzentrischen Kreisen
- Seine Königsherrschaft im Himmel über alles: Ps 103,19
- Seine allgemeine Königsherrschaft auf Erden: Ps 24; 47,3.8.9
- Sein Königreich in Israel: 2M 19,6; 1S 8,7; Ps 47,7; 89,19
. Gottes verheißenes Königreich
- Angesagt und begonnen zur Zeit des AT: Ps 2,6-12; 93,1; 96,10;
Jes 32,1; Jr 23,5
- Zuerst verwirklicht in der Person Jesu Christi: Mt 13,45.46; Mk
11,10; Lk 17,20.21; 1Kr 15,25
Da Gott, der Vater, auch als König regiert (Mt 22,2), ist der Sohn Co-Regent
mit ihm.
Weil Jesus König ist, ist mit ihm auch das erwartete Königreich in der Form
einer Königsherrschaft da. Wo immer er hinkommt, beherrscht und regiert er
die Szene mit Wort und mit Tat. Selbst auf dem Weg in den Tod verläuft alles
nach seinem Willen. Vgl. Jh 18,1-9.
Nach Mk 9,1 u. Lk 9,27 geht es beim Begriff Königreich in Mt 16,28 um die
Person Jesu. Und nach der Ag 1,3-5.6-8; 2,30-36 dürfte bei der Erfüllung an
seine Auferstehung und an Pfingsten zu denken sein.
- Dann dehnt es sich aus auf die Gemeinde Jesu Christi,
- später auf die ganze Erde im tausendjährigen Reich. Am Kreuz
hat Israel Gott als seinen König verworfen. Deshalb hat Gott auch sein Volk
verworfen, aber nicht auf ewig und nicht ganz. Im tausendjährigen
Friedensreich wird die Königsherrschaft Gottes auf der Erde wieder
aufgerichtet sein. In diesem Reich wird die Gemeinde mitherrschen, aber es
wird größer sein als die Gemeinde. So muss also auch jenes Königreich
unterschieden werden vom Königreich Gemeinde.
- Die Endform: Gottes endgültige Allherrschaft: Mt 25,34; Lk
12,31.32; 22.29.30; Ag 14,22; 1Kr 15,24; Eph 5,5; 1Th 2,12; 2Tm 4,18; Heb
12,28; 2P 1,11
II: Hinweise auf die Gemeinde als Königreich
A: Die Heilsbotschaft, durch welche die Gemeinde entsteht, ist
Botschaft vom Königreich.

Verkündigung des Königreiches ist Verkündigung der guten Botschaft von
Jesus Christus. Gemeinde entsteht durch die missionarische Kunde von
Christus. Diese ist die Botschaft vom Königreich. Daher heißt sie auch die
Botschaft von der Rettung.
Mt 7,19–23: „Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und
ins Feuer getan. Also! An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Nicht jeder,
der zu mir sagt: ‚Herr, Herr’, wird in das Königreich der Himmel eingehen,
sondern der, der den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.
Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ‚Herr, Herr, weissagten wir nicht
durch deinen Namen, und trieben wir nicht durch deinen Namen Dämonen aus,
und taten wir nicht durch deinen Namen viel Kräftiges?’
Und dann werde ich ihnen bekennen: ‚Nie kannte ich euch. Fort von mir, ihr,
die ihr Gesetzlosigkeit wirkt!’“ V. 21 macht klar, dass es sich um das
Königreich des Himmels handelt. Sie nennen ihn „Herr, Herr“, d. h., einen
Herrschenden.
Ag 28,30.31: Die Botschaft von Paulus ist die Botschaft des Evangeliums,
identisch mit der Botschaft von der Königsherrschaft Jesu Christi.
B: Gerettet zu werden heißt, in das Königreich einzutreten.

So in Mt 19,23–26. Gerettet zu werden heißt aber auch, in die Gemeinde zu
treten. In das Königreich einzutreten heißt daher, in die Gemeinde einzutreten.
Mt 9,35: Jesus verkündet die gute Botschaft vom Königreich, damit
Menschen gerettet werden.
Lk 16,16: Bis Johannes war Weissagung; ab jetzt ist Erfüllung. Jetzt ist das
Königreich da. Jetzt ist das Heil da. Jetzt können Menschen wirklich gerettet
werden.
Ag 19,8–10: Paulus verkündete das Evangelium vom Königreich Jesu: ‚Jesus
ist König. Kommt, unterstellt euch seiner Herrschaft! Dann werdet ihr gerettet.'
Gerettet zu sein heißt, unter die Königsherrschaft Jesu zu kommen. Wenn
Paulus evangelisiert, damit Menschen gerettet werden und in das Königreich
Gottes kommen, verkündet er die Botschaft vom Königreich. Dadurch entsteht
Gemeinde.
Kol 1,13: „… der uns aus der regierenden Macht der Finsternis befreite und
uns versetzte in das Königreich des Sohnes seiner Liebe.“ Das Wort Königreich
bringt zum Ausdruck, dass Jesus der Herr des Königreiches ist. Jesus ist in
seiner Gemeinde König.
Das Heil bringt ins Königreich. In das Königreich einzutreten heißt, gerettet
zu werden. Gemeinde ist die Schar der Geretteten. Das Königreich, in welches
man hineingerettet wird, ist die Gemeinde.
C: In der Nachfolge Jesu zu stehen, heißt, im Königreich Gottes zu
sein.

