Wie man mit irritierenden Bibelstellen umgehen kann
04.09.2022 19:59
Wie man mit irritierenden Bibelstellen umgehen kann
04.09.2022 19:59
Wie man mit irritierenden Bibelstellen umgehen kann
NEUES BUCH BEHANDELT VERSTÖRENDE TEXTE DER HEILIGEN SCHRIFT
Manche Bibelstellen sind so verstörend, dass man sie gerne außen vor lassen würde. Ein neues Buch geht der Frage nach, wie man mit solchen Stellen umgehen kann – ohne sie zu umgehen. Einer der Herausgeber, der Mainzer Alttestamentler Thomas Hieke, spricht im Interview darüber.
Nach "Bibel falsch verstanden" kommt nun "Bibel um-gehen". In dem neuen Band des Katholischen Bibelwerks geht es jedoch nicht um Fehldeutungen biblischer Texte. Diesmal gehen die Herausgeber Thomas Hieke, Professor für Altes Testament in Mainz, und sein Fakultäts-Kollege aus dem Neuen Testament, Konrad Huber, einen Schritt weiter und werfen die Frage auf: Wie kann man mit all den Texten der Bibel, die den heutigen Leser irritieren oder gar verstören, umgehen, ohne diese zu umgehen? Dabei werden jene Stellen in den Blick genommen, die man gerne ausklammern würde: Texte, die Gewalt gegen Frauen und Kinder, übertriebene Strafen, verstörende Bilder von Sexualität, Vernichtungsfantasien und einen radikalen Gott thematisieren. Wie lassen sich diese Texte mit unserem Gottes-, Welt- und Menschenbild vereinen? Und was können Sie uns sagen? Thomas Hieke gibt im Interview Antworten.
Frage: Manche Stellen verstören Leser enorm, wenn sie die Bibellektüre bisher eher auf die Weihnachtsgeschichte reduziert haben. Provokant gefragt: Ist Gott gar nicht so lieb, wie wir immer denken, Herr Hieke?
Hieke: Tatsächlich begegnen uns in der Bibel sehr vielfältige Gottesvorstellungen. Die Menschen haben ganz unterschiedliche Erfahrungen mit diesem Gott gemacht, an den sie glauben. Eben auch, dass dieser Gott fern, abwesend, dunkel und undurchschaubar ist. Wie Gott wirklich ist, wissen wir nicht. In der Bibel steht nur, aber immerhin, wie Menschen diesen Gott erfahren haben.
Frage: Kann man die "schwierigen" Bibelstellen wiederkehrenden Motiven zuordnen – etwa Naturkatastrophen, Krankheiten oder Gewalt?
Hieke: Das sind so die wichtigsten Motive. Bis heute verunsichern uns Naturkatastrophen, Krankheiten, Kriege. Das erfahren wir aktuell ganz stark am eigenen Leib. Die Bibel ist sozusagen eine Sammlung uralter Antwortversuche, modern gesprochen ein Reservoir an menschlicher Resilienz: Wie haben es Menschen geschafft, in größter Not nicht aufzugeben? Sie haben dann mit diesem Gott gerungen und sich ihm anvertraut, auch wenn er sich ihnen manchmal rätselhaft zeigte – oder auch gar nicht.
Frage: Schnell ist man dabei, die schwierig erscheinenden Stellen zu relativieren oder ihnen keine allzu große Bedeutung zuzumessen…
Hieke: Wenn man diese Stellen umgeht, verpasst man viele Geschichten, die zeigen, wie Menschen mit diesen Schwierigkeiten zurechtgekommen sind. Menschen neigen zwar dazu, Unangenehmes zu übertünchen. Aber die Bibel ist hier nun mal unangenehm anders und legt oft den Finger in die Wunde. Daraus kann man dann viel lernen.
Frage: Vermutlich auch im Blick auf das eigene Gottesbild.
Hieke: Es weitet das eigene Gottesbild. Manchmal hat man sich Gott ein wenig zurechtgemacht: immer griffbereit, aber nicht störend. Wenn man sich das eigene Gottesbild so zurechtmacht, entspricht es aber nicht mehr Gott.
Frage: Wenn wir nun auf die praktische Ebene schauen: Welche Hilfestellungen gibt es generell, um mit schwierigen Bibelstellen umzugehen?
Hieke: Eins gilt immer: exakt lesen, Nuancen wahrnehmen. Wichtig ist zunächst der Kontext, in dem diese Stelle steht. Ist sie vielleicht Teil einer größeren Geschichte? Und dann ist entscheidend, aus welchem Blickwinkel die Geschichte geschrieben ist. Gerade in der Bibel gibt es Literatur, die anders als viele andere antike Literaturen nicht aus der Siegerperspektive geschrieben ist, sondern aus der Opferperspektive. Dann muss man sich immer fragen: Was genau stört mich an dem Text? Denn das, was ich als störend empfinde, kann unter Umständen ein grundlegendes Problem sein, dass es bis heute gibt und für das man auch heute keine Lösungen hat. Manchmal ist der Text auch so eine Art Karikatur, die ganz bewusst übertreibt, überspitzt, um auf einen wichtigen Punkt hinzuweisen. Man muss auch mit einer angenommenen "Unmittelbarkeit" der Bibel äußerst vorsichtig sein. Vieles in der Bibel darf man ja gar nicht wörtlich nehmen oder nachahmen. Manches dürfen wir aus heutiger Sicht mit Recht kritisieren, weil wir im ethischen Bereich weitergekommen sind.
Frage: Haben Sie ein konkretes Beispiel parat?
Hieke: Das behandeln wir zwar nicht im Buch, aber es eignet sich hier sehr gut: Die Bibel etabliert für die Bestrafung eines Mörders in Genesis 9 die Blutrache. In der damaligen Zeit war das ein Fortschritt gegenüber blutigen Familienfehden. Heute gibt es andere Wege, einen Mord an einem Menschen zu sühnen. Aus der Bibel abzuleiten, man müsse Blutrache üben, wäre also eine eindeutig falsche Unmittelbarkeit. Gleichwohl bleibt der biblische Impuls der, das nach einem Mord nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden kann.
Frage: Sie haben davon gesprochen, dass manche Stellen bewusst als Überspitzung, fast als Karikatur gedacht sind. Welche können Sie da anführen?
Hieke: Im Buch Exodus wird die Geschichte des Pharao, der partout nicht auf Gott hören will, auf die Spitze getrieben. Gott besiegt ihn schließlich nicht durch eine große Engelarmee, sondern – völlig unerwartet – dadurch, dass er das Meer teilen lässt und die Ägypter darin ertrinken. Ein weiteres Beispiel ist das Buch Judit, bei dem klar ist, dass es sich um eine fiktionale Geschichte handelt: Die Leute im belagerten Betulia wissen nicht mehr weiter. Die schlaue Judit macht sich schön, geht ins feindliche Heereslager, betört Holofernes – und nachdem er betrunken ist, schlägt sie ihm den Kopf ab. Das ist geradezu grotesk, völlig überzeichnet, gegen jede menschliche Kriegslogik. Was all diesen Stellen gemeinsam ist, ist ein Satz, der vor allem in der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, auftaucht: Gott ist einer, der die Kriege "zerschmettert". Das wird mit solchen überzeichneten Geschichten biblisch dargestellt, um zu zeigen: Wenn Gott in menschliche Kriege eingreift, dann nicht so, wie der Mensch es erwarten würde, sprich mit noch stärkeren Waffen, sondern auf nahezu absurde Weise.
„Man muss auch mit einer angenommenen "Unmittelbarkeit" der Bibel äußerst vorsichtig sein. (...) Manches dürfen wir aus heutiger Sicht mit Recht kritisieren, weil wir im ethischen Bereich weitergekommen sind.“
— Zitat: Thomas Hieke
Frage: Wie geht man mit Stellen um, in denen Gott als gewalttätig oder rachsüchtig beschrieben wird?
