Dorothee Kowalke sagt:
Wie wunderbar und ermutigend! Danke, für die tollen Montagsgedanken. Auch ich selbst darf immer wieder erleben, wie Gott mir hilft und in mir Bereiche zum Blühen bringt, die er aussät und bewässert...
Aber auch ich selbst werde angeleitet meinen inneren Garten sorgsam zu pflegen.
Dorothee Kowalke
Spezialist für Wüsten, Steppen, Ackerbau und ...
03.09.2022 20:43
Spezialist für Wüsten, Steppen, Ackerbau und ...
03.09.2022 20:43
Spezialist für Wüsten, Steppen, Ackerbau und ...
Da bin ja ich gemeint
Mein Blick fällt auf das zerknitterte und verblasste Spruchkärtchen, das ich vor 30 Jahren aus einem Kalender ausgeschnitten habe, und mir geht ein Gedanke durch den Kopf: Da bin ja ich gemeint! So hatte ich das zuvor noch nicht gesehen …
„Gott kann Wüsten in Gärten verwandeln und in Steppen Quellen aufbrechen lassen – nach Psalm 107“, das steht auf dem Kärtchen. Ich erinnere mich noch gut an die Situation, als mir dieser Vers das erste Mal ins Leben sprach: Mein erster Umzug stand an. Ich hatte gerade das Abi gemacht und den Plan, 130 Kilometer entfernt von der Heimat ein Studium zu beginnen. Ich hatte Angst vor dem Neuanfang, dem Unbekannten, das sich für mich anfühlte wie die Wüste. Und tatsächlich: Über die Jahre hinweg erlebte ich, wie an diesem Ort Quellen für mich aufbrachen, wie Beziehungen reiften, ich heimisch wurde und in neue Aufgaben hineinwuchs, wie der Boden für Zukunftsentscheidungen bereitet wurde.
Immer wieder erinnerte ich mich an diesen Vers, wenn Neues wuchs und aufblühte, aber auch dann, wenn sich mein Leben anfühlte wie frisch gerodet. Das Kärtchen nahm ich mit bei allen weiteren Umzügen, die folgten. So sieht es nach drei Jahrzehnten auch aus: ein wenig mitgenommen. Vor einigen Monaten fiel es mir dann wieder in die Hände und der Vers wurde noch einmal auf andere Weise lebendig. Ja, mit der Wüste und der Steppe war auch ich selbst gemeint. Nach einer langen, mühsamen Phase wusste ich, wie sich eine Seele anfühlt, die wie wüstes Land nach Erfrischung lechzt. Viele Jahre lang hatte ich mich, mein Feld, meinen Garten nicht bestellt und gepflegt, sondern ausgebeutet, war ausgelaugt, und blieb zurück wie Steppe und Wüste.
Ich lernte, langsam und behutsam für meinen Lebensgarten zu sorgen und einen Lebensstil einzuüben, in dem wieder etwas aufblühen konnte. Oft genug sagte ich in dieser Zeit: „Ich wünsche mir so sehr, dass ich irgendwann wieder bei Kräften bin, Frucht bringen, etwas leisten kann, geben kann.“ Als ich bei einer Begleiterin darüber klagte, dass ich schon so lange planlos und kraftlos war, sagte sie mir: „Welcher Gärtner reißt die Tomatenpflanzen aus, nur weil die Tomaten noch grün sind?“ Das war wieder so ein Garten-Bild, das mich daran erinnerte: Zu seiner Zeit wird Gott neue Früchte reifen lassen.
Er ist der Spezialist für Wüsten, Steppen, Ackerbau und Gartenlandschaften – und eben auch für meinen Lebensgarten.
Heute staune ich über das, was gewachsen ist an Kraft, Lebensfreude und Fürsorge für mich, aber auch für andere Menschen.
Vor ein paar Tagen bin ich auf einen neuen Gedanken gestoßen. Schon vor mehreren Jahrhunderten wurde der Raum der Gottesbegegnung im Menschen als innerer Garten bezeichnet: Da ist ein Ort in jedem Menschen, der für Gott reserviert ist. Was für ein schönes Bild! Mit Gott an meiner Seite kann ich hier säen und ernten, bebauen und bewahren, Unkraut jäten, umhergehen und verweilen. Und auch für meinen inneren Garten will ich glauben: Gott kann Wüsten in Gärten verwandeln und in Steppen Quellen aufbrechen lassen.
Catrin Walz
LYDIA
christliche Zeitschrift
Leserkommentare ....
