Über die Ehrlichkeit
20.11.2022 16:44
Über die Ehrlichkeit
20.11.2022 16:44
Über die Ehrlichkeit
Ehrlichkeit
Wir können unsere Glaubensgeschwister oft dadurch ermutigen, dass wir unser Menschsein und unsere Kämpfe ehrlich zugeben.
Wir sind berufen, Zeugen für Christus zu sein. Aber wenn wir in unserem Zeugnis einen falschen Eindruck über uns selbst geben, dann werden wir zu falschen Zeugen. Die große Mehrheit der Gläubigen fällt in diese Kategorie. Sie geben einen glorreichen Bericht über ihre Triumphe, aber sie sagen niemals ein Wort über ihre Kämpfe oder über ihre Misserfolge. Sie erzählen von vielen Gebeten, die Gott erhört hat, aber sie erwähnen nichts von Gebeten, die Gott mit „Nein" beantwortet hat. Sie beschreiben all ihre Gipfelerlebnisse im Detail, aber erwähnen nicht einmal ein Wort über die langen Täler, die dazwischen liegen. Sie sind falsche Zeugen, wenn sie ein unrealistisches Bild vom christlichen Leben geben.
Ich erinnere mich, als ich ein junger Christ war und mich abmühte, ein gottgefälliges Leben zu führen, an viele solche Zeugnisse von anderen Christen. Nicht einer von ihnen sagte mir, entweder vom Rednerpult aus oder im persönlichen Gespräch, dass auch sie Ängste, ungelöste Probleme und nicht erhörte Gebete hatten oder dass es Dinge in der Bibel gab, die sie verwirrten. Ich nahm daher an, dass solche Probleme und Rückfragen nur mich betrafen. Das Resultat war, dass all ihre Zeugnisse mich nur entmutigten; in der Folge führte mich diese Entmutigung noch weiter vom Herrn weg.
Dann las ich in der Bibel, wie perplex der Apostel Paulus oft war, wie verzweifelt er war, wie einige seiner Gebete nicht erhört wurden, wie einige der kranken Menschen, für die er betete, nicht geheilt wurden, wie er sogar Ängste hatte und in seiner Depression von Glaubensgeschwistern getröstet wurde (2Kor 4,8; 1,8; 12,8-9; 2Tim 4,20; 2Kor 7,5-6). Die Ehrlichkeit von Paulus erhob meinen Geist und ich wurde ermutigt, weiterzumachen.
Paulus wollte nie, dass andere einen falschen Eindruck von ihm hatten (2Kor 12,6). Daher sagte er ihnen mit klaren Worten, dass er ein Mensch war - kein Engel. Er lebte siegreich über jede bewusste Sünde, aber er war immer noch ein Mensch, der Fehler machen konnte und in dem das Fleisch noch nicht ausgemerzt war. Das Ziel des Paulus war es stets, anderen zu helfen, nicht sie zu beeindrucken. Durch seine Ehrlichkeit über sein Menschsein wurde er ein Werkzeug der Ermutigung für andere.
Es ist das Verlangen, andere zu beeindrucken, das viele von uns unwillig macht, bezüglich unserer Kämpfe und Ängste ehrlich mit ihnen zu sein. Das zeigt, dass wir nicht wirklich interessiert sind, ihnen zu helfen, zu einem engeren Wandel mit Gott zu kommen. Wir sind nicht besorgt darüber, dass sie durch unrealistische Maßstäbe, die wir für sie aufgestellt haben, entmutigt werden. Wir scheinen zufrieden zu sein, solange wir selber hoch geachtet werden.
Wir müssen einen Preis dafür bezahlen, wenn wir Kanäle sein wollen, durch die der Heilige Geist fließt - den Preis der Ehrlichkeit.
Wahre christliche Gemeinschaft muss auf Licht gegründet sein. Wir können nur dann in wahrer und tiefer Gemeinschaft miteinander wandeln, wenn wir bereit sind, im Licht zu wandeln. Das beinhaltet eine Bereitwilligkeit, dass wir im Umgang miteinander wir selber sind - indem wir alle Scham und Heuchelei vermeiden. Das ist die Art und Weise, wie Christen nach Gottes Willen miteinander wandeln sollten. Erinnere dich daran, dass die erste Sünde, die von Gott in der Frühkirche gerichtet wurde, Heuchelei war (siehe die Geschichte von Hananias und Saphira in Apostelgeschichte 5,1-14).
Die Sünde hat bewirkt, dass wir in unseren gegenseitigen Beziehungen alle Masken tragen. Wir leben in einer Welt voller Menschen, die Masken tragen; und wenn Menschen bekehrt werden, legen sie ihre Masken nicht ab. Sie tragen ihre Masken, gehen zu den Versammlungen und treffen andere Menschen - und nennen das Gemeinschaft. Aber eine solche Gemeinschaft ist eine Farce. Doch der Teufel hat bewirkt, dass die meisten Christen mit genau dem zufrieden sind.
Es ist wahr, dass es für uns alle unmöglich ist, unsere Masken vollständig zu entfernen. Da wir in einer sündigen Welt leben und in einer unvollkommenen Kirche Gemeinschaft pflegen und selber vom Fleisch gebunden sind, ist es weder möglich noch wünschenswert, mit anderen völlig offen zu sein. Totale Offenheit ist nicht realisierbar, weil wir selber nicht vollständig sehen können. Noch ist es ratsam, da es andere hindern kann.
Wir brauchen in unserem Bestreben, ehrlich zu sein, sicherlich Weisheit. Aber wir sollten niemals vorgeben, etwas zu sein, was wir nicht sind. Da ist Heuchelei - und Heuchelei wurde von Jesus offen und vorbehaltslos verurteilt.