Hieke: Zwei Stellen würde ich da als Beispiele nennen. Psalm 94 schreibt: "Herr, du Gott der Vergeltung erscheine." Und in Nahum 1 heißt es: "Ein eifernder Gott, der Vergeltung übt, ist der Herr. Vergeltung übt der Herr und ist voll Zorn. Der Herrübt Rache an seinen Gegnern und hält fest am Zorn gegen seine Feinde." Das klingt rachsüchtig, ist es aber nicht. Denn die hebräischen Begriffe werden hier nur sehr unzureichend wiedergegeben. Im Deutschen wirkt das gewalttätig und irrational. Es geht aber um den gerechten Ausgleich. Die Menschen hoffen auf einen Gott der Bibel, der die Gerechtigkeit, die im Zusammenleben der Menschen in Schieflage geraten ist, wiederherstellt. Das ist mit Vergeltung gemeint. Ein Gott also, der die Unterdrücker unterdrückt, der das Unrecht beseitigt. Und das geht nicht schmerzfrei – das wissen wir auch aus unserem Alltag. Da muss ich sagen: Ich bin froh, dass uns diese biblischen Texte vor Augen führen, dass Gott mit großer Macht diese Gerechtigkeit wiederherstellen will. Auf diesen Gott hoffe ich nämlich auch.
Frage: Es gibt auch Bibelstellen, die für die aktuellen Debatten etwa beim Synodalen Weg nicht uninteressant sind – etwa mit Blick auf eine der Kirche manchmal vorgeworfene "Frauenfeindlichkeit". Was sagt die Bibel dazu?
Hieke: Die Bibel ist in der Antike entstanden, in der es eine klare Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern gab. Wir bewundern in der Bibel Figuren wie die Richterin Debora oder die Prophetin Miriam. Das waren aber Ausnahmen, Frauen waren üblicherweise nicht in Leitungspositionen. Wenn wir aber in die Bibel schauen, merken wir am Anfang in den Genesis-Texten ein Verhältnis zwischen den Geschlechtern, das die Autoren als von Gott intendiert beschreiben. Beides, Männliches und Weibliches, wie es heißt, sind als Bild Gottes geschaffen. In der zweiten Schöpfungserzählung ist die Frau aus der Seite des Menschen gemacht, der sich erst nach diesem Vorgang als Mann erkennt. Nicht aus dem Kopf, dass sie über ihm steht, nicht aus den Füßen, dass sie unter ihm steht. Wir sagen immer aus der Rippe, aber es ist die Seite gemeint – damit die Frau dem Mann auf Augenhöhe gegenübersteht. Die Unterordnung in der antiken Praxis ist dann eine Folge der Veränderung, die durch Genesis 3, also mit der Erkenntnis der zweischneidigen Freiheit des Menschen, eintritt. Da kommt der Mensch in der Wirklichkeit an. Man kann aber nicht behaupten, dass diese Wirklichkeit – die Unterordnung der Frauen – so gewollt ist. Da wird lediglich erklärt, wie es damals eben war – und in vielen Fällen bis heute immer noch so ist. Genesis 1 und 2 haben sich aber erstaunlich weit vorgewagt hinsichtlich der idealen Gleichberechtigung von Mann und Frau.
Frage: Manche Bibelstellen werden auch für das Thema Homosexualität herangeführt. Was lässt sich aus Ihrer Sicht dazu sagen?
Hieke: Was wir heute unter Homosexualität verstehen, also ein Konzept gleichberechtigter Partnerschaft, Liebe und Verantwortung zwischen Menschen gleichen Geschlechts, kennt die Bibel nicht. Deshalb sagt sie dazu auch nichts. Man muss vorsichtig sein, wenn man da bestimmte Stellen hervorholt. Es geht um bestimmte Praktiken, die die Bibel – prominent im Buch Levitikus – verurteilt, die aber nichts mit unserem heutigen Verständnis von homosexueller Partnerschaft zu tun haben. Auch hier muss man genau hinsehen. Diese Verbote bestimmter Praktiken stehen im Zusammenhang mit dem Verbot, mit einem Tier oder mit einer Menstruierenden zu verkehren. Das sind Kontexte, in denen es darum geht, wie man Nachkommen vermeidet, aber dennoch seinen Sexualtrieb ausleben kann. Das war den Priestern, die diese Texte formuliert haben, ein Dorn im Auge, weil das Volk Israel um jeden Preis Nachkommen brauchte. Unsere Gesellschaft heute ist nicht in dieser Zwangslage.
Ein lesbisches Paar hält Händchen
Bild: ©adobestock/kenchiro168 (Symbolbild)
"Es geht um bestimmte Praktiken, die die Bibel – prominent im Buch Levitikus – verurteilt, die aber nichts mit unserem heutigen Verständnis von homosexueller Partnerschaft zu tun haben", sagt Thomas Hieke zu Stellen, die angeblich Homosexualität verurteilen.
Frage: Sie sagen, in der Bibel steht nichts zu Homosexualität, wie wir sie heute verstehen. Darüber gibt es auch einen breiten Konsens in der Forschung. Dennoch wird gerade Paulus häufig als "Kronzeuge" für das Verbot gelebter Homosexualität herangeführt. Wie erleben Sie die Diskussion um die Paulus-Worte?
Hieke: Bei den Stellen im Römerbrief, die oft genannt werden, geht es darum, dass Paulus menschliches Fehlverhalten verurteilt: Uneinsichtigkeit, Lieblosigkeit, Ablehnung Gottes. Und insbesondere im sogenannten Lasterkatalog im Ersten Korintherbrief wird der vermeintliche gleichgeschlechtliche Verkehr unter Männern im Zusammenhang von bewusst begangenen Verfehlungen gesehen – wie Götzendienst, Diebstahl, Raub, Trunksucht und Ehebruch. Wenn wir heute davon ausgehen, dass man sich seine sexuelle Orientierung nicht aussuchen kann, sondern man sie an sich entdeckt und sie dann in seine eigene Persönlichkeit integrieren muss, dann ist das etwas ganz anderes. Bei den Texten, die Paulus da schreibt, denkt er an heterosexuelle Menschen.
Frage: Auch wenn das alles seit Jahren Forschungskonsens ist – in der Kirche scheint das alles nicht so ganz anzukommen. Warum hält sie in ihrer Lehre immer noch daran fest, homosexuelle Partnerschaften abzulehnen, wo doch die Bibel das zentrale Offenbarungszeugnis der Kirche ist?
Hieke: Das frage ich mich auch. Wenn man aber die Idee von einer Kirche hat, in der alles perfekt geregelt ist, in der sich nichts ändern muss und nichts ändern darf, dann darf sich auch in der Sexualmoral nichts ändern. Aber es gibt ja Bereiche, in denen die Kirche ihre frühere Lehrmeinung revidiert hat, etwa bei der Todesstrafe. Sie galt früher als "ultima ratio" und erlaubt, wurde nun aber von Papst Franziskus aus dem Katechismus gestrichen. Von daher könnte es auch im Fall der Homosexualität zu einem Umdenken kommen.
Frage: Noch eine persönliche Frage: Was ist für Sie die schwierigste Stelle, bei der Sie sich bis heute trotz allen Wissens und trotz aller exegetischen Erfahrung schwertun, sich einen Reim darauf zu machen?
Hieke: Das ist für mich die Vorstellung, dass Gott die Herzen verstockt und Ohren verstopft. Das ist in der Exodus-Geschichte beim Pharao so, und auch in Jesaja 6 kommt das vor. Aus der Exegese weiß ich, dass das ein menschlicher Deutungsversuch für eine Alltagserfahrung ist, die wir kennen. Wir fragen uns bei manchen Menschen ja auch, wieso sie so vernagelt sind. Der Erklärungsversuch ist dann, dass Gott vielleicht dahintersteckt. Mir fällt diese Vorstellung aber sehr schwer. Ich hoffe dann, dass derjenige, der hier verstockt, auch die Herzen wieder öffnen kann.
Von M. Altmann
Manche Bibelstellen sind so verstörend, dass man sie gerne außen vor lassen würde. Ein neues Buch geht der Frage nach, wie man mit solchen Stellen umgehen kann – ohne sie zu umgehen. Einer der Herausgeber, der Mainzer Alttestamentler Thomas Hieke, spricht im Interview darüber.