Mein Blick fällt auf das zerknitterte und verblasste Spruchkärtchen, das ich vor 30 Jahren aus einem Kalender ausgeschnitten habe, und mir geht ein Gedanke durch den Kopf: Da bin ja ich gemeint! So hatte ich das zuvor noch nicht gesehen …
„Gott kann Wüsten in Gärten verwandeln und in Steppen Quellen aufbrechen lassen – nach Psalm 107“, das steht auf dem Kärtchen. Ich erinnere mich noch gut an die Situation, als mir dieser Vers das erste Mal ins Leben sprach: Mein erster Umzug stand an. Ich hatte gerade das Abi gemacht und den Plan, 130 Kilometer entfernt von der Heimat ein Studium zu beginnen. Ich hatte Angst vor dem Neuanfang, dem Unbekannten, das sich für mich anfühlte wie die Wüste. Und tatsächlich: Über die Jahre hinweg erlebte ich, wie an diesem Ort Quellen für mich aufbrachen, wie Beziehungen reiften, ich heimisch wurde und in neue Aufgaben hineinwuchs, wie der Boden für Zukunftsentscheidungen bereitet wurde.
Immer wieder erinnerte ich mich an diesen Vers, wenn Neues wuchs und aufblühte, aber auch dann, wenn sich mein Leben anfühlte wie frisch gerodet. Das Kärtchen nahm ich mit bei allen weiteren Umzügen, die folgten. So sieht es nach drei Jahrzehnten auch aus: ein wenig mitgenommen. Vor einigen Monaten fiel es mir dann wieder in die Hände und der Vers wurde noch einmal auf andere Weise lebendig. Ja, mit der Wüste und der Steppe war auch ich selbst gemeint. Nach einer langen, mühsamen Phase wusste ich, wie sich eine Seele anfühlt, die wie wüstes Land nach Erfrischung lechzt. Viele Jahre lang hatte ich mich, mein Feld, meinen Garten nicht bestellt und gepflegt, sondern ausgebeutet, war ausgelaugt, und blieb zurück wie Steppe und Wüste.
Ich lernte, langsam und behutsam für meinen Lebensgarten zu sorgen und einen Lebensstil einzuüben, in dem wieder etwas aufblühen konnte. Oft genug sagte ich in dieser Zeit: „Ich wünsche mir so sehr, dass ich irgendwann wieder bei Kräften bin, Frucht bringen, etwas leisten kann, geben kann.“ Als ich bei einer Begleiterin darüber klagte, dass ich schon so lange planlos und kraftlos war, sagte sie mir: „Welcher Gärtner reißt die Tomatenpflanzen aus, nur weil die Tomaten noch grün sind?“ Das war wieder so ein Garten-Bild, das mich daran erinnerte: Zu seiner Zeit wird Gott neue Früchte reifen lassen.
Er ist der Spezialist für Wüsten, Steppen, Ackerbau und Gartenlandschaften – und eben auch für meinen Lebensgarten.
Heute staune ich über das, was gewachsen ist an Kraft, Lebensfreude und Fürsorge für mich, aber auch für andere Menschen.
Vor ein paar Tagen bin ich auf einen neuen Gedanken gestoßen. Schon vor mehreren Jahrhunderten wurde der Raum der Gottesbegegnung im Menschen als innerer Garten bezeichnet: Da ist ein Ort in jedem Menschen, der für Gott reserviert ist. Was für ein schönes Bild! Mit Gott an meiner Seite kann ich hier säen und ernten, bebauen und bewahren, Unkraut jäten, umhergehen und verweilen. Und auch für meinen inneren Garten will ich glauben: Gott kann Wüsten in Gärten verwandeln und in Steppen Quellen aufbrechen lassen.
Catrin Walz
LYDIA
christliche Zeitschrift
Leserkommentare ....
Kommentare
Schreib auch du einen Kommentar
schaloemchen 03.09.2022 20:44
Lilian Schürch sagt:
Ich liebe es im Garten zu pflanzen und freue mich über jede Blume die blüht.
Wie wunderbar, dass Gott immer in „meinem Garten“ arbeitet. Auch in den Wüstenzeiten.
Danke für die Montagsgedanken.
Ich liebe es im Garten zu pflanzen und freue mich über jede Blume die blüht.
Wie wunderbar, dass Gott immer in „meinem Garten“ arbeitet. Auch in den Wüstenzeiten.