Eine selbstgerechte, pharisäische Einstellung hindert viele Christen daran, für andere Kanäle der Hilfe und der Ermutigung zu sein. Unsere Einstellung muss so sein, dass unsere Glaubensgeschwister und andere sich frei fühlen werden, zu uns zu kommen, aus sich herauszugehen und ihr Herz auszuschütten, im Wissen, dass ihnen Sympathie und Verständnis entgegengebracht werden und dass sie für ihre Ignoranz und ihr Versagen nicht verachtet werden.
Die Welt ist voll von einsamen, verkrampften, von Angst geplagten und neurotischen Menschen. Christus hat die Antwort auf ihre Probleme, aber diese Antwort sollte ihnen durch seinen Leib, die Gemeinde, vermittelt werden. Aber leider sind die meisten Christen so selbstgerecht und unecht, dass sie Leute in Not vertreiben.
Keith Miller sagt in „The Taste of New Wine" Folgendes: „Unsere modernen Kirchen sind voll von Leuten, die rein aussehen, rein klingen, die sich aber innerlich wegen ihrer Schwächen, ihrer Frustration und ihrem Mangel an Echtheit selber satt haben. Unsere nicht-christlichen Freunde denken entweder: ‚Dieser Haufen netter, unbeschwerter Leute könnte meine Probleme niemals verstehen'; oder die scharfsinnigeren Heiden, die uns gesellschaftlich oder beruflich kennen, glauben, dass wir Christen in Bezug auf die Situation der Menschen entweder völlig ignorant oder durch und durch Heuchler sind."
Wir müssen lernen, was es bedeutet, auf einer persönlichen Ebene ehrliche Gemeinschaft mit anderen zu haben - und wir alle können dabei mit einer Person beginnen.
Es gibt jedoch in diesem Bereich von ehrlicher Gemeinschaft Gefahren, deren wir uns bewusst sein sollten, damit wir sie meiden können. Hier sind einige Richtlinien, die uns helfen können:
Erstens muss eine solche vertraute Gemeinschaft auf Personen desselben Geschlechts beschränkt werden. Wir sollten nicht vergessen, dass wir noch immer in einer gefallenen Welt leben, und dass das Fleisch (und dadurch das Potenzial für Sünde) noch in allen von uns ist. Es ist daher für jemanden sehr gefährlich, außerhalb der ehelichen Beziehung mit einer Person des anderen Geschlechts eine enge, vertraute Beziehung zu entwickeln. Diejenigen, die das versucht haben, sind unweigerlich in die eine oder die andere Sünde gefallen.
Zweitens müssen wir den geistlichen Prinzipien folgen, die in Gottes Wort für unsere Gemeinschaft festgelegt wurden - und uns weigern, von psychiatrischen Techniken geleitet zu werden. Der Heilige Geist sollte die Kontrolle über unsere Gemeinschaft haben und wir müssen ihm erlauben, uns auf spontane Weise enger zusammenzuführen. Wir sollten eine Person niemals zu einer künstlichen Ehrlichkeit zwingen.
Erinnere dich drittens daran, dass der Zweck der Gemeinschaft nicht darin besteht, einander unsere Sünden zu bekennen und dabei einen befremdlichen, unbiblischen Trost zu erhalten. Die Bibel ermutigt uns nirgends, unsere Sünden irgendjemandem oder allen zu bekennen. Wir müssen Sünde in dem Kreis, in dem sie begangen wurde, bekennen. Wenn wir gegen Gott allein gesündigt haben, müssen wir sie nur Gott bekennen. Wenn sich unsere Sünde gegen irgendeine andere Person oder Gruppe gerichtet hat, dann muss sie auch gegenüber diesen bekannt werden. Aber wir sollen unsere Sünden nicht gegenüber allen unseren Glaubensgeschwistern bekennen. Abgesehen davon, dass ein solches Bekenntnis ganz unnötig ist, mag es für andere ein Hindernis sein - indem es ihren Verstand beschmutzt und sie vielleicht ermutigt, auf ähnliche Weise zu sündigen. Wir sollen den Leib Christi aufbauen. Stelle sicher, dass du ihn nicht niederreißt. Die Heilige Schrift ermahnt uns, einander zu ermutigen und zu ermahnen und nicht, einander unsere Sünden zu bekennen.
(Der einzige Hinweis im Neuen Testament, einander unsere Fehler zu bekennen - siehe Jakobus 5,16 - steht offensichtlich, wie es der Kontext zeigt, in Bezug zur physischen Heilung. Krankheit wird manchmal durch Sünde verursacht, die man nicht bekannt hat. Daher drängt Jakobus auf ein volles Bekenntnis der Sünde in der Gegenwart der Ältesten, damit die Heilung wegen dieses Punktes nicht verzögert wird. Dieses Gebot sollte niemals aus seinem Kontext gerissen und ihm sollte keine breitere Anwendung als beabsichtigt gegeben werden. Erinnere dich daran, dass „ein Text, der aus dem Zusammenhang gerissen wird, ein Prätext [Vorwand] ist".
Eine törichte Ehrlichkeit kann dem Zeugnis Christi schaden und auch Anlass für unnötigen Tratsch geben. Ich erinnere mich an eine Geschichte von drei Diakonen in einer Gemeinde, die sich entschieden, ehrliche Gemeinschaft miteinander zu haben. Einer sagte, dass die Liebe zum Geld seine Schwäche war und dass er Kirchengelder gestohlen hatte. Der andere gab zu, dass seine Schwäche Sex war und dass er mit einer bestimmten Dame in der Gemeinde in Sünde lebte. Der Dritte sagte: „Meine Schwäche ist Tratschen; und ich kann es kaum erwarten, dieses Treffen zu verlassen!"
