Meine Gebetserfahrung-Gottes Antwort

Gracia2

VERLOREN.......werde ich es finden......?

Es war ein schöner Spätsommertag in den neunziger Jahren, der mich zu einem Spaziergang einlud. In nur wenigen Minuten war ich von meiner Wohnung aus, mitten in der Natur. Wohin mein Auge auch blickte, bis weit in die Ferne, sah ich, dass alle Felder bereits abgeerntet waren. Es wehte ein frischer Wind und mit ihm flogen auch schon die ersten bunten Blätter davon. Auf dem breiten Feldweg, auf dem ich mich befand, sah ich, dass es in großen Abständen immer wieder Wege gab, die zurück in die Ortschaft führten. Einen davon wählte ich aus und war bald wieder zu Hause.

Später schellte das Telefon, es war Walter:"Hast du Interesse und Zeit für einen Kurzurlaub an die holländische Nordsee?" "Ich habe einen großen, schönen Drachen und würde ich dort gerne fliegen lassen." Nach kurzer Überlegung sagte ich zu. Ich kannte die Gegend sehr gut, da ich schon oft dort alleine in Urlaub war. Die Gegebenheiten am Strand und die Windverhältnisse waren geradezu ideal für dieses Vorhaben! Auch reizte mich der Gedanke, es selbst einmal auszuprobieren, denn ich hatte noch nie einen großen Drachen in die Lüfte steigen lassen....Wir planten unsere Reise für Ende September bis Anfang Oktober. Wir hatten Glück und bekamen kurzfristig für diesen Zeitraum Urlaub. Nach ca. 3,5 Std. hatten wir unser Ziel erreicht. Renesse, ein kleiner, sehr beliebter Urlaubsort auf der Insel Schouwen-Deuiveland. Bei dem guten Wetter wollten wir zuerst ans Meer und genossen die frische, würzige Seeluft. Bei dieser Gelegenheit schauten wir auch nach einem geeigneten Strandabschnitt für unser Vorhaben.

Das Ferienhaus befand sich in einer ruhigen, gepflegten Ferienparkanlage. Es hatte eine gute Ausstattung und es war genügend Platz vorhanden, so das jeder von uns seinen eigenen Wohnbereich hatte.

Wir wählten einen Tag aus an dem das Wetter und die Windverhältnisse gut waren und fuhren mit den Fahrrädern zum Strand. Oben auf dem Dünenweg stellten wir die Fahrräder ab. Es waren schon viele Menschen da, doch es gab keine Platzprobleme, der Strand war breit und lang. Wir sahen am Himmel Drachen in den schönsten leuchtenden Farben. Schon bald flog Walters Drachen mit den anderen davon. Manchmal stürzte er ab und ich lief zu der Stelle, hob in auf, brachte in zurück und der Start ging von neuem los. Nach nur kurzer Zeit gelang es ihm seinen "Yukon-Sport-Lenkdrachen" lange in der Luft zu halten. Er ist mit seiner Eleganz eine Augenweide am Himmel. Er sieht aus, wie ein großer Vogel mit weit ausgespannten Flügeln, die sich vom Wind treiben lassen.

Dann kam der Moment auf den ich schon länger gewartet hatte....er gab ihn mir in die Hand und zeigte mir den Umgang damit, besonders die Steuerung um ihn lange in der Luft halten zu können. Einen Drachen steigen zu lassen, will geübt sein. Nur wenige bringen ihren Drachen gleich beim ersten Mal sicher und gekonnt in die Luft. Nach einiger Zeit gelang es auch mir, ihn länger in der Luft zu halten, was mich sehr freute. Wir wechselten uns gegenseitig ab. Die Zeit verging sehr schnell. Nach 17:00 Uhr fuhren wir zurück zum Ferienhaus. Als ich den Haustürschlüssel aus meiner Jackentasche nehmen wollte, war keiner da....erschrocken sah ich Walter an und sagte:"Ich habe ihn verloren, aber wo?" Auf dem Grundstück befand sich ein Gartenhaus, dass nicht verschlossen war. Walter fand einen Rechen und fuhr zum Strand um im Sand nach dem Schlüsseel zu suchen. Ich sagte, dass ich nachkommen würde. Ich ging ins Gartenhaus und betete, "Lieber Gott, ich danke dir für den schönen Tag, für das gute Wetter und für die Freude, die du uns beiden geschenkt hast. Bitte vergib mir meine Unachtsamkeit, dass ich vergaß meinen Reißverschluß an meiner Jackentasche zu schließen. Nur du weißt, an welcher Stelle der Schlüssel mir aus der Tasche gefallen ist. Bitte zeige mir die Stelle, lass mich ihn finden. Ich danke dir schon jetzt, dass ich ihn gefunden habe. Ich danke dir, dass du mein Gebet erhört hast. Amen" Ich dachte an den Bibelvers in Markus 11, 24 "Alles worum ihr bittet glaubet nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil." In dem festen Glauben daran fuhr ich zurück zum Strand.

Auf dem Weg dort hin fand ich den Schlüsel nicht. Er war mir sicher beim hin und herlaufen aus der Tasche gefallen. Als ich das Fahrrad oberhalb der Düren abstellte, fiel mein Blick auf den Stand, er war, bis auf Walter, menschenleer. Ich lief auf ihn zu und fragte, ob er was gefunden hätte, sein Suchen blieb ohne Erfolg. Ich sagte: "lass uns runter gehen bis zum Meer, den Suchbereich einteilen in eine rechte und linke Seite und uns dann Meter für Meter hocharbeiten." Ich hatte die rechte Seite übernommen. In der Mitte angekommen, besprachen wir unser weiteres Vorgehen. Ich sagte: "Ich habe dafür gebetet, dass wir den Schlüssel finden und ich will weiter fest daran glauben, dass Gott mir die Stelle zeigt, denn ER kann das Unmögliche möglich machen!" Ich sagte:"Schau mal der Sand ist ständig in Bewegung, bei jedem Schritt, denke nur an die vielen Leute, die heute hier waren." "Der Wind hat ihn zugeweht und der Sand unter sich begraben!" "Lass uns weiter suchen bis oben zum Dünenweg." Wir suchten weiter. Plötzlich sah ich auf der rechten Seite, im oberen Drittel unseres Suchgebiets, etwas kleines "rotes"......Ich lief darauf zu und schob vorsichtig mit beiden Händen den Sand zur Seite. Es war der Ferienhausschlüssel
mit dem roten Anhänger auf dem sich die Hausnummer befand.
Voller Freude rief ich:"Ich habe ihn gefunden." Ich dankte Gott der das Unmögliche möglich machte und mein Gebet erhörte! Freudig und erleichtert fuhren wir zum Ferienhaus.

Gott belohnte meinen Glauben und Vertrauen zu IHM. "Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihrs empfangen werdet, so wirds euch werden." Markus 11,24
Diesen Bibelvers sehe ich in meinem Erlebnis bestätigt und erfüllt.

Meine Gebetserfahrung soll der Ehre Gottes dienen. Ich möchte allen Mut machen, weiter zu beten, gleich welches Anliegen es auch ist. Gott erhört nicht immer sofort. Auch ich mußte erst mal auf die "Suche" gehen, er prüfte meinen Glauben und meine Geduld!