Danke für die Montagsgedanken.
schaloemchen 03.09.2022 20:45
Lydia Bucci sagt:
Vielen ❤️lichen Dank für die Gedanken aus dem Garten…sie sind eine tolle Ermutigung im Alltag!
Vielen ❤️lichen Dank für die Gedanken aus dem Garten…sie sind eine tolle Ermutigung im Alltag!
schaloemchen 03.09.2022 21:05
Frieden schließen mit mir selbst
Wer die Mutter von Zwillingen heute kennenlernt, kann es kaum glauben: Rebekka Ludwig fühlte sich als Schülerin hässlich und nicht liebenswert. Abzunehmen, um sich besser zu fühlen, schien für sie ein Ausweg zu sein. Aber irgendwann war ihr Körper so abgemagert, dass sie in Lebensgefahr schwebte. Heute sagt sie: „Krank war vor allem meine Seele.“
REBEKKA, WIE HAT IHRE GESCHICHTE MIT DER MAGERSUCHT BEGONNEN?
Dass es mir psychisch nicht gut ging, fing schon beim Wechsel aufs Gymnasium an. Ich hatte ein sehr negatives Selbstbild. Mit 19 habe ich Abitur gemacht und überlegt: Was mache ich danach? Was studiere ich? Ich dachte, von dieser Entscheidung hängt mein ganzes Lebensglück ab. Für mich war klar, ich werde nie heiraten, weil ich viel zu hässlich und dumm bin. Ich werde auch keine Freunde haben, weil mich keiner mag. Deshalb ist der Beruf das Einzige, das mir bleibt. Und wenn ich mich jetzt für den falschen Beruf entscheide …
In dieser Zeit nahm ich an einer Freizeit auf Korsika teil. Weil es so heiß war, habe ich automatisch weniger gegessen. Als ich zurückkam, stellte ich fest, dass ich unabsichtlich drei Kilo abgenommen hatte. Das fühlte sich gut an. Wenn es so leicht war, abzunehmen, dann konnte ich das ja weitermachen. Irgendwann hat es sich verselbstständigt und ich konnte nicht mehr aufhören.
SIE HABEN GESAGT, SEELISCH GING ES IHNEN SCHON LÄNGER NICHT GUT. WOHER KAM DAS?
Nach dem Schulwechsel hatte ich Schwierigkeiten, Freunde zu finden. Meine Erklärung dafür war, dass ich zu hässlich bin. Dadurch, dass ich in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen bin, gab es manches, was meine Klassenkameraden gemacht haben, bei dem ich nicht mitmachen konnte, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich habe nicht wirklich Anschluss gefunden und gelernt: So, wie du bist, kommst du nicht an.
Auch in meiner Familie hatte ich das Gefühl, nicht richtig reinzupassen. Ich war öfter mal anderer Meinung und eckte damit an.
Insgesamt hatte ich immer den Eindruck, ich müsste anders sein, um geliebt zu werden. Deshalb muss ich Theater spielen. Wenn ich eine Maske aufsetze und so tue, als wäre ich jemand anders, dann finde ich vielleicht Anerkennung.
WAS HAT SICH DURCH DAS ABNEHMEN GEÄNDERT?
Vorher hatte ich das Gefühl, nichts zu können und schlechter zu sein als andere. Als ich dann abgenommen hatte, war das eine Bestätigung für mich: Ich kann ja was. Ich schaffe es, meinen Körper so im Griff zu haben, dass ich den Hunger besiegen kann.
WIE HABEN DIE MENSCHEN IN IHREM UMFELD REAGIERT?
Meine Mutter war die Erste, die gesagt hat, sie mache sich Sorgen. Danach kamen andere, die mich darauf angesprochen haben. Und ich dachte: Die wollen nur, dass ich mehr esse, damit ich wieder ins Bild passe und nicht störe. Aber es geht ihnen nicht darum, wie es mir eigentlich geht.
Ich war wie in einer Glocke, alles war gedämpft, keine Emotion konnte mehr bei mir ankommen. Das Abnehmen war das Einzige, bei dem ich noch etwas gefühlt habe (…)
Das ganze Interview ist in Lydia 2/2022 erschienen.