Die Bibel sagt: „Erzähle deine Geheimnisse keiner Klatschtante, wenn du sie nicht in die ganze Welt hinausposaunen möchtest" (Spr 20,19; TLB). Es gibt sogar in der Gemeinde skrupellose Leute. Stelle sicher, dass du weder dich selbst noch andere durch eine unkluge „Ehrlichkeit" in peinliche Situationen bringst. Wenn du Zweifel hast, in welchem Ausmaß du in der Gemeinschaft miteinander ehrlich sein solltest, dann ist es besser auf der Seite weniger als mehr zu sagen zu irren.
Wenn wir uns an die Lehre von Gottes Wort halten, dann sind wir sicher.
Viertens sollten wir auf unsere Motive achten. „Ehrlichkeit" gegenüber anderen, die in Wirklichkeit die Absicht hat, unseren Ruf als demütige Heilige zu verbessern, ist ein Gräuel. Ich habe gehört, wie Christen bestimmte „respektable Sünden" öffentlich bekannt haben (wie z.B. „ich bete nicht genug", „ich gebe nicht so viel Zeugnis wie ich sollte", „ich muss mitfühlender sein" usw.), die sie mehr als Heilige denn als Sünder aussehen ließen. Natürlich war das ihre Absicht - um für ihre Ehrlichkeit die Anerkennung ihrer Glaubensgeschwister zu erhalten. Nimm dich in Acht vor einem solchen „demütigen Stolz!"
Fünftens sollten wir im Gedächtnis behalten, dass vertrauliche Dinge, die uns von anderen mitgeteilt werden, ein heiliges Vertrauen sind, das nie verraten werden darf. Solche Dinge, die Menschen uns über sich selber oder über andere erzählt haben dürfen sogar als „Gebetsanliegen" nie geteilt werden. Es ist einfach schockierend, das Ausmaß von Klatsch zu hören, das unter dem frommen Schirm des, „Ich teile das nur für Gebetszwecke mit euch", verbreitet wird.
Sechstens sollten wir eine ungesunde und fleischliche Neugierde meiden, wenn jemand uns sein Herz ausschüttet. Gottes Wort warnt uns, keine Wichtigtuer zu sein, die sich in die Angelegenheiten anderer Menschen einmischen (1Pt 4,15). Wir sollen nicht herumgehen und neugierig auf die Angelegenheiten anderer sein. Unser Ziel in der Gemeinschaft besteht darin, einander zu helfen und nicht darin, all seine/ihre Fehler und Sünden zu entdecken.
Schließlich sollen wir Gott bitten, in all unserem Austausch und in unserer Gemeinschaft zwischen uns zu sein. Wenn Christus, das Haupt, nicht zwischen uns ist, kann unsere Gemeinschaft zu einer fleischlichen Übung degradieren, die weit hinter Gottes Ziel zurückbleibt.
Echte christliche Gemeinschaft schließt ein, dass alle Mitglieder einander ermutigen. Wo dies praktiziert wird, wird das Band der Gemeinschaft versüßt und gestärkt...https://deutsch.cfcindia.com/de/books/one-body-in-christ...Gruss,Ralf😘
Wir können unsere Glaubensgeschwister oft dadurch ermutigen, dass wir unser Menschsein und unsere Kämpfe ehrlich zugeben.
Wir sind berufen, Zeugen für Christus zu sein. Aber wenn wir in unserem Zeugnis einen falschen Eindruck über uns selbst geben, dann werden wir zu falschen Zeugen. Die große Mehrheit der Gläubigen fällt in diese Kategorie. Sie geben einen glorreichen Bericht über ihre Triumphe, aber sie sagen niemals ein Wort über ihre Kämpfe oder über ihre Misserfolge. Sie erzählen von vielen Gebeten, die Gott erhört hat, aber sie erwähnen nichts von Gebeten, die Gott mit „Nein" beantwortet hat. Sie beschreiben all ihre Gipfelerlebnisse im Detail, aber erwähnen nicht einmal ein Wort über die langen Täler, die dazwischen liegen. Sie sind falsche Zeugen, wenn sie ein unrealistisches Bild vom christlichen Leben geben.
Ich erinnere mich, als ich ein junger Christ war und mich abmühte, ein gottgefälliges Leben zu führen, an viele solche Zeugnisse von anderen Christen. Nicht einer von ihnen sagte mir, entweder vom Rednerpult aus oder im persönlichen Gespräch, dass auch sie Ängste, ungelöste Probleme und nicht erhörte Gebete hatten oder dass es Dinge in der Bibel gab, die sie verwirrten. Ich nahm daher an, dass solche Probleme und Rückfragen nur mich betrafen. Das Resultat war, dass all ihre Zeugnisse mich nur entmutigten; in der Folge führte mich diese Entmutigung noch weiter vom Herrn weg.
Dann las ich in der Bibel, wie perplex der Apostel Paulus oft war, wie verzweifelt er war, wie einige seiner Gebete nicht erhört wurden, wie einige der kranken Menschen, für die er betete, nicht geheilt wurden, wie er sogar Ängste hatte und in seiner Depression von Glaubensgeschwistern getröstet wurde (2Kor 4,8; 1,8; 12,8-9; 2Tim 4,20; 2Kor 7,5-6). Die Ehrlichkeit von Paulus erhob meinen Geist und ich wurde ermutigt, weiterzumachen.
