Hildegard von Bingen
Ref.: Dr. phil., Dipl.-Theol. Viki Ranff, Theologische Fakultät, Trier
Die katholische Kirche steckt in einer tiefen Krise mit einer schweren innerkirchlichen Uneinigkeit wie seit Jahrhunderten nicht mehr. Die Konsequenz ist, dass sich viele Menschen von der Kirche abwenden. Doch wie finden wir wieder aus der Kirchen- und Glaubenskrise heraus? Die Kirchenlehrerin Hildegard von Binden hat zwar vor 900 Jahren gelebt, doch Ihre von Gott gegebenen wegweisenden Visionen passen mit ihrer zeitlosen Gültigkeit genau in unsere Zeit, davon ist die Theologin und Philosophin Dr. Viki Ranfft zutiefst überzeugt.
" Hildegard von Bingen als Glaubenslehrerin in Kirchenkrisen" :
~1,5 Stunden, aber sehr informativ
https://www.horeb.org/xyz/podcast/standp/20220911st.mp3
KALENDERBLATT 17. Sep.: (1 Kor 15,35-37.42-49)(Lk 8,4-15), Hildegard von Bingen
17.09.2022 08:36
KALENDERBLATT 17. Sep.: (1 Kor 15,35-37.42-49)(Lk 8,4-15), Hildegard von Bingen
17.09.2022 08:36
KALENDERBLATT 17. Sep.: (1 Kor 15,35-37.42-49)(Lk 8,4-15), Hildegard von Bingen
Lesung (1 Kor 15,35-37.42-49)
Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich
Brüder!
Es könnte einer fragen:
Wie werden die Toten auferweckt,
was für einen Leib werden sie haben?
Was für eine törichte Frage!
Auch das, was du säst,
wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt.
Und was du säst,
hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird;
es ist nur ein nacktes Samenkorn,
zum Beispiel ein Weizenkorn oder ein anderes.
So ist es auch mit der Auferstehung der Toten.
Was gesät wird, ist verweslich,
was auferweckt wird, unverweslich.
Was gesät wird, ist armselig,
was auferweckt wird, herrlich.
Was gesät wird, ist schwach,
was auferweckt wird, ist stark.
Gesät wird ein irdischer Leib,
auferweckt ein überirdischer Leib.
Wenn es einen irdischen Leib gibt,
gibt es auch einen überirdischen.
So steht es auch in der Schrift:
Adam, der Erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen.
Der Letzte Adam wurde lebendig machender Geist.
Aber zuerst kommt nicht das Überirdische;
zuerst kommt das Irdische,
dann das Überirdische.
Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde;
der Zweite Mensch stammt vom Himmel.
Wie der von der Erde irdisch war,
so sind es auch seine Nachfahren.
Und wie der vom Himmel himmlisch ist,
so sind es auch seine Nachfahren.
Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden,
so werden wir auch
nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.
Antwortpsalm (Ps 56 (55),10-11.12-13.14 (R: 14c))
Kv Ich gehe vor Gott meinen Weg im Licht der Lebenden. - Kv
Die Feinde weichen zurück an dem Tag, da ich rufe. *
Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite.
Ich preise Gottes Wort, *
ich preise das Wort des Herrn. - (Kv)
Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. *
Was können Menschen mir antun?
Ich schulde dir die Erfüllung meiner Gelübde, o Gott; *
ich will dir Dankopfer weihen. - Kv
Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen, *
meine Füße bewahrt vor dem Fall.
So gehe ich vor Gott meinen Weg *
im Licht der Lebenden. - Kv
Evangelium (Lk 8,4-15)
Auf guten Boden ist der Samen bei denen gefallen, die an dem Wort festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen
In jener Zeit,
als die Leute aus allen Städten zusammenströmten
und sich viele Menschen um ihn versammelten,
erzählte er ihnen dieses Gleichnis:
Ein Sämann ging aufs Feld, um seinen Samen auszusäen.
Als er säte,
fiel ein Teil der Körner auf den Weg;
sie wurden zertreten
und die Vögel des Himmels fraßen sie.
Ein anderer Teil fiel auf Felsen,
und als die Saat aufging,
verdorrte sie, weil es ihr an Feuchtigkeit fehlte.
Wieder ein anderer Teil fiel mitten in die Dornen
und die Dornen wuchsen zusammen mit der Saat hoch
und erstickten sie.
Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden,
ging auf und brachte hundertfach Frucht.
Als Jesus das gesagt hatte,
rief er: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
Seine Jünger fragten ihn, was das Gleichnis bedeute.
Da sagte er:
Euch ist es gegeben,
die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen.
Zu den anderen Menschen aber
wird nur in Gleichnissen geredet;
denn sie sollen sehen und doch nicht sehen,
hören und doch nicht verstehen.
Das ist der Sinn des Gleichnisses:
Der Samen ist das Wort Gottes.
Auf den Weg
ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören,
denen es aber der Teufel dann aus dem Herzen reißt,
damit sie nicht glauben und nicht gerettet werden.
Auf den Felsen
ist der Samen bei denen gefallen,
die das Wort freudig aufnehmen, wenn sie es hören;
aber sie haben keine Wurzeln:
Eine Zeit lang glauben sie,
doch in der Zeit der Prüfung werden sie abtrünnig.
Unter die Dornen
ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören,
dann aber weggehen
und in den Sorgen,
dem Reichtum und den Genüssen des Lebens ersticken,
deren Frucht also nicht reift.
Auf guten Boden
ist der Samen bei denen gefallen,
die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören,
daran festhalten
und durch ihre Ausdauer Frucht bringen.
Gedenktag:
Hildegard von Bingen
Hildegard von Bingen (1098-1179) gilt als die Universalgelehrte des deutschen Mittelalters – dabei beherrschte sie nur unvollständig die damalige Bildungssprache Latein. Als zehntes Kind des Edelfreien Hildebert wurde sie mit nur sieben Jahren Gott geweiht und der Benediktinerin Jutta von Spanheim zur Erziehung übergeben. Später stieg Hildegard selbst zur Leiterin der Gemeinschaft auf und gründete ein eigenes Kloster auf dem Rupertsberg bei Bingen. Ihr charismatisches Auftreten machte sie im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt. Dabei rief Hildegard in ihren Predigten nicht nur das Volk zur Umkehr auf, sondern kritisierte auch hohe Kleriker. Im Mittelalter herrschte die Ansicht, Frauen seien gar nicht zu eigenem theologischem Denken in der Lage. Hildegard bezeichnete sich darum als "ungebildet" und berief sich bei ihrer Lehre auf Visionen, die sie seit früher Kindheit erlebte. Zahlreiche Menschen suchten die berühmte Nonne als Ratgeberin auf. Neben ihren Predigtreisen war Hildegard als Komponistin, Dichterin und Naturwissenschaftlerin tätig. Ihre Leitlinien von Einheit und Ganzheit wurden in den 1970er Jahren neu aufgegriffen und führten zu einem medialen "Wiederentdeckung" der mittelalterlichen Benediktinerin. Papst Benedikt XVI. erklärte sie 2012 zur Kirchenlehrerin.
Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich
Brüder!
Es könnte einer fragen:
Wie werden die Toten auferweckt,
was für einen Leib werden sie haben?
Was für eine törichte Frage!
Auch das, was du säst,
wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt.
Und was du säst,
hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird;
es ist nur ein nacktes Samenkorn,
zum Beispiel ein Weizenkorn oder ein anderes.
So ist es auch mit der Auferstehung der Toten.
Was gesät wird, ist verweslich,
was auferweckt wird, unverweslich.
Was gesät wird, ist armselig,
was auferweckt wird, herrlich.
Was gesät wird, ist schwach,
was auferweckt wird, ist stark.
Gesät wird ein irdischer Leib,
auferweckt ein überirdischer Leib.
Wenn es einen irdischen Leib gibt,
gibt es auch einen überirdischen.
So steht es auch in der Schrift:
Adam, der Erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen.
Der Letzte Adam wurde lebendig machender Geist.
Aber zuerst kommt nicht das Überirdische;
zuerst kommt das Irdische,
dann das Überirdische.
Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde;
der Zweite Mensch stammt vom Himmel.
Wie der von der Erde irdisch war,
so sind es auch seine Nachfahren.
Und wie der vom Himmel himmlisch ist,
so sind es auch seine Nachfahren.
Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden,
so werden wir auch
nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.
Antwortpsalm (Ps 56 (55),10-11.12-13.14 (R: 14c))
Kv Ich gehe vor Gott meinen Weg im Licht der Lebenden. - Kv
Die Feinde weichen zurück an dem Tag, da ich rufe. *
Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite.
