Identifikationsmerkmale des Antichristen aus biblischer Sicht

Identifikationsmerkmale des Antichristen aus biblischer Sicht
Gott gibt uns in Daniel 7 neun Merkmale des Antichristen, damit wir über seine Identität Sicherheit erlangen. Wenn auch einige diese Wahrheiten von Gottes Wort als schmerzlich empfunden werden, so müssen wir doch ehrlich genug sein, diese als seinen offenbarten Willen anzunehmen. Lasst uns nun diese neun Punkte entdecken:

1. Das “kleine Horn” oder Reich “wuchs aus jenen hervor” – den 10 Hörnern, welches die Reiche Westeuropas waren (Daniel 7:8). Somit müsste es sich um ein kleines Reich irgendwo in Westeuropa handeln.

2. Es würde einen Mann als Wortführer an seiner Spitze haben (Daniel7:8).

3. Es würde drei Reiche ausrotten (Daniel 7:8).

4. Es würde “anders” sein als die andern 10 Reiche (Daniel 7:24).

5. Es würde gegen die Heiligen kämpfen oder sie verfolgen (Daniel 7:21, 25).

6. Es würde aus dem heidnischen Rom – dem vierten Weltreich – hervorgehen (Daniel 7:7, 8).

7 Gottes Volk (die Heiligen) würden “in seine Hand gegeben” “eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit” (Daniel 7:25).

8. Es würde den Höchsten “lästern” (Daniel 7:25). Die Bibel sagt in Offenbarung 13:5, dass dieselbe Macht “große Dinge und Lästerungen” reden würde.

9. Es würde sich unterstehen “Zeit und Gesetz zu ändern.” Daniel 7:25

Vergessen wir nicht, dass alle diese Identifikationsmerkmale direkt der Bibel entnommen sind. Es handelt sich dabei nicht um menschliche Meinung oder Spekulation. Historiker können benennen , welche Macht beschrieben ist. Alle diese Merkmale treffen nur auf eine Macht zu – das Papsttum. Um ganz sicher zu gehen, wollen wir alle neun Punkte sorgfältig untersuchen.


Es darf kein Schatten eines Zweifels übrigbleiben.


A.Es “entstand inmitten” der 10 Reiche Westeuropas.

Der geographische Ort der päpstlichen Macht war in Rom, Italien, im Herzen Westeuropas.

B. Es würde einen Mann als Wortführer an seiner Spitze haben.

Das Papsttum entspricht diesem Erkennungsmerkmal, denn es hat einen Mann als Wortführer an seiner Spitze (den Papst).

C. Es würde drei Reiche ausrotten.

Die Machthaber Westeuropas waren größtenteils katholisch und unterstützten das Papsttum in seiner Ausdehnung und Autorität. Drei arianische Reiche hingegen widersetzten sich dem Papsttum – die Vandalen, Heruler und Ostgoten. Das bewog die katholischen Herrscher, diese entweder zu unterwerfen oder zu vernichten. Dr. Mervyn Maxwell, Theologe und Historiker, beschreibt das Vorgehen in Band 1, Seite 129 seines Buches God Cares: “Der katholische Kaiser Zeno (474-491) handelte im Jahre 487 mit den Ostgoten einen Plan aus, aufgrund dessen das Reich der arianischen Heruler im Jahre 496 ausgerottet wurde. Der katholische Kaiser Justinian (527-565) rottete im Jahre 534 die arianischen Vandalen aus und brach im Jahre 538 auch die Macht der arianischen Ostgoten. Auf diese Weise wurden die drei Hörner, beschrieben im Buch Daniel – die Heruler, die Vandalen und die Ostgoten – ausgerottet.’” Es ist einfach zu erkennen, dass auch dieses Merkmal auf das Papsttum zutrifft.

D. Es würde sich von den anderen Reichen “unterscheiden” oder anders sein.

Das Papsttum entspricht auch dieser Beschreibung ganz eindeutig. Es betrat die Bühne als eine religiöse Macht und unterschied sich völlig von der weltlichen Natur der andern 10 Reiche.

E.Es würde Krieg führen gegen die Heiligen und sie verfolgen.

