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Das Gewissen

Das Gewissen
In einem durchaus interessanten Beitrag zum Thema Gewissen sind aus meiner Sicht Fehler enthalten, die ich nachstehend in Grün aufarbeiten will. Dabei will ich nicht die Userin kritisieren, sondern lediglich helfen, Klarheit zu erhalten über dieses doch so wichtige Thema.

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Wel­ches ist sein Wesen? Das Wesen des Gewis­sen ist fol­gen­des:
Das Gewis­sen ist ein Urteil der prak­ti­schen Ver­nunft über die Sitt­lich­keit des eige­nen Han­delns – ein Urteil der prak­ti­schen Ver­nunft über die Sitt­lich­keit des eige­nen Han­delns.

Nein! Das Gewissen bildet sich aus der Erkenntnis von Regeln, von denen der Gewissensträger glaubt, dass diese Regeln von ihm einzuhalten sind. Das Gewissen führt z.B. zu Urteilen über das sittliche Handeln. Dabei ist es auf die Vernunft, den Verstand angewiesen, mit dessen Hilfe der Mensch die Richtigkeit von Regeln - mal mehr und mal weniger gut - überprüfen kann und sollte. 

Die Vermischung von Gefühlen und Gewissen sind häufiger zu erleben. Eine klare Abgrenzung fällt dem Menschen oft schwer.
Gefühle aber sind nur Signale unserer Emotionen, die uns unsere eigene Befindlichkeit mitteilen.

Prak­ti­sche Ver­nunft bedeu­tet die Ver­nunft, die auf das Han­deln gerich­tet ist. Das Gewis­sen spricht: Das kannst, das darfst du tun, weil Gott es gebie­tet oder zulässt. Oder es spricht: Das kannst, das darfst du nicht tun, weil Gott es ver­bie­tet. 

Das Gewissen "spricht" nicht nur in Bezug auf Gott ! Menschen, die Gott nicht kennen, können mit dem vorstehenden Absatz nichts anfangen. Haben sie kein Gewissen?

Es ist ent­schei­dend, schon an die­ser Stelle zu bemer­ken:
Das Urteil des Gewis­sens erschafft nicht das Gesetz, begrün­det nicht die Norm, das Urteil des Gewis­sens fin­det das Gesetz, erkennt das Gesetz, stellt die Norm vor.

Die Norm ist immer vor­gän­gig zum Gewis­sen. „Im Inne­ren sei­nes Gewis­sens“, sagt das Zweite Vati­ka­ni­sche Kon­zil, „ent­deckt der Mensch ein Gesetz, das er sich nicht selbst gibt, son­dern dem er gehor­chen muss.“ Das Gesetz ist also vor­han­den, es muss nur gefun­den wer­den. Warum betone ich das so? Weil es heute Irr­leh­rer in unse­rer Kir­che gibt, die sagen: Das Gewis­sen erschafft das Gesetz. Das ist ein Irr­tum!


Nein, das ist kein Irrtum. Lediglich trifft die Aussage "das Gewissen erschafft das Gesetz" nicht immer zu. Immer dann, wenn ich meine Gewissensentscheidung zur Norm für andere Menschen mache, erschaffe ich (oder mein Gewissen) ein Gesetz. 

Das Zweite Vatikanische Konzil  ging übrigens am 8. Dezember 1965, vor 50 Jahren, zu Ende und damit wurden wichtige Teile der bisherigen Tradition reformiert bzw. ungültig. 

Kommentare

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Bluehorse 02.09.2022 12:33
"Jeder Mensch, auch der Gott nicht kennt, hat ein Gewissen, in dem die Stimme Gottes zu ihm spricht." 
Woher willst Du das wissen? 
 
janinaj 02.09.2022 12:59
Das Gewissen ist nie und nimmer Gottesersatz und auch nicht mit Gott gleichzusetzen. Das passiert leider immer wieder. Bisher ist mir das nur bei kath. geprägten Menschen passiert. Ist das dort auch so eine eigenartige Kirchenlehre? 
Für Christen ist nicht das Gewissen der Maßstab sondern das Wort Gottes. 

Wenn wir in einer sehr verrohten Umgebung wohnen, dann kann auch das Gewissen nicht (mehr) geschärft sein und entsprechend verhält man sich. 

