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Für alle die IHN kennen und lieben...

Für alle die IHN kennen und lieben...
...Vater im Himmel, ich danke Dir, dass Du einen solch wunderbaren Plan mit jedem Menschen hast. Du willst, dass der Mensch zu Dir zurückkommt und Dein ewiges, göttliches Leben
wiederbekommt. Du willst auch, dass wir durch die Kraft Deines Heiligen Geistes jeden Tag
aus Deiner Kraft, aus Deinem "Dynamit" leben dürfen. Ich danke Dir für Deinen Heiligen Geist,
der ständig an uns arbeitet und dazu auch unser Umfeld benutzt. Bitte öffne nun dem Leser
die Augen, dass er das Werk des Heiligen Geistes sehen kann und nie mehr in unsinniger
Weise gegen Dein Werk rebelliert. Schenke es, dass sich der Leser als Mitgekreuzigter mit
Christus erkennen darf, damit Du Dich anschließend selbst mitten im Alltag in einer völlig gefallenen Welt manifestieren kannst. Danke, Herr Jesus Christus, dass Du in jedem Menschen
lebst, der tatsächlich mit Dir am Kreuz von Golgatha abgetan worden ist. Danke für die Botschaft des Kreuzes und für Deine wunderbaren Ratschlüsse. Amen...https://www.schaermin.org/index.php?option=com_content&view=article&id=1251:der-skandal-und-das-dynamit-des-kreuzes-pdf&catid=20&Itemid=100001...(bitte Euch das  selbst  zu lesen)...,ist harte aber gesunde Kost,😘❤lichst,Ralf☀

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Sulzbacher 16.09.2022 14:03
Pass auf, dass du keine Decke auf deinem Herzen hast! (2.Kor.3,12-18)
Gemäß Offb.7,1 kommt der Moment, wo kein Wind mehr über die gesamte Erde wehen wird.
Dies ist keine meteorologische Information, sondern ein Hinweis auf die (temporäre) Blockade der
Wirkungen des Geistes Gottes. Heilsgeschichtlich lief dies bereits einmal ab, nämlich bei der Verstockung Israels (2.Kor.3,14; Röm.11,25). Die Auswirkung davon: Israel und die Juden als Ganzes erhielten
eine Decke (genau: Hülle) über ihren Verstand (ihre Gedanken) oder ihr Herz. Als eine Konsequenz
davon konnten und können sie das Geheimnis des Christus oder die personifizierte Herrlichkeit Gottes
nicht erkennen (2.Kor.3,18). Der Apostel Paulus realisierte dies definitiv zum Ende seines Dienstes
(Apg.28,25-28). Die gesamten herrlichen Ratschlüsse und sämtliche Wirkungen des Geistes Gottes sind
daher bei den Juden und Israel als Ganzes blockiert, bis der HERR seine angekündigte Strategie ändern
wird. Es erfüllte sich u.a. eine Prophetie von Jesaja in Jes.50,3.
Es gab jedoch Ausnahmen: Mose, der mit enthülltem Angesicht den HERRN sah und in der
Folge Seine Herrlichkeit auf sein Wesen geschrieben bekam (2.Mo.34,33-35). Er musste dann eine Decke (Verhüllung) tragen, um die Herrlichkeit Gottes auf seinem Leben abzuschirmen. Interessant in
diesem Zusammenhang z.B. der Kontext in 1.Kor.11,4-15: Der Mann soll keine Bedeckung (Hülle) auf
seinem Haupt tragen – im Gegensatz zur Frau. Die Begründung u.a.: Er ist das Bild der Herrlichkeit
Gottes (1.Kor.11,7), d.h. er repräsentiert Christus – während die (am Kopf bedeckte) Frau die Herrlichkeit des Mannes ist > Die Frau soll ihren Kopf verhüllen 1.Kor.11,3-16 HTML-Text.
Wie sich eine Decke auswirkt, sehen wir u.a. bei den Emmaus-Jüngern (Lk.24,13-32). Obwohl
der totgeglaubte Jesus Christus vor ihnen steht, können sie Ihn nicht erkennen. Der Grund: Ihr Herz,
ihr Verstand und ihr Denken sind blockiert – sie können die unsichtbaren Realitäten nicht erkennen.
Ein weiterer Befund ist die temporäre Offenbarung von Jesus Christus in seinem wahren Wesen auf
dem „Berg der Verklärung“ (Mt.17,1-8). Genauso die Begegnung von Saulus mit dem Herrn Jesus Christus vor Damaskus (Apg.9,3-8). Ebenso waren seine Jünger unfähig, tiefere Zusammenhänge zu erkennen (Lk.9,45), weshalb sie getadelt werden (Mk.16,14). Ein Gegenbeispiel ist die Bekehrung der Lydia,
deren Herz (Geist) geöffnet, also die Decke entfernt wurde (Apg.16,14).
Der Apostel Paulus (Jude) steht für ein Beispiel eines Mannes, der keine Decke (Hülle) trug. Die
Auswirkungen sind gewaltig: Er sah ständig die Möglichkeiten des Geistes Gottes und rechnete damit.
Durch Glauben verknüpfte er sich in jeder Herausforderung mit den Wirkungen des Geistes Gottes. Er
war innerlich überzeugt von der Anwesenheit des HERRN und Seines Geistes und handelte entsprechend. Es ist die exakte Umsetzung beispielsweise von Hebr.11,1.
Nun stelle ich seit einigen Jahren mit ständig zunehmender Tendenz folgendes fest: Der HERR
legt offensichtlich immer mehr eine Decke (Hülle) auf die „Christen“! Dies ist u.a. heilsgeschichtlich
begründet, da das gegenwärtige (sechste) Zeitalter zu Ende geht. Wir sind im Übergang zum nächsten
(siebten) Heilszeitalter – dem messianischen Friedensreich unter der Regentschaft des Herrn Jesus
Christus. Ich hatte bereits bei der Aufklärung über die geistlichen Hintergründe der Corona-Pandemie
festgehalten, dass die Verknüpfung mit sämtlichen Aktivitäten der modernen Medizin u.a. rund um die
globalen Impfkampagnen eine Decke auf die Menschen legt > pharmakeia – oder: Was hinter der Pharmaindustrie und der globalen Impfstrategie steckt. Die Folge: Sie werden geistlich immer unempfindlicher und sind nicht mehr in der Lage, dem HERRN und dem Geist Gottes in der Tiefe zu begegnen.
Wie lauten die Belege, dass die Christen zunehmend unter einer Decke sind:
1. Sie können die tiefen Gedanken des Geistes Gottes rund um das Geheimnis und Evangelium
des Christus oder die wahre Lehre des Christus nicht mehr fassen. Die Folgen sind Widerstand,
Unverständnis, Ignoranz, Desinteresse und sinnloser christlicher Aktivismus aus eigener
2
religiöser Kraft. Gemäß 2.Kor.3,14 wird die Decke aber nur in Christus aufgehoben! Folglich
wird am Ende dieses Zeitalters das gesamte geistliche Leben blockiert mit allen schlimmen
Folgen.
2. Da das „Christentum“ mit größter Wahrscheinlichkeit die Erfüllung des Mysteriums Babylon
ist (Offb.17-18), kommt es unter ein Gericht als Folge von Ungehorsam, Unglauben, Widerstand, Rebellion, Götzendienst usw. Es ist das identische Gericht wie bei Israel – also wieder
eine Decke, Verstockung. > Komm heraus aus Babylon, mein Volk – oder: Der Weg zur völligen
Freiheit in Christus; > Der Kollaps des Christentums.
Wie wirkt sich diese Decke im Alltag auf die „Christen“ aus?
1. Sie haben keinen Zugang mehr zum „Himmel“, d.h. in die Welt des Geistes Gottes mit allen
seinen wunderbaren Möglichkeiten. Sog. „Wunder“ können nicht (kaum) mehr geschehen.
2. Sie sehen die Möglichkeiten des Geistes Gottes nicht mehr, rechnen nicht mehr damit und
erleben sie auch nicht mehr.
3. Sie sind völlig eingeschränkt durch die menschlichen Begrenzungen (Beispiel Emmaus-Jünger).
In der Welt des Geistes Gottes gibt es keine menschlichen (physikalischen und chemischen)
Grenzen mehr. Dort ist alles möglich (Mk.9,23). Warum? Weil Menschen in Christus im Glauben ständig die unbegrenzten Möglichkeiten des Geistes Gottes vor Augen haben, darin leben und handeln.
Wer ist für die Decke über den Christen verantwortlich?
1. Der HERR in seinem heilsgeschichtlichen Handeln (Gericht über ungehorsame und ungläubige
Heiden und „Christen“) und dem Wiedererwachen Israels im sog. messianischen Friedensreich,
dem siebten Heilszeitalter.
2. Der Mensch durch seine Verknüpfung mit Satan und allen sog. „geistlichen Feinden“. Er ist
gefangen durch Satan, Okkultismus, Religion, Götzendienst, Sünde, Lüste und Begierden,
Fleisch, Welt, Seele (Gefühl), gedankliche Fixierungen, „wissenschaftliche“ Lügen usw. Fehlt
ihm die Erfahrung von „Christus in uns“, so hat er Jesus Christus nicht korrekt erkannt und
damit auch das wahre Evangelium des Christus. In der Folge ist er automatisch (zunehmend)
blockiert, also unter einer Decke – wie Israel im Alten Bund bis heute. Denn nur in Christus
wird jegliche Hülle beseitigt (2.Kor.3,14) und steht der „Himmel“ offen mit der Herrlichkeit des
HERRN (V.17-18).
Der Wille Gottes
Jeder Mensch soll ohne Decke (Hülle) sein (Adam und Eva waren unverhüllt!), eine sichtbare
Verkörperung des Herrn Jesus Christus, eingehüllt mit der Herrlichkeit Gottes. Zutreffen kann dies aber
nur auf Menschen, die wahrhaft als Mitgekreuzigte in Christus und damit auch die tatsächlichen Glieder des Christus sind. Dort gibt es auch nicht mehr Mann und Frau (Gal.3,28), sondern alle sind „Enthüllte“ in Christus.
Unsere Verantwortung
Wir sollten uns mit allen Mitteln mit dem richtigen Evangelium – dem Evangelium (oder Geheimnis) des Christus beschäftigen. Dieses führt uns dann zum richtigen Jesus Christus, der uns dann
mit dem richtigen Geist verbindet. Kombiniert mit einer konsequenten Lebensbereinigung (Leben im
Licht) und einer anhaltenden Heiligung im Glaubensgehorsam wachsen wir ganz in Christus hinein,
wodurch wir jede (christlich-religiöse) Decke loswerden. Anschließend steht der Weg in das ständige
Leben in der Dimension des Geistes Gottes offen – wir erfahren das analoge Leben, das der Herr Jesus
Christus auf dieser Erde führte...https://www.schaermin.org//lca/public/05431.pdf
 