1P 2,9: „Aber ihr seid ein erwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft,
ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, um kund werden zu lassen die
Lobenswertigkeiten dessen, der euch aus der Finsternis rief in sein wunderbares
Licht.“
Lk 9,59.60.62: „Er sagte aber zu einem anderen: ‚Folge mir!’
Aber der sagte: ‚Herr, gestatte mir, zuerst hinzugehen und meinen Vater zu
begraben.’
Jesus sagte zu ihm: ‚Lass die Toten ihre Toten begraben. Gehe du hin und
verkünde das Königreich Gottes.’ …
Jesus sagte zu ihm: ‚Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und
nach hinten blickt, ist passend für das Königreich Gottes.“
Of 1,9: „Ich, Johannes, der auch euer Bruder ist und Mitteilhabender an der
Bedrängnis und an dem Königreich Jesu Christi und der Ausdauer für ihn, ich
war auf der Insel, die Patmos genannt wird, wegen des Wortes Gottes und
wegen des Zeugnisses Jesu Christi.“
Ps 23,1 und Rm 8,28 setzen die Herrschaft Gottes in seinem Volk im
Besonderen und in der Schöpfung im Allgemeinen voraus. Wir haben einen
Gott, an den man sich mit Zuversicht wenden kann. Als Alleinherrscher ist er
imstande, Umstände zu ändern.
D: Der Raum der Gemeinde ist Königreich Gottes.

Kol 4,10.11: Aristarchus und Markus sind Mitarbeiter für die Sache, die Paulus
betreibt, das Königreich Gottes. Sie arbeiten an diesem Königreich, sind
bemüht, Menschen unter die Herrschaft Christi zu bringen. In der Gemeinde zu
sein, heißt darum, im Königreich Gottes zu sein.
Rm 14,16.17: „Lasst also euer Gutes nicht verlästert werden, denn das
Königreich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und
Friede und Freude im Heiligen Geist.“ Die Christen in Rom sind Königreich;
und sie sollen darauf achten, dass sie nicht ein falsches Bild von ihm abgeben.
Es geht in erster Linie nicht um irdische Werte, sondern um geistliche. Es geht
um die Christusähnlichkeit. Die ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im
Heiligen Geist. Da ist Königreich Gottes; da herrscht Christus als König.
1Kr 4,19.20: Das Königreich Gottes besteht nicht lediglich in Worten,
sondern in Kraft, die auf die Worte folgt, Worte, die kraftgeladen sind, die von
Charakter sprechen. Die Sache des Evangeliums in Korinth ist Königreich, also
die Gemeinde.
E: Die Lebensregel der Gemeinde ist das königliche Gesetz.

Jk 2,8: Das Gesetz des Königreiches Christi ist ein sehr gnädiges und
wunderbares: das Wort Gottes, das Evangelium. Übrigens ist Jakobus Hebräer,
und das hebräische Wort für Gesetz ist Tora, was Weisung bedeutet, sowohl
Unterweisung als Anweisung. In diesem Sinne hieß bereits das ganze AT Tora
oder „Gesetz“. In 2,8 deutet Jakobus an, was Paulus und der Hebräerschreiber
deutlich zum Ausdruck bringen: Das Alte hat einer neuen Ordnung Platz
gemacht, dem Evangelium, das ebenfalls Tora genannt werden kann, das
Gesetz des königlichen Messias.
Vgl. 1Kr 9,21; Ga 5,24.25: „Aber die, die Christus gehören, kreuzigten das
Fleisch mit den Leidenschaften und Begierden. Wenn wir durch den Geist
leben, sollen wir uns auch durch den Geist ausrichten [weil er als Gott unser
Herrscher ist].“
F: Das zukünftige Weltreich nimmt mit der Gemeinde heute schon
Form an.

