... soll niemand drin wohnen, als ....
Die liebende Mutter schickt ihrem im Ausland studierenden Sohn zum Geburtstag ein reichhaltiges Paket. Da es außerhalb Europas verschickt wird, muss der Inhalt deklariert und der Wert angegeben werden.
Sorgfältig füllt sie alles aus und bezahlt die recht üppigen Versandkosten.
Auf dem Heimweg denkt sie noch einmal an den Zollaufkleber und fragt sich, was füllt mein Leben aus ?
Was beansprucht und hat Raum in meinem Leben, in meinem Herzen.
Ihr fiel der Brief des Paulus an die Kolosser 3,15 ein, der sowohl Bitte, wie auch Wunsch und Ermahnung enthält:
Der Friede des Christus regiere in euren Herzen.
Es traf sie ins Herz.
Wer eigentlich regiert mich? Wer alles und was alles hat ein Wohnrecht in meinem Herzen. Sind da nicht mehrere Hauptmieter und eine Menge an Untermietern, die längst schon in aller Stille angefangen haben, mich zu beherrschen ?
Sieht es in mir nicht aus, wie in einer Rumpelkammer voller überkommener und vielfach überholter Vorurteile und religiöser Überzeugungen?
Oder wie in einem Mausoleum, in dem ich alle großen, mich selber erhebenden Erlebnisse und Geschehnisse der Vergangenheit säuberlich konserviert habe? Wohl wissend, aber nicht bereit, zuzugeben, dass man davon nicht leben kann.
Was wäre, ging es ihr durch den Kopf, wenn ich jetzt oder morgen früh auch so einen Zettel als Erklärung für den Inhalt meines Herzens ausfüllen müsste. Ich wäre gezwungen, eine Art Inventur zu machen.
Was würde ich eintragen? Was ist in Gottes Augen wichtig?
Mein Herz gefüllt mit Erfahrungen, Erfolgen, Versäumnissen und Schuld im Vergleich zu dem, was ich als Kind gebetet habe ?
Es hieß doch „… mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein.“
Und noch ein erschreckender Gedanke: „Wertangabe“. Was könnte ich da hineinschreiben?
© R.M.P
Es ist gut, wenn wir uns immer mal wieder
auf den Prüfstand begeben.
Jesus im Herzen - der Wert ist unbezahlbar.
Einen gesegneten Tag !