Dass die Kirche verfolgte, ist eine bekannte Tatsache. Das Papsttum gibt das selbst zu. Dafür gibt es viele Beweise. Sogar konservative Historiker schätzen, dass die Kirche möglicherweise mindestens 50 Millionen Menschen um ihrer religiösen Überzeugung willen umgebracht hat. Wir zitieren zwei Quellen:

1. “Dass die römische Kirche mehr unschuldiges Blut vergossen hat als je eine andere Institution wird von keinem Protestanten bezweifelt, der die Geschichte kennt. (1)

2. In Die Geschichte der Inquisition in Spanien, liefert D. Ivan Antonio Llorente folgende Zahlen allein von der Spanischen Inquisition:

31.912 Personen wurden verurteilt und kamen in den Flammen um.
241.450 Personen wurden zu schweren Strafen verurteilt.

F. Es würde aus dem vierten, eisernen Reich hervorgehen – dem heidnischen römischen Reich.

Zu diesem Punkt lassen wir zwei Autoritäten zu Wort kommen:

1. “Die mächtige katholische Kirche war sozusagen das getaufte römische Reich … Der Sitz des alten römischen Reiches wurde der Sitz des christlichen Reiches. Das Amt des Pontifex Maximus fand seine Fortsetzung in jenem des Papstes.” (2)

2. “Was immer die Barbaren und Arianer an römischen Elementen übrig ließen … so kamen diese unter die Protektion des römischen Bischofs, welcher nach Abgang des Kaisers die Hauptfigur war. Auf diese Weise drängte sich die römische Kirche selbst an den Platz des römischen Weltreiches, dessen tatsächliche Fortsetzung es ist.” (3) Und auch dieser Punkt trifft auf das Papsttum zu.

G. Gottes Volk (die Heiligen) würden “in seine Hand gegeben” “eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit.” Daniel 7:25.

Verschiedene Dinge benötigen eine Klärung in Verbindung mit diesem Punkt:

1. Eine Zeit ist ein Jahr, zwei Zeiten sind zwei Jahre und eine halbe Zeit ist ein halbes Jahr. (4)

2. Die selbe Zeitperiode wird in der Bibel siebenmal erwähnt (Daniel 7:25 12:7 Offenbarung 11:2, 3 12:6, 14 13:5). Dreimal als eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit zweimal als 42 Monate und zweimal als 1260 Tage. Gestützt auf den 30-Tage-Kalender der Juden beinhalten diese Zeitperioden alle dieselbe Zeitangabe:

3 1/2 Jahre – 42 Monate – 1260 Tage.

3. Ein prophetischer Tag entspricht einem buchstäblichen Jahr (Hesekiel 4:6 4. Mose 14:34).

4. Somit sollte das kleine Horn (der Antichrist) während 1260 prophetischen Tagen, oder 1260 buchstäblichen Jahren Macht über die Heiligen haben.

5. Die Herrschaft des Papsttums begann im Jahre 538 n. Chr., nachdem das letzte der drei gegnerischen arianischen Reiche vernichtet worden war. Seine Herrschaft dauerte bis 1798, als Napoleons General Berthier den Papst gefangen nahm in der Hoffnung, sowohl Papst Pius VI als auch die politische und weltliche Macht des Papsttums zu vernichten. Diese Zeitperiode ist die exakte Erfüllung der 1260-Jahr-Prophezeiung. Dieser Schlag bedeutete eine tödliche Wunde für das Papsttum. Doch diese Wunde begann zu heilen und befindet sich bis heute im Heilungsprozess.

6. Dieselbe Zeit der Verfolgung wird in Matthäus 24:21 als die schlimmste für Gottes Volk beschrieben. In Vers 22 lesen wir, dass es so schrecklich gewesen sein muss, dass kein Mensch überlebt hätte, würde Gott diese Zeit nicht abgekürzt haben. Gott intervenierte. Die Verfolgung endete lange vor der Gefangennahme des Papstes im Jahre 1798. Es ist offensichtlich, dass auch dieser Punkt auf das Papsttum zutrifft.