Heb 1,5.6: Das Wort im Grundtext, das hier mit Weltreich wiedergegeben
werden kann, lautet oikumenee, „Ökumene“. Dieses spricht von einem Reich,
einem Imperium (vgl. Lk 2,1), in diesem Fall von dem Reich der Welt, in dem
Menschen herrschen.
Oikumenee heißt soviel wie „Hausbleibe“ (oikos = Haus, menein = bleiben, das
Substantiv monee = Bleibe). Es ist ein Wort, dem der Philosoph Aristoteles besondere
Bedeutung gegeben hat. Er träumte nämlich davon, dass alle Völker unter ein Dach
kommen sollten, in einem Haus verbleiben.
Zu seiner Zeit (der zwischen Altem und Neuem Testament) war Philippus König von
Makedonien, im Nördlichen von Griechenland. (Dieses Land ist von Zeit zu Zeit
verschieden aufgeteilt gewesen. Der südliche Teil hieß Achaia, der nördliche
Makedonien. Zu gewissen Zeiten konnten diese beiden eine Einheit bilden, zu anderen
Zeiten aber zwei verschiedene Länder. Auch die Prägung der Bevölkerung war
verschieden. Zum Beispiel hatten in Makedonien die Frauen mehr Freiheit. Sie kamen
mehr zur Geltung und hatten mehr zu sagen als im Süden.)
Der König Philippus hatte nun einen heranwachsenden Sohn namens Alexander.
Dieser hatte zum Lehrer Aristoteles, den Philosophen, der ein Schüler Platons gewesen
war und davon träumte, dass eines Tages alle Völker unter einem Dach leben, ein großes
Volk bilden sollten – ein Traum, der bis heute nicht aufgegeben worden ist.
Alexander, Schüler des Aristoteles, hat diesen Gedanken aufgegriffen. Er war noch ein
Jüngling, als er König wurde. Als ausgezeichneter Stratege und Kämpfer fing er an, die
Welt zu erobern. Er war es, der zum ersten Mal die Weltherrschaft (die oikumenee) von
Asien nach Europa brachte.
Er schuf ein riesiges Reich, in dem Griechisch gesprochen wurde, von Asien bis nach
Rom (auch hier wurde – nebst Lateinisch – Griechisch gesprochen). Sie war die Sprache
des Imperiums, der oikumenee – oder: der „Gemeinde“, der „ekkleessia“. Das ganze
Imperium war eine große Gemeinde, wo jeder seinen Platz hatte.
An einigen Stellen der Schrift handelt es sich beim Wort oikumenee um das
menschliche Reich schlechthin oder um ein Imperium, das Menschen regieren
– das Imperium Roms z. B., das Imperium Griechenlands oder das endzeitliche
antichristliche Reich. Es kann aber auch das Gottesreich sein.
In Heb 2,5 heißt es: „… denn nicht [himmlischen] Boten unterordnete er das
Weltreich, das kommen sollte, von welchem wir reden.“ Hier ist von einem
Weltreich die Rede, das im Raum von dem von 1,6 errichtet werden wird.
Wenn Jesus Christus zu dieser Welt, wo Menschen die Herrschaft übernommen
haben, wiederkommt, wird er sein Weltreich aufrichten. Dieses wird dem
Menschensohn Jesus unterstellt sein – und uns: Vgl. 2,6–10. Wir werden dann
höher gestellt sein als die Engel und in diesem Reich mitherrschen. Es wird mit
Jesus in das Reich der Menschen (1,6) kommen, wenn Gott den Erstgeborenen
in die oikumenee dieser Welt führen wird. Dann sollen ihn alle Engel anbeten.
Vorhanden ist dieses neue Weltreich bereits. Es ist jedoch noch nicht als
solches erkennbar. Der Schreiber sagt in 2,5 (beachten wir, dass die V. 1–5
einen Satz bilden und erst mit V. 6 der neue Abschnitt beginnt): Wir sprechen
von diesem Weltreich, das jetzt schon (durch die Verkündigung der
Heilsbotschaft) Form annimmt. Gerettet zu werden bedeutet ja, unter die
Königsherrschaft Jesu Christi zu kommen.
III: Dieses Königreich ist eine Gabe.
Das bedeutet zweierlei: Der Eintritt ist kostenfrei, und es gilt als ein Vorrecht,
dazuzugehören.
Das Königreich Gottes ist eine Gabe, die aus dem Himmel kommt, zu uns
Menschen, die wir eingeladen werden, in seine königliche Gemeinschaft zu
treten: Mt 22,2.3A.
Mt 21,43: „Das Königreich Gottes wird … einem Volk gegeben werden …“
25,34: „Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ‘Kommt
her, ihr von meinem Vater Gesegneten! Erbt das Königreich, das von
Gründung der Welt an euch bereitet war …“
Mk 10,14M.15: „Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehrt ihnen nicht,
denn solcher ist das Königreich Gottes. Wahrlich! Ich sage euch: Wer irgend
das Königreich Gottes nicht annimmt wie ein kleines Kind, wird keinesfalls in
dasselbe eingehen.“
Lk 12,32: „Fürchte dich nicht länger, du kleines Herdchen, weil euer Vater
Wohlgefallen hatte, euch das Königreich zu geben.“
22,29: „Und ich vermache euch, so wie mir mein Vater vermachte, ein
Königreich …“
In welchem Sinne „schenkt“ Gott sein Königreich?
. Als allmächtiger König befreit er von der bösen Herrschaft.
. Als allgütiger König schafft er freundliche Lebensbedingungen: Fürsorge
sowie Schutz vor jeglicher Gefahr.
2Tm 4,18: „Und der Herr wird mich von jedem bösen Werk befreien und
mich bewahren für sein himmlisches Königreich, dem die Herrlichkeit
[gebührt] in alle Ewigkeit.“
IV: In diesem Reich darf ausnahmsweise jeder König sein.

Rm 5,17: „… denn, wenn infolge des Fehltrittes des Einen der Tod durch den
Einen als König herrschte, vielmehr werden die, die das Übermaß der Gnade
und des Gerechtigkeitsgeschenkes empfangen, im Leben als Könige herrschen
durch den Einen: Jesus Christus.“
Of 1,6A: „… auch machte er uns zu Königen und zu Priestern für seinen
Gott und Vater.“
Of 5,10A: „… und uns machtest zu Königen und Priestern für unseren Gott.“
V: Das Königreich der Gemeinde mündet eines Tages in die ewige
Königsherrschaft Gottes.