Jeshua 16.09.2022 14:08
Ein gruss von mir Ralf 
 
Sulzbacher 16.09.2022 14:15
bzgl. der ersten Auterstehung,etc bei SEINEM ERSCHEINEN...siehe...https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Sulzbacher/87156/
 
Sulzbacher 16.09.2022 17:51
Glaubensfortschritt
Hat man je genug geglaubt?

Wer den christlichen Glauben durchdenkt, stellt bald fest, dass er kolossal hohe Anforderungen stellt. Glauben heißt: Gott Gott sein lassen und sich seinem Wort unterordnen. Es heißt, sich in Gottes Willen ergeben und den Mitmensch lieben. Glauben heißt, Gott oberste Priorität geben und sich entschlossen an Christus hängen. Glaube ist unbedingtes Vertrauen, ist Gehorsam, ist Hingabe. Und wer das alles zusammennimmt, kann vor dieser Aufgabe schon erschrecken. Denn er wird finden, dass der christliche Glaube dort, wo er ganz verwirklicht würde, identisch wäre mit dem, was die Bibel „Gerechtigkeit“ und „Heiligkeit“ nennt. Ja, wer wirklich von ganzem Herzen Gott liebte, der würde ganz von selbst alle Zehn Gebote erfüllen. Das gottgefällige Denken und Handeln wäre ihm ganz selbstverständlich. Und das heißt in letzter Konsequenz: Wer im vollen Sinne „glauben“ könnte, wäre gar kein Sünder mehr, sondern wäre der Mensch, wie ihn Gott gewollt hat. Und wo ist dabei das Problem?

Das Problem ist, dass wir zu solchem Glauben nicht fähig sind – und dennoch wissen, dass es auf den Glauben ankommt. Denn schließlich ist es allein der Glaube, der uns mit Christus verbindet. Allein durch den Glauben haben wir Zugang zu Gottes Gnade. Wer aber im beschriebenen Sinne nicht glauben kann, wer diesem Ideal nicht genügt, ist der dann auch von der Gnade ausgeschlossen? Aus dem Gefühl heraus will man „nein“ sagen – das kann so nicht sein – denn schließlich ist Christus nicht für Heilige und Gerechte gestorben (die dieses Opfer gar nicht nötig hätten), sondern für Sünder.

Nur: Wo liegt der Fehler? Sollten wir den Glauben falsch beschrieben haben? Nein – es stimmt schon: Glaube ist Hingabe und Gehorsam, Liebe, Vertrauen und Ergebung. Nur darf man nicht übersehen, dass es sich um ein Ideal handelt, das wir in dieser Reinheit nicht leben können – und das wir zum Glück auch nicht in Reinform leben müssen. Denn wenn das Evangelium sagt, dass es Sünder sind, die durch ihren Glauben an Jesus Christus die Gnade erlangen, dann meint es damit offensichtlich nicht jenen „vollkommenen“ Glauben, der mit Gerechtigkeit und Heiligkeit identisch wäre. Nein. Das Neue Testament rechnet gar nicht mit „vollkommenen“ Christen. Vielmehr: Wenn es uns die Jünger Jesu vor Augen stellt, zeichnet es ein ganz realistisches Bild ihres Kleinglaubens, ihrer Schwäche und ihrer Fehlbarkeit. Der Glaube der Jünger besteht darin, dass sie dem Glaubensziel entgegenstreben, ohne es bereits ergriffen zu haben. Sie sind unterwegs, sie sind aber nicht am Ziel. Und einen anderen als diesen fragmentarischen, stets angefochtenen Glauben hat auch die spätere Christenheit nie hervorgebracht. Denn es gibt niemand, der auf dem Weg des Glaubens Vollkommenheit erlangt, sondern es gibt immer nur Menschen, die sich in einiger Entfernung vom Ziel, dem Ziel zu nähern versuchen. Gewiss sind einige näher dran als andere. Es gibt beispielhafte Frömmigkeit, Glaubenstiefe, Bekennermut. Einige streben dem Ziel ja schon lange zu – und andere erst seit kurzem. Doch gibt es zwischen ihnen keinen prinzipiellen, sondern nur einen graduellen Unterschied. Denn von keinem kann man sagen, dass er das Ziel erreicht hätte.