H. Es würde “große Dinge” reden und “den Höchsten (Gott) lästern.”

Lästerung wird in der Bibel zweifach definiert:

1. Die Anmaßung, Sünden zu vergeben (Lukas 5:21).

2. Die Anmaßung, sich als Gott auszugeben (Johannes 10:33).

Treffen diese Punkte auf das Papsttum zu? Ja! Ziehen wir zuerst die Tatsache in Betracht, dass es beansprucht, Sünden zu vergeben: “Vergibt der Priester tatsächlich Sünden oder erklärt er diese als erlassen? Der Priester vergibt wirklich Sünden aufgrund der Macht, die ihm von Christus gegeben ist.”

(5) Im weiteren untergräbt das Papsttum Jesu Stellung, indem es die Beichte einem irdischen Priester gegenüber eingeführt hat und damit Jesus, unsern Hohepriester (Hebräer 3:1, 8:1.2) und einzigen Mittler übergeht (1.Timotheus 2:5).

Als nächstes ziehen wir den Anspruch, Gott zu sein, in Betracht: “Wir (die Päpste) nehmen auf dieser Erde den Platz Gottes des Allmächtigen ein.”(6)

Ein weiterer Punkt: “Der Papst ist nicht nur der Repräsentant Jesu Christi, sondern er selbst ist Jesus Christus, verborgen unter dem Mantel des Fleisches.” 7

Ganz offensichtlich trifft auch dieser Punkt auf das Papsttum zu.

Er würde “sich unterstehen, Zeiten und Gesetz zu ändern.”

In einer nächsten Lektion werden wir die “Zeiten” dieses Punktes behandeln. Es geht um ein Hauptthema, das besonders überdacht und behandelt werden muss. Worum geht es aber bei der Veränderung des “Gesetzes”? Selbstverständlich kann niemand dieses Gesetz ändern, doch hat das Papsttum nicht genau das zu tun versucht? Die Antwort lautet " Ja" 
In seinem Katechismus hat das Papsttum das zweite Gebot ausgelassen, das die Bilderverehrung verbietet, dann hat es das vierte Gebot von 90 Worten auf 7 Worte reduziert und das zehnte Gebot in zwei Teile geteilt. (Prüfen wir dies selbst nach. Vergleichen wir die Zehn Gebote in irgend einem katholischen Katechismus mit Gottes Geboten in 2.Mose 20:3-17). Es besteht kein Zweifel, dass es sich beim kleinen Horn von Daniel Kapitel 7 (der Antichrist) um das Papsttum handelt. Keine andere Organisation könnte sonst diesen neun Punkten entsprechen. Und dabei handelt es sich nicht um neue Lehre. Ausnahmslos jeder Reformator sprach vom Papsttum als dem Antichristen. 

Die Prophetie offenbart Fehler aller Glaubensbekenntnisse

Andere Prophezeiungen zeigen die Fehler des protestantischen und jüdischen Glaubens auf. Doch in allen Religionen finden sich aufrichtige Menschen. Gottes wahres Volk (welchen Glaubens auch immer) wird die Zurechtweisung des Herrn immer demütig annehmen und ihm gegenüber nicht Ohren und Herzen verschließen durch Selbstverteidigung. Wir sollten sehr dankbar sein, dass Gottes Wort jedes Thema mit unparteiischer Ehrlichkeit behandelt.

1 W. E. H. Lecky, Geschichte des Aufkommens und Einflusses des Geistes des Rationalismus in Europa, Band 2, S. 40.

2 Alexander Clarence Flick, Das Aufkommen der Kirche des Mittelalters, S. 148, 149.

3 Adolf Harnack, Was ist Christentum? (New York: Putnam, zweite Auflage, überarbeitet, 1901), S. 269, 270.

4 The Amplified Bible, Zondervan Publishing House, Grand Rapids, Michigan 1962.

5 Joseph Deharbe, S.J., Vollständiger Katechismus der katholischen Religion (New York: Schwartz, Kirwin & Fauss, 1924), S. 279.

6 Papst Leo XIII, Enzyklischer Brief “Die Vereinigung der Christenheit” (datiert 20. Juni 1894) übers. in in den Grossen Enzyklischen Briefen von Papst Leo XIII (New York: Benziger, 1903), p. 304.

7 Catholic National, Juli 1895.

8 R. Allen Anderson, Darlegung der Offenbarung, p. 137.

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