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Beziehungsverlust und Identitätskrise

Beziehungsverlust und  Identitätskrise
Auch Christen leben heute weitgehend entscheidungslos. Pastoren und Prediger klagen darüber. Man will gern zuhören und diskutieren ‑ aber wie selten ist man bereit, sich zu entscheiden, zu bekennen und Verantwortung zu übernehmen! Man macht nur “halb” mit. Man ist nicht bereit, sich ganz und gar mit der Botschaft zu identifizieren, die man gerade gehört hat. Und viele wollen lieber einen Vortrag über Gott hören, als an Gott glauben, und mancher möchte lieber einen Vortrag über den Himmel hören, als in den Himmel hineinkommen. Soziologen nennen diese Verhaltensweise einen “Beziehungsverlust”.

Was heißt Beziehungsverlust? Warum gibt es diesen Beziehungsverlust? Die Antwort ist einfach: Wir spielen zumeist nur Rollen, die uns vom Geist der Zeit diktiert werden ‑ Der eine spielt Revolutionär, der andere hat ein Motorrad und kraftstrotzt in Lederuniform, ein Mädchen macht auf “keep smiling”, weil sie sich auf den Traumberuf einer Stewardess einspielt ‑ man spielt Rollen, die die Zeit aufdrängt, die aber nicht im Einklang stehen mit dem wahren Ich. Es kommt dann dahin, daß wir eines Tages gar nicht mehr wissen, wer wir überhaupt sind. Psychologen nennen das die Identitätskrise. Das bedeutet: In dem, was wir tun, sind wir mit uns selbst nicht im Einklang; wir haben unsere Seele verloren. Die Zeit hat unser Ich zugeschüttet.

Die Zeit demontiert also gleichsam unser Ich. Sie zernagt aber auch unsere Erkenntnis Gottes. Man glaubt oft nur noch traditionell, aber nicht mehr ehrlich an Gott.

Im Blick auf die Endzeit schreibt der Apostel Paulus an Timotheus: “Menschen haben den Schein eines gottesfürchtigen Wesens, aber seine Kraft verleugnen sie …” Sie lernen pausenlos, aber kommen nicht zur Erkenntnis der Wahrheit. Das Ergebnis: “Menschen mit zerrütteten Sinnen, untüchtig zum Glauben … ” (2. Tim. 3,5‑9.) Sogenannte theologische Diskussionen können heute den Vorgeschmack der Hölle geben. Eine entsetzliche Verwirrung gerade angesichts der entscheidenden Sinnfragen unseres Lebens greift um sich. Das alles geschieht, obgleich unser Wissen von Tag zu Tag immer neue gewaltige Steigerungsraten erreicht. Bis zum Jahre 1500 erschienen in Europa pro Jahr etwa 1000 neue Bücher ‑1950 waren es 120 000, und heute erscheinen in der ganzen Welt pro Jahr etwa 400 000 neue Bücher. Wir lernen und lernen aber finden wir die Wahrheit? Ein Informationsterror bricht auf uns ein. Wieviel Informationen, Meinungen, politische und wirtschaftliche Werbebilder schlucken wir täglich freiwillig oder unfreiwillig von der Morgenzeitung bis zum abendlichen Fernsehen!

Wenn politische Häftlinge durch Gehirnwäsche für ein Geständnis reif gemacht werden sollen, dann werden sie zunächst einmal mit Reizen überflutet: Licht‑ und Geräuscheffekte, Kaskaden von Worten und Fragen schaffen eine totale Verunsicherung.

Mit diesem Verunsicherten kann man dann machen, was man will. Unsere Zeit selbst ist solch eine Gehirnwäsche – der Geist der Zeit verunsichert uns mehr von Tag zu Tag.

Die Verunsicherung angesichts der Zukunft wächst: Was wird nach dem Tode sein? Wie werden wir das Generationsproblem bewältigen? Welche Werte werden morgen noch gelten? Welche politische oder wirtschaftliche Ordnung wird für die Freiheit unseres Lebens morgen noch garantieren können?