2Tm 2,12; 4,18; Heb 12,28; Jk 2,8.5; 2P 1,11; Of 5,10
h. Die Gemeinde ist eine Schar von Kämpfern.
I: Eine Schar von Wettkämpfern

1Kr 9,24–27: „Jeder Wettkämpfer übt in allem Selbstbeherrschung. Nun tun
jene es, damit sie eine vergängliche Krone bekommen, aber wir für eine
unvergängliche. Ich laufe daher so: nicht wie ein Ungewisser. Ich führe einen
Faustkampf: nicht wie einer, der die Luft schlägt, sondern ich behandle meinen
Leib wie ein Faustkämpfer, der seinen Gegner pausenlos anfährt, und mache
ihn zu einem leibeigenen Knecht, um nicht, nachdem ich anderen verkündet
habe, selbst verwerflich zu werden, weil ich die Probe nicht bestanden hätte.“
Php 1,27: „Allein: Führt den Lebenswandel als Glieder eines Gemeinwesens
[nach 3,20 das himmlische] [in einer Weise] die der guten Botschaft des
Christus würdig ist, damit, ob ich komme und euch sehe oder abwesend bin, ich
von euch höre, dass ihr fest steht in einem Geist, mit einer Seele zusammen
ringt und kämpft in dem Glauben an die gute Botschaft …“
2Tm 2,5: „Und auch, wenn jemand wettkämpft, wird er nicht mit dem
Siegeskranz gekrönt, wenn er nicht nach den Regeln wettkämpft.“
Kol 1,29: „… dahin ich auch arbeite, wobei ich ringe nach seinem Wirken,
das in mir wirkt in Kraft.“
Heb 12,1: „Ja, so lasst denn also auch uns, da wir eine so große Wolke von
Zeugen haben, die uns umgibt, nach Ablegung alles Beschwerenden und der
gern umstrickenden Sünde mit Ausdauer laufen in dem Wettlauf36
, der vor uns
liegt …“
II: Eine Schar von Kriegskämpfern

Eph 6,11–17
Rm 13,12: „Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag hat sich genaht. Lasst
uns also die Werke der Finsternis ablegen und die Waffen des Lichts
anziehen.“
2Kr 10,3–5: „… denn wobei wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir nicht
nach dem Fleisch –, denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht
fleischlich, sondern kräftig durch Gott zum Stürzen von Festungen – wobei wir
Vernunftschlüsse stürzen und jede Höhe, die gegen die Kenntnis Gottes
erhoben wird, und jeden Gedanken gefangen nehmen in den Gehorsam Christi
…“
1Th 5,8: „Da wir aber des Tages sind, lasst uns nüchtern sein als solche, die
angezogen haben die Brustwehr des Glaubens und der Liebe und als Helm die
Hoffnung des Heils.“
2Tm 2,3.4: „Erleide du also mit das Üble wie ein rechter Soldat Christi Jesu.
Keiner, der Soldatendienst leistet, verwickelt sich in Angelegenheiten dieses
Lebens, damit er dem, der ihn in den Dienst aufnahm, gefalle.“
III: Eine Schar von Überwindern

Rm 8,37: „Jedoch in diesem allem sind wir überlegene Sieger durch den, der
uns liebte.“
2Tm 4,7.8A: „Ich habe den edlen Kampf gekämpft. Ich habe den Lauf
vollendet. Ich habe den Glauben bewahrt. Hinfort liegt die Krone der
Gerechtigkeit für mich bereit.“
1Jh 5,4.5: „… weil alles, das von Gott geboren ist, die Welt überwindet. Und
dieses ist der Sieg, der die Welt überwand: unser Glaube. Wer ist es, der die
Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“

36 Vgl. Erich Sauer: In der Kampfbahn des Glaubens; Wuppertal: Brockhaus, 1952
i: Die Gemeinde ist eine Schar von leibeigenen Knechten.
. Das Vorrecht, „meine Gemeinde“ zu sagen, hat Gott sich vorbehalten.
M. W. wagt in der Schrift niemand außer einem, so zu sprechen, auch nicht von
der Gemeinde am Ort.
Der Sohn Gottes erklärt (Mt 16,18): „Ich werde meine Gemeinde bauen …“
Diese besteht aus den „Seinen“ (Jh 13,1; 2Tm 2,19). Sie sind „ein Volk zum
Eigentum“ (1P 2,9).
. Eigentum Gottes ist die Gemeinde, weil er sie erkauft hat.
Ag 20,28E: „… Gemeinde Gottes, die er durch das eigene Blut erwarb …“
1Kr 6,19.20: „Oder wisst ihr nicht, dass … ihr nicht euch selbst gehört? –
denn ihr wurdet um einen Preis erkauft. [Die Konsequenz:] Verherrlicht ja Gott
in eurem Leibe und in eurem Geiste, welche Gottes sind!“
7,23: „Ihr seid um einen Preis erkauft. [Darum:] Werdet nicht der Menschen
leibeigene Knechte.“
1P 1,18.19: „… in dem Wissen, dass ihr nicht mit Verderblichem, mit Silber
oder Gold, losgekauft wurdet von eurer eitlen, von den Vätern überlieferten
Lebensführung, sondern mit kostbarem Blute, als eines fehlerlosen und
unbefleckten Lammes, dem Blute des Messias …“

