Was bedeutet Sola Scriptura?

Was bedeutet Sola Scriptura?
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https://www.gotquestions.org/Deutsch/Sola-Scriptura.html
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Die Wörter „Sola Scriptura“ stammen vom lateinischen ab: „Sola“ als Auffassung von „allein“, Grund“, „Basis“, und das Wort „Scriptura“ bedeutet „Handschriften“ – Bezug nehmend auf die Heilige Schrift. Sola Scriptura bedeutet, das allein die Heilige Schrift unsere Authorität für Glauben und Praktiken der Christen ist. Die Bibel ist komplett, maßgebend und wahr. „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit...“ (2. Timotheus 3:16).

Sola Scriptura war der „vereinigte Aufschrei“ der protestantischen Reformation. Über Jahrhunderte hatte die römisch katholische Kirche ihre Traditionen über die Authorität der Bibel gestellt. Dies führte zu vielen Praktiken, die in Wahrheit der Bibel widersprechen.

Einige Beispiele hiervon sind: Gebet an die Heiligen und/oder Maria, die Unbefleckte Empfängnis, Transubstantatio, Säuglingstaufe, Ablass und die päpstliche Authorität.

Martin Luther, der Gründer der Lutherischen Kirche und Vater der protestantischen Reformation, hat öffentlich die Katholische Kirche für ihre unbiblische Lehre zurechtgewiesen. Die Katholische Kirche drohte ihm mit Kirchenbann (und Tod), falls er nicht widerrief. Martin Luther´s Erwiderung war:
"Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift oder einen einleuchtenden Vernunftgrund überzeugt werde - denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, dass sie häufig geirrt und sich selbst widersprochen haben -, so bleibe ich an die von mir angeführten Schriftworte gebunden. Und solange mein Gewissen gefangen ist von den Worten Gottes, kann und will ich nicht widerrufen, da gegen das Gewissen zu handeln weder sicher noch lauter ist. Gott helfe mir. Amen."

Das primäre katholische Argument gegen Sola Scriptura ist, das die Bibel nicht ausdrücklich Sola Scriptura lehrt. Katholiken argumentieren: „Die Bibel gibt nirgendwo an, das sie die ALLEINIGE authoritäre Anleitung für den Glauben und das tägliche Leben ist“.
Während dies der Wahrheit entspricht – so scheitert es doch daran, ein entscheidend wichtiges Problem zu erkennen. Wir wissen, dass die Bibel das Wort Gottes ist. Die Bibel erklärt sich selbst als von Gott eingegeben, nicht-irrend, und authoritär. Wir wissen ebenfalls, dass Gott seine Meinung nicht ändert oder Sich selbst widerspricht.
Also, auch wenn die Bibel nicht ausdrücklich „Sola Scriptura“ argumentiert, so erlaubt sie bestimmt nicht Traditionen, die ihrer Botschaft widersprechen. Sola Scriptura ist nicht so sehr ein Argument gegen Traditionen, sondern vielmehr ist sie ein Argument gegen unbiblische und/oder anti-biblische Lehren. Der einzige Weg, um mit Sicherheit wissen zu können, was Gott von uns erwartet, ist dem treu zu bleiben was Er uns schon offenbart hat – der Bibel. Wir können ohne jeden Zweifel wissen, dass die Schrift wahr, authoritär und zuverlässig ist. Das selbe kann nicht über Traditionen gesagt werden.

Das Wort Gottes ist die einize Authorität für den christlichen Glauben. Traditionen sind nur gültig, wenn sie auf der Heiligen Schrift basieren oder vollkommen mit der Schrift übereinstimmen. Traditionen, die im Widerspruch mit der Bibel sind, kommen nicht von Gott und sind kein zulässiger Aspekt für den christlichen Glauben. Sola Scriptura ist die einzige Möglichkeit um zu verhindern, das Subjektivität und eine eigene Meinung Vorrang über der Lehre der Bibel gegeben wird.
Der Kernpunkt von Sola Scriptura ist, dass das geistige Leben auf der Bibel allein basiert, und jede Tradition und Lehre verworfen wird, die nicht in voller Übereinstimmung mit der Bibel stehen. In 2. Timotheus 2:15 steht geschrieben: „Strebe danach, dich Gott bewährt zur Verfügung zu stellen als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit in gerader Richtung schneidet“.