Die einen sind 500 Meter davon entfernt, die anderen 50 oder 5000 Meter. Die einen scheinen „stark“ und „erfahren“ im Glauben, die anderen eher „schwach“ und „wankelmütig“. Doch wer könnte von sich sagen, er habe „genug“ geglaubt, „tief“ genug, „intensiv“ genug und „herzlich“ genug? Das kann keiner. Denn wer nicht am Endpunkt des Weges steht, kann nicht sagen, er sei schon weit genug gegangen. Er kann immer nur sagen, er sei unterwegs. Wir finden darum bestätigt, was schon Martin Luther festgestellt hat: „Also ist dies Leben nicht eine Frommheit, sondern ein Frommwerden, nicht eine Gesundheit, sondern ein Gesundwerden, nicht ein Wesen, sondern ein Werden, nicht eine Ruhe, sondern eine Übung. Wir sind’s noch nicht, wir werdens aber; es ist noch nicht getan und geschehen, es ist aber im Gang und Schwang. Es ist nicht das Ende, es ist aber der Weg; es glühet und glimmt noch nicht alles, es reinigt sich aber alles.“

Freilich: Wenn das stimmt, und kein Mensch zu Lebzeiten das Ziel erreicht, hat es dann noch Sinn, sich anzustrengen? Kann man sich die Mühe dann nicht sparen und sich zurücklehnen? Die Folgerung wäre berechtigt, wenn der Sinn des Laufens ausschließlich im Erreichen des Zieles läge. Doch ist das nicht so selbstverständlich wie es klingt. Es ist ebenso denkbar, dass das Laufen in sich selbst einen Wert hat. Dann wäre weniger das Ankommen entscheidend, als das Unterwegs-Sein. Und genau das, meine ich, setzt die Bibel voraus. Denn wie wäre sonst zu erklären, dass Jesus zwischen den „Anfängern“ und den „Fortgeschrittenen“ des Glaubens so wenig unterschied?

Gewiss sprach er von „kleinem“ und von „großem“ Glauben. Und natürlich forderte Jesus von seinen Jüngern den „großen“. Aber er traute auch dem „kleinen“ Glauben zu, dass er Berge versetzen kann. Und er wandte sich Menschen zu, die kaum Glaubenserfahrung vorzuweisen hatten, bloß weil sie sich in ihrer Verzweiflung zu ihm flüchteten. Manchmal lobte er den Glauben dieser Menschen, obwohl sie nicht einmal Juden waren. Und gleichzeitig ließ er viele religiöse „Profis“ links liegen. Warum aber? Ich sehe nur eine einleuchtende Erklärung: Offenbar zählt für Gott nicht so sehr, wo sich ein Mensch auf dem Weg des Glaubens befindet (wie nah oder fern er also der Vollkommenheit ist), sondern für Gott zählt, ob der Mensch auf diesem Weg läuft und ob er sich ernstlich um den Glauben bemüht.

Um es bildlich zu sagen: Einer der weit „hinten“ auf der Rennstrecke schwitzt und keucht, ist Gott lieber als einer, der weit „vorne“ im Gras sitzt und sich ausruht. Denn Gott weiß, von wie vielen äußeren Faktoren es abhängt, wie weit einer mit seinem Glauben kommt. Manche Menschen haben es schon durch ihre Herkunft und Erziehung leichter mit dem Glauben, weil sie immer von gläubigen Menschen umgeben waren. Andere aber werden durch psychische, soziale und biographische Umstände in der Entwicklung ihres Glaubens gehemmt. Ich denke, dass Gott, weil er das weiß, daraus ähnliche Folgerungen zieht, wie ein fairer Sportlehrer. Er sieht, dass die kleinen Dicken nicht so schnell laufen können wie die großen Schlanken. Es ist nicht ihre Schuld. Und darum benotet ein fairer Sportlehrer nicht die „objektiven“ Zeiten, die er gestoppt hat, sondern das Engagement, das er beobachtet. So ein Sportlehrer bewertet den Schüler danach, ob er sich bemüht hat, im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste zu geben. Und ich meine, dass Gott es ähnlich hält.

Es kommt ihm nicht so sehr darauf an, ob wir auf dem Weg des Glaubens vorn oder hinten laufen. Aber er legt Wert darauf, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten unser Bestes geben. Es wird ohnehin keiner aus eigener Kraft die Ziellinie überschreiten. Auch der Frömmste nicht. Das „Ankommen“ muss Gott uns genauso schenken wie die Kraft zum Laufen. Aber er will beides nicht denen schenken, die sich ins Gras legen und damit ihr Desinteresse demonstrieren, sondern er wird es denen schenken, die er bis zuletzt laufen sieht. Schließlich: Wenn es sich jemand abseits des Weges gemütlich macht, wenn er nicht mehr strebt und kämpft, sondern mit sich zufrieden ist, wie sollte man bei dem von „Glaube“ reden?

Hüten wir uns darum, aus dem Gesagten falsche, allzu bequeme Konsequenzen zu ziehen! Es stimmt zwar, dass unser Glaube immer unvollkommen sein wird. Aber das bedeutet nicht, dass wir uns bei dieser Unvollkommenheit beruhigen dürften. Es ist richtig, dass der Glaube kein „Haben“ ist, sondern ein „Streben“. Wer daraus aber folgern wollte, er könne sich mit der Schwäche seines Glaubens getrost abfinden, der hätte im selben Moment mit dem Streben auch den Glauben aufgegeben. Ein solcher Mensch hätte sich tatsächlich „ins Gras fallen lassen“ und er wäre damit – in einem sehr ernsten und schrecklichen Sinne – „aus dem Rennen“. Darum: Ziehen wir die richtigen Konsequenzen! Denn dann werden die „Schwachen“ im Glauben getröstet werden, und die „Starken“ werden zu weiteren Anstrengungen motiviert. Für die Schwachen im Glauben folgt aus dem Gesagten, dass sie ob ihrer Schwäche nicht verzweifeln müssen. Denn solange einer überhaupt auf dem Weg des Glaubens voranzukommen sucht, rechnet Gott ihn zu den „Laufenden“. Ob er vorneweg läuft oder hinterher, ist dabei nicht so wichtig. Denn auch schwacher und schwankender Glaube ist dann nicht „zu wenig“. Für die „Starken“ im Glauben folgt aber, dass auch ihr starker Glaube nie in dem Sinne „genug“ ist, dass sie sich darauf ausruhen könnten. Denn, wenn es Gott nicht so sehr darauf ankommt, ob wir „nah“ oder „fern“ vom Ideal sind, sondern darauf, dass wir danach streben, dann ist dieses Streben eine lebenslange Aufgabe. Es gibt dann keinen fortgeschrittenen „Glaubensstand“, bei dem wir uns beruhigen könnten. Und es gibt auch für die Superfrommen kein „genug“ des Glaubens. Vielmehr ist das tägliche Ringen um den Glauben für den religiösen „Spitzenathleten“ genauso nötig wie für den „Fußkranken“. Die Schwachen müssen sich ihres „Rückstandes“ nicht schämen. Und die Starken dürfen sich auf ihren „Vorsprung“ nichts einbilden. Wer auf dem Weg ganz hinten steht, kann sich augenblicklich auf den Weg machen – und gehört im selben Augenblick zu den „Laufenden“. Wer aber dem Ziel des Glaubens nahe kommt und kurz davor das Streben aufgibt, gehört augenblicklich zu den „Sitzenden“ – und hat alles verloren. Passen wir also auf, dass wir „unterwegs“ bleiben. Wachsen wir im Glauben so gut wir können. Und bemühen wir uns dabei um jene Mischung von Realismus, Zuversicht und Entschlossenheit, die schon Paulus bekundet hat:

„Nicht, dass ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“ (Phil 3,12-14)...https://www.evangelischer-glaube.de/die-vollendung/119-glaubensfortschritt/
 
Sulzbacher 16.09.2022 18:05
also immer nah an IHM dran bleiben,ja,auch Du Erika?!😘Gruss,Ralf
 
Sulzbacher 17.09.2022 12:03
auf gehts...
 
Sulzbacher 17.09.2022 12:03
Ewiges Leben und Reich Gottes
Kommt das Beste erst noch?

Zu Ostern erinnern wir uns an die Auferstehung Jesu Christi, die zeitlich hinter uns liegt. Aber damit unlöslich verbunden ist die Erwartung unserer eigenen Auferstehung, die zeitlich noch vor uns liegt. Denn Christus ist damals nicht bloß auferstanden, um seinen Tod zu überwinden, sondern um dabei zugleich unseren Tod zu überwinden. Auferstehend hat er den Weg gebahnt, den auch wir gehen werden. Was läge also näher, als einen Blick zu riskieren auf diesen Weg, und auf die Zukunft, die uns erwartet? Jesus sagt, er sei uns vorausgegangen, um uns die Stätte zu bereiten, wo wir Anteil haben werden an seiner und des Vaters Herrlichkeit. Wie aber sollen wir uns das vorstellen? Darf ich mal eine Vorschau geben?

Der erste Schritt ist selbstverständlich, dass wir sterben und den Weg in die Erde finden. Dass uns davor bange ist, weil das Sterben mit Schmerzen und mit Ängsten verbunden sein kann, ist nur natürlich. Es hat ja auch keiner Gelegenheit, das Sterben zu üben. Aber gelungen ist es noch jedem. Und leichter darf es uns werden durch die Zusage, die wir haben, dass wir nicht in der Erde landen wie nutzlos Verlorenes und Vergessenes, sondern dass wir auf Gottes Acker ausgesät werden wie Samenkörner, die dort keineswegs bloß verrotten, sondern keimen auf eine wunderbare Ernte hin. Der alte Mensch an uns soll untergehen, um dem neuen Menschen Platz zu machen! Das Unvollkommene vergeht, damit Vollkommenes auferstehen kann! Und in der Zeit bis zur Auferstehung werden wir uns auch nicht langweilen, denn ganz gleich, wieviel Zeit bis zum Jüngsten Tag vergeht, wird es uns doch vorkommen, als hätten wir gerade eine Viertelstündchen geschlafen. Wenn dann die Posaunen zur Auferstehung rufen, werden sich unsere Gräber auftun und auf unvorstellbare Weise wird Gott unseren Leibern ein neues Leben verleihen, wie er es auch Christus verlieh am Ostermorgen.

Inwieweit dabei auf die Stoffe zurückgegriffen wird, die heute unseren Körper bilden, kann niemand genau sagen. Aber wenn der Allmächtige diese Materie gebrauchen will, wird er gewiss keine Probleme haben, sie zu finden. Entscheidend ist nur, dass kein anderer Leib aufersteht als eben dieser, der des Recyclings gewürdigt wird. Bei allen Wandlungen, die vorgehen, werden wir dennoch mit uns identisch bleiben. Und auch das ist wichtig: Was aufersteht wird leiblich sein und nicht bloß geistig oder seelisch. Paulus sagt: „Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib.“ Wenn wir uns aber unter diesem geistlichen Leib wenig vorstellen können, so ist doch klar, dass er irgendwie stofflich sein wird, dass er anknüpft an unseren alten Leib, und dass er weit vollkommener sein wird als der alte, weil der Leib der Auferstehung keine Gebrechen oder Krankheiten kennt. Als neue Menschen sind wir schließlich für die Ewigkeit gemacht! Ob wir aber viel Zeit haben, über die verbesserte Neuauflage unserer Person zu staunen, weiß ich nicht. Denn es wird wohl unmittelbar das Jüngste Gericht folgen. An dem kommt keiner vorbei – und keiner kann sich entziehen. Doch als Christen werden wir dort eigentlich nur bestätigt finden, was uns schon auf Erden klar war: Wir alle werden mit unseren Taten konfrontiert – und bei keinem ergibt sich eine befriedigende Bilanz. Diejenigen aber, die sich hinter Christus in Deckung bringen und sich auf sein stellvertretendes Tun berufen, werden um seinetwillen freigesprochen. Wer seine Sündenlast anerkennt, sie schleunigst an Christus abgibt, und sich im Austausch dafür Christi Gerechtigkeit schenken lässt, der erlebt im Jüngsten Gericht eigentlich nur, dass sich im Himmel verewigt, was ihm schon zeitlich geschenkt war. Die Barmherzigkeit Gottes, die wir hier schon glauben, werden wir dort schauen. Und dann? Wenn wir einigermaßen beschämt und doch maßlos erleichtert aus dem Gericht hervorgehen – was kommt dann?

Die Bibel scheut sich nicht, von der Ewigkeit anschauliche Bilder zu zeichnen. Und das ist auch konsequent. Denn wenn der auferstandene Jesus kein immaterielles Gespenst war, sondern durchaus angefasst werden konnte, und wenn auch unsere neuen Leiber gleich seinem auf irgendeine Weise stofflich sein werden, dann gehört dazu auch ein Himmel mit Substanz. Die Bibel spricht ausdrücklich von einem neuen Himmel und einer neuen Erde. Sie meint damit aber keineswegs eine andere Schöpfung als diese, sondern meint die vollendete Form dieser Schöpfung, die sich zur alten Erde wohl etwa so verhalten wird, wie unser Auferstehungsleib zum irdischen Leib. Gott hält seiner Schöpfung die Treue, indem er sie reinigt, runderneuert und vollendet. Und genau wie er uns nach Geist und Leib die Treue hält, so gönnt er auch der alten Erde ein großes Comeback. Weil dabei aber alles bewahrt bleibt, was an dieser Welt gut war, und nur das Schlechte fehlt, bin ich ziemlich sicher, dass die Ewigkeit nicht bloß nach Weihrauch duftet, sondern auch nach frischer Erde, nach Frühlingsregen und Meeresbrise. „Herrlichkeit“ wird ein viel zu kleines Wort sein für das, was es dort zu sehen gibt! Bunt und lebendig wird es zugehen! Wahrheit und Klarheit werden herrschen! Wenn Jesus aber von himmlischen Wohnungen redet, die er im Hause des Vaters für seine Jünger vorbereitet, dann werden diese Wohnungen sicher ein Teil des himmlischen Jerusalems sein. Denn dass Gott bei den Seinen ist, und die Seinen bei Gott, dass bringt die Bibel in das Bild einer von Licht durchfluteten himmlischen Stadt, die aus Gold, Edelsteinen und Perlen erbaut ist und zwölf Tore hat, bewacht von zwölf Engeln, die aber keinen Tempel braucht, weil Gott selbst ihr Tempel ist, und die auch keine Sonne kennt, weil Gott selbst ihre Sonne ist, die aber durchflossen wird von Strömen lebendigen Wassers und voller Bäume ist, die herrliche Früchte tragen, in der jedoch weit und breit nichts Verfluchtes zu finden ist, nichts Unreines, kein Gräuel und keine Lüge. Denn von alledem, was uns hier das Leben verbittert und verleidet, wird die himmlische Stadt gereinigt sein: „Gott wird abwischen alle Tränen von unseren Augen und der Tod wird nicht mehr sein noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein denn das Erste ist vergangen.“ Als Bewohner des himmlischen Jerusalems sind wir angetan mit weißen Gewändern, denn wir haben unsere Kleider hell gewaschen im Blut des Lammes. Und keiner ist dort, der nicht geheiligt, entsühnt und befreit wäre durch das stellvertretende Leiden Christi. Wenn’s dort aber auch Tiere gibt, woran ich gar nicht zweifle, dann wird der himmlische Friede an ihrem Miteinander abzulesen sein, weil Wolf und Schaf beieinander wohnen, weil der Löwe Stroh frisst wie das Rind, und kleine Kinder mit Schlangen spielen, ohne dass irgendwer zu Schaden käme. Wir dürfen uns das ruhig paradiesisch vorstellen und handfest!