Der Geist der Zeit ist nicht der Geist Gottes, der Zeitgeist ist nicht der Heilige Geist. Was “man glaubt und denkt”, ist nicht das, was Jesus uns zu glauben und denken lehrte. Wir werden die Geister prüfen: “Prüfet die Geister, ob sie von Gott sind” (l. Joh. 4,1), mahnt der Apostel Johannes.

Seit Christus auf diese Erde gekommen ist, bewegt sich die Zeit auf ihr Ende hin. Am Ende steht Christus als der Richter zwischen Glaube und Unglaube, Wahrheit und Lüge. Schon durch sein Kommen auf diese Erde vor zweitausend Jahren ist das Gericht angebrochen: “Jetzt geht das Gericht über die Welt”, sagt Christus (Joh. 15, 31); denn “das ist das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist” (Joh. 3,19). Das bedeutet: Durch Christus ist die Spannung in die Zeit gekommen.

Die Zeit steht in der Spannung, und auch der Christ lebt in der Spannung ‑ das Reich der Vergänglichkeit und Nichtigkeit und das Reich der Wahrheit bilden nicht nur das Schlachtfeld der Zeit, sondern auch den Kampfplatz in unserer eigenen Seele.

Genau das meint der Apostel Petrus, wenn er sagt: “Lasset euch die Hitze nicht befremden, die euch widerfährt, daß ihr versucht werdet. Meinet nicht, es widerführe euch etwas Seltsames, sondern freut euch, daß ihr mit Christus leidet … ” (1. Petr. 4,12.) Und der Apostel Paulus läßt darüber keinen Zweifel, daß die, die gottesfürchtig leben, wollen in Christus Jesus, Verfolgung leiden müssen« (2. Tim. 3,12). Denn auch darüber gab es für den Apostel Paulus keinen Zweifel, daß seit Christi erstem Kommen auf diese Welt “das Ende der Welt gekommen ist” (1. Kor. 10,11). Und der Apostel wußte auch, daß die Nacht ein Ende hat: “Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen” (Röm. 13,12).

Das Reich Gottes ist angebrochen. Das Reich Gottes umgreift die Gemeinde der Gläubigen.
Das Reich Gottes treibt diese Welt zum Untergang, weil es triumphieren will.
Das Reich Gottes provoziert die Mächte der Finsternis, schafft geistlichen Kampf in Verfolgung und Anfechtung.
Das Reich Gottes nimmt unsere Seele auf, wenn wir sterben.
Das Reich Gottes wird offenbar am Ende der Zeit, wenn Christus wiederkommt und ein neuer Himmel und eine neue Erde geschaffen werden...https://horst-koch.de/zukunft-der-welt/

Kommentare

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Sulzbacher 16.11.2022 15:26
In dem Maße, wie die Weltzivilisation neuheidnisch gegen Gott lebt, wird die Christengemeinde sich von dieser Weltzivilisation lösen. Sie kann nicht die Götter der Zeit anbeten. Christen gehen damit nicht in den Schmollwinkel. Sie sind anders als die Welt, aber sie sind in der Welt und leben die Ordnung in der Unordnung, die Wahrheit in der Lüge, Freiheit, Familie und Ehe in der kollektiven Uniformierung, Gerechtigkeit in der Ungerechtigkeit, Barmherzigkeit in der steigenden Aggressivität. Es wird in dieser endzeitlichen Gemeinde Christi nur entschiedene Christen geben: “Dann werden zwei auf dem Felde sein; einer wird angenommen und der andere wird verlassen werden. Zwei werden mahlen auf der Mühle; eine wird angenommen und die andere wird verlassen werden.” (Matth. 24,40.41.) Die Entscheidung wird Menschen zur Gemeinde zusammenführen, und sie wird unwahre Verbindungen auflösen. Nicht aus Tradition wird man beieinander sein, sondern um des Glaubens willen.

Und man wird sich finden, und man wird sich lösen ‑ so wie es die Stunde der Entscheidung gebietet. Diese Entscheidung wird jene Scheidung vorwegnehmen, die Christus als Gericht bei seiner Wiederkunft vollziehen wird.
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