Sola Scriptura hebt das Konzept der Kirchentradition nicht auf. Stattdessen gibt sie uns eine massive Grundlage, auf der Kirchentradition basieren soll. Es gibt viele Praktiken, in der Katholischen wie auch in der Protestantischen Kirche, die ein Ergebnis von Traditionen sind und nicht die ausdrückliche Lehre der Schrift. Es ist gut, und sogar notwendig, dass eine Kirche Traditionen hat. Traditionen spielen eine wichtige Rolle, um die christliche Lehre zu verdeutlichen und christliche Praktiken zu organisieren.
Aber, damit diese Traditionen gültig sind, dürfen sie nicht im Widerspruch mit dem Wort Gottes sein. Sie müssen auf der soliden Grundlage der Schrift basieren.
Das Problem mit der römisch katholischen Kirche (und vielen anderen christlichen Kirchen) ist, das sie Tradition auf Tradition auf Tradition auf Tradition anhäuft – oftmals so, das die anfängliche Tradition nicht vollkommen mit der Schrift harmoniert. Dies ist der Grund, warum Christen immer zu Sola Scriptura zurück kehren müssen, das authoritäre Wort Gottes, als einzig solide Grundlage für den Glauben und die Praktiken.

Ein praktischer Grund für die häufigen Einwände zum Konzept der Sola Scriptura ist die Tatsache, dass dem Kanon der Bibel nicht bis mindestens 250 Jahre nach Gründung der Gemeinde offiziell zugestimmt wurde. Außerdem gab es die Heilige Schrift in Massen nicht bis über 1500 Jahre nach Gründung der Gemeinde. Wie sollten dann die frühen Christen Sola Scriptura benutzen, wenn sie nicht mal die komplette Bibel hatten? Wie sollten die Christen, die vor der Erfindung der ersten Druckerpresse lebten, ihren Glauben und ihre Praktiken auf die Schrift allein basieren, wenn sie überhaupt kein komplettes Werk der Schrift haben konnten? Diese Angelegenheit wird weiter vermischt durch die hohen Raten des Analphabetentums durch die Geschichte hindurch. Wie handhabt Sola Scriptura diese Angelegenheiten?

Das Problem bei diesem Argument ist, dass es im wesentlichen aussagt, die Authorität der Schrift läge an ihrer Verfügbarkeit. Das ist aber nicht der Fall. Die Authorität der Schrift ist universal, weil sie das Wort Gottes ist, sie ist Seine Authorität.
 Die Tatsache, das die Bibel nicht leicht verfügbar war, oder sogar die Tatsache das die Menschen sie nicht lesen konnten, ändert nichts an der Tatsache, dass die Schrift das Wort Gottes ist. Außerdem sollte gerade deshalb dies nicht ein Argument gegen Sola Scriptura sein, sondern stattdessen ein Argument dafür, was die Kirche hätte tun sollen und nicht was sie daraus machte.
Die frühe Kirche hätte eine hohe Priorität daraus machen sollen, Kopien der Schrift herzustellen. Während es unrealistisch war, dass jeder Christ eine Kopie der Bibel hatte, so wäre es möglich gewesen, das jede Gemeinde einige hätte, damit das meiste oder die gesamte Schrift leicht für jeden zugänglich gewesen wäre. Die frühen Kirchenführer hätten dem Bibelstudium den höchsten Vorrang geben sollen, damit sie die Schrift genauestens lehren konnten.
Auch wenn die Schrift nicht für die Massen zugänglich war, so wären wenigstens die Kirchenführer im Wort Gottes gut geübt gewesen. Anstatt eine Tradition auf die andere zu bilden und sie von einer Generation zur nächsten weiter zu vermitteln, hätte die Kirche die Schrift kopieren und lehren sollen (2. Timotheus 4:2).

Nochmals, Traditionen sind nicht das Problem. Das Problem sind unbiblische Traditionen. Die Verfügbarkeit der Schrift durch die Jahrhunderte ist nicht der Hauptfaktor. Die Schrift selbst ist der Hauptfaktor. Wir haben die Schrift leicht für uns verfügbar. Durch das studieren der Bibel ist es klar, dass viele Kirchentraditionen, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben, in Wahrheit dem Wort Gottes widersprechen. Hier findet Sola Scriptura ihre Anwendung. Traditionen, die auf dem Wort Gottes basieren und mit ihm übereinstimmen, können beibehalten werden. Traditionen jedoch, die nicht auf dem Wort Gottes basieren und/oder ihm widersprechen, müssen abgelehnt werden.

Sola Scriptura weist uns zurück zu dem Punkt, was Gott uns schon in Seinem Wort offenbart hat. Sola Scriptura weist uns schließlich zurück zu dem Gott, der immer die Wahrheit spricht, der sich nie selbst widerspricht, und der sich selbst immer als verlässlich beweist.



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