Wendet aber jemand ein, dass wir dabei allzu irdische Vorstellungsmuster auf den Himmel übertragen, so können wir das ganz gelassen zugeben, weil’s die Bibel nicht anders macht, weil wir um das Ungenügen unserer Vorstellungen durchaus wissen und selbst damit rechnen, dass der Himmel diese Vorstellungen bei Weitem überbieten und übertreffen wird: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ sagt das Neue Testament ja selbst, „dann aber von Angesicht zu Angesicht.“ Jetzt erkennen wir stückweise, dann aber werden wir erkennen wie wir erkannt sind. Richtig bleibt an dem Einwand allerdings, dass wir uns das Leben nach der Auferstehung nicht all zu sehr in Kategorien des Konsums und der Zerstreuung vorstellen sollten. Denn das Herrliche am Himmel wird nicht sein, dass alle erdenklichen Bedürfnisse gestillt werden, sondern dass das eine, zentrale Bedürfnis nach ungestörter Gemeinschaft mit Gott gestillt wird. Wir werden uns im Himmel nicht vorwiegend miteinander beschäftigen, und auch nicht mit den läppischen Vergnügungen, mit denen wir uns hier auf Erden trösten, sondern wir werden auf Gott konzentriert sein. Nicht irgendwas wird uns beglücken, sondern seine Nähe wird uns beglücken. Und an einen anderen Genuss als diesen werden wir wohl nicht einmal denken. Denn in der Gemeinschaft mit Gott werden unsere Gedanken nicht unruhig umherschweifen zu diesem oder jenem Vergangenen, sondern die Erkenntnis Gottes wird uns innerlich füllen und beseligen. Wir werden Gott verstehen, den wir in diesem Leben so oft nicht verstanden. Wir werden sein Angesicht sehen, das uns jetzt noch verborgen ist. Und wir werden ohne jeden inneren Widerstand dasselbe wollen, was Gott will. Ja, Augustin sagt, wenn Gott alles in allen sein wird, dann werden wir Gottes voll sein. Und das Unglück unseres jetzigen Lebens, das hauptsächlich darin besteht, in schuldhafter und törichter Weise von Gott getrennt zu sein, ist dann überwunden und vergessen. Wir sind dann ganz in Gott und ganz von ihm umfangen, nichts steht mehr zwischen ihm und uns, keine Scham, keine Schuld, kein Misstrauen. Und wenn wir als Geschöpf auch vom Schöpfer unterschieden bleiben und nie mit ihm identisch werden, so werden wir doch in keiner Weise mehr von ihm getrennt sein.

Der Himmel besteht also nicht darin dass wir dies und jenes schauen und genießen im Sinne eines Schlaraffenlandes, sondern dass wir Gott schauen und Gott genießen. Die Seligkeit der Seligen besteht darin, mit Gott innig verbunden zu sein. Und diese Verbundenheit wird nicht gestört durch Zurückliegendes. Denn wer auf Erden etwas verloren hat um Christi willen, der findet sich durch die Gemeinschaft Gottes hundertfach entschädigt. Und wer in der Zeit gelitten hat, wird feststellen, dass diese Leiden nicht mehr ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart wird. Die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, die sind dann satt. Und die Barmherzigen haben Barmherzigkeit erlangt. Die Sanftmütigen besitzen das neue Erdreich. Die Verfolgten haben in Gott Ruhe gefunden. Und die Friedfertigen freuen sich ohne Ende, weil sich im Himmel der Streit erübrigt, der manchmal auf Erden nötig war. Denn dann haben sich gebeugt aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist.

Die Hoffnung hat dann aufgehört, weil sich längst alles erfüllte, was Gott versprochen hat. Und das Predigen hat aufgehört, weil die Erkenntnis Gottes ohnehin alles überflutet. Fragen und Zweifel haben aufgehört, weil alle Bescheid wissen. Und nur die Liebe hört niemals auf, weil sie bleibt in Ewigkeit. Während wir aber lieben und loben, schauen und staunen, werden wir auch essen und trinken. Denn das ist das Bild, das uns Jesus am häufigsten vor Augen stellt. Wenn er mit seinen Jüngern über das Reich Gottes redet, schildert er es bevorzugt als ein Freudenmahl, als großes Fest oder Hochzeitsfeier. Und Jesus redet dabei ganz unbefangen vom Wein, der getrunken wird, und von festlichen Gewändern, redet auch vom Essen an Gottes Tisch und von fröhlicher Gemeinschaft. Da werden Angehörige aller Völker versammelt sein, die zusammengeströmt sind aus aller Herren Länder, und werden zusammen das auserwählte Geschlecht sein und die königliche Priesterschaft, und die Gerechten werden leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich...

Man könnte noch Vieles aus der Schrift zusammentragen. Entscheidend ist aber nicht die Vollständigkeit der Beschreibung. Sondern entscheidend ist, dass wir das Gesagte ganz ernst und persönlich nehmen und es keinesfalls unter die schönen Träume rechnen. Denn was ich geschildert habe, ist nichts anderes als unsere Zukunft, die genau so sicher kommt, wie unser Tod, und die genauso ernst genommen werden will. Denn Gott hat es sich viel kosten lassen, uns diese Perspektive zu eröffnen. Und er wusste, dass wir der Bedrängnis eines Christenlebens ohne diese Perspektive nicht standhalten könnten. Darum sagt er’s uns so deutlich und will, dass wir’s hören. Denn er hat wahrlich Besseres mit uns vor, als uns bloß ein Grab zu bereiten. Er wird uns aus unseren Gräbern wieder auferwecken, so wie er es mit seinem Sohn getan hat. Und auf den fulminanten Abschluss, den Gott damit unserer kläglichen Lebensgeschichte geben wird, dürfen wir uns von Herzen freuen. Denn wenn wir durch die Taufe und den Glauben eins geworden sind mit Christus und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, werden wir ihm auch gleich sein in der Auferstehung. Und für dieses schöne Ziel lohnt es sich, ein lumpiges Erdenleben zu investieren! Denn hier sind wir nur kurz und dort ganz lang. Ja: Wenn die Ärzte abwinken, und die Welt uns am Ende glaubt, dann werden wir erst am Anfang stehen und dürfen in der Überzeugung Abschied nehmen, dass das Beste noch kommt!
 