Nach "Bibel falsch verstanden" kommt nun "Bibel um-gehen". In dem neuen Band des Katholischen Bibelwerks geht es jedoch nicht um Fehldeutungen biblischer Texte. Diesmal gehen die Herausgeber Thomas Hieke, Professor für Altes Testament in Mainz, und sein Fakultäts-Kollege aus dem Neuen Testament, Konrad Huber, einen Schritt weiter und werfen die Frage auf: Wie kann man mit all den Texten der Bibel, die den heutigen Leser irritieren oder gar verstören, umgehen, ohne diese zu umgehen? Dabei werden jene Stellen in den Blick genommen, die man gerne ausklammern würde: Texte, die Gewalt gegen Frauen und Kinder, übertriebene Strafen, verstörende Bilder von Sexualität, Vernichtungsfantasien und einen radikalen Gott thematisieren. Wie lassen sich diese Texte mit unserem Gottes-, Welt- und Menschenbild vereinen? Und was können Sie uns sagen? Thomas Hieke gibt im Interview Antworten.
Frage: Manche Stellen verstören Leser enorm, wenn sie die Bibellektüre bisher eher auf die Weihnachtsgeschichte reduziert haben. Provokant gefragt: Ist Gott gar nicht so lieb, wie wir immer denken, Herr Hieke?
Hieke: Tatsächlich begegnen uns in der Bibel sehr vielfältige Gottesvorstellungen. Die Menschen haben ganz unterschiedliche Erfahrungen mit diesem Gott gemacht, an den sie glauben. Eben auch, dass dieser Gott fern, abwesend, dunkel und undurchschaubar ist. Wie Gott wirklich ist, wissen wir nicht. In der Bibel steht nur, aber immerhin, wie Menschen diesen Gott erfahren haben.
Frage: Kann man die "schwierigen" Bibelstellen wiederkehrenden Motiven zuordnen – etwa Naturkatastrophen, Krankheiten oder Gewalt?
Hieke: Das sind so die wichtigsten Motive. Bis heute verunsichern uns Naturkatastrophen, Krankheiten, Kriege. Das erfahren wir aktuell ganz stark am eigenen Leib. Die Bibel ist sozusagen eine Sammlung uralter Antwortversuche, modern gesprochen ein Reservoir an menschlicher Resilienz: Wie haben es Menschen geschafft, in größter Not nicht aufzugeben? Sie haben dann mit diesem Gott gerungen und sich ihm anvertraut, auch wenn er sich ihnen manchmal rätselhaft zeigte – oder auch gar nicht.
Frage: Schnell ist man dabei, die schwierig erscheinenden Stellen zu relativieren oder ihnen keine allzu große Bedeutung zuzumessen…
Hieke: Wenn man diese Stellen umgeht, verpasst man viele Geschichten, die zeigen, wie Menschen mit diesen Schwierigkeiten zurechtgekommen sind. Menschen neigen zwar dazu, Unangenehmes zu übertünchen. Aber die Bibel ist hier nun mal unangenehm anders und legt oft den Finger in die Wunde. Daraus kann man dann viel lernen.
Frage: Vermutlich auch im Blick auf das eigene Gottesbild.
Hieke: Es weitet das eigene Gottesbild. Manchmal hat man sich Gott ein wenig zurechtgemacht: immer griffbereit, aber nicht störend. Wenn man sich das eigene Gottesbild so zurechtmacht, entspricht es aber nicht mehr Gott.
Frage: Wenn wir nun auf die praktische Ebene schauen: Welche Hilfestellungen gibt es generell, um mit schwierigen Bibelstellen umzugehen?
Hieke: Eins gilt immer: exakt lesen, Nuancen wahrnehmen. Wichtig ist zunächst der Kontext, in dem diese Stelle steht. Ist sie vielleicht Teil einer größeren Geschichte? Und dann ist entscheidend, aus welchem Blickwinkel die Geschichte geschrieben ist. Gerade in der Bibel gibt es Literatur, die anders als viele andere antike Literaturen nicht aus der Siegerperspektive geschrieben ist, sondern aus der Opferperspektive. Dann muss man sich immer fragen: Was genau stört mich an dem Text? Denn das, was ich als störend empfinde, kann unter Umständen ein grundlegendes Problem sein, dass es bis heute gibt und für das man auch heute keine Lösungen hat. Manchmal ist der Text auch so eine Art Karikatur, die ganz bewusst übertreibt, überspitzt, um auf einen wichtigen Punkt hinzuweisen. Man muss auch mit einer angenommenen "Unmittelbarkeit" der Bibel äußerst vorsichtig sein. Vieles in der Bibel darf man ja gar nicht wörtlich nehmen oder nachahmen. Manches dürfen wir aus heutiger Sicht mit Recht kritisieren, weil wir im ethischen Bereich weitergekommen sind.
Frage: Haben Sie ein konkretes Beispiel parat?
Hieke: Das behandeln wir zwar nicht im Buch, aber es eignet sich hier sehr gut: Die Bibel etabliert für die Bestrafung eines Mörders in Genesis 9 die Blutrache. In der damaligen Zeit war das ein Fortschritt gegenüber blutigen Familienfehden. Heute gibt es andere Wege, einen Mord an einem Menschen zu sühnen. Aus der Bibel abzuleiten, man müsse Blutrache üben, wäre also eine eindeutig falsche Unmittelbarkeit. Gleichwohl bleibt der biblische Impuls der, das nach einem Mord nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden kann.
Frage: Sie haben davon gesprochen, dass manche Stellen bewusst als Überspitzung, fast als Karikatur gedacht sind. Welche können Sie da anführen?
Hieke: Im Buch Exodus wird die Geschichte des Pharao, der partout nicht auf Gott hören will, auf die Spitze getrieben. Gott besiegt ihn schließlich nicht durch eine große Engelarmee, sondern – völlig unerwartet – dadurch, dass er das Meer teilen lässt und die Ägypter darin ertrinken. Ein weiteres Beispiel ist das Buch Judit, bei dem klar ist, dass es sich um eine fiktionale Geschichte handelt: Die Leute im belagerten Betulia wissen nicht mehr weiter. Die schlaue Judit macht sich schön, geht ins feindliche Heereslager, betört Holofernes – und nachdem er betrunken ist, schlägt sie ihm den Kopf ab. Das ist geradezu grotesk, völlig überzeichnet, gegen jede menschliche Kriegslogik. Was all diesen Stellen gemeinsam ist, ist ein Satz, der vor allem in der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, auftaucht: Gott ist einer, der die Kriege "zerschmettert". Das wird mit solchen überzeichneten Geschichten biblisch dargestellt, um zu zeigen: Wenn Gott in menschliche Kriege eingreift, dann nicht so, wie der Mensch es erwarten würde, sprich mit noch stärkeren Waffen, sondern auf nahezu absurde Weise.
„Man muss auch mit einer angenommenen "Unmittelbarkeit" der Bibel äußerst vorsichtig sein. (...) Manches dürfen wir aus heutiger Sicht mit Recht kritisieren, weil wir im ethischen Bereich weitergekommen sind.“
— Zitat: Thomas Hieke
Frage: Wie geht man mit Stellen um, in denen Gott als gewalttätig oder rachsüchtig beschrieben wird?
Hieke: Zwei Stellen würde ich da als Beispiele nennen. Psalm 94 schreibt: "Herr, du Gott der Vergeltung erscheine." Und in Nahum 1 heißt es: "Ein eifernder Gott, der Vergeltung übt, ist der Herr. Vergeltung übt der Herr und ist voll Zorn. Der Herrübt Rache an seinen Gegnern und hält fest am Zorn gegen seine Feinde." Das klingt rachsüchtig, ist es aber nicht. Denn die hebräischen Begriffe werden hier nur sehr unzureichend wiedergegeben. Im Deutschen wirkt das gewalttätig und irrational. Es geht aber um den gerechten Ausgleich. Die Menschen hoffen auf einen Gott der Bibel, der die Gerechtigkeit, die im Zusammenleben der Menschen in Schieflage geraten ist, wiederherstellt. Das ist mit Vergeltung gemeint. Ein Gott also, der die Unterdrücker unterdrückt, der das Unrecht beseitigt. Und das geht nicht schmerzfrei – das wissen wir auch aus unserem Alltag. Da muss ich sagen: Ich bin froh, dass uns diese biblischen Texte vor Augen führen, dass Gott mit großer Macht diese Gerechtigkeit wiederherstellen will. Auf diesen Gott hoffe ich nämlich auch.