Die Fragen stellte Saskia Barthelmeß.
https://www.lydia.net/koerper-seele/frieden-schliessen-mit-mir-selbst-626/
Wer die Mutter von Zwillingen heute kennenlernt, kann es kaum glauben: Rebekka Ludwig fühlte sich als Schülerin hässlich und nicht liebenswert. Abzunehmen, um sich besser zu fühlen, schien für sie ein Ausweg zu sein. Aber irgendwann war ihr Körper so abgemagert, dass sie in Lebensgefahr schwebte. Heute sagt sie: „Krank war vor allem meine Seele.“
REBEKKA, WIE HAT IHRE GESCHICHTE MIT DER MAGERSUCHT BEGONNEN?
Dass es mir psychisch nicht gut ging, fing schon beim Wechsel aufs Gymnasium an. Ich hatte ein sehr negatives Selbstbild. Mit 19 habe ich Abitur gemacht und überlegt: Was mache ich danach? Was studiere ich? Ich dachte, von dieser Entscheidung hängt mein ganzes Lebensglück ab. Für mich war klar, ich werde nie heiraten, weil ich viel zu hässlich und dumm bin. Ich werde auch keine Freunde haben, weil mich keiner mag. Deshalb ist der Beruf das Einzige, das mir bleibt. Und wenn ich mich jetzt für den falschen Beruf entscheide …
In dieser Zeit nahm ich an einer Freizeit auf Korsika teil. Weil es so heiß war, habe ich automatisch weniger gegessen. Als ich zurückkam, stellte ich fest, dass ich unabsichtlich drei Kilo abgenommen hatte. Das fühlte sich gut an. Wenn es so leicht war, abzunehmen, dann konnte ich das ja weitermachen. Irgendwann hat es sich verselbstständigt und ich konnte nicht mehr aufhören.
SIE HABEN GESAGT, SEELISCH GING ES IHNEN SCHON LÄNGER NICHT GUT. WOHER KAM DAS?
Nach dem Schulwechsel hatte ich Schwierigkeiten, Freunde zu finden. Meine Erklärung dafür war, dass ich zu hässlich bin. Dadurch, dass ich in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen bin, gab es manches, was meine Klassenkameraden gemacht haben, bei dem ich nicht mitmachen konnte, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich habe nicht wirklich Anschluss gefunden und gelernt: So, wie du bist, kommst du nicht an.
Auch in meiner Familie hatte ich das Gefühl, nicht richtig reinzupassen. Ich war öfter mal anderer Meinung und eckte damit an.
Insgesamt hatte ich immer den Eindruck, ich müsste anders sein, um geliebt zu werden. Deshalb muss ich Theater spielen. Wenn ich eine Maske aufsetze und so tue, als wäre ich jemand anders, dann finde ich vielleicht Anerkennung.
WAS HAT SICH DURCH DAS ABNEHMEN GEÄNDERT?
Vorher hatte ich das Gefühl, nichts zu können und schlechter zu sein als andere. Als ich dann abgenommen hatte, war das eine Bestätigung für mich: Ich kann ja was. Ich schaffe es, meinen Körper so im Griff zu haben, dass ich den Hunger besiegen kann.
WIE HABEN DIE MENSCHEN IN IHREM UMFELD REAGIERT?
Meine Mutter war die Erste, die gesagt hat, sie mache sich Sorgen. Danach kamen andere, die mich darauf angesprochen haben. Und ich dachte: Die wollen nur, dass ich mehr esse, damit ich wieder ins Bild passe und nicht störe. Aber es geht ihnen nicht darum, wie es mir eigentlich geht.
Ich war wie in einer Glocke, alles war gedämpft, keine Emotion konnte mehr bei mir ankommen. Das Abnehmen war das Einzige, bei dem ich noch etwas gefühlt habe (…)
Das ganze Interview ist in Lydia 2/2022 erschienen.
Die Fragen stellte Saskia Barthelmeß.
https://www.lydia.net/koerper-seele/frieden-schliessen-mit-mir-selbst-626/
Auch ich bin in einer solchen Wüstenphase. Obwohl ich schon 80 Jahre alt bin, war ich mit Freiwilligenarbeit immer noch sehr aktiv. Nun wurde ich schon länger mit gesundheitlichen Beschwerden geplagt und wusste dann, als eine weitere OP bevorstand, dass ich im Privaten wie auch in der freiwilligen Arbeit recht zurückstecken muss. Als mir das ganz konkret gezeigt wurde, war ich natürlich sehr traurig und es flossen Tränen. Nun habe ich dies akzeptiert und hoffe, dass unser guter Gott mir Aufgaben schenkt, die für mich noch machbar sind. Aber erst einmal muss ich mich von der OP erholen und sehe dann weiter.