Sulzbacher 17.09.2022 12:19
Auferstehung der Toten
Wieviel Zukunft hat mein Körper?

Das Neue Testament spricht meist eine friedfertige und versöhnliche Sprache. Aber gelegentlich hat die Apostel doch der Zorn gepackt. In der Gemeinde zu Korinth z.B. war es üblich geworden, mal so und mal so über die Auferstehung zu denken – sie nach Belieben zu debattieren, zu behaupten, zu bezweifeln oder offen zu leugnen. Paulus aber fährt mit einem Donnerwetter dazwischen und erinnert die Korinther daran, dass die Auferstehung nicht irgendeine, unter Christen diskutable Nebensache ist, sondern das Fundament, auf dem ihr ganzes Christ-Sein ruht. Was redet ihr da – ruft Paulus: „Es gibt keine Auferstehung der Toten? Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren.“ (1.Kor 15,12-18)

Heiliger Zorn spricht aus diesen Worten. Aber Paulus vergisst deswegen nicht zu argumentieren, sondern stößt die Korinther auf den Zusammenhang, den sie so sträflich vergessen hatten: Dass es nämlich bei der Auferstehung Jesu immer zugleich auch um ihre eigene Auferstehung geht. Nicht allein das Schicksal Christi steht da in Frage, dass man unbesorgt diskutieren könnte, sondern zugleich die Zukunft jedes einzelnen Christen. Denn wäre Jesu Grab ein ewiges Grab, so würden es unsere Gräber auch sein. Hat aber sein Grab sich aufgetan, so werden es unsere auch tun. Das eine lässt sich vom anderen nicht trennen. Und darum schärft Paulus uns ein, dass recht verstandener Osterglaube immer zugleich der Glaube an unsere eigene Auferstehung ist. Osterglaube lässt sich nicht beschränken auf die rückwärtsgewandte Frage, was denn am Ostermorgen vor zweitausend Jahren mit dem Leichnam Jesu geschah. Sondern er enthält immer zugleich die Erwartung, dass eines Tages auch mit meinem eigenen Leichnam etwas Besonderes geschehen wird. Es fragt sich nur: was?

Was wird, was kann noch mit uns geschehen, wenn unsere Leiber zu Staub zerfallen sind? Wird dann unser alter Leib wiederbelebt? Bekommen wir einen ganz neuen Leib? Oder brauchen wir vielleicht gar keine Leiber mehr in der himmlischen Welt? Wenn wir diese Fragen an Paulus zurückgeben, der sie provoziert hat, so antwortet er uns mit eindrücklichen Bildern. Schaut, sagt er: Das Weizenkorn, das wir in der Erde begraben, ist ganz anders als die Pflanze, die später daraus hervorgeht. Vögel sind anders als Fische. Und Fische sind anders als das Vieh. Die Sonne glänzt anders als der Mond. Und der Mond anders als die Sterne. Denn es gibt nun einmal himmlische Körper und irdische Körper, die sich nicht einfach miteinander vergleichen lassen. So andersartig, so unvergleichlich, sagt nun Paulus, wird es auch sein mit der Auferstehung der Toten. Denn es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Nun: Diese Auskunft ist vielleicht nicht so konkret, wie unsere Neugier sich das wünschen würde. Aber wenn wir genau hinhören, können wir den Ausführungen des Apostels doch vier wichtige Dinge entnehmen:



(1.) Paulus spricht ausdrücklich von einer leiblichen Auferstehung und macht damit deutlich, dass die Auferstehung eine handfeste und materielle Seite hat. Natürlich wird der himmlische Körper anders sein als der irdische Körper. Aber jedenfalls ist es ein Körper. Und wir können daraus schließen, dass die Auferstehung keine bloß seelische Angelegenheit sein wird, bei der wir blass und geisterhaft umeinanderschweben. Nein! Nicht als flüchtige Schatten, Nebel oder Gespenster werden wir aus den Gräbern hervorgehen, sondern in einer neuen, für den Himmel tauglichen Leiblichkeit. Ob Gott für diese neuen Körper nur die Stoffe verwenden wird, die einmal unseren irdischen Leib gebildet haben, ob er sie ersetzt, verwandelt oder ergänzt, wissen wir nicht – und müssen es auch nicht wissen. Soviel aber ist klar, dass Gott an die Substanz unserer alten Leiber anknüpft und damit der materiellen Seite seiner Schöpfung treu bleibt. Denn als eine Einheit aus Geist und Leib hat er den Menschen geschaffen – und solch eine Einheit aus Geist und Leib werden wir auch in der Auferstehung wieder sein.



(2.) Trotz der genannten Übereinstimmung zwischen „Alt“ und „Neu“ betont Paulus ausdrücklich den Unterschied zwischen unserem alten, irdischen und dem neuen, ewigen Leben. Denn wir dürfen die Auferstehung nicht als bloße „Wiederbelebung“ missverstehen. Wenn Gott uns aus den Gräbern holt, dann tut er das nicht, um uns wieder in unser altes Erdendasein zurückzuführen. Er tut es nicht, um uns wieder den alten physikalischen und biologischen Gesetzen zu unterwerfen und uns damit wieder in ein vergängliches Dasein einzugliedern. Nein! Mit einer bloßen Neuauflage dieses irdisch-begrenzten Lebens, mit einem zweiten Aufguss des alten Daseins, das wir gerade erst recht und schlecht hinter uns gebracht haben, wäre niemandem geholfen. Und darum ist die Auferstehung, von der Paulus redet, auch nicht einfach die Wiederbelebung eines Leichnams, sondern ein qualitativer Sprung und eine Neuschöpfung, weil sie die Auferstehung unserer Fehler, unserer Schwächen und Krankheiten ausdrücklich nicht einschließt. Was an uns Sünde ist, darf getrost begraben bleiben – und muss sogar begraben bleiben, weil es sonst unser neues Leben vergiften und belasten würde. Eine radikale Erneuerung ist nötig, um uns tauglich zu machen für Gottes Reich.



(3.) Und doch, trotz aller Erneuerung, wird der auferstandene Mensch mit dem gestorbenen identisch bleiben. Denn Auferstehung als „Neuschöpfung“ verlöre ihren Sinn, wenn der „neue“ Mensch in keiner Hinsicht mehr der Alte wäre. Es ginge sonst wie bei einem alten Fahrrad, bei dem man erst die Räder durch neue Räder ersetzte, dann den Rahmen durch einen neuen Rahmen, und schließlich den Lenker, den Sattel und die Pedale. Am Ende bliebe von dem alten Fahrrad gar kein Teil mehr übrig – und man hätte es damit nicht etwa erneuert, sondern hätte es in Wirklichkeit durch ein neues, ganz anderes Fahrrad ersetzt. So jedenfalls wird Gott nicht mit uns verfahren, wenn er uns auferweckt. Denn er ist seinen Geschöpfen treu, die er nicht gegen andere austauschen will, sondern die er auferweckt, um sie zu vollenden. Uns gilt seine Liebe. Darum wird Gott uns in der Auferstehung zwar radikal umgestalten, wird aber unsere Identität dabei nicht aufheben. Vielmehr wird der, der aus dem Grab hervorgeht, durchaus noch derselbe sein, den man hineingelegt hat – nur eben befreit von allen Altlasten seiner Vergangenheit und gereinigt vom Schmutz seiner Schuld.