. Darum heißen sie auch leibeigene Knechte.
Lk 17,10: „So auch ihr, sobald ihr alles, was euch angeordnet ist, getan habt,
sagt: Wir sind unnütze leibeigene Knechte; wir haben getan, was zu tun wir
schuldig sind.“ Siehe auch 12,35-48.
Jh 13,16: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Ein leibeigener Knecht ist
nicht größer als sein Herr, auch ist ein Gesandter nicht größer, als der, der ihn
schickte.“
15,20: „Gedenkt des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Leibeigener ist
nicht größer als sein Herr. Verfolgten sie mich, werden sie auch euch
verfolgen; bewahrten und hielten sie mein Wort, werden sie auch das eure
bewahren und halten.“
Ag 2,18: „Ja, auch über meine leibeigenen Knechte und leibeigenen Mägde
werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen …“
Rm 6,16–22: „Das sei fern! Wisst ihr nicht, dass, wem ihr euch als
leibeigene Knechte zum Gehorchen zur Verfügung stellt, dessen leibeigene
Knechte ihr seid, dem ihr gehorcht, ob der Sünde zum Tode oder [Knechte] des
Gehorchens zur Gerechtigkeit? Aber Gott sei Dank, dass ihr leibeigene
Knechte der Sünde wart, aber von Herzen gehorchtet dem Muster der Lehre,
dem ihr übergeben wurdet. Nachdem ihr aber von der Sünde frei gemacht
wurdet, wurdet ihr der Gerechtigkeit als leibeigene Knechte dienstbar. Ich
spreche auf menschliche Weise wegen der Schwachheit eures Fleisches; denn
so, wie ihr eure Glieder als leibeigene Knechte zur Verfügung stelltet der
Unreinigkeit und der Gesetzwidrigkeit zur Gesetzwidrigkeit, so stellt nun eure
Glieder als leibeigene Knechte zur Verfügung der Gerechtigkeit zur Heiligung,
denn als ihr leibeigene Knechte der Sünde wart, wart ihr frei von der
Gerechtigkeit. Was hattet ihr damals also für Frucht? – Dinge, über die ihr euch
nun schämt, denn das Ende derjenigen ist der Tod. Nun aber, von der Sünde
frei gemacht aber Gottes leibeigene Knechte geworden, habt ihr eure Frucht zur
Heiligung, als Ende aber ewiges Leben …“
7,6M: „Und so sollten wir Leibeigenendienst tun im Neuen, im [Heiligen]
Geist, und nicht im Älteren, im [Gesetzes]Schreiben.“
14,4A: „Wer bist du, der du über eines anderen Hausknecht urteilst? Er steht
oder fällt vor dem eigenen Herrn.“
1Kr 7,22E: „Desgleichen ist der gerufene Freie ein leibeigener Knecht
Christi.“
Eph 4,8: „Darum sagt er: ‚Als er in die Höhe aufgestiegen war, führte er
Gefangenschaft gefangen und gab den Menschen Gaben.’“ Christen sind aus
einer zerstörerischen Knechtschaft in eine heilsame Bindung gekommen.
6,6: „… nicht mit Augendienerei als Menschen Gefällige, sondern als
leibeigene Knechte Christi, die von Herzen den Willen des Herrn tun.“
Kol 3,12.24; 4,1: „Es sei also von euch als Erwählten Gottes, Heiligen und
Geliebten angezogen herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut,
Geduld, … wissend, dass ihr vom Herrn als Vergeltung das Erbe empfangen
werdet, denn ihr leistet Leibeigenendienst dem Herrn Christus … Herren,
gewährt den leibeigenen Knechten das, was gerecht ist, und das, was gleich,
wissend, dass auch ihr einen Herrn in den Himmeln habt.“
1P 2,16: „… als Freie und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckmantel
der Bosheit, sondern als leibeigene Knechte Gottes.“
Of 7,3: „Schädigt nicht die Erde noch das Meer noch die Bäume, bis wir die
leibeigenen Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegeln!“
11,18A: „Und die Völker waren zornig, und dein Zorn ist gekommen, auch
die Zeit der Toten, um gerichtet zu werden, und die Zeit, den Lohn zu geben
deinen leibeigenen Knechten …“
19,2M: „… und er rächte das Blut seiner leibeigenen Knechte an ihrer
Hand.“....https://www.sermon-online.com/de/contents/27317
 