Es gibt z.B. Kindersoldaten, denen hat man das Gewissen sozusagen "totgeschlagen". Dies soll ein Beispiel sein, dass es Menschen gibt die schlicht kein Gewissen mehr haben. Die hätten nach der These von Jerusa somit auch keinen Gotteszugang mehr. Ein fataler Fehler. Manchmal reicht einfach mal nur logisch denken. 
 
Bluehorse 02.09.2022 13:01
Bezüglich des 2. Vatikanischen Konzils ist mir tatsächlich ein Fehler unterlaufen. Dieses Konzils führte in wichtigen Teilen zu einer Reformation. Auf Grund der Sitzungsperioden (in 1963) wurde die Liturgie geändert, wurde ein neuer Typ konziliares Recht geschaffen und 1964 wurden auch erstmalig (17) Frauen zum Konzil zugelassen.

Wichtigste Dokumente waren neben Lumen gentium über die Kirche und Dei verbum über die Göttliche Offenbarung auch Nostra aetate zu den nichtchristlichen Religionen und Dignitatis humanae über die Religionsfreiheit. Die pastorale Konstitution Gaudium et spes weitet den kirchlichen Weltauftrag aus, indem sie sich breit zu Fragen der Wissenschaft, Kultur, Politik, Familie und zum Weltfrieden äußert.

Meinen letzten Satz hab ich - Dank Deines Hinweises, liebe Jerusa - korrigiert.
 
Bluehorse 02.09.2022 13:48
Jerusa

Deine Antwort "Aus den TNEs" ist zu dürftig. Ich weiß noch nicht einmal, was TNEs sind?
Türkische Naturerlebnisse? 
 
(Nutzer gelöscht) 02.09.2022 13:52
Und wenn mich auch mein Herz verdammt.....so siehst du Gott mich doch freundlich an und bist mir wohlgesonnen......

Ich glaube das Gewissen gehört zum Menschen, insofern ist es auch von Gott, so wie mein Arm oder Auge, aber mein Gewissen ist nicht Gottes Wort......der Heilige Geist kann meinem Gewissen ordentlich Beine machen, der Ankläger allerdings kann mich auch mit Gewissensbissen quälen, die nicht im Sinne Gottes sind.
 
Bluehorse 02.09.2022 13:53
sehr gut, sanfte 😊
 
AndreasSchneider 02.09.2022 14:32
Ich unterstreiche die Behauptung, dass jeder Mensch ein Gewissen hat. 

Sei es durch die Erziehung, in der auch Weltmenschen ihren Kindern Werte vermitteln, selbst, wenn es Werte sind, die subjektiv und nicht göttlicher Ursache entsprechen. 

Religion, Traditionen,  gesellschaftliche Normen, die Schule, alles wirkt auch auf den ungläubigen oder nicht bekehrten Menschen prägend für sein Gewissen.

Soweit man sich für die Wahrheit öffnet, über sich nachdenkt und an sich arbeitet, ist auch für Weltmenschen eine Entwicklung zum Guten und damit in der Verfeinerung ihres Gewissens möglich, wenngleich ihnen das ohne sich zu bekehren, nicht zum Heil gereicht.

Reife weltliche Persönlichkeiten können durchaus eine gewaltige Gewissensentwicklung durchlaufen, wenn ich beispielsweise an Helmut Schmidt denke.

Zur Vollkommenheit werden Sie dadurch nicht unbedingt fahren, aber grundsätzlich absprechen kann man ihnen ein Gewissen auch nicht.

Die Bibel schreibt von solchen, die nach den Gedanken beurteilt werden, die sie verklagen oder entschuldigen.
Das sind die gesellschaftlichen Normen und Werte, die ihnen als Weltmenschen oder Nichtchristen vermittelt worden sind.

"Denn so die Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun des Gesetzes Werk, sind dieselben, dieweil sie das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, als die da beweisen, des Gesetzes Werk sei geschrieben in ihrem Herzen, sintemal ihr Gewissen ihnen zeuget, dazu auch die Gedanken, die sich untereinander verklagen oder entschuldigen)," (Röm.2,14+15)

Andreas
 
JesusComesBackSoon 02.09.2022 14:36
@Bluehorse: Ich weiß noch nicht einmal, was TNEs sind?

Türkische Naturerlebnisse?


Ich meine da passt doch eher Trügerische Nahtod Erfahrungen.
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