(4.) Sollten sie nun Schwierigkeiten haben, sich Auferstehung vorzustellen, so ist das verständlich – und ist kein Grund zur Sorge. Denn natürlich fällt es schwer, sich all das Negative wegzudenken, das uns heute noch bedrückt und prägt. Ein Spötter könnte fragen, was denn überhaupt noch von uns übrig bleibt, wenn uns Eigensinn und Selbstliebe verlassen haben. Doch auch in dieser Schwierigkeit kann Paulus noch einmal Mal weiterhelfen. Denn er sagt, dass wir im Leben der Auferstehung ganz nach dem Bilde Christi gestaltet sein werden. So wie alle in Adam sterben, sagt er, „...so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden.“ Und das heißt: So wie wir jetzt dem Adam gleichen, und in dieser Gleichheit das Unglück unseres Todes begründet liegt, so werden wir nach der Auferstehung Jesus gleichen, und in dieser Ähnlichkeit wird sich unser neues Leben dokumentieren. Denn Jesus Christus ist das wahre Bild des Gott entsprechenden Menschen. Christus ist genau so Mensch, wie wir schon immer Mensch hätten sein sollen. Und darum werden wir als Auferstandene, als von Gott Vollendete, Christus ähnlich werden: Eins werden wir sein mit Gottes Willen und durchdrungen von seiner Liebe, teilhabend an der Fülle seines Lebens und ganz ungezwungen Gott gehorsam. Versöhnt werden wir sein mit uns selbst und mit Gott. Fröhlich wie die Engel werden wir sein, heilig wie der Herr, aus aller Not geborgen, von allem Schmutz gereinigt, getröstet und befreit, überwältigt und beschämt – und bei alledem voller Dankbarkeit. Wer sich aber darauf nicht freut – ich fürchte, dem ist nicht zu helfen. Denn schönere Aussichten kann man sich kaum denken. Es ist unglaublich, dass unseren morschen Knochen einmal so Großes widerfahren soll. Es ist erstaunlich, dass Gott sich solche Mühe mit uns macht. Und es erklärt sich nur daraus, dass wir durch unsere Taufe Glieder des Leibes Christi geworden sind. Durch die Taufe hat sich Christus so unlöslich mit uns verbunden, wie der Kopf mit dem Körper verbunden ist. Und daraus folgt unsere Auferstehung ganz von selbst. Denn wo der Kopf hingeht – sollten da nicht die Glieder ganz sicher folgen? Ist Christus durch die Nacht des Todes hindurch – wird er uns dann nicht automatisch nach sich ziehen? Es ist unvermeidlich, dass die Glieder dem Kopf folgen. Und darum hat Luther die Auferstehung einmal mit einer Geburt verglichen: Auch da, sagt er, wird zuerst der Kopf geboren. Und ist der Kopf erst mal draußen aus dem Mutterleib, sagen die Hebammen, dass es keine Not mehr hat. Denn der Kopf hängt schließlich am Leib, und wird gewiss nicht alleine bleiben, sondern wird die Schultern, den Rücken und alles andere nach sich ziehen. Genau so, sagt Luther, ist’s mit der Auferstehung. Christus, der aller Christen Haupt ist, der ist schon hindurch durch den Tod. Und wenn auch Teile seines Leibes noch in den Gräbern liegen, so hat’s doch keine Not mehr. Denn Christus wird uns alle nach sich ziehen.
 
Sulzbacher 17.09.2022 12:32
Neuschöpfung von Himmel und Erde
Kann man das Jenseits ersehnend dem Diesseits treu bleiben?

„Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.“ (Offb 21,1–7)



Dieses Stück aus der Johannesoffenbarung gehört zu den mächtigsten und eindrücklichsten Texten der Bibel. Es ist eine atemberaubende Vision – eine grandiose Verheißung der Vollendung auf die diese Welt zusteuert. Und wer das Bild vom himmlischen Jerusalem in sich aufnimmt, wer sich von ferne vorstellen kann, wie Gott alle Tränen abwischen wird, der muss zwangsläufig Sehnsucht verspüren nach dem Tag, da Gottes Schöpfung ihr Ziel erreicht, da alles Krumme gerade und alles Halbe ganz wird. Allerdings fürchte ich, dass viele Menschen mit dieser Vision wenig anfangen können. Denn die prophetisch-visionäre Seite des Glaubens wird in unserer Zeit sehr vernachlässigt. Die biblischen Vorstellungen vom Reich Gottes, vom Ewigen Leben und vom Paradies gelten als diffus und unzeitgemäß. Und nur, wenn Kinder fragen, wohin die Verstorbenen gegangen sind, sagt man aus Verlegenheit noch: „Sie kommen in den Himmel“. Was die Menschen sich darunter vorstellen, ist aber sehr verschieden. Und es hat oft nur noch wenig mit den biblischen Verheißungen zu tun. Für den einen ist der Himmel eine Art Schlaraffenland. Und für den anderen ist es ein Ort, wo man unablässig Harfe spielen muss. Einer beschreibt den Himmel als den Ort, wo wir mit allen unseren Verstorbenen ein großes Wiedersehen feiern. Ein anderer erwartet, dass dort die Zukurzgekommenen für irdische Entbehrungen entschädigt werden. Und der Dritte träumt von einer Art himmlischem Balkon, von dem aus man verfolgen kann, wie es auf Erden weitergeht. So sind die Vorstellungen vom Ewigen Leben sehr vielfältig. Mal mit biblischem Hintergrund, mal phantasievoll und mal klischeehaft. Aber dass diese Vielfalt ein Ausdruck starken religiösen Interesses sei, wird man nicht behaupten können. Eher gilt das Gegenteil. Frühere Generationen, die die Welt oft als Jammertal voller Blut, Schweiß und Tränen erlebten, konnten es noch aus vollem Herzen singen: „Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt Gott, ich wär in dir. Mein sehnend Herz so groß Verlangen hat und ist nicht mehr bei mir.“ So freuten sich unsere Väter und Mütter im Glauben ihres Heimatrechts im Himmel. Was aber ist mit uns los? Früher hatten die Menschen keine größere Sorge, als in den Himmel zu kommen. Heute aber bemüht man sich nach Kräften, möglichst lange das Diesseits auszukosten. Wir wissen wohl noch, dass wir als Christen Kandidaten des Himmels sind – und im Blick auf den Tod empfinden wir das als tröstlich. Aber dass uns diese Himmelshoffnung beflügelte, dass man uns die Vorfreude anmerkte, wird man von den Wenigsten sagen können. Woran aber liegt‘s?

