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Aus aktuellem Anlass,dem Wahn der Ökumene und der vereinten Nationen ,Religionen,etc!!!

Aus aktuellem Anlass,dem Wahn der Ökumene und der vereinten Nationen ,Religionen,etc!!!
DAS GEHEIMNIS DER BERUFUNG
Berufen zum Apostel — berufen zu
Heiligen. 1. Kor. 1,1 f.
Das kleine Wörtlein berufen, wie es hier von dem
Apostel gebraucht wird, gleicht einem Tor zu einer ande=
ren Welt, und wenn wir hindurchgehen, werden wir er=
fahren, daß wir uns allerdings in einer anderen Welt
befinden. Die neue Welt, in die wir eintreten, ist die Welt
des souveränen Willens Gottes, in die der Wille des Men»
sehen nicht gelangen kann. Sollte er doch dahin gelangen,
dann nur als Untergebener und Diener, niemals aber als
Herr.
Paulus erklärt hier sein Apostelamt: Es ist eingesetzt
durch eine wirksame Berufung, nicht auf Grund seines eige
nen Wunsches oder seiner freien Willensentscheidung. Diese
Berufung ist eine göttliche Angelegenheit, völlig unbeein
flußt und unabhängig von menschlichem Tun. Die Antwort
zwar ist Sache des Menschen, niemals aber die Berufung.
Sie kommt allein von Gott.
Zwei Welten stehen sich einander gegenüber, beherrscht
von zwei Willen. Hier herrscht der Wille Gottes, dort der
Wille des Menschen. Die alte Welt der gefallenen Natur
ist die Welt des menschlichen Willens. Hier ist der Mensch
König, und sein Wille entscheidet über die Ereignisse. Hier
wird das Wer, das Was, Wann und Wo vom Menschen
entschieden, soweit er in seiner Schwachheit dazu in der
Lage ist. Hier setzt er die Werte: was geschätzt werden soll,
was geachtet, was angenommen und was verworfen. Sein
Wille bestimmt alles. „Ich habe beschlossen", „ichhabeent»
schieden", „ich ordne an" — diese Worte kommen beständig von den Lippen kleiner Menschen. Wie frohlocken sie
über ihr phantastisches „Recht der Selbstbestimmung"! Mit
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welch komischer Eitelkeit rühmen sie sich ihrer Selbständigkeit! Sie wissen nicht, daß sie nur für einen Tag da sind,
daß sie gar bald vergehen und nicht mehr sein werden. Sie
wollen es nicht wissen und lehnen es ab, darüber nachzu=
denken. Stolz behauptet der Mensch seinen Willen und
den Anspruch, Herr der Welt zu sein. Nun, für eine Zeit=
lang gilt sie wohl auch, diese „Welt des Menschen". Gott
wird in ihr nur soweit zugelassen, wie der Mensch ihn
duldet. Man behandelt ihn wie einen königlichen Gast in
einem demokratischen Land. Jeder führt seinen Namen
auf den Lippen, und zu bestimmten Zeiten wird er von
ihnen besonders gefeiert und besungen. Aber hinter all
dieser Schmeichelei hält der Mensch doch fest an seinem
Recht der Selbstbestimmung. Solange er sich in der Rolle
des Gastgebers sieht, ist er bereit, Gott mit seiner Auf=
merksamkeit zu beehren, aber Gott darf nur immer Gast
bleiben und ja nicht danach trachten, Herr zu werden.
Im übrigen legt der Mensch Wert darauf, daß man sich
völlig darüber im klaren ist: dies ist seine Welt. Er legt
ihre Gesetze fest, und er entscheidet, wie sie funktionieren
soll. Gott wird es nicht gestattet, etwas zu entscheiden. Und
wenn der Mensch sich auch vor Gott beugt, so gelingt es
ihm doch mit einiger Mühe, die Krone auf seinem eigenen
Haupt zu behalten.
Deshalb befinden wir uns in einer völlig anderen Welt,
wenn wir in das Königreich Gottes eintreten. Sie hat nicht
das geringste gemeinsam mit der Welt, aus der wir kamen,
in jedem Stück ist sie anders, in den meisten geradezu ent=
gegengesetzt. Da, wo sie einmal gleich zu sein scheinen,
ist es wirklich nur der Schein, denn die eine Welt ist irdisch,
die andere aber himmlisch. „Was vom Fleisch geboren ist,
ist Fleisch, was aber vom Geist geboren ist, ist Geist."
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Die eine Welt wird vergehen, die andere bleibt in Ewigkeit.