Paulus wollte nie, dass andere einen falschen Eindruck von ihm hatten (2Kor 12,6). Daher sagte er ihnen mit klaren Worten, dass er ein Mensch war - kein Engel. Er lebte siegreich über jede bewusste Sünde, aber er war immer noch ein Mensch, der Fehler machen konnte und in dem das Fleisch noch nicht ausgemerzt war. Das Ziel des Paulus war es stets, anderen zu helfen, nicht sie zu beeindrucken. Durch seine Ehrlichkeit über sein Menschsein wurde er ein Werkzeug der Ermutigung für andere.
Es ist das Verlangen, andere zu beeindrucken, das viele von uns unwillig macht, bezüglich unserer Kämpfe und Ängste ehrlich mit ihnen zu sein. Das zeigt, dass wir nicht wirklich interessiert sind, ihnen zu helfen, zu einem engeren Wandel mit Gott zu kommen. Wir sind nicht besorgt darüber, dass sie durch unrealistische Maßstäbe, die wir für sie aufgestellt haben, entmutigt werden. Wir scheinen zufrieden zu sein, solange wir selber hoch geachtet werden.
Wir müssen einen Preis dafür bezahlen, wenn wir Kanäle sein wollen, durch die der Heilige Geist fließt - den Preis der Ehrlichkeit.
Wahre christliche Gemeinschaft muss auf Licht gegründet sein. Wir können nur dann in wahrer und tiefer Gemeinschaft miteinander wandeln, wenn wir bereit sind, im Licht zu wandeln. Das beinhaltet eine Bereitwilligkeit, dass wir im Umgang miteinander wir selber sind - indem wir alle Scham und Heuchelei vermeiden. Das ist die Art und Weise, wie Christen nach Gottes Willen miteinander wandeln sollten. Erinnere dich daran, dass die erste Sünde, die von Gott in der Frühkirche gerichtet wurde, Heuchelei war (siehe die Geschichte von Hananias und Saphira in Apostelgeschichte 5,1-14).
Die Sünde hat bewirkt, dass wir in unseren gegenseitigen Beziehungen alle Masken tragen. Wir leben in einer Welt voller Menschen, die Masken tragen; und wenn Menschen bekehrt werden, legen sie ihre Masken nicht ab. Sie tragen ihre Masken, gehen zu den Versammlungen und treffen andere Menschen - und nennen das Gemeinschaft. Aber eine solche Gemeinschaft ist eine Farce. Doch der Teufel hat bewirkt, dass die meisten Christen mit genau dem zufrieden sind.
Es ist wahr, dass es für uns alle unmöglich ist, unsere Masken vollständig zu entfernen. Da wir in einer sündigen Welt leben und in einer unvollkommenen Kirche Gemeinschaft pflegen und selber vom Fleisch gebunden sind, ist es weder möglich noch wünschenswert, mit anderen völlig offen zu sein. Totale Offenheit ist nicht realisierbar, weil wir selber nicht vollständig sehen können. Noch ist es ratsam, da es andere hindern kann.
Wir brauchen in unserem Bestreben, ehrlich zu sein, sicherlich Weisheit. Aber wir sollten niemals vorgeben, etwas zu sein, was wir nicht sind. Da ist Heuchelei - und Heuchelei wurde von Jesus offen und vorbehaltslos verurteilt.
Eine selbstgerechte, pharisäische Einstellung hindert viele Christen daran, für andere Kanäle der Hilfe und der Ermutigung zu sein. Unsere Einstellung muss so sein, dass unsere Glaubensgeschwister und andere sich frei fühlen werden, zu uns zu kommen, aus sich herauszugehen und ihr Herz auszuschütten, im Wissen, dass ihnen Sympathie und Verständnis entgegengebracht werden und dass sie für ihre Ignoranz und ihr Versagen nicht verachtet werden.
Die Welt ist voll von einsamen, verkrampften, von Angst geplagten und neurotischen Menschen. Christus hat die Antwort auf ihre Probleme, aber diese Antwort sollte ihnen durch seinen Leib, die Gemeinde, vermittelt werden. Aber leider sind die meisten Christen so selbstgerecht und unecht, dass sie Leute in Not vertreiben.
Keith Miller sagt in „The Taste of New Wine" Folgendes: „Unsere modernen Kirchen sind voll von Leuten, die rein aussehen, rein klingen, die sich aber innerlich wegen ihrer Schwächen, ihrer Frustration und ihrem Mangel an Echtheit selber satt haben. Unsere nicht-christlichen Freunde denken entweder: ‚Dieser Haufen netter, unbeschwerter Leute könnte meine Probleme niemals verstehen'; oder die scharfsinnigeren Heiden, die uns gesellschaftlich oder beruflich kennen, glauben, dass wir Christen in Bezug auf die Situation der Menschen entweder völlig ignorant oder durch und durch Heuchler sind."
Wir müssen lernen, was es bedeutet, auf einer persönlichen Ebene ehrliche Gemeinschaft mit anderen zu haben - und wir alle können dabei mit einer Person beginnen.
Es gibt jedoch in diesem Bereich von ehrlicher Gemeinschaft Gefahren, deren wir uns bewusst sein sollten, damit wir sie meiden können. Hier sind einige Richtlinien, die uns helfen können:
Erstens muss eine solche vertraute Gemeinschaft auf Personen desselben Geschlechts beschränkt werden. Wir sollten nicht vergessen, dass wir noch immer in einer gefallenen Welt leben, und dass das Fleisch (und dadurch das Potenzial für Sünde) noch in allen von uns ist. Es ist daher für jemanden sehr gefährlich, außerhalb der ehelichen Beziehung mit einer Person des anderen Geschlechts eine enge, vertraute Beziehung zu entwickeln. Diejenigen, die das versucht haben, sind unweigerlich in die eine oder die andere Sünde gefallen.