Sulzbacher 12.12.2022 11:50
Der Abfall
Die letzte große Gefahr, die wir uns im Rahmen unseres Aufbauprogramms noch ansehen werden, ist die Gefahr des Abfalls. Abfallen kann nur ein
Christ, der zuvor an Jesus Christus gehangen hat. Wenn ein Mensch nie mit
Christus vereinigt war, kann er gar nicht abfallen, weil er ohnehin vom Himmelreich getrennt ist. Demzufolge betrifft die Gefahr des Abfalls alle tatsächlichen
Christen!
Die sog. „sieben Sendschreiben“ zeigen u.a. eine prophetische Chronologie auf, wie sich die Gemeinde Jesu Christi als Ganzes im Gemeindezeitalter
entwickeln wird. Die letzte Phase dieses Zeitalters unmittelbar vor der Ankunft
Jesu ist deutlich vom Abfall gekennzeichnet, dargestellt durch die Gemeinde in
Laodicea. Es handelt sich dabei letztlich um eine christuslose Gemeinde, denn
Jesus muss die Gemeinde bitten, die Türe zu öffnen, damit Er wieder mit ihr
Gemeinschaft pflegen kann. Die Gemeindeglieder sind zwar weiterhin „Christen“, allerdings nur noch äußerlich. Innerlich sind sie hohl, leer und ohne Kraft,
Glauben und Liebe. Zudem leben sie in einem völligen Selbstbetrug. Während
sie meinen, reich zu sein, sind sie in Tat und Wahrheit armselig und betrogen.
Sie besitzen noch eine Form der Gottseligkeit, deren Kraft aber verleugnen sie.
Welches sind die tiefen Hintergründe des Abfalls? Es sind am Ende wie
immer die Aktivitäten Satans. Anhand des Gleichnisses vom Unkraut im Acker
können Sie deutlich erkennen, dass Satan überall dort zur Stelle ist, wo der Heilige Geist arbeitet! Die Wirkung ist in kürzester Zeit eine Vermischung. Weizen
ist mit Unkraut vermischt und gute Fische mit faulen Fischen. Für uns Menschen
ist zudem eine Unterscheidung enorm schwierig, weshalb der HERR in beiden
Gleichnissen die Anweisung gab, bis zur Ernte, resp. zur Vollendung zuzuwarten. Die Wirkung des Bösen ist ein Geheimnis, unter dem wir alle zu leiden haben. Sie ist schließlich auch für den Abfall verantwortlich.
Das Böse manifestiert sich durch einen bestimmten Geist, durch den Geist
des Antichristen. Das Erstaunliche dabei ist die Tatsache, dass dieser antichristliche Geist bereits zu Beginn des Gemeindezeitalters wirkte! ... und dies ist der
(Geist) des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er
schon in der Welt. – Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt,
dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen aufgetreten. Somit wirken seit Beginn des Gemeindezeitalters in letzter Konsequenz im Bereich
des Geistes zwei Strömungen: der Heilige Geist und der Geist des Antichristen.
Der Heilige Geist bildet mit allen gehorsamen und wachsamen Gliedern des Leibes Christi die Braut Christi; der antichristliche Geist führt zur Bildung der Braut
Satans, der Hure Babylon. Diese Hure umfasst u.a. die gesamte abgefallene
Weltchristenheit, die alle Ansätze der Gemeinde in Laodicea besitzt.
Nun verheißt Ihnen das Wort Gottes für die letzte Phase des Gemeindezeitalters wenig Erfreuliches, nämlich eine drastische Verstärkung des antichristlichen Geistes, was schließlich zur persönlichen Offenbarung des Antichristen, quasi zur Inkarnation Satans, führt. Jesus warnt intensiv vor dieser Eskalation unmittelbar vor Seiner Ankunft. Eine starke religiöse Verführung wird
einsetzen, u.a. veranlasst durch das zunehmende Auftreten falscher Christi,
Propheten, und Apostel. In Israel vergeht praktisch kein Tag, wo nicht irgendein
falscher Christus auftritt. Es wurde extra ein psychiatrisches Behandlungsteam
eingesetzt, das Menschen mit diesen Wahnvorstellungen behandelt!
Abfall
Christuslose
Gemeinde
Offb.3,14-22
2.Tim.3,5
Hintergrund:
Satan
Mt.13,24-30;
36-43
Vermischung
Mt.13,47-50
Geist des
Antichristen
1.Joh.4,3
1.Joh.2,18
Braut ChristiHure Babylon
Verführung
Falsche Christi
Mt.24,4-5.11
© LCA-Verlag, Uzwil/Schweiz Seite 2
GEISTLICHES AUFBAU-PROGRAMM NR. 57 ABFALL
Ferner verheißt Jesus, dass vor Seiner Ankunft die Gesetzlosigkeit überhandnimmt und die Liebe der meisten erkalten wird. Der Apostel Paulus greift
diese Gedanken auf und beschreibt die gesellschaftlichen Zustände unmittelbar
vor der Ankunft Jesu. Sämtliche Ansätze können Sie bei sorgfältiger Beobachtung mit erschreckender Genauigkeit feststellen! Schließlich schreibt Paulus:
Lasst euch von niemand auf irgendeine Weise verführen, denn (dieser Tag
kommt nicht), es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch
der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist ... Folglich setzt vor der Ankunft des
HERRN nicht die große Erweckung ein, wie dies überall zu hören ist, sondern
stattdessen der große Abfall unter den Christen! Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie
auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten ... Diese Aussagen
sind deutlich genug, welche Gefahr einem erweckten Christen vor der Ankunft
des HERRN droht!