Wenn Christus seinen Jüngern großen Lohn im Himmel verheißt, warum ziehen wir dann Gesichter, als wären wir auf ewig Gefangene dieser trüben Welt? Sind wir einfach zu satt, geht es uns einfach zu gut in unserem irdischen Wohlstand, so dass wir an den irdischen Gütern kleben, statt nach himmlischen zu streben? Vermeiden wir es, über den Himmel nachzudenken, weil uns das an unseren kommenden Tod erinnern würde? Ist uns der Himmel zu selbstverständlich geworden? Oder ist er im Gegenteil zu fern und zu unwahrscheinlich? Viele Gründe mag es geben, weshalb unser Verhältnis zu diesem Glaubensgegenstand gestört ist. Besonders schwer wiegt meines Erachtens aber der immer wieder geschürte Verdacht, christliche Himmelshoffnung sei eine Flucht vor den Problemen dieser Erde – ja man wende sich dabei von der Erde ab, weil man mit ihr nicht klarkommt und flüchte in den Wunschtraum vom Himmel. Ist‘s nicht so? – sagen die Kritiker: Man redet vom Himmel, um die Kinder zu beruhigen, um den Sterbenden eine Perspektive zu geben und um die Leidenden auf später zu vertrösten. Man redet vom Himmel, um nicht verlegen schweigen zu müssen. Im Grunde aber baut man bloß fromme Luftschlösser, weil man die Ausweglosigkeit des irdischen Elends sonst nicht ertragen würde. Man gaukelt sich und anderen den Himmel als tröstliches „Happy-End“ der Weltgeschichte vor. Wem aber ist damit geholfen? Statt sich der harten Realität zu stellen, heißt es, weicht man ihr aus – und man verändert diese Realität auch nicht. Vielmehr beruhigt man sich dabei, dass der Himmel den gerechten Ausgleich für alle irdische Ungerechtigkeit bringen wird, und legt die Hände in den Schoß. So eine Jenseitshoffnung, sagen die Kritiker, habe zwar den Schein des Frommen für sich, komme aber einem Verrat an der Erde gleich. Denn wer auf den Himmel wartet, kämpft nicht mehr für diese Erde. Das irdische Leben wird durch die Erwartung des Himmels entwertet und erscheint bedeutungslos, weil es doch nur ein Vorspiel des Eigentlichen sein soll. Diese Entwertung des Diesseits zugunsten eines himmlischen Jenseits wollen die Kritiker nicht mitmachen, sondern sie wollen dieser Erde treu bleiben. Sie wollen die Leidenden nicht auf später vertrösten und wollen ihren Schmerz nicht mit Versprechungen betäuben, sondern den Armen schon hier und heute Gerechtigkeit verschaffen. Darum verkündete z.B. Heinrich Heine: „Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen“. Er spottete über das „alte Entsagungslied, das Eiapopeia vom Himmel“. Und er versprach Besseres: „Ein neues Lied, ein besseres Lied, Ihr Freunde will ich euch dichten. Wir wollen hier auf Erden schon das Himmelreich errichten.“

Es wäre leicht zu zeigen, dass dieses Programm entschiedener Diesseitigkeit erhebliche Schwächen hat – und dass die daraus erwachsenen politischen Versuche der Menschheitsbeglückung allesamt gescheitert sind. Aber der darin enthaltenen Anfrage an den Glauben muss man sich dennoch stellen. Denn wenn jene Kritiker des Himmels Recht hätten, wenn man sich zwischen der Liebe zum Diesseits und der Hoffnung auf das Jenseits entscheiden müsste – dann hätten wir wirklich ein Problem. Wir müssten dann entscheiden, ob wir loyale Bürger der Schöpfung oder lieber Kandidaten des Himmels sein wollten. Und wenn wir uns dann für den schönen, verheißenen Himmel entschieden, so hätten wir damit unserer von viel Elend gezeichneten Erde die Treue aufgekündigt. Wir handelten dann wie ein Mann, dem seine Ehefrau nicht mehr gefällt, weil sie durch Krankheiten, Ausschläge und Falten entstellt ist, und der – statt sich um die Gesundung seiner Frau zu bemühen – von der schönen Nachbarin träumt. Wir würden uns dann von unserer arg geschundenen Welt innerlich verabschieden, um sie gegen eine bessere, himmlische Welt einzutauschen. Und eine Himmelshoffnung dieser Art wäre in der Tat eine zweifelhafte, eine gegen Gottes Schöpfung gerichtete, die Zukunft dieser Schöpfung verneinende Hoffnung. Doch liegt hier ein Missverständnis vor, dem Heinrich Heine und seine Gesinnungsgenossen aufgesessen sind. Denn eine Alternative zwischen dieser Welt, der Schöpfung, und jener kommenden Welt, dem Himmel, gibt es im christlichen Glauben gerade nicht. Diese Erde ist nicht die von Krankheit entstellte Frau, und der Himmel ist nicht die schöne Nachbarin. Sondern beide sind dieselbe Person. Der Himmel ist nichts anderes als die durch Gottes mächtigen Zugriff gesundete Erde. Und darum ist auch der Himmel keine Alternative zur Schöpfung, sondern er ist die Zukunft der Schöpfung, an der unsere Toten schon heute teilhaben, an der aber einst auch alle übrige Kreatur teilhaben wird. Christen, das ist der entscheidende Punkt, erwarten keine andere Welt, sondern sie erwarten die Vollendung dieser Welt. Und wenn wir uns auf den Himmel freuen, heißt das nichts anderes, als dass wir an die Gesundung dieser Welt glauben, weil Christus ihr Arzt ist. Den Himmel lieben heißt, die Vollendung dieser Erde ersehnen. Denn wer seine von Krankheit entstellte Frau liebt, der liebt ja auch nicht ihre Entstellung, sondern liebt gerade das, was der hässliche Augenschein verbirgt. Die Treue zu seiner Frau besteht darin, dass er sich nicht mit der Krankheit abfindet, sondern gegen den Augenschein fest an ihre Gesundung glaubt. Eben so aber besteht die christliche Treue zur Schöpfung darin, dass wir nicht etwa nach einer anderen, attraktiveren Welt schielen wie nach einer schönen Nachbarin, sondern fest an die Gesundung und Vollendung dieser Schöpfung glauben, die mit Gottes Reich anbrechen wird – mit jenem himmlischen Jerusalem, von dem Johannes spricht, in dem Gott die Tränen trocknet und das Krumme gerade macht. Es verhält sich also umgekehrt als die Kritiker meinen: Je treuer wir der Erde sind, umso ungeduldiger werden wir den Himmel ersehnen. Und wer das begreift, wird darin keine Verlegenheitsauskunft für Kinder und alte Leute finden, sondern ein ebenso erfreuliches wie zentrales Motiv des Glaubens. Denn mögen auch unsere Vorstellungen vom Himmel mangelhaft sein, so stehen doch fünf Dinge fest:

Wir werden im Himmel ganz bei Gott sein, ohne alle Furcht und Scham, beglückend nah an ihm, der Quelle des Lebens (1). Wir werden ganz bei denen sein, die wir lieben, und kein Missverstehen wird uns mehr trennen (2). Wir werden ganz bei uns selbst sein – werden nämlich die guten Menschen sein, die wir von Anbeginn sein sollten und auf Erden nicht sein konnten (3). Was verkehrt war an dieser Welt (Blut, Schweiß und Tränen, Schuld, Schmerz und Tod) wird vergangen sein (4). Was aber gut war an dieser Welt, werden wir nicht vermissen, sondern die Essenz alles Guten, das wir auf Erden zu lieben lernten, wird sich im Himmel wiederfinden (5).
 
Sulzbacher 17.09.2022 12:47
Hallelujahhhh🙂🙂🙂☀☀☀
 
Sulzbacher 17.09.2022 12:47
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