Frage: Es gibt auch Bibelstellen, die für die aktuellen Debatten etwa beim Synodalen Weg nicht uninteressant sind – etwa mit Blick auf eine der Kirche manchmal vorgeworfene "Frauenfeindlichkeit". Was sagt die Bibel dazu?
Hieke: Die Bibel ist in der Antike entstanden, in der es eine klare Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern gab. Wir bewundern in der Bibel Figuren wie die Richterin Debora oder die Prophetin Miriam. Das waren aber Ausnahmen, Frauen waren üblicherweise nicht in Leitungspositionen. Wenn wir aber in die Bibel schauen, merken wir am Anfang in den Genesis-Texten ein Verhältnis zwischen den Geschlechtern, das die Autoren als von Gott intendiert beschreiben. Beides, Männliches und Weibliches, wie es heißt, sind als Bild Gottes geschaffen. In der zweiten Schöpfungserzählung ist die Frau aus der Seite des Menschen gemacht, der sich erst nach diesem Vorgang als Mann erkennt. Nicht aus dem Kopf, dass sie über ihm steht, nicht aus den Füßen, dass sie unter ihm steht. Wir sagen immer aus der Rippe, aber es ist die Seite gemeint – damit die Frau dem Mann auf Augenhöhe gegenübersteht. Die Unterordnung in der antiken Praxis ist dann eine Folge der Veränderung, die durch Genesis 3, also mit der Erkenntnis der zweischneidigen Freiheit des Menschen, eintritt. Da kommt der Mensch in der Wirklichkeit an. Man kann aber nicht behaupten, dass diese Wirklichkeit – die Unterordnung der Frauen – so gewollt ist. Da wird lediglich erklärt, wie es damals eben war – und in vielen Fällen bis heute immer noch so ist. Genesis 1 und 2 haben sich aber erstaunlich weit vorgewagt hinsichtlich der idealen Gleichberechtigung von Mann und Frau.
Frage: Manche Bibelstellen werden auch für das Thema Homosexualität herangeführt. Was lässt sich aus Ihrer Sicht dazu sagen?
Hieke: Was wir heute unter Homosexualität verstehen, also ein Konzept gleichberechtigter Partnerschaft, Liebe und Verantwortung zwischen Menschen gleichen Geschlechts, kennt die Bibel nicht. Deshalb sagt sie dazu auch nichts. Man muss vorsichtig sein, wenn man da bestimmte Stellen hervorholt. Es geht um bestimmte Praktiken, die die Bibel – prominent im Buch Levitikus – verurteilt, die aber nichts mit unserem heutigen Verständnis von homosexueller Partnerschaft zu tun haben. Auch hier muss man genau hinsehen. Diese Verbote bestimmter Praktiken stehen im Zusammenhang mit dem Verbot, mit einem Tier oder mit einer Menstruierenden zu verkehren. Das sind Kontexte, in denen es darum geht, wie man Nachkommen vermeidet, aber dennoch seinen Sexualtrieb ausleben kann. Das war den Priestern, die diese Texte formuliert haben, ein Dorn im Auge, weil das Volk Israel um jeden Preis Nachkommen brauchte. Unsere Gesellschaft heute ist nicht in dieser Zwangslage.
Ein lesbisches Paar hält Händchen
Bild: ©adobestock/kenchiro168 (Symbolbild)
"Es geht um bestimmte Praktiken, die die Bibel – prominent im Buch Levitikus – verurteilt, die aber nichts mit unserem heutigen Verständnis von homosexueller Partnerschaft zu tun haben", sagt Thomas Hieke zu Stellen, die angeblich Homosexualität verurteilen.
Frage: Sie sagen, in der Bibel steht nichts zu Homosexualität, wie wir sie heute verstehen. Darüber gibt es auch einen breiten Konsens in der Forschung. Dennoch wird gerade Paulus häufig als "Kronzeuge" für das Verbot gelebter Homosexualität herangeführt. Wie erleben Sie die Diskussion um die Paulus-Worte?
Hieke: Bei den Stellen im Römerbrief, die oft genannt werden, geht es darum, dass Paulus menschliches Fehlverhalten verurteilt: Uneinsichtigkeit, Lieblosigkeit, Ablehnung Gottes. Und insbesondere im sogenannten Lasterkatalog im Ersten Korintherbrief wird der vermeintliche gleichgeschlechtliche Verkehr unter Männern im Zusammenhang von bewusst begangenen Verfehlungen gesehen – wie Götzendienst, Diebstahl, Raub, Trunksucht und Ehebruch. Wenn wir heute davon ausgehen, dass man sich seine sexuelle Orientierung nicht aussuchen kann, sondern man sie an sich entdeckt und sie dann in seine eigene Persönlichkeit integrieren muss, dann ist das etwas ganz anderes. Bei den Texten, die Paulus da schreibt, denkt er an heterosexuelle Menschen.
Frage: Auch wenn das alles seit Jahren Forschungskonsens ist – in der Kirche scheint das alles nicht so ganz anzukommen. Warum hält sie in ihrer Lehre immer noch daran fest, homosexuelle Partnerschaften abzulehnen, wo doch die Bibel das zentrale Offenbarungszeugnis der Kirche ist?
Hieke: Das frage ich mich auch. Wenn man aber die Idee von einer Kirche hat, in der alles perfekt geregelt ist, in der sich nichts ändern muss und nichts ändern darf, dann darf sich auch in der Sexualmoral nichts ändern. Aber es gibt ja Bereiche, in denen die Kirche ihre frühere Lehrmeinung revidiert hat, etwa bei der Todesstrafe. Sie galt früher als "ultima ratio" und erlaubt, wurde nun aber von Papst Franziskus aus dem Katechismus gestrichen. Von daher könnte es auch im Fall der Homosexualität zu einem Umdenken kommen.
Frage: Noch eine persönliche Frage: Was ist für Sie die schwierigste Stelle, bei der Sie sich bis heute trotz allen Wissens und trotz aller exegetischen Erfahrung schwertun, sich einen Reim darauf zu machen?
Hieke: Das ist für mich die Vorstellung, dass Gott die Herzen verstockt und Ohren verstopft. Das ist in der Exodus-Geschichte beim Pharao so, und auch in Jesaja 6 kommt das vor. Aus der Exegese weiß ich, dass das ein menschlicher Deutungsversuch für eine Alltagserfahrung ist, die wir kennen. Wir fragen uns bei manchen Menschen ja auch, wieso sie so vernagelt sind. Der Erklärungsversuch ist dann, dass Gott vielleicht dahintersteckt. Mir fällt diese Vorstellung aber sehr schwer. Ich hoffe dann, dass derjenige, der hier verstockt, auch die Herzen wieder öffnen kann.
Von M. Altmann
Kommentare
done 04.09.2022 20:54
ja, zum glück haben wir den kkk um wichtige fragen zu klären
DaNiEl22 04.09.2022 21:02
Es gibt keine irritierenden Bibelverse! Die Bibel irritiert nur die Ungläubigen und die Atheisten. Als ich noch kein Christ war, hatte ich furchtbare Angst vor der Offenbarung und dem Zorn Gottes. Heute habe ich den Heiligen Geist empfangen und kann die Bibel nun verstehen. Mir macht nichts mehr Angst! Ganz im Gegenteil: Die Offenbarung zeigt mir, dass wir uns als Christen keine Sorgen machen müssen: Gott hat alles im Griff, er hat einen Plan mit der Welt und wird alles zu einem guten Ende führen!
Dieser Text strotzt ja nur so von antichristlicher Polemik:
Die Bibel lehrt keine Gewalt gegen Frauen und Kinder. Wahrscheinlich ist dies eine Anspielung auf die Vertreibung der Kanaaniter. Ja, Gott gab Josua und den Israeliten den Auftrag, die Kanaaniter zu vertreiben und ihre Städte (z.B. Jericho) zu zerstören.
Die Kanaaniter waren Götzendiener und hatten mit ihrem Okkultismus das Gelobte Land unrein gemacht. Also hat sie Gott bestraft und die Israeliten zu seinem Werkzeug dabei gemacht.