Zweitens müssen wir den geistlichen Prinzipien folgen, die in Gottes Wort für unsere Gemeinschaft festgelegt wurden - und uns weigern, von psychiatrischen Techniken geleitet zu werden. Der Heilige Geist sollte die Kontrolle über unsere Gemeinschaft haben und wir müssen ihm erlauben, uns auf spontane Weise enger zusammenzuführen. Wir sollten eine Person niemals zu einer künstlichen Ehrlichkeit zwingen.
Erinnere dich drittens daran, dass der Zweck der Gemeinschaft nicht darin besteht, einander unsere Sünden zu bekennen und dabei einen befremdlichen, unbiblischen Trost zu erhalten. Die Bibel ermutigt uns nirgends, unsere Sünden irgendjemandem oder allen zu bekennen. Wir müssen Sünde in dem Kreis, in dem sie begangen wurde, bekennen. Wenn wir gegen Gott allein gesündigt haben, müssen wir sie nur Gott bekennen. Wenn sich unsere Sünde gegen irgendeine andere Person oder Gruppe gerichtet hat, dann muss sie auch gegenüber diesen bekannt werden. Aber wir sollen unsere Sünden nicht gegenüber allen unseren Glaubensgeschwistern bekennen. Abgesehen davon, dass ein solches Bekenntnis ganz unnötig ist, mag es für andere ein Hindernis sein - indem es ihren Verstand beschmutzt und sie vielleicht ermutigt, auf ähnliche Weise zu sündigen. Wir sollen den Leib Christi aufbauen. Stelle sicher, dass du ihn nicht niederreißt. Die Heilige Schrift ermahnt uns, einander zu ermutigen und zu ermahnen und nicht, einander unsere Sünden zu bekennen.
(Der einzige Hinweis im Neuen Testament, einander unsere Fehler zu bekennen - siehe Jakobus 5,16 - steht offensichtlich, wie es der Kontext zeigt, in Bezug zur physischen Heilung. Krankheit wird manchmal durch Sünde verursacht, die man nicht bekannt hat. Daher drängt Jakobus auf ein volles Bekenntnis der Sünde in der Gegenwart der Ältesten, damit die Heilung wegen dieses Punktes nicht verzögert wird. Dieses Gebot sollte niemals aus seinem Kontext gerissen und ihm sollte keine breitere Anwendung als beabsichtigt gegeben werden. Erinnere dich daran, dass „ein Text, der aus dem Zusammenhang gerissen wird, ein Prätext [Vorwand] ist".
Eine törichte Ehrlichkeit kann dem Zeugnis Christi schaden und auch Anlass für unnötigen Tratsch geben. Ich erinnere mich an eine Geschichte von drei Diakonen in einer Gemeinde, die sich entschieden, ehrliche Gemeinschaft miteinander zu haben. Einer sagte, dass die Liebe zum Geld seine Schwäche war und dass er Kirchengelder gestohlen hatte. Der andere gab zu, dass seine Schwäche Sex war und dass er mit einer bestimmten Dame in der Gemeinde in Sünde lebte. Der Dritte sagte: „Meine Schwäche ist Tratschen; und ich kann es kaum erwarten, dieses Treffen zu verlassen!"
Die Bibel sagt: „Erzähle deine Geheimnisse keiner Klatschtante, wenn du sie nicht in die ganze Welt hinausposaunen möchtest" (Spr 20,19; TLB). Es gibt sogar in der Gemeinde skrupellose Leute. Stelle sicher, dass du weder dich selbst noch andere durch eine unkluge „Ehrlichkeit" in peinliche Situationen bringst. Wenn du Zweifel hast, in welchem Ausmaß du in der Gemeinschaft miteinander ehrlich sein solltest, dann ist es besser auf der Seite weniger als mehr zu sagen zu irren.
Wenn wir uns an die Lehre von Gottes Wort halten, dann sind wir sicher.
Viertens sollten wir auf unsere Motive achten. „Ehrlichkeit" gegenüber anderen, die in Wirklichkeit die Absicht hat, unseren Ruf als demütige Heilige zu verbessern, ist ein Gräuel. Ich habe gehört, wie Christen bestimmte „respektable Sünden" öffentlich bekannt haben (wie z.B. „ich bete nicht genug", „ich gebe nicht so viel Zeugnis wie ich sollte", „ich muss mitfühlender sein" usw.), die sie mehr als Heilige denn als Sünder aussehen ließen. Natürlich war das ihre Absicht - um für ihre Ehrlichkeit die Anerkennung ihrer Glaubensgeschwister zu erhalten. Nimm dich in Acht vor einem solchen „demütigen Stolz!"
Fünftens sollten wir im Gedächtnis behalten, dass vertrauliche Dinge, die uns von anderen mitgeteilt werden, ein heiliges Vertrauen sind, das nie verraten werden darf. Solche Dinge, die Menschen uns über sich selber oder über andere erzählt haben dürfen sogar als „Gebetsanliegen" nie geteilt werden. Es ist einfach schockierend, das Ausmaß von Klatsch zu hören, das unter dem frommen Schirm des, „Ich teile das nur für Gebetszwecke mit euch", verbreitet wird.