Ich preise Gottes Wort, *
ich preise das Wort des Herrn. - (Kv)
Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. *
Was können Menschen mir antun?
Ich schulde dir die Erfüllung meiner Gelübde, o Gott; *
ich will dir Dankopfer weihen. - Kv
Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen, *
meine Füße bewahrt vor dem Fall.
So gehe ich vor Gott meinen Weg *
im Licht der Lebenden. - Kv
Evangelium (Lk 8,4-15)
Auf guten Boden ist der Samen bei denen gefallen, die an dem Wort festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen
In jener Zeit,
als die Leute aus allen Städten zusammenströmten
und sich viele Menschen um ihn versammelten,
erzählte er ihnen dieses Gleichnis:
Ein Sämann ging aufs Feld, um seinen Samen auszusäen.
Als er säte,
fiel ein Teil der Körner auf den Weg;
sie wurden zertreten
und die Vögel des Himmels fraßen sie.
Ein anderer Teil fiel auf Felsen,
und als die Saat aufging,
verdorrte sie, weil es ihr an Feuchtigkeit fehlte.
Wieder ein anderer Teil fiel mitten in die Dornen
und die Dornen wuchsen zusammen mit der Saat hoch
und erstickten sie.
Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden,
ging auf und brachte hundertfach Frucht.
Als Jesus das gesagt hatte,
rief er: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
Seine Jünger fragten ihn, was das Gleichnis bedeute.
Da sagte er:
Euch ist es gegeben,
die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen.
Zu den anderen Menschen aber
wird nur in Gleichnissen geredet;
denn sie sollen sehen und doch nicht sehen,
hören und doch nicht verstehen.
Das ist der Sinn des Gleichnisses:
Der Samen ist das Wort Gottes.
Auf den Weg
ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören,
denen es aber der Teufel dann aus dem Herzen reißt,
damit sie nicht glauben und nicht gerettet werden.
Auf den Felsen
ist der Samen bei denen gefallen,
die das Wort freudig aufnehmen, wenn sie es hören;
aber sie haben keine Wurzeln:
Eine Zeit lang glauben sie,
doch in der Zeit der Prüfung werden sie abtrünnig.
Unter die Dornen
ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören,
dann aber weggehen
und in den Sorgen,
dem Reichtum und den Genüssen des Lebens ersticken,
deren Frucht also nicht reift.
Auf guten Boden
ist der Samen bei denen gefallen,
die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören,
daran festhalten
und durch ihre Ausdauer Frucht bringen.
Gedenktag:
Hildegard von Bingen
Hildegard von Bingen (1098-1179) gilt als die Universalgelehrte des deutschen Mittelalters – dabei beherrschte sie nur unvollständig die damalige Bildungssprache Latein. Als zehntes Kind des Edelfreien Hildebert wurde sie mit nur sieben Jahren Gott geweiht und der Benediktinerin Jutta von Spanheim zur Erziehung übergeben. Später stieg Hildegard selbst zur Leiterin der Gemeinschaft auf und gründete ein eigenes Kloster auf dem Rupertsberg bei Bingen. Ihr charismatisches Auftreten machte sie im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt. Dabei rief Hildegard in ihren Predigten nicht nur das Volk zur Umkehr auf, sondern kritisierte auch hohe Kleriker. Im Mittelalter herrschte die Ansicht, Frauen seien gar nicht zu eigenem theologischem Denken in der Lage. Hildegard bezeichnete sich darum als "ungebildet" und berief sich bei ihrer Lehre auf Visionen, die sie seit früher Kindheit erlebte. Zahlreiche Menschen suchten die berühmte Nonne als Ratgeberin auf. Neben ihren Predigtreisen war Hildegard als Komponistin, Dichterin und Naturwissenschaftlerin tätig. Ihre Leitlinien von Einheit und Ganzheit wurden in den 1970er Jahren neu aufgegriffen und führten zu einem medialen "Wiederentdeckung" der mittelalterlichen Benediktinerin. Papst Benedikt XVI. erklärte sie 2012 zur Kirchenlehrerin.
Kommentare
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hansfeuerstein 17.09.2022 10:33
Eine beeindruckende Persönlichkeit aus den Jahren um 1100. Herausragend im Glauben.
Tauchstation. Mit der heiligen Hildegard in die Tiefen der depressiven Seele.
Ref.: Pfr. Dr. Thomas Balogh