Das Christentum lehrt keine "übertriebenen Strafen", ganz im Gegenteil: Der Grundsatz "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist letztlich das Verhältnismäßigkeitsprinzip: Strafen müssen in einem angemessenen Verhältnis zu der Tat stehen. Sie dürfen weder zu hart noch zu lasch sein. Das Prinzip der Verhältnismäßigkeit gibt es noch heute und gehört fest zu unserem Rechtsstaat.
Mit "verstörenden Bildern von Sexualität" meint der Autor wahrscheinlich die Tatsache, dass das Christentum homosexuelle Handlungen als unnatürlich ablehnt. In der Tat lehnt die Bibel homosexuelle Handlungen klar ab (vgl. Paulus an die Römer, 1,26!).
Homosexualität ist die Folge von Götzendienst und muss daher abgelehnt werden. Päderastie als besondere Form der Homosexualität war ebenfalls in der Antike stark verbreitet und wird deshalb von Paulus ebenfalls scharf kritisiert. Paulus sagt hier nicht seine Meinung, sondern spricht als Prophet und Apostel (Bote) Gottes, inspiriert von dem Heiligen Geist. Herr Hieke glaubt offenbar nicht an den Heiligen Geist, sonst würde er nicht den Unsinn verbreiten, Paulus sage dies alles nur für seine heterosexuellen Leser.
Zu "Vernichtungsfantasien": Ja, nicht jeder wird in den Himmel kommen und viele Menschen werden den zweiten, ewigen Tod sterben.
Jesus Christus sagt es selber: Der Baum, der keine Früchte bringt, wird ins Feuer geworfen. Die Trauben, die nicht am Weinstock bleiben, gehen ebenfalls verloren. Er sagt es selbst: "Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben".
Und weiter sagt unser Heiland: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich".
Wir müssen uns also entscheiden ob wir den Weg mit Jesus zum Vater gehen möchten oder nicht. Sünder können natürlich den Weg des Herrn Jesus gehen und errettet werden. Homosexuelle können auch gerettet werden und müssen dann nicht den ewigen Tod sterben. Voraussetzung ist jedoch Buße und eine wirkliche Umkehr. Davon hört man in den Amtskirchen und in den Fakultäten leider viel zu wenig.
Dieser Text strotzt ja nur so von antichristlicher Polemik:
Die Bibel lehrt keine Gewalt gegen Frauen und Kinder. Wahrscheinlich ist dies eine Anspielung auf die Vertreibung der Kanaaniter. Ja, Gott gab Josua und den Israeliten den Auftrag, die Kanaaniter zu vertreiben und ihre Städte (z.B. Jericho) zu zerstören.
Die Kanaaniter waren Götzendiener und hatten mit ihrem Okkultismus das Gelobte Land unrein gemacht. Also hat sie Gott bestraft und die Israeliten zu seinem Werkzeug dabei gemacht.
Das Christentum lehrt keine "übertriebenen Strafen", ganz im Gegenteil: Der Grundsatz "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist letztlich das Verhältnismäßigkeitsprinzip: Strafen müssen in einem angemessenen Verhältnis zu der Tat stehen. Sie dürfen weder zu hart noch zu lasch sein. Das Prinzip der Verhältnismäßigkeit gibt es noch heute und gehört fest zu unserem Rechtsstaat.
Mit "verstörenden Bildern von Sexualität" meint der Autor wahrscheinlich die Tatsache, dass das Christentum homosexuelle Handlungen als unnatürlich ablehnt. In der Tat lehnt die Bibel homosexuelle Handlungen klar ab (vgl. Paulus an die Römer, 1,26!).
Homosexualität ist die Folge von Götzendienst und muss daher abgelehnt werden. Päderastie als besondere Form der Homosexualität war ebenfalls in der Antike stark verbreitet und wird deshalb von Paulus ebenfalls scharf kritisiert. Paulus sagt hier nicht seine Meinung, sondern spricht als Prophet und Apostel (Bote) Gottes, inspiriert von dem Heiligen Geist. Herr Hieke glaubt offenbar nicht an den Heiligen Geist, sonst würde er nicht den Unsinn verbreiten, Paulus sage dies alles nur für seine heterosexuellen Leser.
Zu "Vernichtungsfantasien": Ja, nicht jeder wird in den Himmel kommen und viele Menschen werden den zweiten, ewigen Tod sterben.
Jesus Christus sagt es selber: Der Baum, der keine Früchte bringt, wird ins Feuer geworfen. Die Trauben, die nicht am Weinstock bleiben, gehen ebenfalls verloren. Er sagt es selbst: "Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben".
Und weiter sagt unser Heiland: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich".
Wir müssen uns also entscheiden ob wir den Weg mit Jesus zum Vater gehen möchten oder nicht. Sünder können natürlich den Weg des Herrn Jesus gehen und errettet werden. Homosexuelle können auch gerettet werden und müssen dann nicht den ewigen Tod sterben. Voraussetzung ist jedoch Buße und eine wirkliche Umkehr. Davon hört man in den Amtskirchen und in den Fakultäten leider viel zu wenig.
Marion5000 04.09.2022 21:48
🙂Für mich zählt das Neue Testament und da geht es
um Jesus. Seine Liebe soll immer bei uns sein.
Liebt einander, das ist das allerwichtigste. Jeden
TAG. Ein TAG hat immer 24 Stunden für alle
Milliarden menschen. Liebe, <macht und Geld
ist im Leben wichtig. Da verstehe isch meinen Vater.
Er war immer selbständig und Unternehmer.
Seine Ideologie hab ich geerbt.
Ich wollte immer ein eigenes Unternehmen.
Mit meinem Ex-Mann ging das nicht. Er war Alkoholiker.
Ich möchte immer noch eine Firma gründen mit einem
Partner. Denn nur so komme ich weiter.
Alleine geht das nicht.
um Jesus. Seine Liebe soll immer bei uns sein.
Liebt einander, das ist das allerwichtigste. Jeden
TAG. Ein TAG hat immer 24 Stunden für alle
Milliarden menschen. Liebe, <macht und Geld
ist im Leben wichtig. Da verstehe isch meinen Vater.
Er war immer selbständig und Unternehmer.
Seine Ideologie hab ich geerbt.
Ich wollte immer ein eigenes Unternehmen.
Mit meinem Ex-Mann ging das nicht. Er war Alkoholiker.
Ich möchte immer noch eine Firma gründen mit einem
Partner. Denn nur so komme ich weiter.
Alleine geht das nicht.
DaNiEl22 04.09.2022 22:04
@Marion5000:
Wir Christen haben das Alte und das Neue Testament. Es ist der EINE GOTT der hier zu uns spricht! Informiere Dich bitte über den Herrn Jesus im Alten Testament! Schon Mose, Jesaja, Jeremia und Daniel haben über Jesus geschrieben! Das Alte Testament ist durch und durch Gottes Wort und in allen Teilen verbindlich!
Wir Christen haben das Alte und das Neue Testament. Es ist der EINE GOTT der hier zu uns spricht! Informiere Dich bitte über den Herrn Jesus im Alten Testament! Schon Mose, Jesaja, Jeremia und Daniel haben über Jesus geschrieben! Das Alte Testament ist durch und durch Gottes Wort und in allen Teilen verbindlich!
DaNiEl22 04.09.2022 22:17
@ Porete:
Hast Du nicht gelesen: Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Wer eines Menschen Blut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden. Denn Gott hat den Menschen nach seinem Bilde geschaffen (1. Mose 9,5).
Der Mensch hat in Gottes Schöpfung einen hohen Stellenwert und ist nach seinem Bilde geschaffen. Daher ist für Gott die Tötung eines Menschen eine schwere Sünde, welche bestraft wird. Daher sind wir Christen auch gegen jede Art von "Sterbehilfe" und Abtreibung.
Hast Du nicht gelesen: Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Wer eines Menschen Blut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden. Denn Gott hat den Menschen nach seinem Bilde geschaffen (1. Mose 9,5).
Der Mensch hat in Gottes Schöpfung einen hohen Stellenwert und ist nach seinem Bilde geschaffen. Daher ist für Gott die Tötung eines Menschen eine schwere Sünde, welche bestraft wird. Daher sind wir Christen auch gegen jede Art von "Sterbehilfe" und Abtreibung.
hansfeuerstein 04.09.2022 22:43
Das sind die sog. irritierenden Stellen.