Sechstens sollten wir eine ungesunde und fleischliche Neugierde meiden, wenn jemand uns sein Herz ausschüttet. Gottes Wort warnt uns, keine Wichtigtuer zu sein, die sich in die Angelegenheiten anderer Menschen einmischen (1Pt 4,15). Wir sollen nicht herumgehen und neugierig auf die Angelegenheiten anderer sein. Unser Ziel in der Gemeinschaft besteht darin, einander zu helfen und nicht darin, all seine/ihre Fehler und Sünden zu entdecken.
Schließlich sollen wir Gott bitten, in all unserem Austausch und in unserer Gemeinschaft zwischen uns zu sein. Wenn Christus, das Haupt, nicht zwischen uns ist, kann unsere Gemeinschaft zu einer fleischlichen Übung degradieren, die weit hinter Gottes Ziel zurückbleibt.
Echte christliche Gemeinschaft schließt ein, dass alle Mitglieder einander ermutigen. Wo dies praktiziert wird, wird das Band der Gemeinschaft versüßt und gestärkt...https://deutsch.cfcindia.com/de/books/one-body-in-christ...Gruss,Ralf😘
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Sulzbacher 20.11.2022 17:56
Machen wir es uns zum Gebet, dass der Herr uns helfen möge, jeden Tag im Licht der herrlichen Wahrheit zu leben, dass wir ein Leib in Christus sind. Wenn mehr und mehr Christen auf der Welt diese Wahrheit verstehen und nach ihr zu leben beginnen, werden wir sicherlich sehen, dass die Gemeinde, wenngleich zahlenmäßig klein, zu ihrer makellosen Herrlichkeit wiederhergestellt wird. Sie wird als Instrument in Gottes Händen die Mächte der Finsternis in die Flucht schlagen und ein Kanal des Segens für die notleidende Welt sein.
Sulzbacher 20.11.2022 17:58
EPILOG
Die Liebe von Golgatha
Der Leib Christi baut sich durch die Liebe von Golgatha auf.
Als eine Meditationshilfe zu diesem Thema gebe ich im Nachfolgenden einige Auszüge von Amy Carmichaels' Buch „IF" [WENN] wieder.
Ich schlage vor, dass du die folgenden Sätze in aller Ruhe durchliest und über jede Beschreibung der Liebe von Golgatha nachdenkst.
„Wenn ich kein Mitgefühl für meine Geschwister, die mit mir dienen, habe, so wie der Herr mir gegenüber Mitleid hat, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich diejenigen, denen ich dienen soll, herabsetze, über ihre Schwächen rede, vielleicht im Gegensatz zu dem, was ich als meine Stärken ansehe; wenn ich mir eine erhabene Einstellung aneigne und vergesse ‚Wer machte dich anders?' und ‚Was hast du, das du nicht empfangen hast?', dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich leichtfertig über die Fehler und die Sünde irgendeines Menschen sprechen kann; wenn ich auf lockere Art und Weise sogar über die Untaten eines Kindes sprechen kann, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich feststelle, dass ich Verfehlungen mit den Worten ‚Das ist der Grund, warum sie das immer tun' oder ‚Natürlich redet sie so, handelt er so' in leicht fahrlässiger Weise als erwiesen annehme, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich einen lieblosen Brief schreiben, ein liebloses Wort reden und einen lieblosen Gedanken ohne Betrübnis und Scham denken kann, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich mich mit jemandem beschäftige und er nicht reagiert und ich der Belastung überdrüssig werde und mich der Bürde entledige, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich von dem Vorwurf und dem Missverständnis beunruhigt bin, die einer Tat folgen mögen, die für das Wohl der Seelen, für die ich Rechenschaft abgeben muss, ergriffen wurde; wenn ich die Sache nicht in Gottes Hände legen und in Ruhe und Stillschweigen hingehen kann, indem ich mich an Gethsemane und an das Kreuz erinnere, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich nicht mit Augen der Hoffnung auf alle schaue, in denen es selbst nur einen schwachen Anfang [geistlichen Wachstums] gibt, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich eine bekannte, bereute und aufgegebene Sünde gegen eine andere Person wieder hervorhole und zulasse, dass meine Erinnerung an diese Sünde mein Denken färbt und meinen Argwohn speist, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich über eine Seele, die mich enttäuscht hat, nicht schweigen kann (außer wenn es zum Wohle dieser Seele oder zum Wohle anderer notwendig wird, darüber zu sprechen), dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich Angst habe, die Wahrheit zu sagen, damit ich nicht die Zuneigung anderer verliere oder damit nicht ein Betroffener sagen könnte: ‚Du verstehst das nicht' oder weil ich befürchte, meinen Ruf, gütig zu sein, zu verlieren; wenn ich meinen guten Namen vor das höchste Wohl anderer Menschen stelle, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich in ehrlichem Glück nicht den zweiten (oder den zwanzigsten) Platz einnehmen kann; wenn ich nicht den ersten Platz einnehmen kann, ohne viel Aufhebens um meine Unwürdigkeit zu machen, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich mich leicht angegriffen fühle, wenn ich zufrieden bin, in kühler Unfreundlichkeit weiterzumachen, obwohl Freundschaft möglich ist, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich mich verletzt fühle, wenn andere mir Dinge zur Last legen, von denen ich nichts weiß und dabei vergesse, dass der sündenlose Erlöser diesen Weg bis zum Ende ging, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich gegenüber denen, die mich - wie mir scheint zu Unrecht - verurteilen, bittere Gefühle habe und vergesse, dass sie, wenn sie mich kennten so wie ich mich selber kenne, mich viel mehr verurteilen würden, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich sage ‚Ja, ich vergebe, aber ich kann nicht vergessen', als ob der Gott, der zweimal am Tag all die Küsten auf der ganzen Welt wäscht, solche Erinnerungen nicht aus meinem Sinn waschen