Als Sie Christus erkannt und angenommen haben, wurden Sie durch den
Heiligen Geist augenblicklich aus der Macht der Finsternis errettet und versetzt
in das Reich des Sohnes seiner Liebe. Das heißt leider keinesfalls, dass Satan
Sie aufgegeben hat. Er lässt einen Erweckten nie in Ruhe, und er macht auch
keinen Urlaub. Satan besitzt bestimmte Taktiken, wie er erweckte Christen wieder eingarnt, einnebelt, blendet und in den Abfall treibt (oder treiben will). Dazu
benutzt er folgende Mittel:
1. Ihre menschliche Veranlagung (die innewohnende Sünde, das gefallene
Fleisch, die alte Natur),
2. Ihre Vergangenheit (Tatsünden, Verletzungen, okkulte Belastungen),
3. die Welt (das Herrschaftsgebiet Satans – seine Köder sind: Karriere, Beruf, Geld, Besitz, Ansehen, Hobbys, Perversion, Augenlust usw.),
4. okkulte Wissenschaften und Praktiken (Parapsychologie, Esoterik,
Selbstfindung, Heilungs- und Heilswege, New-Age usw.),
5. religiöse Verführung (durch seelisch-dämonische, manipulierende Bewegungen; Verknüpfungen mit dem denominationellen System und letztlich
der Hure Babylon).
Um es gleich deutlich zu machen: auf alle Gefahren des Abfalls bietet
Ihnen das Wort Gottes wirksame Befreiungs- und Schutzmöglichkeiten. Letztlich sind Sie nur umfassend geschützt, wenn Ihnen am Schluss nichts mehr
bleibt als Jesus Christus allein, d.h. eine totale und innige Lebensgemeinschaft
mit Ihm – oder bildlich ausgedrückt: eine völlig ungetrübte Beziehung zwischen
dem Weinstock und der Rebe.
Wir nennen Ihnen nun acht Testpunkte, anhand derer Sie herausfinden
können, ob Sie mit einem Bein schon im Abfall stehen. Sie erkennen daraus
gleichzeitig die möglichen Wege in den Abfall, resp. die Schutzmöglichkeiten
vor dem Abfall. Sie werden schnell sehen, dass sämtliche Punkte mit Ihrem
praktischen Alltag zu tun haben. Deshalb sollten Sie diese Punkte die ganze
Woche in Ihrem Herzen festhalten!
1. Ständiger Lobpreis für alles. Gottes Wort kennt keine Ausnahme. Wenn
Sie nicht danken, werden Sie automatisch rebellieren. Rebellion aber ist
Götzendienst und Zaubereisünde und bringt Sie an den Rand des Abgrundes.
2. Tägliche, persönliche Danksagung und Verherrlichung Gottes. Ihr alltägliches Leben sollte diese Elemente beinhalten, sonst folgt die Verfinsterung.
Gesetzlosigkeit
Mt.24,12
2.Tim.3,1-5
2.Thess.2,3
Abfall statt
Erweckung
1.Tim.4,1
Taktiken Satans
Kol.1,13
Veranlagung
Vergangenheit
Welt
Okkultismus
Religiöse
Verführung
Christus allein
Joh.15,1 ff.
Acht Testpunkte
Lobpreis
Eph.5,20
1.Thess.5,18
Verherrlichung
Röm.1,20-21
© LCA-Verlag, Uzwil/Schweiz Seite 3
GEISTLICHES AUFBAU-PROGRAMM NR. 57 ABFALL
3. Brennende Liebe zu den Verlorenen. Die Retterliebe ist ein deutliches
Kennzeichen eines erweckten Christen, die sich durch einen entsprechenden Einsatz auszeichnet (Fürbitte, persönliche Evangelisation).
4. Täglich voll Heiligen Geistes. Die alltäglichen Anforderungen und Beschmutzungen durch die Umgebung erfordern eine ständige Neuerfüllung
mit dem Heiligen Geist und die ständige Gemeinschaft mit Ihm.
5. Gebetsdienst. Erweckte Christen sind tägliche Fürbitter und halten sich
damit täglich vor dem „Gnadenthron“ auf. Wer nicht anhaltend betet und
wacht, ist am Einschlafen und gleitet sanft in den Abfall.
6. Praktischer Dienst am Leib Christi. Sie sind aktiv am Aufbau des lokalen Leibes Christi u.a. durch den Einsatz Ihrer Gnadengabe beteiligt und
dienen als treuer Haushalter mit Ihren Talenten. Beachten Sie die Konsequenzen in diesem Gleichnis! Wer faul und bequem die andern dienen
lässt, schläft ein und wird von der Finsternis „geschluckt“!
7. Prioritäten richtig gesetzt. Für was brennt Ihr Herz am Morgen, wenn
Sie erwachen? Wie und wo investieren Sie die Ihnen anvertrauten Talente
(Zeit, Geld, praktische Gaben usw.)? Worin besteht Ihre Freizeitbeschäftigung? Was beschäftigt Sie mehr: die Welt oder das Reich Gottes? Sollte
es die Welt sein, stehen Sie in der Gefahr, mit der Welt unterzugehen.
8. Täter des Wortes. Waren und sind Sie gehorsam gegen alle erkannten
und gehörten (gelesenen) Anweisungen Gottes? Gegen den Ungehorsam
ist kein Kraut gewachsen. Wer gegenüber dem Wort Gottes ungehorsam
ist, gerät in die Finsternis und fällt ab.
Nach diesen Testpunkten wird Ihnen der Heilige Geist Ihren gegenwärtigen Zustand gezeigt haben. Die Glieder der Laodicea-Gemeinde wurden zur
eifrigen Buße aufgerufen. Wir empfehlen Ihnen das gleiche, falls Sie die obigen
acht Punkte nicht vollständig erfüllt haben.
Wir fragen uns als nächstes, was Sie überhaupt erweckt und in der Erweckung festhält. Auf einen Nenner gebracht ist es Christus in Ihnen. Es ist rein
die Frage, ob Sie den Sohn haben oder nicht. Wenn Sie Christus erkannt und
vollumfänglich angenommen haben, so ist Er Ihr Leben, Ihr Sieg, Ihr Überwinder
usw. Solange Sie in ungetrübter Gemeinschaft mit Christus leben, hält Er Sein