Es hat alles viele Aspekte. Die Verurteilung der Todesstrafe hat natürlich auch die Folge, dass z.B. damit die Ankläger und Richter der Nürnberger Prozesse ins Unrecht gesetzt sind. Auch das ist ein Aspekt davon.
Der andere Aspekt ist, dass es kein Volk Gottes und keine Heilsgeschichte aus diesem Volk heraus hätte geben können, wenn es sich nicht hätte ansiedeln und behaupten können....
Es hat alles viele Aspekte. Die Verurteilung der Todesstrafe hat natürlich auch die Folge, dass z.B. damit die Ankläger und Richter der Nürnberger Prozesse ins Unrecht gesetzt sind. Auch das ist ein Aspekt davon.
Der andere Aspekt ist, dass es kein Volk Gottes und keine Heilsgeschichte aus diesem Volk heraus hätte geben können, wenn es sich nicht hätte ansiedeln und behaupten können....
(Nutzer gelöscht) 04.09.2022 22:48
@ Hallo Porete,
Der Gott im alten Testament ist auch der gleiche wie im Neuen. Es ist zugegebenermaßen schwer unter einen Hut zu bekommen. Aber hier eine kurze Video Erklärung die es sehr gut auf den Punkt bringt.
Der Gott im alten Testament ist auch der gleiche wie im Neuen. Es ist zugegebenermaßen schwer unter einen Hut zu bekommen. Aber hier eine kurze Video Erklärung die es sehr gut auf den Punkt bringt.
(Nutzer gelöscht) 04.09.2022 22:51
Die Kirche kennt die Paradoxe Logik, an der andere Bibelauslegungen gescheitert waren und sind.
hansfeuerstein 04.09.2022 23:06
Das Volk Gottes sollte eine Entwicklung mit Gott erfahren. Angefangen von der Selbstbehauptung und Durchsetzung nach den Regeln der Zeit, bis hin zur Ersehnung
des Messias und und seinem Tod am Kreuz, mitsamt seiner umstürzenden Wirklichkeit.
des Messias und und seinem Tod am Kreuz, mitsamt seiner umstürzenden Wirklichkeit.
(Nutzer gelöscht) 04.09.2022 23:10
Daniel,- es ist bewundernswert, dass Du die Bibel so gut verstehst, dass es für Dich keine Fragen mehr gibt und Dich nichts irritieren kann. Obwohl Paulus sagt, dass Wissen nur Stückwerk ist. Naja,- das wird der Paulus nicht so ernst gemeint haben. Ich werde Dich fragen, wenn ich mal nicht weiter weiß.
DaNiEl22 04.09.2022 23:39
@ Porete:
Deine Worte tun jedem Christen weh.
Wenn Du den HERRN für einen Kriegs- und Stammesgott hältst, der angeblich das Niedermetzeln von Kindern gutheißt, dann hast Du nie richtig verstanden worum es hier ging. Deine Ausführungen sind aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich will es kurz erklären:
Die Midianiter waren die Erzfeinde der Israeliten und griffen sie immer wieder an. Somit standen sie gegen das Volk Gottes. Der HERR hat sie deshalb zum Tod verurteilt und die Israeliten beauftragt, sein Urteil zu vollstrecken. Sodom und Gomorrha hat er auch ausgerottet wegen ihrem Götzendienst.
Lese doch bitte einmal den Brief an die Hebräer! Das ganze NT basiert auf dem AT, mit Jesus Christus kommt die Erfüllung von über 300 Prophezeiungen. Mose, Jesaja, Jeremia, Daniel und viele weitere Propheten reden von JESUS und auch Jona und Simson sind Anspielungen auf Christus.
Ich wundere mich immer wieder, wie Christen das AT ablehnen können. Ganz schlimm ist sowas.
Was sagst Du denn dazu: "Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer" (Hebräer 12, 29). Auch AT? Nein, das ist der Apostel Paulus im NT.
Oder das hier:
"Es hat aber auch von geweissagt Henoch, der Siebente von Adam an, und gesagt: Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Gottlosen für alle Werke ihres gottlosen Wandels (usw.)
Wer hat das gesagt? Das ist aus der Apostel Judas, Kapitel 1, Vers 14, auch im NT.
Wer so argumentiert wie Du, der muss das alles nie gelesen haben.
Deine Worte tun jedem Christen weh.
Wenn Du den HERRN für einen Kriegs- und Stammesgott hältst, der angeblich das Niedermetzeln von Kindern gutheißt, dann hast Du nie richtig verstanden worum es hier ging. Deine Ausführungen sind aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich will es kurz erklären:
Die Midianiter waren die Erzfeinde der Israeliten und griffen sie immer wieder an. Somit standen sie gegen das Volk Gottes. Der HERR hat sie deshalb zum Tod verurteilt und die Israeliten beauftragt, sein Urteil zu vollstrecken. Sodom und Gomorrha hat er auch ausgerottet wegen ihrem Götzendienst.
Lese doch bitte einmal den Brief an die Hebräer! Das ganze NT basiert auf dem AT, mit Jesus Christus kommt die Erfüllung von über 300 Prophezeiungen. Mose, Jesaja, Jeremia, Daniel und viele weitere Propheten reden von JESUS und auch Jona und Simson sind Anspielungen auf Christus.
Ich wundere mich immer wieder, wie Christen das AT ablehnen können. Ganz schlimm ist sowas.
Was sagst Du denn dazu: "Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer" (Hebräer 12, 29). Auch AT? Nein, das ist der Apostel Paulus im NT.
Oder das hier:
"Es hat aber auch von geweissagt Henoch, der Siebente von Adam an, und gesagt: Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Gottlosen für alle Werke ihres gottlosen Wandels (usw.)
Wer hat das gesagt? Das ist aus der Apostel Judas, Kapitel 1, Vers 14, auch im NT.
Wer so argumentiert wie Du, der muss das alles nie gelesen haben.
DaNiEl22 04.09.2022 23:45
Kurzer Nachtrag: Schon die Gnostiker, die erste große Sekte von Irrlehrern in der frühen Kirche meinten, es gäbe zwei Götter: Einen "bösen Gott", nämlich den im AT und einen "lieben Gott", den im NT.
Es gibt auch wirklich nie etwas Neues.
Es gibt auch wirklich nie etwas Neues.
DaNiEl22 04.09.2022 23:55
Die Bibel berichtet immer wieder, dass die Kanaaniter ihre Kinder "durch das Feuer gehen" ließen, also diese verbrannt haben. Aus vielen Fundorten rund um das Mittelmeer fand man Urnen mit "Leichenbrand" von kleinen Kindern, besonders auf Sizilien.
Warum sollten die Römer in ihren Berichten gelogen haben? Die Karthager waren den römischen Händlern gut bekannt und es gab vielfältige Handelsbeziehungen nach Karthago.
Warum sollten die Römer in ihren Berichten gelogen haben? Die Karthager waren den römischen Händlern gut bekannt und es gab vielfältige Handelsbeziehungen nach Karthago.
DaNiEl22 05.09.2022 00:16
Glaubst Du was in der Bibel steht oder einem Herrn Jeffrey Schwartz? Wie soll man auch Spuren von Gewaltanwendung finden, wenn man hunderte verkohlte Knochenfragmente vor sich hat?
Die Römer kannten die Karthager und ihre Traditionen sehr gut. Da vertraue ich lieber römischen Augenzeugenberichten, die wirklich nah dran waren, als modernen Forschern.
Zur Gnosis möchte ich nur das sagen, was Paulus über die Sektierer sagte: "Hütet Euch von der fälschlicherweise so genannten Gnosis".
Die Römer kannten die Karthager und ihre Traditionen sehr gut. Da vertraue ich lieber römischen Augenzeugenberichten, die wirklich nah dran waren, als modernen Forschern.
Zur Gnosis möchte ich nur das sagen, was Paulus über die Sektierer sagte: "Hütet Euch von der fälschlicherweise so genannten Gnosis".
DaNiEl22 05.09.2022 00:22
Glaubst Du, dass aus einem Haufen Steine auch nur eine menschliche Zelle entstehen kann?🤔
DaNiEl22 05.09.2022 00:34
Die Schöpfungsgeschichte ist allegorisch auszulegen. Schon Philon von Alexandria hat die 7 Tage bei Mose allegorisch interpretiert.