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Eine direkte Berufung durch Gott macht Paulus zum
Apostel. „Niemand nimmt diese Ehre für sich selbst." "
Unter den Menschen erleben wir es manchmal, wie hervorragende Künstler an den königlichen Hof gerufen werden, um dort eine Aufführung zu geben. Man spricht in
einem solchen Fall von einer Aufführung auf königlichen
Befehl. Wie begabt, wie berühmt ein Künstler auch sein
mag, er würde es niemals wagen, in die Gegenwart des
Königs zu treten, es sei denn auf Grund einer königlichen
Berufung, einer Berufung, die praktisch einem Befehl
gleichkommt. Eine solche Berufung läßt keine Möglichkeit
für eine Ablehnung, es sei denn auf die Gefahr einer
Majestätsbeleidigung hin. Mit Paulus war es nicht anders.
Gottes Berufung war zugleich sein Befehl. Hätte Paulus
sich um eine politische Karriere bemüht, so hätten die
Wähler über das Ergebnis abgestimmt. Wäre es ihm um
Anerkennung in der literarischen Welt gegangen, so hätten
ihm seine eigenen Fähigkeiten seinen Platz zugewiesen.
Hätte er im Ring gestanden, so würde seine eigene Stärke
und Geschicklichkeit über Sieg oder Niederlage entschieden haben. Aber sein Apostelamt war nicht von dieser
Art.
Wie wunderbar sind doch Gottes Wege! Weder durch
Kraft noch durch Stärke, weder auf Grund natürlicher
Fähigkeiten noch durch Erziehung werden Menschen zu
Aposteln, sondern durch Gottes wirksame Berufung.
Und so verhält es sich mit jedem Amt in der Gemeinde.
Menschen mögen eine Berufung erkennen und vor der
Gemeinde öffentlich bezeugen. Niemals aber ist es ihnen
erlaubt, selber die Wahl zu treffen. Wo aber göttliche Wege
und menschliche Methoden vermengt werden, da gibt es
Durcheinander und ständiges Versagen. Wie oft geschieht
es, daß brave Menschen, die aber nicht von Gott berufen
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worden sind, ein geistliches Amt übernehmen! Noch weit
schlimmer ist es, wenn Menschen, die noch der alten Welt
angehören und nicht durch das Wunder der Wiedergeburt
erneuert worden sind, Gottes heiligen Dienst auszuüben
versuchen. Wie traurig stimmt der Anblick eines solchen
Menschen, wie tragisch sind die Folgen eines solchen Dienstes, denn die Wege Gottes und der Menschen Wege sind
auf ewig einander entgegengesetzt.
Ist dies vielleicht eine der Ursachen für unseren gegenwärtigen Zustand geistlicher Schwäche? Wie kann das
Fleisch dem Geiste dienen? Oder wie können Männer von
einem anderen Stamme als dem des Levi vor dem Altar
dienen? Wie töricht ist der Versuch, dem Neuen nach der
alten Weise zu dienen! Dieser Wurzel sind jene üblen
Methoden und Grundsätze entsprossen, die unsere heutigen
Kirchen und Gemeinden charakterisieren. Die Kühnen und
Selbstbewußten drängen sich vor, und ohne von ihnen
einen Nachweis ihres Führungsanspruches zu fordern, folgen ihnen die Schwachen. Wo die göttliche Berufung übersehen wird, ist das Ergebnis geistliche Unfruchtbarkeit
und heillose Verwirrung.
Es ist an der Zeit, daß wir wieder nach der Führung
des Heiligen Geistes fragen. Die Herrschaft von Menschen
hat uns bereits zu viel gekostet. Der aufdringliche Wille
des Menschen hat ein solches Heer ungeistlicher Methoden
und unbiblischer Handlungen eingeführt, daß das Leben
der Kirche ernsthaft gefährdet ist. So gehen jährlich viele
Millionen an Geld der wahren Reichsgottesarbeit verloren, und christliche Arbeitszeit wird in einem solchen
Maße verschwendet, daß man darüber weinen könnte.
Aber es gibt ein noch schlimmeres Übel. Es besteht darin, daß man den wesenhaften Unterschied zwischen den
Naturen der beiden Welten nicht versteht. Man gewöhnt
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sich daran, die Erlösung so nebenbei „anzunehmen", als
handle es sich um eine geringe Sache, die völlig in unseren
Händen liegt. Die Menschen werden ermahnt, sich alles
noch einmal gut zu überlegen und sich für Christus „zu entscheiden". Ja, es gibt sogar Gemeinden, die einen bestimm«
ten Tag des Jahres zu einem „Tag der Entscheidung" erhe»
ben, an dem man dann erwartet, daß die Menschen sich
gnädig dazu herablassen, Jesus das Recht einzuräumen, sie
zu retten (ein Recht, das sie ihm bis zu diesem Tag offen»
bar nicht zugestanden haben). Damit wird Jesus praktisch
noch einmal vor einen menschlichen Richterstuhl gestellt.