Leben in Ihnen aufrecht. Die Wirkung davon ist ein Leben in Seiner Ruhe und
in Seiner Kraft. Er wird Sie auch im erweckten Zustand erhalten und Sie durch
Seinen Heiligen Geist rechtzeitig mahnen, wenn Sie sich dem Abgrund nähern.
Einmal mehr lautet der Schluss: in Christus bleiben!
Zweifelsohne ist der große Abfall bereits voll im Gang. Weil er schleichend
und sehr religiös abläuft, wird er von den wenigsten Christen wahrgenommen.
Der Herr Jesus Christus ruft Sie auf, genau in dieser Lage Ihr Haupt zu erheben.
Dies bedeutet im übertragenen Sinne, dass Sie im Abfall eine völlige Ausrichtung auf das Haupt (Christus) benötigen und in eine tiefe Abhängigkeit zu Ihm
gelangen. Den Rest müssen Sie unbedingt ablegen! So kann Er Sie halten und
durchtragen; so steuert Er auch Seine wahren Glieder und baut diese zu Seiner
Braut zusammen. Alle Seine wahren Schafe, die Seine Stimme hören, kommen
sicher ans Ziel. Dazu sind am Ende nur zwei Voraussetzungen nötig: Völlige
Einbettung in Christus und in Seinen lokalen Leib!
Wenden Sie sich an diesem Punkt ganz zu Jesus (zurück). Sagen Sie
allem anderen, was nicht zuerst das Reich Gottes meint, in aller Radikalität ab.
Lassen Sie sich dann an Ihrem Wohnort zur verbindlichen Gemeinde aufbauen.
Denn der verbindliche Leib Christi in Ihrer Stadt ist die einzig sinnvolle Umgebung, um unversehrt und untadelig durch die letzten Tage vor der Ankunft des
Retterliebe
Geistesfülle
Eph.5,15-20
Gebetsdienst
Dienst
1.Pt.4,10
Mt.25,24-30
Prioritäten
Mt.6,33
1.Joh.2,15-17
Gehorsam
Mt.7,24-27
Jak.1,22-25
1.Joh.2,3-11
Eifrige Buße
Erweckung =
Christus in
Ihnen
In Christus
bleiben
Joh.15,1ff.
Völlige
Ausrichtung
auf Christus
Lk.21,28
Rest ablegen
Joh.10
An Christus und
Seiner Gemeinde hängen
© LCA-Verlag, Uzwil/Schweiz Seite 4
GEISTLICHES AUFBAU-PROGRAMM NR. 57 ABFALL
HERRN zu gelangen. Sie sollten nur noch an Christus und Seiner Gemeinde hängen. Allen anderen religiösen Bewegungen und Strömungen sollten Sie definitiv
den Abschied geben. Es geht nämlich am Ende nur um Jesus Christus allein!
Jeder andere „christliche“ Weg wird früher oder später zum Irrleuchter.
MP3-Audiovorträge:Abfall, Gesetzlosigkeit, Antichrist und der Heilige Geist
Er hat die Macht, das Erbe zu geben allen, die geheiligt ..
Literaturhinweise: Buch 2, Kap. 18-19, 24; Buch 6, Kap. 1.4, 1.8, 1.15, 2.11-
2.13
Nachwort
Sie haben nun erfolgreich das „Aufbauprogramm“ zum lokalen Leib Christi
durchlaufen. Bestimmt werden Sie viele Impulse erhalten haben und wird sich
Ihr Leben gründlich verändert haben. Vieles wird Ihre Zustimmung gefunden haben, v.a. als Sie es mit dem vollständigen Wort Gottes geprüft haben. Einiges
hat Ihnen vielleicht „Bauchschmerzen“ verursacht oder ist auf Unverständnis gestoßen. Lassen Sie es einstweilen stehen! Was uns der HERR über viele Jahre
hinweg gezeigt hat, benötigt auch in Ihrem Leben seine Zeit. Der HERR wird
Ihnen gewisse Zusammenhänge später deutlich machen – oder unsere Erkenntnis war eben stückhaft und auch nicht fehlerfrei. Halten Sie das Gute dieser
Lektionen unbedingt fest und wachen Sie sorgfältig darüber, dass Sie es konsequent ausgeführt haben. Arbeiten Sie die Lektionen mit Vorteil nochmals durch
– sei es zur Selbstprüfung oder zur Vertiefung und Festigung.
Vor allem aber wollten wir Ihnen Christus und Sein Lieblingsanliegen, den
(lokalen) Aufbau Seines Leibes oder Seiner Gemeinde, großmachen, und wir
hoffen, dass uns dies gelingen durfte. Es wäre unsere größte Freude, wenn Sie
als Frucht dieser Lektionen ganz mit Christus vereinigt wurden – zu einer untrennbaren Einheit mit Ihm. Ebenso wäre es ein Triumph für das Himmelreich,
wenn Sie nun in Ihrem Wohnort den konkreten Aufbau des lokalen Leibes Christi
miterleben dürfen und nun selbst ein funktionstüchtiges Glied geworden sind.
Nichts ist damit zu vergleichen, im lokalen Leib Christi mit seiner Gabe zu dienen
und zu erfahren, dass das Reich Gottes nahe herbeigekommen ist. Sollten Sie
im konkreten Aufbau des lokalen Leibes Fragen haben, dürfen Sie sich jederzeit
an die Herausgeber dieser Lektionen wenden. Natürlich sind wir auch für Fehlerhinweise und Ergänzungen dankbar, die wir bei späteren Drucklegungen berücksichtigen werden. Mit zwei Textstellen werden wir uns nun von Ihnen verabschieden:
Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig
möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft
unseres Herrn Jesus Christus. Treu ist, der euch beruft; er wird es auch tun.
Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem
Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott
und das ewige Leben. Kinder hütet euch vor den Götzen...https://www.schaermin.org//lca/public/abp57.pdf
 
Sulzbacher 12.12.2022 12:11
hier noch das ganze...https://www.schaermin.org//lca/public/lekverzeichnis.pdf...Gruss,Ralf😘
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