DaNiEl22 05.09.2022 00:41
Mich würde jetzt mal interessieren, warum Du der Meinung bist, der Gott im AT sei nicht der im NT, wenn doch der HERR Jesus selbst und seine Apostel aus dem AT ständig zitieren. Beispiele aus dem Hebräer- und Judasbrief hatte ich bereits erwähnt. Das NT ist ja voll davon, lediglich aus dem Buch Esther und aus Salomos Hohelied wird nicht im NT zitiert.
DaNiEl22 05.09.2022 00:49
Selbstverständlich glaube ich an alles was in der Heiligen Schrift steht. Das Christentum ist ja auch eine Religion des Buches. Selbstverständlich muss die Schöpfungsgeschichte und die Berichte über die ersten Menschen allegorisch interpretiert werden. Beispielsweise erschuf Gott aus der Rippe des Mannes die Frau, da die Rippe nah am Herzen des Mannes ist.
Und dann die Zahlensymbolik mit der Zahl 7, die eine überaus große Bedeutung im Christentum und besonders im Judentum hat. Im ganzen AT und NT findet sich solche besondere Zahlensymbolik.
Und dann die Zahlensymbolik mit der Zahl 7, die eine überaus große Bedeutung im Christentum und besonders im Judentum hat. Im ganzen AT und NT findet sich solche besondere Zahlensymbolik.
DaNiEl22 05.09.2022 01:03
Und was soll daran schlimm sein? Philon dachte tatsächlich wie ein jüdisch-griechischer Philosoph in Alexandria vor 2000 Jahren. Man muss ja nicht alle seine Ansichten teilen, ebenso wie die von Luther.
Ja, Martin Luther war judenfeindlich. Da können wir nicht stolz drauf sein. Das waren im Mittelalter allerdings fast alle, und Luther war sich bewusst, dass er ein Sünder ist. Er selbst bezeichnete sich einmal als "alten Madensack". Heute finden wir auf jedem Hemd irgendwelche dunklen Flecken.
Ja, Martin Luther war judenfeindlich. Da können wir nicht stolz drauf sein. Das waren im Mittelalter allerdings fast alle, und Luther war sich bewusst, dass er ein Sünder ist. Er selbst bezeichnete sich einmal als "alten Madensack". Heute finden wir auf jedem Hemd irgendwelche dunklen Flecken.
(Nutzer gelöscht) 05.09.2022 08:28
Am besten die Fachmänner des Lehramtes fragen!
Klavierspielerin2 05.09.2022 08:59
Zu Daniels Kommentar um 01:03h hatte mich auch gewundert, wie Luther den Menschen " stinkender Madensack"( wenn ich mich recht erinnere), betitelt.🤔
Aber wir sind doch nach Gottes Ebenbild erschaffen:
Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn und schuf sie als Mann und Frau. So steht es in 1. Mose 1,27.
Aber wir sind doch nach Gottes Ebenbild erschaffen:
Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn und schuf sie als Mann und Frau. So steht es in 1. Mose 1,27.
DaNiEl22 05.09.2022 15:19
@ Porete:
Zu deiner Frage, warum "wir" nicht stolz sein können über viele judenfeindliche Aussagen von Martin Luther:
Luther war und ist mehr als nur ein Professor und Bibel-Lehrer gewesen, sondern auch ein Nationalheld für alle Deutschen.
Ein einfacher Mönch aus dem Volk, der den Mächtigen seiner Zeit die Stirn bot und am Ende siegte.
Er über setzte die Hl. Schrift ins Deutsche und hat somit die Grundlage für die moderne Deutsche Sprache gelegt.
Er schaute dem Volk aufs Maul und redete wie ein ganz normaler Deutscher aus dieser Zeit. Ja, manchmal auch etwas grob.
@ Klavierspielerin:
Luther wollte mit der "Madensack"-Aussage darauf hinweisen, dass auch er ein sterblicher Mensch ist und das sein Leichnam auch im Grab verwesen wird.
Darin ist keine Geringschätzung des menschlichen Körpers zu sehen.
Zu deiner Frage, warum "wir" nicht stolz sein können über viele judenfeindliche Aussagen von Martin Luther:
Luther war und ist mehr als nur ein Professor und Bibel-Lehrer gewesen, sondern auch ein Nationalheld für alle Deutschen.
Ein einfacher Mönch aus dem Volk, der den Mächtigen seiner Zeit die Stirn bot und am Ende siegte.
Er über setzte die Hl. Schrift ins Deutsche und hat somit die Grundlage für die moderne Deutsche Sprache gelegt.
Er schaute dem Volk aufs Maul und redete wie ein ganz normaler Deutscher aus dieser Zeit. Ja, manchmal auch etwas grob.
@ Klavierspielerin:
Luther wollte mit der "Madensack"-Aussage darauf hinweisen, dass auch er ein sterblicher Mensch ist und das sein Leichnam auch im Grab verwesen wird.
Darin ist keine Geringschätzung des menschlichen Körpers zu sehen.
Klavierspielerin2 05.09.2022 17:15
@Daniel, es wurde bereits öfters erklärt, das nicht Luther die erste deutsche Bibelübersetzung präsentierte - bitte sich merken.
An dieser Stelle möchte ich- nochmal- auf Bonhoeffers Werk " Nachfolge" hinweisen, darin wird die Bedeutung des Mönchstum für Kirche und Welt für den Leser erhellt :
".....Die mittelalterliche Kirche habe das Mönchtum ertragen, aber es zugleich als Sonderweg für wenige vorgesehen. „Luthers Weg aus dem Kloster zurück in die Welt bedeutete den schärfsten Angriff, der seit dem Urchristentum auf die Welt geführt worden war … Der Christ war der Welt auf den Leib gerückt. Es war Nahkampf.“[6] Aber durch eine leichte Akzentverschiebung sei im Luthertum aus Luthers radikalem..."- Stichwort: billige Gnade.
An dieser Stelle möchte ich- nochmal- auf Bonhoeffers Werk " Nachfolge" hinweisen, darin wird die Bedeutung des Mönchstum für Kirche und Welt für den Leser erhellt :
".....Die mittelalterliche Kirche habe das Mönchtum ertragen, aber es zugleich als Sonderweg für wenige vorgesehen. „Luthers Weg aus dem Kloster zurück in die Welt bedeutete den schärfsten Angriff, der seit dem Urchristentum auf die Welt geführt worden war … Der Christ war der Welt auf den Leib gerückt. Es war Nahkampf.“[6] Aber durch eine leichte Akzentverschiebung sei im Luthertum aus Luthers radikalem..."- Stichwort: billige Gnade.
DaNiEl22 05.09.2022 17:47
Ja sicherlich war Luthers Übersetzung nicht die erste Übersetzung, wohl aber die beste Übersetzung. Die Übersetzungen von anderen Gelehrten waren oft nicht so gut gelungen und konnten sich daher nie durchsetzen und so weite Verbreitung im deutschen Sprachraum finden.
Klavierspielerin2 05.09.2022 17:50
Nö, die Vorgänger haben gut übersetzt.
Guttenbergs Buchdruck war bei den Vorgängern noch nicht erfunden. Die Bibel musste vor Guttenbergs Erfindung noch von Hand geschrieben werden!
Guttenbergs Buchdruck war bei den Vorgängern noch nicht erfunden. Die Bibel musste vor Guttenbergs Erfindung noch von Hand geschrieben werden!
DaNiEl22 05.09.2022 18:11
@ Klavierspielerin
Das stimmt nicht, denn 1466 erschien mit der so genannten "Mentelin-Bibel" die erste mit beweglichen Lettern gedruckte, vorlutherische Bibel in deutscher Sprache. Das war 11 Jahre nach der ersten gedruckten lateinischen Bibel von Johannes Gensfleisch genannt Gutenberg (nicht Guttenberg!).
Das stimmt nicht, denn 1466 erschien mit der so genannten "Mentelin-Bibel" die erste mit beweglichen Lettern gedruckte, vorlutherische Bibel in deutscher Sprache. Das war 11 Jahre nach der ersten gedruckten lateinischen Bibel von Johannes Gensfleisch genannt Gutenberg (nicht Guttenberg!).