Man läßt ihn warten, bis es dem einzelnen Menschen ge=«
fällt, sich zu entscheiden. Nach langem demütigem Warten
wird er schließlich entweder abgelehnt und fortgeschickt
oder gönnerhaft aufgenommen. Auf Grund eines völligen
Mißverständnisses der Lehre von der Freiheit des mensch»
liehen Willens wird die Errettung vom Willen des Men«
sehen statt von Gottes Willen abhängig gemacht.
Wie tief das Geheimnis sein mag, wie viele Paradoxien
es auch in sich schließt, es ist doch immer noch wahr,daß
Menschen nicht nach eigener Laune zu Heiligen werden,
sondern durch eine souveräne Berufung Gottes. Gott hat
mit den folgenden Worten die letzte Entscheidung eindeutig genug aus unseren Händen genommen: „Der Geist
ist es, der da lebendig macht, das Fleisch ist nichts nütze...
Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir .. .
Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß ihn der
Vater ziehe... Niemand kann zu mir kommen, es werde
ihm denn von meinem Vater gegeben... Du hast ihm
Macht gegeben über alles Fleisch, auf daß er ewiges Leben
gebe allen, die du ihm gegeben hast... Es gefiel Gott, der
mich von meiner Mutter Leibe an ausgesondert und durch
seine Gnade berufen hat, seinen Sohn in mir zu offenba«
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ren."
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Gott hat uns nach seinem Bilde geschaffen, und
ein Zeichen dieser Gottähnlichkeit ist unser freier Wille.
Wir hören Gott zu uns sprechen: „Wer will, der komme!"13
Aus bitterer Erfahrung wissen wir um das Leid, das durch
einen Willen verursacht werden kann, der Gott nicht erge=
ben ist. Wir wissen um den Segen und Fluch, der von
unserer menschlichen Wahl abhängt. Aber über dem allen
steht das souveräne Recht Gottes, Heilige zu berufen und
das Schicksal der Menschen zu bestimmen. Er trifft die
erste Wahl, und erst die zweite steht uns zu. Von unserer
Seite aus gesehen ist die Erlösung unsere freie Wahl, von
Gott her gesehen ist sie ein Ergriffenwerden, eine Erobe=
rung durch den Allmächtigen. Dabeiist unsere „Annahme",
unser „Wollen" mehr Reaktion als ursprüngliches Handeln. Das letzte Recht der Schicksalsbestimmung muß im»
mer bei Gott liegen.
Freilich, ebenso wie Gott jedem Menschen die Fähigkeit
verliehen hat, auf sein Werben einzugehen, hat er auch
jedem Menschen die Macht gegeben, sein Herz zu ver»
schließen und in seine selbstgewählte Nacht davonzuschlei»
chen. Aber wenn auch die Entscheidung zum Nein bei uns
liegt, so liegt doch das Ja immer bei Gott. Er ist der Anfänger unseres Glaubens, er muß auch der Vollender sein.
Nur durch Gnade können wir fortfahren zu glauben. Nur
indem eine gütige Macht sich unserer bemächtigt und un»
sere natürliche Neigung zum Unglauben überwindet, kön»
nen wir fortfahren, Gottes Willen zu wollen. So sehr
schwelgen wir Menschen in unserem Herrschaftsgefühl,
daß wir uns gern einreden möchten, die Gewalt über Leben
und Tod liege in unseren Händen. Wir bilden uns ein, die
Hölle werde uns leichter zu ertragen sein bei dem Gedan»
ken, daß wir einer Macht getrotzt haben, welche die Herr»
Schaft über uns erlangen wollte.
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Millionen von Menschen haben sich dem Wahn hinge»
geben, die Schlüssel des Himmels wie der Hölle in ihren
Händen zu halten. Der ganze Inhalt der modernen evan»
gelistischen Verkündigung bestärkt diese Vorstellung. Der
Mensch wird großgemacht und Gott klein. Jesus erscheint
in einer Lage, die mehr dazu angetan ist, unser Mitleid zu
erregen als uns Achtung einzuflößen. Er wird uns vorge«
stellt als der Sanftmütige, der mit einer Laterne in der
Hand vor einer rebenumrankten Tür steht.