könnte, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn jemand, dessen Hilfe ich dringend benötige, genauso zufrieden zu sein scheint, mit Holz, Heu, Stroh wie mit Gold, Silber, Edelsteinen zu bauen und ich zögere, meiner Erleuchtung zu gehorchen und ohne diese Hilfe auszukommen, weil so wenige es verstehen werden, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn Monotonie mich versucht und ich Plackerei nicht aushalten kann; wenn törichte Leute mich ärgern und kleine Aufregungen mich nervös machen; wenn ich aus den Bagatellen des Lebens eine große Sache mache, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich in Bezug auf die Annehmlichkeiten anderer oder gegenüber ihren Gefühlen oder sogar ihren kleinen Schwächen rücksichtslos bin; wenn ich in Bezug auf ihre kleinen Verletzungen sorglos bin und Gelegenheiten verpasse, ihren Weg zu ebnen, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn mich Unterbrechungen ärgern … dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn Menschen an meiner Seite leiden und ich weiß es kaum, weil ich kein geistliches Urteilsvermögen habe, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn etwas, was ich für einen anderen Menschen tun soll, beschwerlich erscheint; wenn ich einem inneren Widerwillen folge und mein Tun verweigere, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn das Lob eines Menschen mich begeistert und sein Tadel mich deprimiert; wenn ich wegen eines Missverständnisses keine Ruhe finden kann, ohne mich selbst zu verteidigen; wenn ich lieber geliebt werden möchte als zu lieben, wenn ich lieber bedient werden möchte als zu dienen, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich eifrig begehre, gebraucht zu werden, um einer Seele in Knechtschaft den Weg der Freiheit zu zeigen, statt mich nur darum zu sorgen, dass sie freigesetzt wird; wenn ich meine Enttäuschung nähre, wenn ich versage, statt darum zu bitten, dass einem anderen das Wort der Befreiung gegeben werden möge, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich in meinem Dienst an der Gemeinschaft danach trachte, einen Freund an mich zu binden, sodass andere sich unerwünscht fühlen, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich mich weigere zuzulassen, dass jemand, der mir lieb ist, um Christi willen leidet, wenn ich ein solches Leiden nicht als die größte Ehre betrachte, die jedem Nachfolger des Gekreuzigten angeboten werden kann, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich den Platz einnehme, der von Christus allein ausgefüllt werden kann, indem ich eine Seele vorrangig an mich binde, statt sie zu leiten, sich an ihn zu klammern, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn mein Interesse an der Arbeit anderer kühl ist; wenn ich nur an meine eigene, spezielle Arbeit denke; wenn die Lasten anderer nicht auch meine Lasten und ihre Freuden nicht auch meine Freuden sind, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn das Äußerste und Schwerste nicht von mir gefordert werden kann; wenn meine Kollegen zögern, mich zu fragen und sich an jemand anders wenden, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich irgendeinen Platz auf Erden außer dem Staub am Fuße des Kreuzes begehre, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Das, was ich nicht weiß, lehre du mich, Herr, mein Gott."
„Liebe durch mich, Liebe Gottes,
mache mich wie deine klare Luft,
durch die ungehindert Farben hindurchdringen,
als ob sie nicht da wäre."https://deutsch.cfcindia.com/de/books/one-body-in-christ
Die Liebe von Golgatha
Der Leib Christi baut sich durch die Liebe von Golgatha auf.
Als eine Meditationshilfe zu diesem Thema gebe ich im Nachfolgenden einige Auszüge von Amy Carmichaels' Buch „IF" [WENN] wieder.
Ich schlage vor, dass du die folgenden Sätze in aller Ruhe durchliest und über jede Beschreibung der Liebe von Golgatha nachdenkst.
„Wenn ich kein Mitgefühl für meine Geschwister, die mit mir dienen, habe, so wie der Herr mir gegenüber Mitleid hat, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich diejenigen, denen ich dienen soll, herabsetze, über ihre Schwächen rede, vielleicht im Gegensatz zu dem, was ich als meine Stärken ansehe; wenn ich mir eine erhabene Einstellung aneigne und vergesse ‚Wer machte dich anders?' und ‚Was hast du, das du nicht empfangen hast?', dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich leichtfertig über die Fehler und die Sünde irgendeines Menschen sprechen kann; wenn ich auf lockere Art und Weise sogar über die Untaten eines Kindes sprechen kann, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich feststelle, dass ich Verfehlungen mit den Worten ‚Das ist der Grund, warum sie das immer tun' oder ‚Natürlich redet sie so, handelt er so' in leicht fahrlässiger Weise als erwiesen annehme, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich einen lieblosen Brief schreiben, ein liebloses Wort reden und einen lieblosen Gedanken ohne Betrübnis und Scham denken kann, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich mich mit jemandem beschäftige und er nicht reagiert und ich der Belastung überdrüssig werde und mich der Bürde entledige, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich von dem Vorwurf und dem Missverständnis beunruhigt bin, die einer Tat folgen mögen, die für das Wohl der Seelen, für die ich Rechenschaft abgeben muss, ergriffen wurde; wenn ich die Sache nicht in Gottes Hände legen und in Ruhe und Stillschweigen hingehen kann, indem ich mich an Gethsemane und an das Kreuz erinnere, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich nicht mit Augen der Hoffnung auf alle schaue, in denen es selbst nur einen schwachen Anfang [geistlichen Wachstums] gibt, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich eine bekannte, bereute und aufgegebene Sünde gegen eine andere Person wieder hervorhole und zulasse, dass meine Erinnerung an diese Sünde mein Denken färbt und meinen Argwohn speist, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich über eine Seele, die mich enttäuscht hat, nicht schweigen kann (außer wenn es zum Wohle dieser Seele oder zum Wohle anderer notwendig wird, darüber zu sprechen), dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich Angst habe, die Wahrheit zu sagen, damit ich nicht die Zuneigung anderer verliere oder damit nicht ein Betroffener sagen könnte: ‚Du verstehst das nicht' oder weil ich befürchte, meinen Ruf, gütig zu sein, zu verlieren; wenn ich meinen guten Namen vor das höchste Wohl anderer Menschen stelle, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich in ehrlichem Glück nicht den zweiten (oder den zwanzigsten) Platz einnehmen kann; wenn ich nicht den ersten Platz einnehmen kann, ohne viel Aufhebens um meine Unwürdigkeit zu machen, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich mich leicht angegriffen fühle, wenn ich zufrieden bin, in kühler Unfreundlichkeit weiterzumachen, obwohl Freundschaft möglich ist, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich mich verletzt fühle, wenn andere mir Dinge zur Last legen, von denen ich nichts weiß und dabei vergesse, dass der sündenlose Erlöser diesen Weg bis zum Ende ging, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich gegenüber denen, die mich - wie mir scheint zu Unrecht - verurteilen, bittere Gefühle habe und vergesse, dass sie, wenn sie mich kennten so wie ich mich selber kenne, mich viel mehr verurteilen würden, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich sage ‚Ja, ich vergebe, aber ich kann nicht vergessen', als ob der Gott, der zweimal am Tag all die Küsten auf der ganzen Welt wäscht, solche Erinnerungen nicht aus meinem Sinn waschen könnte, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn jemand, dessen Hilfe ich dringend benötige, genauso zufrieden zu sein scheint, mit Holz, Heu, Stroh wie mit Gold, Silber, Edelsteinen zu bauen und ich zögere, meiner Erleuchtung zu gehorchen und ohne diese Hilfe auszukommen, weil so wenige es verstehen werden, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn Monotonie mich versucht und ich Plackerei nicht aushalten kann; wenn törichte Leute mich ärgern und kleine Aufregungen mich nervös machen; wenn ich aus den Bagatellen des Lebens eine große Sache mache, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich in Bezug auf die Annehmlichkeiten anderer oder gegenüber ihren Gefühlen oder sogar ihren kleinen Schwächen rücksichtslos bin; wenn ich in Bezug auf ihre kleinen Verletzungen sorglos bin und Gelegenheiten verpasse, ihren Weg zu ebnen, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn mich Unterbrechungen ärgern … dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn Menschen an meiner Seite leiden und ich weiß es kaum, weil ich kein geistliches Urteilsvermögen habe, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn etwas, was ich für einen anderen Menschen tun soll, beschwerlich erscheint; wenn ich einem inneren Widerwillen folge und mein Tun verweigere, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn das Lob eines Menschen mich begeistert und sein Tadel mich deprimiert; wenn ich wegen eines Missverständnisses keine Ruhe finden kann, ohne mich selbst zu verteidigen; wenn ich lieber geliebt werden möchte als zu lieben, wenn ich lieber bedient werden möchte als zu dienen, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich eifrig begehre, gebraucht zu werden, um einer Seele in Knechtschaft den Weg der Freiheit zu zeigen, statt mich nur darum zu sorgen, dass sie freigesetzt wird; wenn ich meine Enttäuschung nähre, wenn ich versage, statt darum zu bitten, dass einem anderen das Wort der Befreiung gegeben werden möge, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich in meinem Dienst an der Gemeinschaft danach trachte, einen Freund an mich zu binden, sodass andere sich unerwünscht fühlen, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich mich weigere zuzulassen, dass jemand, der mir lieb ist, um Christi willen leidet, wenn ich ein solches Leiden nicht als die größte Ehre betrachte, die jedem Nachfolger des Gekreuzigten angeboten werden kann, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich den Platz einnehme, der von Christus allein ausgefüllt werden kann, indem ich eine Seele vorrangig an mich binde, statt sie zu leiten, sich an ihn zu klammern, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn mein Interesse an der Arbeit anderer kühl ist; wenn ich nur an meine eigene, spezielle Arbeit denke; wenn die Lasten anderer nicht auch meine Lasten und ihre Freuden nicht auch meine Freuden sind, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn das Äußerste und Schwerste nicht von mir gefordert werden kann; wenn meine Kollegen zögern, mich zu fragen und sich an jemand anders wenden, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Wenn ich irgendeinen Platz auf Erden außer dem Staub am Fuße des Kreuzes begehre, dann weiß ich nichts von der Liebe von Golgatha.
Das, was ich nicht weiß, lehre du mich, Herr, mein Gott."
„Liebe durch mich, Liebe Gottes,
mache mich wie deine klare Luft,
durch die ungehindert Farben hindurchdringen,
als ob sie nicht da wäre."https://deutsch.cfcindia.com/de/books/one-body-in-christ
Vorne herum nur schöne Helden-Kulisse aufrechterhalten wollen und hinten drüben brennt die Hütte, ist sicherlich nicht in Gottes Sinn.
Wir haben Alle unsere ständigen Herausforderungen, Prüfungem Bewährungsproben usw.
und benötigen Alle die Waffenrüstung Gottes um in diesem geistlichen Lebenskampf zu bestehen.