Klavierspielerin2 05.09.2022 19:58
Zwischen 1390 und 1400 entstand in Prag die sogenannte "Wenzelsbibel". Die Prachthandschrift stellt eine der ältesten vollständigen Übersetzungen des Alten Testaments in die deutsche Sprache dar.
Als erste deutsche Vollbibel in gedruckter Form gilt die "Mentelin-Bibel", die in Straßburg entstand. Sie wurde 1466 veröffentlicht, also nur ein Jahrzehnt nach der legendären lateinischen Gutenberg-Bibel.Aufgrund ihrer hohen sprachlichen wie illustrativen Qualität wird die "Lübecker Bibel" aus dem Jahr 1494 als bedeutendste volkssprachliche Bibel vor der Reformation angesehen.
Als erste deutsche Vollbibel in gedruckter Form gilt die "Mentelin-Bibel", die in Straßburg entstand. Sie wurde 1466 veröffentlicht, also nur ein Jahrzehnt nach der legendären lateinischen Gutenberg-Bibel.Aufgrund ihrer hohen sprachlichen wie illustrativen Qualität wird die "Lübecker Bibel" aus dem Jahr 1494 als bedeutendste volkssprachliche Bibel vor der Reformation angesehen.
DaNiEl22 05.09.2022 20:21
Das mag ja sein, aber wie Du sagst blieb die "Wenzelsbibel" stets unvollendet und daher keine Vollbibel. Auch dürfte sie als Prachthandschrift auch nur König Wenzel seiner Familie vorbehalten gewesen sein.
Johann Mentelins Bibel war zwar ganz gut gelungen, aber sprachlich war natürlich Luther viel besser. Es ist auch klar, dass das unsere katholischen Geschwister nicht gerne hören wollen.
Johann Mentelins Bibel war zwar ganz gut gelungen, aber sprachlich war natürlich Luther viel besser. Es ist auch klar, dass das unsere katholischen Geschwister nicht gerne hören wollen.
DaNiEl22 05.09.2022 20:25
Und die Lübecker Bibel von 1494 konnte allein schon wegen ihrer plattdeutschen Sprache kaum größere Verbreitung finden.
Sherezade 05.09.2022 20:41
Die ersten Bibelübersetzungen sind für mich kein echtes issue...die Alphabetisierung war gering...Bruder Martin war und ist nie ein Volksheld gewesen... sag ich mal als evangelische Christin...
Hier mal ein ein paar unverständliche Bibelstellen...
Levitikus ist auch so seltsam.. Menschen mit Behinderung sollen keine Priester werden...
oder die Nummer mit Nadab und Abihu ist irgendwie eigen...oder 2.Buch der Könige... Kinder machten einen Joke über die Glatze ... schwupps wurden sie von Bären gekillt...etc etc..
Hier mal ein ein paar unverständliche Bibelstellen...
Levitikus ist auch so seltsam.. Menschen mit Behinderung sollen keine Priester werden...
oder die Nummer mit Nadab und Abihu ist irgendwie eigen...oder 2.Buch der Könige... Kinder machten einen Joke über die Glatze ... schwupps wurden sie von Bären gekillt...etc etc..
DaNiEl22 05.09.2022 20:52
Man muss diese Geschichte im 2. Buch der Könige richtig einordnen: Die Kinder haben keinen Joke über die Glatze von Elischa gemacht, sondern über die Entrückung von Elija. Sie schrien: Glatzkopf, steig herauf! Das ist ein Witz über Elija und eine Aufforderung an Elischa, es Elija gleichzutun. Daher hat Gott sie bestraft und die Bären haben sie getötet.
Sherezade 05.09.2022 21:14
Dann will ich mal nicht wissen, was mit einer Vierjährigen passiert, die das Sandförmchen vom Nachbarskind mopst...
Sherezade 05.09.2022 21:15
Bin nun gespannt auf die restlichen Erklärungen von DaNiel22...vielleicht lern ich dann dazu...
Sherezade 05.09.2022 21:19
@Klavierspielerin,
danke, für Deinen Beitrag. Wenn das Buch erhältlich ist, werde ich es lesen.
danke, für Deinen Beitrag. Wenn das Buch erhältlich ist, werde ich es lesen.
hansfeuerstein 05.09.2022 23:51
Mir gefällt das Thema mit der Bibelübersetzung immer so gut. Es wird geflissentlich übersehen, dass die Bevölkerung weder lesen noch schreiben konnte. Das konnten nur die Eliten. Und, durch die Aneignung des eigentlichen Buches der Kirche auch ihrerseits Macht ausüben. Denn die Bibel kannten die Menschen nur aus den Predigten und Lesungen, und Bildern der Kirche. Die erste Bibelübersetzung waren die Bilder in den Kirchen.
hansfeuerstein 06.09.2022 00:18
Die Menschen (die zuvor alle katholische Christen waren) mussten schliesslich den Glauben des jeweiligen Landesfürsten annehmen, wenn sie dort wohnen bleiben wollten. Damit waren die Armen und Mittellosen überhaupt nicht in der Lage selber über ihren Glauben zu entscheiden, wenn sie nicht in der Lage waren, das jeweilige Land zu verlassen. Das
waren damals die Folgen.
waren damals die Folgen.
Autumn 06.09.2022 07:33
"Denn die Bibel kannten die Menschen nur aus den Predigten und Lesungen, und Bildern der Kirche."
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Daran hat sich leider heutzutage nicht viel geändert.
Viele Menschen haben gar keine Bibel, weil sie denken, es ist ein heiliges Buch für Kleriker, aus dem im Gottesdienst vorgelesen wird.
Dass die Bibel Wort Gottes ist, durch das ER zu uns spricht, das wissen Wenige.
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Daran hat sich leider heutzutage nicht viel geändert.
Viele Menschen haben gar keine Bibel, weil sie denken, es ist ein heiliges Buch für Kleriker, aus dem im Gottesdienst vorgelesen wird.
Dass die Bibel Wort Gottes ist, durch das ER zu uns spricht, das wissen Wenige.
Klavierspielerin2 06.09.2022 07:59
Guten Morgen 🙂
im KALENDERBLATT, das ich täglich hier einstelle, sind die jeweiligen Tageslesungen enthalten. Nach 3 Jahren hat man die wichtigsten Bibelpassagen durch.
Dann geht's von vorne los.
Zentraler Punkt ist in der RKK, die Eucharistie Feier, deshalb ist es wichtig, anwesend zu sein, wenn unser Herr anwesend ( Realpräsenz) ist🙂
im KALENDERBLATT, das ich täglich hier einstelle, sind die jeweiligen Tageslesungen enthalten. Nach 3 Jahren hat man die wichtigsten Bibelpassagen durch.
Dann geht's von vorne los.
Zentraler Punkt ist in der RKK, die Eucharistie Feier, deshalb ist es wichtig, anwesend zu sein, wenn unser Herr anwesend ( Realpräsenz) ist🙂
Klavierspielerin2 06.09.2022 08:05
Die lutherischen ' Solas' sind für evangelische Christen vorrangig, bei den Lutheranern wohl auch das Abendmahl und bei den Calvinisten liegt der Schwerpunkt des ' Godi' auf der Bibellese und Predigt.
Nicht das erste Mal, dass wir Unterschiede feststellen, nicht wahr.
🤷
Nicht das erste Mal, dass wir Unterschiede feststellen, nicht wahr.
🤷
Klavierspielerin2 06.09.2022 09:06
@Autumn, "Dass die Bibel Wort Gottes ist, durch das ER zu uns spricht, das wissen Wenige."
In jedem Gottesdienst werden die Lesungen mit " Wort des lebendigen Gottes" abgeschlossen.
Der Pfarrer küsst die Bibel!
Bei Interesse mal die Messfeier an einem Hochfest besuchen🙂 ... bei meinem ersten Besuch war ich vom Donner gerührt, als er bat:" Herr, sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund", ich brach in Tränen aus...hatte mich mitten in der Ehescheidung befunden.
In jedem Gottesdienst werden die Lesungen mit " Wort des lebendigen Gottes" abgeschlossen.
Der Pfarrer küsst die Bibel!
Bei Interesse mal die Messfeier an einem Hochfest besuchen🙂 ... bei meinem ersten Besuch war ich vom Donner gerührt, als er bat:" Herr, sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund", ich brach in Tränen aus...hatte mich mitten in der Ehescheidung befunden.