Welch tragischem Irrtum sind die Menschen verfallen,
die sich einbilden, Gott sei unserem menschlichen Willen
unterworfen oder warte respektvoll auf unser menschli»
ches Wohlgefallen!
Wenn es auch so scheinen mag, daß Gott sich in seiner
herablassenden Liebe uns verfügbar macht, so gibt er doch
niemals auch nur für den Bruchteil einer Sekunde sein
Thronrecht auf noch seinen Herrschaftsanspruch über den
Menschen und die Natur. Er bleibt die Majestät in der
Höhe. Ihn rühmt der Himmel mit all seinen Mächten, die
Engel beten ihn an, und ohn' Unterlaß rufen ihm die
Cherubim und Seraphim zu: „Heilig, heilig, heilig, Herr
Gott Zebaoth, Himmel und Erde sind voll deiner herr»
liehen Majestät!"
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(Jes. 6,3) Er ist die Furcht Isaaks und
der Schrecken Jakobs, und vor ihm beugten sich Propheten
und Patriarchen in wortloser Verehrung.
Daß das Empfinden für die Majestät Gottes allmählich
aus dem Raum der Kirche verschwindet, ist ein unheilvolles Vorzeichen. Gott ist zu unserem Diener geworden, der
uns geflissentlich aufwartet. „Der Herr ist mein Hirte"
sagen wir, anstatt „der Herr ist mein Hirte"
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— und
der Unterschied zwischen diesen beiden Einstellungen ist
unermeßlich.
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Das heilige Bewußtsein von der Souveränität Gottes
muß wieder hergestellt werden und nicht nur als eine
Lehre, sondern als die Quelle einer ernsten, religiösen
Grundstimmung. Das Schattenzepter, mit dem wir uns
einbilden, die Welt zu regieren, muß von unserer sterbenden Hand fortgenommen werden. Wir müssen wieder
fühlen und uns bewußt werden, daß wir nichts sind als
Staub und Asche, daß Gott das Schicksal des Menschen
lenkt. Wie sehr sollten wir Christen uns darüber schämen,
daß ein heidnischer König uns Ehrfurcht vor der Maje=
stät in der Höhe lehren muß, nämlich kein anderer als
der gestrafte Nebukadnezar, der sagte: „Nach dieser Zeit
hob ich meine Augen auf gen Himmel und kam wieder
zur Vernunft und lobte den Höchsten. Ich pries und ehrte
den, der ewiglich lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen
Reich für und für währt. Gegen welchen alle, die auf Erden
wohnen, als nichts zu rechnen sind. Er macht, wie er will,
mit den Kräften im Himmel und mit denen, die auf Erden
wohnen und niemand kann seiner Hand wehren noch zu
ihm sagen: was machst du?"
„Zur selben Zeit kam ich wieder zur Vernunft", fügt
der gedemütigte König hinzu. Dieser Abschnitt wird leicht
übersehen, weil er in einem der weniger bekannten Bücher
der Bibel steht. Aber ist es nicht bezeichnend, daß Demütigung und Vernunft gemeinsam zurückkehren? „Darum lobe
ich, Nebukadnezar, und ehre und preise den König des
Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit und seine Wege
sind recht, und wer stolz ist, den kann er demütigen."
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Sein Stolz war für ihn zu einer Art Irrsinn geworden, der
ihn schließlich hinaustrieb in die Felder, um dort mit den
wilden Tieren zu leben. Solange war er irrsinnig, wie er
Gott klein und sich selbst groß sah. Erst dann kehrten
Gesundheit und Vernunft zurück, als er begann, sich selbst
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als Nichts zu erkennen und in Gott das Ein und Alles zu
sehen.
Solch moralischer Irrsinn, unter dem Nebukadnezar
litt, liegt heute über ganzen Völkern. Seit langem schon
haben Männer von hoher Bildung und anerkannter
Gelehrsamkeit mit Swinburne gesungen: „Ehre sei dem
Menschen in der Höhe/' und begierig hat die Menge das
Lied aufgenommen. Die Folge davon ist ein eigenartiger
Wahn, gekennzeichnet durch eine maßlose Selbstüberhe»
bung bis zum Größenwahn. Wir erleben es, wie Menschen, die es ablehnen, den wahren Gott anzubeten, mit
zärtlicher Verehrung sich selbst anbeten. Eine Rückkehr zu
geistlicher Gesundheit würde Buße und wahre Demut
voraussetzen. Gebe Gott, daß wir recht bald wieder zu
der Erkenntnis gelangen, wie klein und sündig wir sind..:https://www.sermon-online.com/de/contents/21944

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