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Andacht vom 25. September 2022

Andacht vom 25. September 2022
Da sagte der Grundbesitzer zu einem von ihnen:
"Guter Mann, ich tue dir kein Unrecht.
Hast du dich nicht mit mir auf ein Silberstück geeinigt?
Nimm also das, was die zusteht, und geh!
Ich will dem Letzten hier genauso viel geben wie dir.
Kann ich mit meinem Besitz nicht machen, was ich will?
Oder bist du neidisch, weil ich so großzügig bin?"

Matthäus 20,13-15 (Basis Bibel)


Was war passiert?
Diese kräftige "Standpauke" ist dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg zuzuordnen.
Ob man mit dieser Parabel schon lange vertraut ist oder sie zum ersten Mal liest, das ganze Geschehen löst zunächst Frust und Verärgerung aus.
Unser Gerechtigkeitsempfinden bäumt sich auf und protestiert gegen die ungerechte Bezahlung.
Wie kann es sein, dass alle Tagelöhner den gleichen Lohn erhalten, obwohl die Unterschiede in der Arbeitszeit und Arbeitsleistung wirklich gravierend sind?
Und es kommt noch dicker.
Als endlich Feierabend ist, beginnt die Auszahlung im "Rückwärtsgang", also bei denen, die als Letzte eingestellt wurden und nur eine Stunde gearbeitet haben.
Kein Wunder, dass jetzt all jene, die ab den frühen Morgenstunden im Einsatz waren, schwer enttäuscht und entrüstet sind, weil sie ebenfalls nur ein Silberstück bekommen.
Das kann man doch nicht einfach so hinnehmen!

Wie bei allen Gleichnissen muss auch hier erst entdeckt werden, worauf Jesus eigentlich hinauswollte.
Jedenfalls verzichtet er auf eine ausführliche Auslegung.
Seine Zuhörer sollen selbst ein Aha-Erlebnis haben.
Der Schlüssel für das richtige Verständnis liegt offensichtlich in den Aussagen des ersten und letzten Satzes.
Das Gleichnis beginnt mit "Das Himmelreich gleicht einem Grundbesitzer" (V. 1 BB) und endet mit "So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten" (V. 16 BB).
Das bedeutet: Im Himmelreich gelten andere Maßstäbe und Gesetzmäßigkeiten.
Ja, so seltsam es klingen mag, hier geht es um eine gnädige Gleichstellung all derer, die von Gott gerufen werden und ihm zur Verfügung stehen möchten.
Ob jemand sich bereits in jungen Jahren oder erst in hohem Alter für Jesus entscheidet – Erlösung und ewiges Leben sind immer Geschenke ohne "Tarifvertrag" und "Sonderzahlungen".
Ob wir schon jahrzehntelang oder erst seit Kurzem zu Jesus gehören, jeder ist im Reich Gottes gleich willkommen!


(Jürgen Schammer)

Kommentare

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grateful 25.09.2022 14:57
Danke liebe Vera für die sinnvolle Andacht

Gottes Liebe ist radikal anders, herrlich perfekt mit der Kraft die Veränderung schafft
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